Semeru: Ascheemissionen und sekundäre Explosionen

Sekundäre Explosionen am Semeru. &copy, Afar-TV-Livestream

Zahlreiche Ascheeruptionen sowie sekundäre Explosionen im Flussbett am Semeru

Der indonesische Vulkan Semeru in Ostjava war und ist heute besonders fleißig und erzeugt am laufenden Band Ascheeruptionen. Die größte manifestierte sich morgens um 7:30 Uhr westindonesischer Zeit und ließ eine Aschewolke bis zu 1.000 Meter über dem 3.676 Meter hoch gelegenen Gipfel aufsteigen. Die Aschesäule war hellgrau gefärbt und bewegte sich vorwiegend nach Osten. Insgesamt wurden zwischen Mitternacht und 7:30 Uhr elf Eruptionen mit Aschenwolkenhöhen zwischen 700 und 1.100 Metern registriert. Die seismischen Messungen zeigten eine starke vulkanische Aktivität mit 50 Ausbruchsbeben und sieben Steinschlagbeben in den frühen Morgenstunden.

Das interessanteste Ereignis am Semeru spielte sich heute allerdings nicht an seinem Krater ab, sondern in einem Flusstal am Fuß des Vulkans: Starkregen löste Lahare aus und über die immer noch heißen Ablagerungen der pyroklastischen Ströme flossen, die sich Ende November vom Dom lösten. Dabei entstanden abermals sekundäre Explosionen, die an mehreren Stellen Asche-Dampfwolken aufsteigen ließen. Eine bedrohlich wirkende Szene, die von der Afar-TV-Livecam aufgefangen wurde.

Auf Tagessicht wurden gestern 102 seismische Eruptionssignale registriert. Hinzu kamen 20 Abgänge von Schuttlawinen und 2 Tremore. Auf Jahressicht war der Semeru laut Statistik des VSI sogar der aktivste Vulkan des indonesischen Archipels und erzeugte bis jetzt 3078 explosive Eruptionen, gefolgt vom Ibu mit 2690 Ausbrüchen. Ich habe einen Screenshot aus diesem Livestream von einer KI etwas aufpeppen lassen, allerdings ohne die Kernaussage des Fotos zu beeinflussen oder Details, die über den erweiterten Vordergrund hinausgehen, hinzufügen zu lassen.

Der Vulkan ist weiterhin auf Alarmstufe III, weshalb das Vulkanologie-Zentrum (PVMBG) die Bevölkerung vor pyroklastischen Strömen, Lavaströmen und Laharen warnt. Besonders gefährlich sind der südöstliche Bereich entlang des Flusses Besuk Kobokan bis 13 Kilometer vom Gipfel sowie ein 500-Meter-Radius entlang des Flussufers. Aktivitäten sollten im Umkreis von 5 Kilometern um den Krater unbedingt vermieden werden, da dort glühendes Gestein ausgeworfen werden kann.

Die Behörden raten dringend, vorsichtig zu sein und Flüsse und Täler wie Besuk Kobokan, Besuk Bang, Besuk Kembar und Besuk Sat zu meiden, da dort pyroklastische Lawinen und Lahare möglich sind. Die Situation bleibt weiterhin angespannt.

Semeru: Lahare am 13. Dezember richten Zerstörungen an

Schwere Lahare am Semeru richten Zerstörungen an – Warnungen gab es bereits Tage zuvor

Am Vulkan Mount Semeru auf der indonesischen Insel Java sind heute erneut schwere Lahare niedergegangen. Lang anhaltender Starkregen mobilisierte große Mengen lockeren vulkanischen Materials, das sich infolge der pyroklastischen Ströme vom November auf den Flanken des höchsten Berges Javas abgelagert hatte, und verwandelte es in Schlamm, vermischt mit Felsbrocken und Baumstämmen. Mit hoher Geschwindigkeit rauschten die Lahare durch mehrere Flusssysteme und richteten in den umliegenden Tälern Schäden an.

