Taiwan: Erdbeben Mw 6,0 am 20.01.24

Starkes Erdbeben erschüttert Süden von Taiwan – 15 Personen verletzt

Datum 20.01.25 | Zeit: 16:17:26 UTC | Koordinaten:  23.230 ; 120.570 | Tiefe: 10 km | Mw 6,0

Der Süden von Taiwan wurde gestern Nachmittag um 16:17:25 Uhr UTC (12:17:25 Uhr am 21. Januar Ortszeit) von einem starken Erdbeben der Magnitude 6,0 erschüttert. Das Hypozentrum befand sich in gut 10 Kilometern Tiefe. Das Epizentrum wurde vom EMSC 16 Kilometer nördlich von Yujing verortet. In dem Ort leben ca. 16.500 Menschen. Die nächstgrößere Stadt ist Tainan mit gut 771.000 Einwohnern. 15 Personen erlitten Verletzungen, da die Erschütterungen Schäden anrichteten. Unter ihnen waren sechs Menschen, darunter ein Kind, die aus einem eingestürzten Gebäude im Stadtbezirk Nanxi in Tainan gerettet wurden. Zudem wurde eine Brücke auf einer Provinzstraße beschädigt und es kam zu kleineren Beschädigungen an mehreren Gebäuden. Todesopfer wurden bislang nicht gemeldet.

Neben den beschriebenen Beschädigungen fielen zahlreiche Gegenstände um, und in Supermärkten stürzten Waren aus den Regalen zu Boden. Dem EMSC liegen auch zahlreiche Wahrnehmungsmeldungen vor. Sie stammten aus einem Umkreis von mehr als 300 Kilometern Entfernung zum Epizentrum. Einige Bebenzeugen befanden sich sogar auf dem chinesischen Festland.

Taiwan liegt am sogenannten Pazifischen Feuerring, einer Zone mit intensiver seismischer und vulkanischer Aktivität, die den Pazifik umspannt und für die meisten Erdbeben weltweit verantwortlich ist.

Komplexe Tektonik in Taiwan bedingt hohe Seismizität

Die Tektonik Taiwans ist komplex, da an der Westküste zwei große Störungszonen aufeinandertreffen und eine sogenannte Triplejunction bilden. Bei diesen Störungszonen handelt es sich um die aus östlicher Richtung kommende Ryukyu-Subduktionszone, die auf die nord-südlich verlaufende Manila-Subduktionszone trifft, welche aus dem Okinawa-Graben hervorgeht. Zwar ist es auf den tektonischen Karten so dargestellt, dass es zu keinem direkten Kontakt der beiden senkrecht aufeinander stehenden Störungszonen kommt, doch de facto ziehen durch Taiwan zwei weitere große Störungen, die parallel zur Manila-Subduktionszone verlaufen und sich entlang der Westküste der Insel erstrecken. Dabei handelt es sich um die Störungen von Chukou und Lishan. Das Epizentrum lag im Bereich der erstgenannten Störung.

Dem Hauptbeben folgten bislang 9 Nachbeben. Sie hatten überwiegend Magnituden im Viererbereich. Ein Beben brachte es auf Mb 5,1. zudem gab es ein Vorbeben. Weitere Erschütterungen könnten folgen.

Erst im vergangenen April erschütterte ein Erdbeben der Stärke 7,4 die östliche Bergregion von Hualien. Damals kamen mindestens 13 Menschen ums Leben, und über 1.000 wurden verletzt. Dieses Beben war das stärkste in Taiwan seit 25 Jahren und wurde von Hunderten Nachbeben begleitet.

