Totale Sonnenfinsternis am 8. April in Amerika

Totale Sonnenfinsternis über Mittel- und Nordamerika erwartet

Heute Abend um 20.07 Uhr MESZ bietet sich die seltene Gelegenheit, eine totale Sonnenfinsternis zu beobachten. Leider ist dieses Ereignis von Deutschland aus nicht sichtbar, jedoch erfreut es die Menschen entlang eines Streifens von Mittelamerika bis nach Nordamerika. Doch auch bei uns gibt es mediale Möglichkeiten, den Moment zu erleben, wenn der Mond die Sonne verdeckt, denn die NASA überträgt einen Livestream des Ereignisses.

Eine totale Sonnenfinsternis ist ein vergleichsweise seltenes Naturphänomen, das immer nur an wenigen Orten auf der Welt beobachtet werden kann. Wenn der Mond vor die Sonne tritt und sie verdunkelt, wandert der Kernschatten des Mondes nur entlang eines schmalen Streifens über die Erde; eine totale Sonnenfinsternis tritt nur alle ein bis zwei Jahre auf.

Dieses seltene Phänomen wird sich am Montag, dem 8. April, über Nordamerika zeigen. Nach Angaben der NASA wird die totale Sonnenfinsternis von Mexiko, den USA und Kanada aus sichtbar sein. Der Beginn der totalen Verfinsterung wird an der Pazifikküste Mexikos gegen 20.07 Uhr MESZ zu sehen sein, und sie wird erst um etwa 21.46 Uhr an der Atlantikküste von Neufundland enden.

Der Mond verdunkelt die Sonne und wirft seinen Schatten auf die Erde

Das Zustandekommen einer totalen Sonnenfinsternis beruht auf einem interessanten Zusammenspiel von Zufällen: Obwohl die Sonne etwa 400-mal größer ist als der Mond, ist ihr Durchmesser im Verhältnis zur Entfernung von der Erde ähnlich groß wie der des Mondes. Dadurch kann der viel kleinere Mond die größere Sonne verdecken. Der irdische Mond selbst ist ein faszinierendes Phänomen; im Vergleich zu anderen Monden im Sonnensystem ist er relativ groß und rangiert auf Platz 5. Er stabilisiert die Erdachse und sorgt für vergleichsweise geringe jahreszeitliche Schwankungen. Seine Gravitation beeinflusst die Gezeiten der Ozeane und fördert die Durchmischung des Wassers. Letztendlich wäre ohne unseren Mond wahrscheinlich kein Leben auf der Erde möglich. Astronomie und Geologie sind so perfekt aufeinander abgestimmt, dass Leben auf fernen Planeten um andere Sonnen sicherlich kein Alltagsprodukt ist.

Für Nordamerika ist es bereits das zweite Mal in Folge, dass eine Sonnenfinsternis ein beeindruckendes Schauspiel bietet. Im vergangenen Jahr im Oktober durften Teile der USA bereits eine ringförmige Finsternis bestaunen.

Die nächsten Finsternisse über Deutschland

Die nächste partielle Sonnenfinsternis, die von Deutschland aus beobachtet werden kann, wird am 29. März 2025 stattfinden. Eine 90-prozentige Bedeckung der Sonne wird am 12. August 2026 zu sehen sein. Erst am 3. September 2081 wird es die nächste totale Sonnenfinsternis geben, die von Deutschland aus zu sehen sein wird, vorausgesetzt, das Wetter spielt mit. Bei der letzten totalen Sonnenfinsternis über Deutschland, die am 11. August 1999 stattfand, war vielerorts ein bewölkter Himmel zu verzeichnen.

Tatsächlich befinden sich auch 2 Geonauten der Vulkanologischen Gesellschaft auf Sofi-Tour in den USA. Vielleicht teilen sie ja ein paar ihrer Bilder mit uns?!

USA: Wintersturm legt Teile des Landes lahm

Wintersturm im Frühling beschert Teilen der USA Chaos – Hunderttausende Haushalte ohne Strom

Der Frühlingsanfang bescherte weiten Teilen der USA einen Schneesturm, der für Verkehrschaos und Stromausfälle sorgte. Betroffen ist ein breiter Streifen in der Mitte des Staates, der sich von den Rock Mountains im Westen bis zu den Großen Seen im Osten zieht. Gut 18 Millionen Amerikaner sollen vom Sturm direkt betroffen sein.