Besonders betroffen waren die Einzugsgebiete der Flüsse Besuk Kobokan, Regoyo, Rejali und Lanang. In einigen Ortschaften wurden Verkehrsverbindungen unterbrochen, Brücken beschädigt und Zufahrtswege blockiert. Einsatzkräfte meldeten meterhohe Ablagerungen aus Schlamm und Geröll, die Wohnhäuser, landwirtschaftliche Flächen und öffentliche Einrichtungen in Mitleidenschaft zogen. Besonders hart traf es das Dorf Jugosari, wo 20 Gebäude – darunter eine Moschee – stark beschädigt bzw. zerstört wurden, so dass sie unbewohnbar geworden sind. Anwohner wurden aufgefordert, Flussläufe zu meiden und sich auf weitere Abgänge einzustellen.

Die aktuellen Ereignisse kamen nicht überraschend. Bereits Tage zuvor hatten Behörden vor anhaltendem Starkregen am Semeru gewarnt. Die Meteorologische, Klimatologische und Geophysikalische Agentur (BMKG) hatte für weite Teile Ostjavas ein erhöhtes Risiko für Extremwetter prognostiziert. In Reaktion darauf verlängerte der Bromo-Tengger-Semeru-Nationalpark schon am 10. Dezember die Sperrung des Wanderwegs am Semeru. Einen Tag später wurde erneut eindringlich vor Regen und möglichen Sekundärgefahren wie Laharen und Erdrutschen gewarnt.

Der Leiter des Nationalparks betonte, die Sperrung diene ausschließlich dem Schutz von Besuchern und Einsatzkräften. Der Semeru befindet sich weiterhin in einer Phase erhöhter Aktivität und liefert ständig neues Lockermaterial, das bei starken Niederschlägen der Regenzeit jederzeit mobilisiert werden kann.

Aufgrund der angespannten Lage bleibt der Katastrophenschutz in Alarmbereitschaft. Evakuierungen wurden vorbereitet, Hilfsgüter verteilt und gefährdete Flussabschnitte überwacht. Die Behörden appellieren an die Bevölkerung, offizielle Warnungen ernst zu nehmen und sich insbesondere bei Regenfällen von den Flussläufen fernzuhalten. Weitere Lahare gelten angesichts der Wetterlage als möglich, wenn nicht sogar als wahrscheinlich.

Semeru: Sekundäre Eruptionen im Fluss

Semeru weiterhin unruhig – sekundäre Eruptionen im Flussbett Besuk Kobokan

Am Semeru hat sich die Lage zwar etwas gespannt, und die Warnstufe wurde von Rot auf Orange gesenkt, doch Entwarnung wurde noch nicht gegeben. Gestern kam es zu weiteren sekundären Eruptionen im Fluss Besuk Kobokan, bei denen Dampfexplosionen Eruptionswolken erzeugten.

Im vergangenen Monat stand der indonesische Vulkan Semeru erneut im Fokus der Berichterstattung, da sich seine Aktivität deutlich intensivierte: Am 19. November kam es infolge von Kollapserscheinungen am Dom und einem kurzen Lavastrom zu Abgängen massiver pyroklastischer Ströme, die bis zu 17 Kilometer weit glitten und dabei überwiegend Schluchten und Flussläufen folgten. Einige Personen wurden verletzt und zahlreiche Gebäude wurden zerstört. Hunderte Menschen aus umliegenden Dörfern mussten zeitweise in Sicherheit gebracht werden, Wanderer wurden vom Berg evakuiert. Die Behörden setzten den Alarmstatus auf die höchste Stufe, um auf mögliche Gefahren wie Ascheregen, Lavaströme und plötzlich auftretende Schlammströme hinzuweisen.

Drei Tage später verursachten starke Regenfälle Lahare, die weitere Zerstörungen in Gemeinden entlang von Flussläufen verursachten. Es kam zu sekundären Eruptionen, bei denen die Lahare über die heißen Ablagerungen der pyroklastischen Ströme flossen. Der Kontakt des Wassers mit dem immer noch heißen Material löste Dampfexplosionen aus, die Eruptionswolken aufsteigen ließen. Dieser Vorgang wiederholte sich gestern, wobei es vor allem im Flusslauf von Besuk Kobokan zu diesen sekundären Eruptionen kam. Die Lahare waren diesmal aber nicht so groß wie im November und beschränkten sich auf die Flussläufe, ohne über die Ufer zu treten.