Taiwan: Taifun Krathon probt Landfall

Taifun Krathon traf die Philippinen und hält auf Taiwan zu

Die Pazifikregion Südostasiens wird in den letzten Wochen ungewöhnlich häufig von schweren Taifunen heimgesucht, die oft superlative Bezeichnungen erhalten. Einer dieser tropischen Wirbelstürme trägt zudem zwei Namen: Krathon und Julian. Supertaifun Krathon-Julian zog am Wochenende über den Norden der Philippinen hinweg und hinterließ eine Spur der Verwüstung. Mit Spitzenwindgeschwindigkeiten von bis zu 225 km/h zerstörte er Häuser, entwurzelte Bäume und verursachte Verkehrschaos. Gewaltige Regenmengen setzten ganze Landstriche unter Wasser und lösten Erdrutsche aus. Meterhohe Wellen brandeten gegen die Küsten und verursachten Sturmfluten. Es kam zu massiven Strom- und Kommunikationsausfällen. Über 1.800 Menschen wurden in der betroffenen Region evakuiert.

Ein ähnliches Szenario droht sich nun in Taiwan zu wiederholen: Über dem warmen Südchinesischen Meer gewann Krathon weiter an Kraft und trifft heute Morgen auf die Küste Taiwans.

Der Südwesten der Insel ist besonders bedroht, mit einem hohen Potenzial für katastrophale Schäden. Der Sturm, der inzwischen Windgeschwindigkeiten von bis zu 198 km/h erreicht, mit Böen von bis zu 245 km/h, trifft in der Nähe der Hafenstadt Kaohsiung auf Land. Als Vorsichtsmaßnahme wurden Schulen geschlossen, und über 7.700 Menschen aus gefährdeten Gebieten evakuiert. Präsident Lai Ching-te betonte die Seltenheit des Taifuns aufgrund seiner ungewöhnlichen Zugbahn und warnte vor schweren Schäden.

Erste Schäden verursachten bereits Erdrutsche, die gestern Abend infolge starker Regenfälle entstanden, die von den Ausläufern des Taifuns in Taiwan verursacht wurden. Ein Erdrutsch ließ dabei Gesteinsmassen vor den Eingang eines Tunnels in Hualien County stürzen, die den Tunnel blockierten.

In den Bergregionen Südtaiwans wurden höchste Alarmstufen ausgerufen, und es wurden Vorsichtsmaßnahmen wie Sandsäcke und Barrieren gegen Überschwemmungen getroffen. In der Nähe von Kaohsiung patrouilliert die Küstenwache und warnt die Bevölkerung, gefährdete Gebiete zu meiden. Fast 40.000 Soldaten wurden mobilisiert, um bei Hilfseinsätzen zu helfen, und zahlreiche internationale sowie inländische Flüge wurden gestrichen.

Wissenschaftler warnen, dass Taifune durch den Klimawandel zunehmend an Intensität gewinnen und länger über Land bestehen bleiben könnten.

Ist Taifun Krathon tatsächlich ein Supertaifun?

Ein Taifun wird als „Supertaifun“ bezeichnet, wenn die maximalen anhaltenden Windgeschwindigkeiten mindestens 241 km/h erreichen, was der Kategorie 4 auf der Saffir-Simpson-Hurrikan-Windskala entspricht. Krathon erreicht derzeit diese Windgeschwindigkeit nur in Böen und darf daher technisch gesehen nicht als „Supertaifun“ bezeichnet werden.

Taiwan: Starkes Erdbeben Mw 6,1

Taiwan erneut von schweren Erdbeben getroffen – keine unmittelbaren Schadensmeldungen

Datum 15.08.2024 | Zeit: 23:35:53 UTC | 23.747 ; 121.772 | Tiefe: 14 km | Mw 6,1

Taiwan, ein Inselstaat vor der Küste Chinas, wurde gestern Abend um 23:35:53 UTC (Lokalzeit 07:35:53 Uhr am Freitagmorgen) von einem starken Erdbeben der Magnitude 6,1 erschüttert. Das Hypozentrum lag in 14 Kilometern Tiefe. Das Epizentrum wurde vom EMSC 31 km südöstlich von Hualien City an der Ostküste verortet.