Besonders hart traf es die mittleren und nördlichen Ebenen sowie die Region der großen Seen. Bereits gestern mussten am St. Paul International Airport in Minneapolis Flüge gestrichen werden oder hatten erhebliche Verspätungen. Bereits kurz nach 9:30 Uhr wurden 47 Ankünfte und 66 Abflüge gestrichen. Diese Zahlen stiegen bis 22 Uhr auf 50 ankommende und 79 abfliegende Flüge sowie 107 verspätete Ankünfte und 92 verspätete Abflüge. Es wurden starke Schneefälle erwartet, die mehr als 25 Zentimeter Neuschnee bringen sollten. Einige Gemeinden haben aufgrund des erwarteten Schneefalls einen Schneenotstand ausgerufen. Tausende Einsatzkräfte wurden mobilisiert, um dem erwarteten Verkehrschaos zu begegnen.

Nachts zog der erwartete Sturm dann vom Westen kommend über das Zentrum der USA und brachte neben den erwarteten Schneemassen heftige Winde und Gewitter mit sich. Die Situation wurde durch eine Verstärkung des Tiefdrucksystems und den Zustrom von Feuchtigkeit aus dem Pazifischen Ozean verschärft, was zu besonders starken Schneefällen und Winden führte.

Neben Verkehrschaos mit hunderten Unfällen löste der Sturm einen großflächigen Stromausfall aus, von dem mehr als 350.000 Menschen im Nordosten des Landes betroffen sind. PowerOutage.us meldete auf der Kurznachrichtenplattform X, dass allein im Bundesstaat Maine mehr als 200.000 Menschen betroffen sind.

Bereits in der letzten Woche gab es in Teilen der USA Schneestürme, von denen auch der Süden des Staates betroffen war. So gab es etwa im Norden von Texas starke Hagelstürme und sogar leichten Schneefall, während es im Süden zu Busch- und Waldbränden aufgrund von Trockenheit kam. Aus den Rocky Mountains im Westen des Landes wurden ebenfalls starke Schneefälle gemeldet. Dort gab es bereits Mitte des Monats über einen meter Neuschnee. Die Schneefälle ließen mehr als 100.000 Menschen ohne Strom zurück.

USA: Feuerinferno in Texas

Gewaltige Brände vernichten große Flächen in Texas- Mindestens ein Todesopfer

Im US-Bundesstaat Texas wüten seit einigen Tagen heftige Vegetationsbrände, die große Flächen Wald und Prärie abfackelten. Die Brände sind nördlich der Ortschaft Amarillo ausgebrochen und fressen sich durch das Areal von Smokehouse Creek. Bisher sind gut 900.000 Acres Land abgebrannt, eine Fläche größer als Long Island in den USA. Ein Acer entspricht ca. 4000 Quadratmetern.

Das Feuer ist trotz intensiver Bemühungen der Einsatzkräfte weiterhin außer Kontrolle und erst zu 3% eingedämmt. Der Gouverneur von Texas, Greg Abbott, hat für 60 Bezirke den Katastrophenfall ausgerufen und die Texaner aufgefordert, „Aktivitäten einzuschränken, die Funken erzeugen könnten, und Vorkehrungen zu treffen, um die Sicherheit ihrer Lieben zu gewährleisten.“ Das Smokehouse Creek Fire ist das Größte der jüngsten Brände und hat sich schnell ausgebreitet. Schuld an den Bränden sind eine lang anhaltende Trockenheit und eine Hitzewelle, so dass die Gräser vertrocknet sind. Starke Winde verbreiten zudem Funkenflug, so dass immer neue Brandherde entstehen.

Die Waldbrandgefahr in Texas hat zu erhöhter Bereitschaft der Behörden geführt, da mehrere Brände den Bundesstaat betreffen.