Darüber hinaus bleibt die Lage am Krater angespannt. Heute Nacht wurden innerhalb von sechs Stunden 35 Eruptionen registriert, bei denen Asche bis zu einem Kilometer über den Kraterrand aufstieg. Beobachter meldeten zudem Abgänge glühender Schuttlawinen, die rund 1.000 Meter weit in Richtung Besuk Kobokan flossen. Obwohl bislang keine größeren Schäden gemeldet wurden, warnten die Katastrophenschutzbehörden davor, sich in gefährdeten Bereichen aufzuhalten. Besonders der südöstliche Sektor sowie das Flussbett des Besuk Kobokan gelten weiterhin als hochriskant, da weitere pyroklastische Ströme entstehen könnten. Aufgrund starker Regenfälle bleibt auch das Lahar-Risiko groß.

Der Semeru ist ein 3676 m hoher Stratovulkan auf Java und liegt in Nachbarschaft zur bekannten Tengger-Caldera mit dem Bromo.

Semeru: Lavastrom verursacht Dichteströme

Lavastrom am Semeru ist Quelle von Dichteströmen – Großteil des Warnsystems offline

Nach der Serie großer pyroklastischer Ströme, die den Semeru am 19. November erreichten, ist ein Großteil der Warnsysteme am Vulkan ausgefallen. Die Katastrophenschutzbehörde warnt, dass dadurch die Frühwarnsysteme derzeit nicht funktionsfähig sind. Der Ausfall kommt zu einem äußerst ungünstigen Zeitpunkt, denn aktuelle Aufnahmen des Afar-TV-Livestreams zeigen, wie ein zäher Lavastrom durch eine Schlucht an der Vulkanflanke hinabfließt. An der Stelle, an der das Material über eine Geländestufe stürzt, bilden sich kleinere pyroklastische Dichteströme sowie Schuttlawinen.

Semeru. ©, Afar-TV-Livestream

Der Lavastrom war wahrscheinlich maßgeblich an der Entstehung der großen pyroklastischen Ströme beteiligt, die am 19. November abgegangen sind. Es liegt nahe, dass sich der vom Dom ausgehende Lavastrom im oberen Bereich der Schlucht aufstaute, bis die Lavafront kollabierte und die Ströme ausgelöst wurden. Mittlerweile hat der Lavastrom etwa die Hälfte des Vulkankegels erreicht, wo er über eine Geländekante fällt. Die Gefahr weiterer Kollapsereignisse besteht weiterhin, sodass auch größere pyroklastische Ströme erneut entstehen könnten.

Wie die Katastrophenschutzbehörde des Regierungsbezirks Lumajang (BPBD) in Ostjava teilte mit, sind rund 80 Prozent der Frühwarnsysteme vom Ausfall betroffen. Dazu gehören auch zwei Sirenen in den Dörfern Sumberurip und Supiturang. Aufgrund der Schäden sind die Systeme derzeit nicht in der Lage, die Bevölkerung bei einem neuen Ausbruch rechtzeitig zu warnen. Betroffen ist außerdem das Warnsystem im Bereich von Curah Kobokan.

Neben den Sirenen wurden acht Überwachungskameras des BPBD sowie ein Funksender beschädigt. Die Behörde informierte den Regierungschef unmittelbar über die Lage. Ein Team der nationalen Katastrophenschutzbehörde BNPB begann am Sonntag mit einer Inspektion vor Ort, um Reparaturen einzuleiten.

Da das gesamte Frühwarnsystem an den Hängen des Semeru weiterhin außer Betrieb ist, erfolgt die Weitergabe von Warnungen und aktuellen Informationen vorerst über Mobiltelefone.

Der Gefahrenstatus des Vulkans wurde inzwischen von Stufe IV (Awas) auf Stufe III (Alert) herabgesetzt. Das geologische Zentrum PVMBG rät der Bevölkerung dringend, den Bereich des Besuk Kobokan in einem Radius von 13 Kilometern zum Kratergipfel zu meiden.