Die Daten anderer Erdbebendienste wichen leicht von denen der Europäer ab. So hatte das Beben nach USGS-Angaben eine Magnitude von 6,3 und einen Erdbebenherd in 11 Kilometern Tiefe.

Wenige Stunden zuvor hatte es in der gleichen Region ein Beben der Magnitude 5,3 gegeben. Zwei weitere Vorbeben lagen im Viererbereich.

Obwohl sich das Beben offshore ereignete, gab es keinen Tsunami-Alarm. Berichte über größere Schäden oder Opfer liegen ebenfalls nicht vor, obgleich der Erdstoß in einem großen Umkreis gespürt werden konnte. Dem EMSC liegen mehrere Wahrnehmungsmeldungen vor, die meisten stammen aus der Hauptstadt Taipeh an der Nordküste, wo das Erdbeben Gebäude schwanken ließ. Von solchen Schwankungen sind besonders Hochhäuser betroffen, in deren oberen Stockwerken sich Bewegungen am deutlichsten wahrnehmen lassen.

Vorsichtshalber wurde die Geschwindigkeit der U-Bahnen reduziert, doch der Verkehr wurde nicht vollständig eingestellt. Im Gegensatz zu Deutschland funktionierte der Smartphone-Warndienst des Katastrophenschutzes, und die Menschen erhielten Warnungen. Panik brach nicht aus, aber besonders in Bergregionen unterbrachen Autofahrer ihre Fahrt aus Sorge, es könnten Erdrutsche abgehen. Die Erdrutschgefahr ist aufgrund tagelang anhaltender Regenfälle in Taiwan bereits erhöht.

Die Behörden warnten vor möglichen Nachbeben, die in den kommenden Tagen eine Magnitude von 5,5 erreichen könnten. Seit dem schweren Beben am Freitagmorgen wurden in der Nähe von Hualien bereits etwa ein Dutzend kleinere Erschütterungen registriert.

Taiwan liegt am Zirkumpazifischen Feuergürtel, entlang dem es besonders viele Vulkanausbrüche und Erdbeben gibt. Die tektonische Situation des Inselstaates ist komplex, doch im Wesentlichen wird vor der Ostküste Taiwans die Philippinenplatte unter jene Eurasiens subduziert, was Spannungen verursacht, die sich in Erdbeben entladen. Auf der Höhe von Hualien City mündet zudem der Ryukyu-Graben in das Störungssystem ein, was diese Region für Erdbeben besonders anfällig macht.

Taiwan: Bergsturz verschüttete Schnellstraße

Bergsturz in Taiwan verschüttete Schnellstraße und begrub Fahrzeuge – Zwei verletzte Personen

Dramatische Szenen spielten sich im Norden Taiwans ab, als es im Ort Keelung zu einem Erdrutsch bzw. Bergsturz kam, der Teile einer Schnellstraße verschüttete und neun Fahrzeuge unter Erdmassen und Felsblöcken begrub.

Wie aus der Zeitung Taiwan News zu erfahren ist, ereignete sich der Bergsturz am Sonntag um 14:28 Uhr Ortszeit. Er ereignete sich in der Nähe der 70-km-Marke der Schnellstraße Nr. 2 in Keelung. Es kam zu einer beidseitigen Sperrung der Straße. Die Feuerwehr von Keelung berichtete, dass 9 Fahrzeuge betroffen waren und zwei Personen mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus gebracht wurden.

Die Naturkatastrophe manifestierte sich am Hang neben der Pinglang-Brücke am Eingang zum Chaojing-Park. Augenzeugen, die zu ihrem Fahrzeug auf einem Parkplatz gingen, filmten das Ereignis und entkamen nur knapp dem Erdrutsch und herabfallenden Felsbrocken. Insgesamt wurden drei Videos veröffentlicht. Eines zeigt einen Mann, der mit seinem Roller so schnell wie möglich fährt, um den herabfallenden Steinen auszuweichen.