Durch das Feuer kam in Panhandle, einer Ortschaft die im Hutchinson County liegt, eine 83-jährige Frau ums Leben, als die Feuersbrunst durch die Außenbezirke des Ortes zog. Es wurden mehrere Häuser vernichtet. Außerdem kam eine nicht näher bezifferte Menge Vieh ums Leben.

Feuer bedrohte Atomanlage

Das Atomwaffenwerk Pantex Plant in Texas nahm nach einem Brand in der Nähe seinen normalen Betrieb heute wieder auf, nachdem die Anlage gestern von Flammen bedroht wurde. Man hatte sich entschlossen, Mitarbeiter zu evakuieren. In einer Stellungnahme von Verantwortlichen des Werks hieß es, dass die Evakuierung nicht unbedingt benötigter Mitarbeiter eine Vorsichtsmaßnahme war. Das Feuer wurde von Pantex-Mitarbeitern und örtlichen Feuerwehren unter Kontrolle gehalten, ohne auf das Werksgelände überzugreifen. Waffen und Materialien blieben unbeschädigt.

USA: Unwetter in Kalifornien am 22.02.23

Unwetter verursachen in Kalifornien Überflutungen und Hangrutschungen

Drei Tage lang wüteten Unwetter über Kalifornien und griffen auch auf benachbarte Bundesstaaten über. Die Auswirkungen des Sturms, der mit dem „Ananas-Express“ von Hawaii aus über den Pazifik kam, waren weitreichend, und verursachten Erdrutschungen, Schlammlawinen und Überschwemmungen. In manchen Regionen fielen innerhalb von 24 Stunden bis zu 200 mm Niederschlag. Die Böden konnten die Wassermassen nicht mehr aufnehmen und destabilisierten an Hanglagen, was zu Erdrutschungen führte. Bilder zeigen Häuser, die halb von den Hangrutschmassen begraben wurden und demolierte Fahrzeuge, die quer auf Straßen stehen. Es kam auch zu Schäden durch entwurzelte Bäume.

Praktisch im gesamten Bundesstaat gab es Straßenschäden und demolierte Infrastruktur. Zahlreiche Gebäude wurden beschädigt. Montecito in Kalifornien war besonders betroffen, als Überschwemmungen am Montagnachmittag die Region heimsuchten.

Infolge des Sturms wurden auch Bildungseinrichtungen wie die Pepperdine University beeinträchtigt, die gezwungen war, Präsenzkurse abzusagen. Andere Gebiete wie Malibu und Santa Clarita meldeten ebenfalls Straßenschäden und Überschwemmungen. Die Regenfälle führten zu Sperren auf mehreren Autobahnen und lokalen Straßen. Obwohl der Sturm nicht so verheerend war wie vorherige Ereignisse, nahmen die Überflutungssorgen aufgrund des durchnässten Bodens zu.

Die Stadtverwaltung von Los Angeles ergriff umfassende Notfallmaßnahmen, um die Auswirkungen des Sturms zu bewältigen. Dazu gehörten Reparaturen von Straßenschäden, Schutzmaßnahmen gegen Überschwemmungen und die Bereitstellung von Unterkünften für Obdachlose. Verschiedene Straßen und Gebiete blieben aufgrund von Überschwemmungen und Straßenschäden gesperrt, und die Bevölkerung wurde aufgefordert, Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.

In Höhenlagen gingen die enormen Niederschlagsmengen als Schnee nieder, was zu zahlreichen Verkehrsbeeinträchtigungen und Unfällen führte.

Das Unwetter schwächte sich am Mittwochmorgen ab, was zu einer leichten Entspannung der starken Regenfälle führte. Die Bevölkerung wurde vor den Gefahren durch Erdrutsche, Überschwemmungen und Stromausfälle gewarnt. Evakuierungswarnungen wurden für gefährdete Gebiete herausgegeben, während Straßensperrungen und Verkehrsstörungen zunahmen.