Semeru: Lahare und sekundäre Explosionen

Sekundäre Eruption ausgelöst durch einen Lahar über heiße Ablagerungen eines pyroklastischen Stroms. Bild: Screenshot aus Video unten, AI-bearbeitet. © BMKG

Lahare und sekundäre Explosionen am Semeru – Schäden durch pyroklastische Ströme größer als gedacht

Drei Tage nach der Eruption der pyroklastischen Ströme am Semeru, dessen Schadenswirkungen größer waren als zunächst kommuniziert wurde, gehen heute nach starken Regenfällen Lahare ab. Dabei schießen die Schlammmassen über heiße Ablagerungen der pyroklastischen Ströme und verursachen Dampfexplosionen. Das Gefahrenpotenzial für die Ortschaften entlang der Flussläufe ist groß.

Innerhalb weniger Stunden wurden mehrere Flusstäler von Schlammströmen aus vulkanischem Material erfasst. Besonders der Besuk Kobokan und der Lanang-Fluss waren betroffen. In beiden Tälern kam es zu dampfgetriebenen Sekundäreruptionen, die durch Dampfexplosionen ausgelöst wurden, die entstehen, wenn der Schlamm über die heißen Ignimbrite fließt. Diese Reaktivierung führte zu dichten, gräulich-weißen Eruptionswolken, die optisch an pyroklastische Ströme erinnerten und die Unsicherheit in den umliegenden Gemeinden weiter verstärkten.

Besonders kritisch wurde es, als ein Lahar den Bereich um Gladak Perak erreichte: Hierbei handelt es sich um ein bekanntermaßen gefährdetes Gebiet, etwa 13 Kilometer vom Krater entfernt, wo eine Brücke über eine Schlucht führt. Die Geologische Behörde registrierte den Lahar-Abgang gegen 10:50 Uhr WIB im Lanang-Fluss; nur Minuten später traf die Schlammmasse in Gladak Perak ein. Gleichzeitig erschwerten starke Niederschläge die Beobachtung des Gipfelbereichs, der ab dem späten Vormittag vollständig in Wolken gehüllt war.

Die Behörden warnen, dass die in den Flussbetten angesammelten vulkanischen Sedimente weiterhin jederzeit durch den Regen mobilisiert werden können. Die Kombination aus anhaltenden Regenfällen, steilen Flusskorridoren und instabilen Ablagerungen erhöht das Risiko weiterer Lahare signifikant. Seismische Messungen zeigen zudem Eruptionserdbeben mit einer maximalen Amplitude von 35 Millimetern, was auf stärkere Aktivität des Vulkans hindeutet und die allgemeine Gefahrenlage verschärft.

Am 19. November kam es zu mehreren Abgängen pyroklastischer Ströme, die bis zu 17 Kilometer weit glitten und besiedeltes Gebiet erreichten. 4 Menschen wurden dabei verletzt, 3 von ihnen erlitten schwere Verbrennungen. Zunächst wurden nur einige wenige zerstörte Häuser entlang der Flussläufe gemeldet, neue Aufnahmen zeigen aber, dass ganze Dörfer – wie hier auf den Bildern Supiturang – betroffen waren.

Für den Semeru gilt unverändert die höchste Warnstufe IV. Die Katastrophenschutzbehörde BPBD und die Geologische Behörde fordern die Bevölkerung eindringlich auf, einen Mindestabstand von 500 Metern zu den Ufern des Besuk Kobokan einzuhalten und alle Aktivitäten im südöstlichen Sektor des Vulkans innerhalb eines Radius von 20 Kilometern zu unterlassen. Touristen und Geschäftsakteure werden ebenfalls aufgefordert, die offiziellen Empfehlungen strikt zu befolgen.

Semeru: Schwerverletzte Personen durch pyroklastische Ströme

Pyroklastische Ströme am Semeru: 3 Schwerverletzte, Sachschäden, Evakuierungen und höchste Warnstufe

Der Vulkan Semeru auf Ostjava hat am Dienstag mit einer Serie großer pyroklastischer Ströme für Aufregung gesorgt. Zwischen 14:13 Uhr und 18:11 Uhr WIB gingen mehrere pyroklastische Dichteströme ab, die weit über die Grenzen des Sperrgebiets hinaus glitten und teilweise eine Reichweite von mehr als 17 Kilometern hatten. In der Folge erlitten 3 Menschen schwere Verbrennungen. Zudem entstand Sachschaden und es wurden Evakuierungen veranlasst.