Die Feuerwehr von Taipeh rückte mit Rettungshunden an, um die Trümmer nach weiteren Verschütteten abzusuchen. Erste Ermittlungen ergaben, dass keine Personen unter den Trümmern eingeschlossen waren. Die Insassen der sieben Autos und zwei Lastwagen konnten ihre Fahrzeuge eigenständig verlassen, was angesichts der großen Schäden an den teilweise verschütteten Fahrzeugen erstaunlich ist.

Bei den Verletzten handelt es sich um einen 46- und einen 42-jährigen Mann, von denen einer Kopfverletzungen erlitt. Beide wurden im Krankenhaus behandelt.

Wodurch der Bergsturz ausgelöst wurde, ist bis jetzt nicht bekannt. Oft stehen solche Katastrophen mit starken Regenfällen und Erdbeben in Verbindung. Aber auch menschliches Einwirken kann Berghänge zum Kollabieren bringen. Gestern gab es eine Unwetterwarnung für den Westen und Norden Taiwans. Vor der Ostküste gab es ein Erdbeben der Magnitude 5,0.

Erst in der letzten Woche stand ein katastrophaler Bergsturz in Papua-Neuguinea in den Schlagzeilen. Dieser verlief deutlich dramatischer als jener in Taiwan. In PNG sollen bis zu 2000 Menschen umgekommen sein.

Taiwan: Starker Erbebenschwarm in Progress

Taiwan wird von zahlreichen Erdbeben erschüttert – starker Erdbebenschwarm hält an

Datum 22.04.2024 | Zeit: 10:50:32UTC | Lokation: 23.733 ; 121.582 | Tiefe: 11 km | Mw 5,6

Auf Taiwan bebt die Erde, wieder einmal! Die Erdbebendienste verzeichnen aktuell eine Serie von moderaten bis starken Erdstößen entlang der Ostküste der Insel. Innerhalb der letzten 24 Stunden wurden insgesamt 23 Erdbeben mit Magnituden zwischen 4,1 und 5,6 vom EMSC gemeldet. Die Beben ereigneten sich in Tiefen zwischen 4 und 35 Kilometern, wobei die meisten um die 10 Kilometer tief waren. Das Epizentrum des stärksten Erdstoßes lag 27 Kilometer südlich von Hualien City. Dort ereignete sich am 2. April ein starkes Erdbeben mit einer Magnitude von 7,4, das beträchtliche Schäden verursachte. Es ist wahrscheinlich, dass es einen Zusammenhang zwischen den aktuellen Beben und dem früheren gibt, dennoch würde ich den aktuellen Schwarm nicht unbedingt als Nachbeben bezeichnen.

Starke Erdbeben sind in Taiwan häufig, da die tektonische Situation an der Ostküste äußerst komplex ist. Es existieren mehrere Störungszonen, die parallel zur Plattengrenze zwischen Eurasien und der Philippinenplatte verlaufen. Taiwan fungiert gewissermaßen als Pufferzone dieser Plattenkollision, bei der die Philippinenplatte unter Taiwan abtaucht und verschiedene Terrane angehoben werden. Zusätzlich gibt es eine weitere Störung, die in der Nähe von Hualien City senkrecht auf die beschriebene Störungszone trifft, da dort der Ryukyugraben mündet. Das aktuelle Erdbeben manifestierte sich im Bereich dieser zweiten Störungszonen entlang des Küstengebirges.

Die größte Sorge der Bewohner Taiwans ist, dass es irgendwann zu einem verheerenden Erdbeben in der Hauptstadt Taipeh kommen könnte. Obwohl die modernen Wolkenkratzer der Metropole überwiegend erdbebensicher gebaut sind, könnten ältere Gebäude am Stadtrand zerstört werden. Taipeh ist ein bedeutendes Wirtschafts- und Finanzzentrum, daher könnte ein zerstörerisches Erdbeben Turbulenzen auf den Aktienmärkten auslösen.