Der oben genannte „Ananas-Express“ bezieht sich auf ein meteorologisches Phänomen, das mit starken Regenfällen in Verbindung steht, die an der Westküste Nordamerikas auftreten können. Dieses Phänomen steht im Zusammenhang mit einem starken atmosphärischen Fluss von Feuchtigkeit, der vom tropischen Pazifik herangetragen wird. Der Ursprung des Begriffs liegt darin, dass dieser Feuchtigkeitsstrom oft aus der Nähe von Hawaii kommt, wo Ananas angebaut werden, und sich dann in Richtung Nordamerika bewegt. Der „Ananas-Express“ könnte mit dem bekannten Klimaphänomen El Nino in Verbindung stehen. Vereinfacht gesagt dreht El Nino die normale Niederschlagsverteilung im Pazifikraum um und wirkt sich besonders dramatisch in der pazifischen Äquatorgegend vor Südamerika aus.

USA: Schwere Unwetter in Kalifornien

Unwetter wüteten in Kalifornien – mindestens 3 Todesopfer

Im US-Bundesstaat Kalifornien wüteten schwere Unwetter. Starkregen verursachte vielerorts Überschwemmungen und Erdrutsche. Sturmböen entwurzelten Bäume. Der Gouverneur rief den Notstand aus, und für große Teile Südkaliforniens galt eine Sturzflutwarnung. Die Bürger wurden aufgefordert, das Haus nur in dringenden Notfällen zu verlassen. Der Nationale Wetterdienst warnte vor gefährlichen Überschwemmungen, massiven Schneefällen und Windböen. An den Küsten war die Brandung lebensgefährlich stark. Die Bevölkerung von Los Angeles wurde aufgefordert, die Wohnungen möglichst nicht zu verlassen.

Nach Angaben der Wetterdienste fiel so viel Regen wie üblicherweise in mehreren Monaten und die Unwetter wurden als „historisch“ bezeichnet.

Mindestens drei Menschen starben durch umstürzende Bäume, während etwa 710.000 Menschen ohne Strom waren. Die heftigen Regenfälle führten bereits zu Überschwemmungen in Santa Barbara.

Die Unwetter wurden durch das als „Pineapple Express“ bekannte Wetterphänomen verursacht, das feuchte Luftmassen vom Pazifik aus der Region um Hawaii nach Kalifornien transportiert. Letztes Jahr hatte der Westen der USA eine extreme Hitzewelle nebst Dürre mit Rekordtemperaturen erlebt, gefolgt von einem ungewöhnlich feuchten Winter. Viele große Stauseen verzeichnete extrem niedrige Wasserstände und es wurden Verordnungen zum Wassersparen verabschiedet. Ähnliche Unwetter wie jetzt gab es aber auch in vergangenen Jahren, ohne dass sie nachhaltig die Dürre unterbrochen hätten.

Experten warnen vor einer Zunahme von Extremwetterereignissen aufgrund der Erderwärmung. Am Rande sei hier erwähnt, dass es eine neue Studie gibt, die besagt, dass die Erderwärmung bereits 100 Jahre früher begonnen hat als bisher angenommen. Dann hätte der Temperaturanstieg bereits um 1850 angefangen. Diese Zeit fällt in eine Periode, die man immer als Referenzwert vor der Klimaerwärmung für den globalen Temperaturanstieg herangezogen hat. Sollte sich die Studie bewahrheiten, wäre dann die Temperatur bereits um 1,7 Grad angestiegen und das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens wäre definitiv gesprengt. Außerdem könnte man den anthropogenen Einfluss auf den Klimawandel in Frage stellen, da sich das Klima dann bereits direkt mit dem Anfang der Industrialisierung erwärmt hätte.

USA: Erdbeben bei Oklahoma am 03.02.24

Erdbeben Mw 5,1 östlich von Oklahoma-City – Möglicherweise menschengemacht

Datum 03.02.2024 | Zeit: 05:24:29 UTC | Lokation: 35.535 ; -96.734 | Tiefe: 6 km | Mw 5,1