Die rasche Intensivierung der Aktivität führte dazu, dass die indonesische Geologische Behörde die Warnstufe innerhalb weniger Stunden gleich zweimal heraufsetzte. Um 16:00 Uhr wurde der Status zunächst von Stufe II auf Stufe III erhöht, nur eine Stunde später folgte der Sprung auf Stufe IV, die höchste Alarmstufe für Vulkane im Land.

Laut Behördenchef Muhammad Wafid deuten die seismischen Daten darauf hin, dass sowohl explosive Eruptionen als auch Schuttlawinenabgänge weiterhin anhalten. Die dichten Wolken und unbeständigen Wetterbedingungen hätten jedoch eine kontinuierliche visuelle Überwachung erschwert. Gleichzeitig nahm die Anzahl der harmonischen Erdbeben zu – ein klarer Hinweis auf weiter aufsteigendes Magma im Inneren des Vulkans. Es gibt zudem Hinweise, dass weitere Dichteströme abgegangen sein könnten.

Die Behörden weiteten daraufhin die Sperrzone am Semeru deutlich aus: Der gesamte südöstliche Bereich entlang des Flusses Besuk Kobokan bis zu einer Entfernung von 20 Kilometern vom Krater gilt nun als Hochrisikozone. Zusätzlich wird die Bevölkerung aufgefordert, sich nicht innerhalb von 500 Metern entlang des Flussufers aufzuhalten. Auch der Umkreis von acht Kilometern rund um den Gipfel wurde gesperrt.

Parallel dazu wurde die Schadensbilanz aktualisiert. Drei Personen – alles Männer in den 40igern – erlitten schwere Verbrennungen und werden medizinisch behandelt. Ein weiterer Einwohner aus dem Dorf Maron wurde beim Überqueren der Curahkobokan-Brücke verletzt. Zudem musste ein Mann aus Sumbersari unter schwierigen Bedingungen aus seinem Zuhause evakuiert werden. Die Tatsache, dass die Menschen im Randbereich eines pyroklastischen Stroms nicht umgekommen sind, zeigt, dass die Überlebenschance davon abhängt, in welcher Zone eines Dichtestroms man gerät. Erfahrungsgemäß sinkt der Grad der Verbrennungen mit jedem Kleidungsstück, das man trägt. Shorts und T-Shirts sind in der Nähe aktiver Vulkane unangebracht. Zudem zeigt das Geschehen, dass man an dombildenden Vulkanen auch außerhalb des Sperrgebiets nicht sicher ist.

Auf der Curahkobokan-Brücke standen auch Schaulustige, die mit ihren Handys filmten, wie ein pyroklastischer Strom unter der Brücke durchfloss. Bilder aus dem bebauten Flussbereich unter der Brücke zeigen auch, dass der pyroklastische Strom metergroße Gesteinsbrocken mit sich brachte, die noch dampften, als man sie Stunden nach dem Ereignis mit Wasser beschüttete.

Mehr als 950 Menschen mussten inzwischen ihre Häuser verlassen. Die meisten stammen aus den Bezirken Pronojiwo und Candipuro und wurden in Schulen, Moscheen sowie Gemeindezentren untergebracht. Bilder zeigen zerstörte oder beschädigte Häuser am Flussbett im Bereich der Brücke. Die Datenerfassung zu weiteren Schäden und Betroffenen läuft weiter.

Semeru: Pyroklastische Ströme auf Livestream

Massive Front eines pyroklastischen Stroms am Semeru. © Afar-TV

Livestream zeigt anhaltende Abgänge pyroklastischer Ströme am Semeru – hohes Gefahrenpotenzial

Ein Livestream von Afar-TV bestätigt meine vorherige Hypothese, dass es sich nicht um den Abgang eines pyroklastischen Stroms am Semeru handelt, sondern um eine anhaltende Serie. Obwohl sich der Semeru in dichte Wolken hüllt – in Indonesien hat die Regenzeit begonnen – sieht man massiv wirkende Fronten von pyroklastischen Strömen aus den Wolken am Fuß des Vulkans brechen.