In den letzten Stunden gab es weitere Erdbeben. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 5,7.

Taiwan: Starkes Erdbeben Mw 7,4 am 2. April

Sehr starkes Erdbeben erschütterte Taiwan und richtete Zerstörungen an

Datum 02.04.2024 | Zeit: 23:58:09 UTC | Lokation: 23.872 ; 121.614 | Tiefe: 22 km | Mw 7,4

Ein sehr starkes Erdbeben der Magnitude 7,4 erschütterte Taiwan. Das Hypozentrum lag in 20 Kilometern Tiefe. Das Epizentrum lag an der Ostküste der Insel und wurde 12 km südsüdöstlich von Hualien City lokalisiert. Es wurde Tsunamialarm gegeben, doch Riesenwellen blieben aus. Der Erdstoß richtete Schäden an und forderte auch Menschenleben.

Es gab zahlreiche starke und moderate Nachbeben, die immer noch nicht abgeebbt sind. Das stärkste dieser Nachbeben brachte es auf Mw 6,7.

Das Erdbeben manifestierte sich am Mittwoch Morgen um kurz vor 8 Uhr Lokalzeit, als viele Menschen auf den Straßen unterwegs waren. Es wird vielfach als das stärkste Beben in fast 25 Jahren bezeichnet, das sich in dieser Region Taiwans ereignete.

Nach dem Beben wurden zunächst neun Todesopfer und mehr als 960 Verletzte gemeldet. Dutzende Menschen waren in Tunneln und Gebäuden eingeschlossen, während 143 Personen unter den Trümmern eingestürzter Gebäude vermutet wurden, darunter 60 in einem Tunnel nördlich von Hualien. Außerdem wurden 71 Bergleute in Steinbrüchen verschüttet. Inzwischen wurden 13 Todesopfer bestätigt.

Betroffen waren auch zwei Deutsche, die in einem Tunnel eingeschlossen waren, und gerettet werden konnten. Eine weitere Reisegruppe von 18 Deutschen wurde als vermisst gemeldet, jedoch wurden später gemeldet, dass sie sich in Sicherheit befänden

Es entstanden beträchtliche Schäden, nicht nur an Gebäuden, sondern auch an Straßen und es kam vorübergehend zu Stromausfällen in Zehntausenden Haushalten. Der Zug- und U-Bahnverkehr wurde zunächst eingestellt.

Die Finanzwelt reagierte sensibel auf das Beben. Schließlich ist Taiwan ein wichtiges Wirtschaftszentrum. Doch die ganz großen Schäden blieben aufgrund der Tiefe des Hypozentrums aus und somit auch ein nachhaltiger Börsencrash. Die Reaktionen im Ausland waren solidarisch mit der Europäischen Union und China, die ihre Unterstützung anboten.

Taiwan liegt im Pazifischen Feuerring und Erdbeben sind hier neben Vulkanausbrüchen keine Seltenheit. Vor der Ostküste Taiwans trifft die Philippinische Platte auf den Eurasischen Kontinent und wird subduziert. Das Erdbeben ereignete sich an einem Stück der abtauchenden Platte im Grenzbereich zur Asthenosphäre.

Dieses Erdbeben war bei weitem nicht das einzige starke Ebben, dass sich während meiner Islandreise ereignete. Hier erwähnen möchte ich noch einen Erdstoß Mw 6,1 vor der japanischen Insel Honshu und ein Erdbeben Mw 6,8 bei den Mariannen. Dieses Beben lag allerdings im Erdmantel und wirkte sich oberflächlich kaum aus.