Gestern Abend erschütterte ein stärkeres moderates Erdbeben der Magnitude 5,1 eine Gegend östlich der Großstadt Oklahoma-City im gleichnamigen US-Bundesstaat Oklahoma. Das Hypozentrum lag in 6 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 7 Kilometer nordwestlich von Prag verortet. Ja, tatsächlich richtig gelegen. Dort gibt es einen Ort, der genauso wie die tschechische Hauptstadt heißt. Nur ist das amerikanische Prag keine Metropole, sondern ein kleiner Ort mit ca. 2400 Einwohnern. Das Erdbeben war in einem großen Umkreis deutlich zu spüren gewesen und schreckte die Menschen auf, die gerade dabei waren, ins Bett zu gehen oder bereits schliefen. Denn vor Ort war es gerade 23:24:29 Uhr, als sich das Beben manifestierte. Dem EMSC liegen Wahrnehmungsmeldungen vor und die Bebenzeuge beschreiben den Erdstoß als ausgesprochen stark und laut. Ein Melder, der 8 Kilometer vom Epizentrum entfernt lebt, meinte, das sei der stärkste Erdstoß gewesen, den er jemals gespürt hätte. Ein anderer schrieb, dass das Beben 25 bis 30 Sekunden gedauert hätte.

Tatsächlich zählt die Region zu den Gegenden der USA, in denen relativ oft stärkere Erdbeben auftreten, wobei man in den letzten Jahrzehnten eine Zunahme der Seismizität registrierte. Die letzte größere Erdbebenphase ereignete sich vor gut 10 Jahren, als es zu zahlreichen Erschütterungen kam, von denen einige Magnituden zwischen 3 und 5 hatten. Moment mal, wird da vielleicht der eine oder andere Leser denken: So viele Erdbeben mitten im nordamerikanischen Kontinent, abseits der großen Plattengrenzen und Subduktionszonen? Ja, denn hier gibt es mehrere Störungszonen, die im Zusammenhang mit einem alten intrakontinentalen Rift stehen, entlang dem sich seinerzeit mehrere Blöcke aufgeschoben haben und andererseits mehrere Becken bildeten. Entlang der tektonischen Grenzflächen gab es schon immer eine geringe Seismizität, die in den letzten Jahrzehnten durch Fracking und Abwasserinjektionen in den tiefen Untergrund verstärkt wurde, wie jüngst einige Studien herausfanden. So könnte der aktuelle Erdstoß als von menschlicher Aktivität ausgelöst bzw. verstärkt worden sein.

Übrigens, es gab mehrere Nachbeben. Meldungen über Schäden liegen bis jetzt nicht vor, obwohl Erdbeben dieser Magnitude bereits leichte Gebäudeschäden hervorrufen können, besonders, wenn das Hypozentrum so flach liegt, wie es bei dem Erdbeben heute der Fall war.

USA: Extremkälte verursacht Todesopfer

Weite Teile der USA leiden unter extremen Wintereinbruch – Mindestens 50 Todesopfer

Extremes Winterwetter hat in den USA in den letzten zwei Wochen mindestens 50 Menschen das Leben gekostet. Weite Teile des Landes sind von starken Schneefällen, eisigen Temperaturen und starkem Wind betroffen. Besonders hart traf es den Bundesstaat Oregon im Nordwesten des Landes. Dort erlitten 75.000 Menschen einen Stromausfall, und der Schnee türmt sich meterhoch auf. Die Kältewelle hat aber auch den Südosten des Landes fest im Griff. In der Stadt Memphis im US-Bundesstaat Tennessee brachen aufgrund des Frosts viele Wasserleitungen, was zu einem dramatischen Rückgang des Wasserdrucks in den Hauptleitungen führte, so dass zahlreiche Einwohner von der Wasserversorgung abgeschnitten sind. Sie müssen auf Flaschenwasser zurückgreifen oder sich anderer Wasserquellen bedienen.

Das extrem kalte Wetter führte allein im Bundesstaat Tennessee zu 17 Todesfällen, darunter ein 25-jähriger Mann, der in einem Wohnmobil erfroren aufgefunden wurde. Sein Heizgerät war nachts umgefallen und hatte sich selbst abgeschaltet, worauf der Mann erfror. Ich vermute mal, dass er alkoholisiert war. In Kentucky wurden fünf Todesfälle gemeldet, und in Oregon erlitten drei Menschen einen Stromschlag durch herabfallende Stromleitungen auf ein geparktes Auto. Auch in Pennsylvania kam es zu einem tödlichen Unfall aufgrund von Glätte.