Den Bildern wohnt eine düstere Ästhetik inne, die nicht darüber hinwegtäuschen sollte, wie gefährlich pyroklastische Ströme sind. Die massive Front des Dichtestroms, die plötzlich unterhalb der Wetterwolken auftaucht, zeigt, dass es sich um massive Abgänge handelt, die offenbar besiedeltes Gebiet außerhalb der Sperrzone erreichen, wie man anhand des Feldes im Vordergrund schließen kann. Menschen, die in den Dichtestrom geraten, haben nur geringe Überlebenschancen. In den harmlos erscheinenden Wolken der Dichteströme kann es verdammt heiß sein, zudem droht Tod durch Ersticken, denn atembare Luft gibt es im Inneren eines Dichtestroms nicht. Selbst im Randbereich eines Dichtestroms können die Gase mehrere hundert Grad heiß sein: ein Atemzug und die Lunge verbrennt und füllt sich mit körpereigenem Wasser. Selbst ohne Verbrennungen verstopft die dichte Asche die Atemwege. Natürlich ist auch die Haut Verbrennungen ausgesetzt. Was aus den Aufnahmen nicht ersichtlich wird, ist, dass die Dichteströme auch metergroße Lavablöcke transportieren können, die Häuser zum Einsturz bringen.

Im Nachgang der pyroklastischen Ströme drohen Lahare: Vermischt sich das abgelagerte Material der Dichteströme mit Regenwasser, entsteht eine Schlammlawine, die durchaus noch heiß sein kann. Neben Schlamm werden wiederum große Lava-Blöcke und Baumstämme von den Fluten mitgerissen. Oft verkeilen sich die Baumstämme an Brückenpfeilern, wodurch der Abfluss blockiert wird. In der Folge kann die Brücke überflutet und mitgerissen werden. Eine äußerst gefährliche Situation für die Bewohner der Ortschaften am Fuß des Vulkans.

Semeru: Pyroklastischer Strom erreicht Grenze des Sperrgebiets

Pyroklastischer Strom am Semeru. © MAGMA

Aktueller Vulkanausbruch am Mount Semeru: Pyroklastische Ströme bedrohen Anwohner

Am indonesischen Vulkan Semeru kam es heute zu einem erneuten Vulkanausbruch, bei dem Vulkanasche bis zu 2 Kilometer über Gipfelhöhe des 3676 m hohen Vulkans aufstieg. Die Aschewolke war jedoch nur Begleiterscheinung eines größeren pyroklastischen Stroms, der eine Gleitstrecke von ca. 7 Kilometern hatte und somit fast den Rand der Sperrzone und damit besiedeltes Gebiet erreichte.

Regionale Medien berichten, dass die regionale Katastrophenschutzbehörde BPBD Warnsirenen an den Hängen des Semeru ausgelöst hat und zwei Einsatzteams entsandte, um Anwohner vor Ort dringend aufzufordern, sich von den gefährdeten Flussbereichen fernzuhalten. Es wird dringend empfohlen, im südöstlichen Bereich entlang des Besuk Kobokan Aktivitäten innerhalb von 8 Kilometern vom Gipfel zu vermeiden. Zudem sollten sich Menschen auch außerhalb dieses Bereichs mindestens 500 Meter von den Flussufern entfernen, da pyroklastische Ströme und Lahare bis zu 13 Kilometer weit reichen können.

Am Mittwoch wurde gegen 14:30 Uhr WIB (Westindonesische Zeit) erstmals ein heißer pyroklastischer Dichtestrom registriert. Innerhalb von nur 30 Minuten erreichte dieser eine Entfernung von rund 5 Kilometern vom Kraterrand. Zuletzt wurde er in einer Entfernung von etwa 7 Kilometern vom Gipfel beobachtet und war zum Zeitpunkt der Meldung nach wie vor aktiv.