Taifun Koinu verwüstet Taiwan

Starker Taifun verletzt 190 Menschen in Taiwan

Ein weiterer Sturm mit katastrophalen Wirkungen suchte den asiatischen Inselstaat Taiwan heim und richtete große Schäden an und verletzte mehr als 190 Menschen. Die Rede ist von Taifun Koinu, der gestern seinen Landfall hatte. Tatsächlich wurde nicht nur die Küstenregion von Koinu getroffen, sondern das gesamte Land. In mehr als 200.000 Haushalten fiel der Strom aus. Polizei und Rettungskräfte waren pausenlos im Einsatz: Straßen und Keller wurden überflutet, es gingen Schlammlawinen ab und es wurden 1700 Unfälle registriert. Vom Verkehrschaos betroffen war auch der internationale Flughafen des Landes: es fielen mehr als 200 Flüge aus.

Die Wetterstation auf der vorgelagerten Orichdeen-Insel Lan Yu registrierte rekordverdächtige Windböen mit 340 km/h Geschwindigkeit. Der Sturm knickte Bäume und Strommasten wie Streichhölzer um. Der bisherige Rekordhalter war ein Sturm, der Windböen mit Spitzengeschwindigkeiten von 320 km/h hervorbrachte. Das war im Jahr 1989.

Für Taiwan ist Koinu der zweite Taifun in dieser Sturmsaison. In gesamt Südostasien ist es bereits Taifun Nr. 14. Er hält nun auf China zu, wo Koinu am Wochenende erwartet wird. Besonders Hong Kong ist bedroht. Hier bereitet man sich bereits auf den Landfall des Taifuns vor. Die Meteorologen rechnen zwar damit, dass sich die Windgeschwindigkeiten des Taifuns reduzieren, doch dafür könnte er besonders viel Niederschlag bringen, der in Bergregionen als Schnee niedergehen könnte. Am Wochenende endet das chinesische Mondfest und es beginnt eine Rückreisewelle, in der es viele Chinesen von den Städten aufs Land zieht. Die Behörden befürchten ein Verkehrschaos, von dem viele Menschen unvorbereitet getroffen werden könnten.

Erdbeben M 6,3 nördlich von Taiwan – News vom 19.09.23

Starkes Erdbeben erschüttert Inseln nordöstlich von Taiwan

Datum 18.09.23 | Zeit: 13:21:24 UTC | Lokation: 26.512 ; 125.259 | Tiefe: 178 km | Mw 6,3

Gestern manifestierte sich nordöstlich von Taiwan ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,3. Das Epizentrum wurde vom EMSC 190 km nord-nordwestlich des Ortes Hirara verortet, der sich auf der japanischen Vulkaninsel Miyakojima befindet. Das Hypozentrum wurde in 178 km Tiefe verortet. Aufgrund der großen Tiefe wirkte sich das Erdbeben an der Erdoberfläche schwächer aus, als man anhand der Magnitude vermuten würde. Dennoch war es in einem großen Umkreis von 300 km wahrnehmbar und dem EMSC liegen Wahrnehmungsmeldungen von der Insel Okinawa vor. Etwas weiter entfernt liegt der Inselvulkan Suwanose-jima, der etwa vier Stunden nach dem Erdbeben eruptierte. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 1800 m. Eine zweite Eruption ließ Vulkanasche 3000 m hoch aufsteigen. Der Vulkan ist daueraktiv, doch die letzten VONA-Meldungen stammen vom 15. September, sodass man nicht ausschließen kann, dass es einen Zusammenhang zwischen Erdbeben und Eruptionen gegeben hat.

Die Region wird durch 2 große tektonische Strukturen beeinflusst. Hierbei handelt es sich um den Ryukyu-Graben und den Okinawa-Graben, die parallel zueinander verlaufen und ein ca. 1200 km langes System bilden, das sich zwischen Japan und Taiwan erstreckt. Das Beben stand im Zusammenhang mit der Subduktion der philippinischen Platte unter die Eurasische Platte am Okinawa-Graben, dessen tiefste Stelle der 5000 m tiefe Kerama-Trog ist. Der Okinawa-Graben ist als Back-Arc-Becken angelegt, das durch die Aktivität am Ryukyu-Graben entstanden ist. Entlang des Ryukyu-Grabens reihen sich mehrere Inselvulkane auf, von denen der Suwanose-jima einer ist. Die Inseln bilden einen vulkanischen Inselbogen zwischen den beiden Gräben. Während der Okinawa-Graben an der Südwestspitze der japanischen Insel Kyushu ausläuft, erstreckt sich der Ryukyu-Graben entlang der Ostküste des japanischen Archipels und lässt sich bis in die Bucht von Tokio verfolgen. Nördlich von Tokio gab es heute weiterer Erdbeben. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 5,5 und ein Epizentrum bei Sendai.