Die Auswirkungen des Winterwetters erstreckten sich auf das Gesundheitswesen, da die Blutspenden aufgrund der Wetterbedingungen zurückgingen. Die zentrale Blutbank in Tennessee forderte über 70 Krankenhäuser in fünf Bundesstaaten auf, nicht dringend notwendige Operationen vorerst auszusetzen.

Heftige Schneestürme zogen seit Tagen über das Land, insbesondere im Bundesstaat New York, wo innerhalb von fünf Tagen knapp zwei Meter Neuschnee fielen. Diese Wetterbedingungen erstreckten sich ungewöhnlich weit nach Süden, was zu Schulschließungen und eingeschränktem Flugverkehr führte. Mehr als 1.100 Flüge wurden am Freitag gestrichen, weitere 8.000 waren verspätet.

Der Nationale Wetterdienst warnte vor weiteren gefährlichen Winterstürmen und eisigen Temperaturen in der Mitte und im Osten des Landes. Bis zu minus 26 Grad Celsius könnten in Arkansas, Mississippi, Missouri, Tennessee, Kentucky und Kansas erreicht werden, was zu weiteren Gefahren durch umstürzende Bäume, Stromleitungen und Eisbrocken führen könnte. Obwohl eine wärmere Wetterperiode in der kommenden Woche erwartet wird, warnt der Wetterdienst vor möglichen heftigen Regenfällen und Überschwemmungen im Süden der USA.

Riesige Zikadenschwärme im Frühjahr erwartet

Für das Frühjahr rechnen US-Forscher mit riesigen Zikadenschwärmen, besonders im Mittleren Westen und Südosten. Dort schlummern im Boden die Laven zweier riesiger Brutpopulationen, die bis zu einer Billion Zikaden hervorbringen könnten. Die Laven entwickeln sich alle 17 bzw. 13 Jahre zu Zikaden und dringen zur Erdoberfläche durch. Dort beginnen die Männchen mit ihren ohrenbetäubenden Balzgeräuschen. Ansonsten sind sie wohl nicht schädlich für das Ökosystem. Im Gegenteil, nach ihrem Tod dienen die Tiere als Dünger für den Boden. Meine Vermutung ist, dass der strenge Frost die Brut im Boden dezimieren wird.

USA: Starker Wintersturm legt Teile des Landes lahm

Bombenzyklon im mittleren Westen – Unwetterwarnungen für die meisten Bundesstaaten

In den USA kam es zu einer weiteren Bombenzyklon-Entwicklung, die überwiegend den Norden, Mittleren Westen und die Great Plains betrifft, wo es bereits gestern zu starken Schneestürmen kam. Dennoch hat die rasante Entwicklung des Tiefdruckgebietes Auswirkungen auf die meisten US-Bundesstaaten und beschert den Menschen einen haten Wintersturm.

In 48 Bundesstaaten gibt es Unwetterwarnungen. Rund 120 Millionen Menschen waren von starken Wind- und Wintersturmwarnungen betroffen, während mehr als 5 Millionen Menschen Schneesturmwarnungen erhielten. Mindestens vier Todesfälle wurden mit dem Unwetter in Verbindung gebracht.

Dies stellt den ersten bedeutenden Ausbruch arktischer Kälte im Winter dar und wird sich voraussichtlich von den nördlichen Rocky Mountains und Plains südlich und östlich durch den Mittleren Westen ausbreiten. Extrem niedrige Temperaturen werden erwartet, mit Prognosen von bis zu minus 40 Grad Celsius in einigen Gebieten, was möglicherweise Rekorde brechen könnte.

Besonders hart sind bereits die Gebiete der Großen Seen im Norden des Landes betroffen. In Chicago fiel so viel Schnee, dass das öffentliche Leben zum erliegen kam.

In Montana wurde eine Temperatur von minus 7 Grad Celsius gemessen, während es in Pompano Beach, Florida, 32 Grad waren. Diese großen Temperaturunterschiede begünstigen die Entwicklung eines Bombenzyklons.