Videoaufnahmen zeigen, wie sich ein Dichtestrom ungewöhnlich langsam auf der Schotterfläche eines sanft geneigten Flussbettes fortbewegt. Andere Bilder zeigen, wie der pyroklastische Strom zuvor unter einer Brücke hindurchfließt, auf der Schaulustige standen. Dennoch schließe ich aus der Schilderung der Ereignisse, dass es zu einer Serie pyroklastischer Ströme gekommen ist, die der Spur des ersten Dichtestroms folgten.

Bei pyroklastischen Strömen handelt es sich um eine schnell fließende Mischung aus Vulkanasche, heißen Gasen und Gesteinsfragmenten, die sich mit hoher Geschwindigkeit durch Täler und Flussläufe rund um den Vulkan bewegt. Die Gefahr durch diese pyroklastischen Ströme ist enorm, da sie alles auf ihrem Weg zerstören können.

Neben den pyroklastischen Strömen bildete sich eine dichte, graue Aschesäule, die bis zu 2.000 Meter über den Gipfel aufstieg. Der Ausbruch dauerte etwa 16 Minuten und 40 Sekunden und wurde seismisch mit einer maximalen Amplitude von 40 mm registriert.

Bereits seit Ende Oktober zeigt der Semeru eine gesteigerte Aktivität. So kam es gestern zu 156 explosiven Eruptionen und zahlreichen Abgängen von Schuttlawinen. Diese zeugen von anhaltendem Domwachstum. Wahrscheinlich geht von dem flachen Pancake-Dom eine zähe Lavazunge aus, die sich auf die obere Vulkanflanke hinausschob. Ein Abbruch von der Lavafront könnte die pyroklastischen Dichteströme ausgelöst haben.

Der Vulkan bleibt weiterhin aktiv, weshalb Anwohner und Besucher aufgefordert sind, die Warnungen der Behörden strikt zu befolgen und die Gefahrenzone nicht zu betreten.

Semeru: Lahare schneiden Dörfer von Außenwelt ab

Vulkan Semeru: Nach heftigen Regenfällen isolierten Lahare Dörfer

Extrem starke Regenfälle verursachten am Vulkan Semeru auf der indonesischen Insel Java eine gefährliche Naturkatastrophe: Die Wassermassen vermischten sich am Vulkan mit bereits abgelagerter Vulkanasche und Geröll zu reißenden Schlammströmen, den sogenannten Laharen, die mehrere Dörfer im Verwaltungsbezirk Lumajang von der Außenwelt abschnitten. Besonders hart traf es die Orte Gondoruso und Jugosari.

Semeru. © FB

Der Semeru ist mit 3.676 Metern der höchste Vulkan Javas und einer der aktivsten Indonesiens. Regelmäßig stößt er Asche, Lava und Gesteinsmassen aus. Bei starkem Niederschlag lösen sich auf den steilen Hängen große Mengen Lockermaterial, die sich mit Regenwasser vermischen und als Lahare ins Tal stürzen können. Diese gefährlichen Ströme transportieren Schlamm, Geröll, Sand und oft auch vulkanische Trümmer und können in kurzer Zeit ganze Landstriche verwüsten.

Die heftigen Regenfälle am Gipfel des Semeru führten zu einem Anstieg des Wasserpegels im Semeru-Flussbett. Dabei bildeten sich massive Lahare, die einen Damm brachen und über die Ufer traten und die Zufahrtsstraßen zu mehreren Weilern des Dorfes Gondoruso komplett zerstörten. Etwa 300 Familien sind dadurch von der Außenwelt abgeschnitten und stehen vor großen Herausforderungen, da die Infrastruktur stark beschädigt wurde.

Besonders schwer traf es eine Brücke zwischen den Distrikten Pasirian und Tempursari, die nun für Fahrzeuge nicht mehr passierbar ist. Betroffene müssen lange Umwege in Kauf nehmen. Auch sechs Sandgräber gerieten in die Schlammlawinen, konnten sich jedoch rechtzeitig in Sicherheit bringen.

Die Behörden warnen eindringlich vor den Gefahren von Laharen, die durch die Kombination aus Vulkanausbrüchen und starken Regenfällen immer wieder zu schweren Zerstörungen führen. Für die umliegenden Gemeinden bleibt der Semeru eine ernste Bedrohung.