Erdbeben-News 21.03.23: Costa Rica

Erdbeben Mw 5,5 in Costa Rica

Datum 21.03.23 | Zeit: 01:44:13 UTC | 9.46 N ; 84.13 W | Tiefe: 21 km | Mw 5,5

An der costa-ricanischen Südküste bebte es heute Nacht mit einer Magnitude von 5,5. Das Hypozentrum befand sich in 21 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 5 km nordöstlich von Quepos verortet. Dabei handelt es sich um eine kleine Hafenstadt, die als das Tor zum Manuel Antonio Nationalpark gilt, dem ich vor etlichen Jahren auch einmal einen Besuch abstatten durfte. Das Erdbeben wurde deutlich wahrgenommen, was auch dem EMSC gemeldet wurde.

Großtektonisch betrachtet hängen die Erdbeben entlang der mittelamerikanischen Pazifikküste mit der Subduktion der Kokos- und Nazca-Platte unter die Karibische Platte zusammen. Natürlich gibt es noch lokale tektonische Settings, an denen sich Erdbeben ereignen können, so wie es heute der Fall war. So manifestierte sich das Erdbeben an einer Störungszone, die mit dem Fila Costeña-Schubgürtel assoziiert ist, der parallel zur Subduktionszone verläuft, Costa Rica allerdings hinter die Küstenlinie streicht.

Die nächstgelegenen Vulkane sind Irazu und Turrialba, die beide nordöstlich der Hauptstadt San José liegen und in den vergangenen Jahren Anzeichen eines Erwachens zeigten bzw. tatsächlich eruptierten. Ich rechne aber eher nicht damit, dass sich der Erdstoß auf die Aktivität der Vulkane auswirken wird.

Wirft man einen Blick auf die Shakemap Lateinamerikas, dann erkennt man, dass es hinter der Subduktionszone entlang der Pazifikküste viele Erdbeben gibt. Auffällig ist eine Bebenzone vor der Nordwestküste Costa Ricas, die sich bis vor die Küste Nicaraguas erstreckt. Die Beben hatten überwiegend Magnituden im 3er-Bereich, wobei es die stärksten Erschütterungen auf Mb 4,5 brachten. Das eine oder andere Beben reichte sogar bis an die Vulkane bei Managua heran, wo u. a. der Masaya liegt. Es ist also viel Bewegung in einer Zone, die sowohl tektonisch als auch vulkanisch aktiv ist.


Weitere Meldungen:

Taiwan: Erdbeben Mw 5,2

Datum 21.03.23 | Zeit: 01:45:21 UTC |  23.52 N ; 121.39 E | Tiefe: 12 km | Mw 5,2

An der Ostküste Taiwans bebte es mit einer Magnitude von 5,2. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 12 km. Das Epizentrum wurde 55 km süd-südwestlich von Hualien City verortet. Dem EMSC liegen Wahrnehmungsmeldungen vor.


Rumänien: Erdbeben Mb 4,9

Datum 20.03.23 | Zeit: 14:02:16 UTC |  45.13 N ; 23.06 E | Tiefe: 16 km | Ml 4,9

Bereits gestern ereignete sich in Rumänien ein Erdbeben Mb 4,9. Es hatte einen Erdbebenherd in 16 km Tiefe und ein Epizentrum, das 12 km nord-nordöstlich von Tismana verortet wurde. Es gab mehrere Nachbeben.