Ein Skifahrer kam bei einer Lawine in Idaho ums Leben, während in Kalifornien ein 66-jähriger Skifahrer in einer Lawine in Tahoe starb.

Besonders betroffen vom Wintersturm ist der Flugverkehr, wo in den letzten Stunden Chaos herrschte: mehr als 2000 Flüge fielen aus. Tausende Maschinen hatten Verspätungen.

Im Mittleren Westen verursachten große Schneemengen Autobahnschäden und es kam zu Verkehrschaos. Zahlreiche Autofahrer saßen über Nacht auf den Autobahnen und Schnellstraßen fest. Ein 80-jähriger Mann starb in Minnesota, als sein Lastwagen auf dem Mille Lacs Lake durch das Eis brach.

Der Gouverneur von Louisiana hat den Ausnahmezustand erklärt und warnt vor winterlichen Bedingungen im Süden des Staates. In einigen Gebieten wird eine „winterliche Mischung“ erwartet, begleitet von Windkälte bis nahe dem Gefrierpunkt. Die Menschen werden aufgefordert, sich auf die widrigen Bedingungen vorzubereiten.

Infobox

Was ist ein Bombenzyklon?

Ein Bombenzyklon ist ein meteorologisches Phänomen, bei dem sich ein Sturmsystem sehr schnell intensiviert. Dies geschieht, wenn der Luftdruck im Zentrum des Tiefs innerhalb von 24 Stunden stark abfällt, typischerweise um 24 Millibar oder mehr.

Der Begriff „Bombe“ bezieht sich auf die schnelle Entwicklung und Stärkung des Sturms, ähnlich einem explosionsartigen Anstieg. Der Prozess der Bombengenese tritt oft in Verbindung mit der Wechselwirkung zwischen kalten und warmen Luftmassen auf. Wenn eine kaltluftreiche Luftmasse auf eine wärmere Luftmasse trifft, kann dies zu einem starken Temperaturunterschied führen und die Bildung eines intensiven Tiefdrucksystems fördern. Dieses Tiefdrucksystem kann dann zu einem Bombenzyklon werden.

Ein Bombenzyklon ist bekannt für seine Fähigkeit, starke Winde und extrem schlechtes Wetter zu erzeugen. Diese Ereignisse treten häufiger über dem Nordatlantik auf, insbesondere im Winter. Bombenzyklone können erhebliche Auswirkungen auf das Wetter in den betroffenen Regionen haben und zu schweren Sturmbedingungen, Schneefällen und starken Niederschlägen führen.

 

USA: Schwere Unwetter am 11.01.24

Unwetter an der US-Ostküste richten Überflutungen und Schäden an

In den letzten Tagen kam es zu einer Serie starker Unwetter, die vor allem im Osten der USA wüteten, aber auch der Westen blieb nicht verschont. Bisher forderten die Unwetter mindestens 5 Menschenleben. Das Spektrum der extremen Wetterphänomene reicht von Überflutungen im Nordosten, Stürmen und Tornados im Südosten und Schneestürmen in den westlichen Höhenlagen. Laut Wetterprognosen halten die Unwetter bis mindestens Freitag an.

Entlang der Ostküsten sind die großen Metropolen von Hochwasser bedroht. Grund hierfür waren heftige Schneefälle, die am Wochenende über die Region hinwegzogen. Als die Temperaturen stiegen, schmolz nicht nur der Schnee, sondern es kam zu weiteren Starkregenereignissen und Flüsse traten über die Ufer. So stehen inzwischen ganze Küstenregionen unter Wasser. Zudem gab es starke Sturmböen, die Bäume entwurzelten, Dächer abdeckten und Stromleitungen fällten. Alleine im Bundesstaat New York fiel der Strom für mehr als 160.000 Menschen aus.

Weiter im Süden machte vor allem der Wind Probleme. Heftige Stürme suchten den Osten heim, und in Alabama, North Carolina und Georgia starben nach vorläufigen Angaben 3 Menschenleben. An der Südküste in Florida bildeten sich Tornados, die große Schäden anrichteten.

In den Höhenlagen im Westen der USA ging es frostig zu und es ereigneten sich starke Schneefälle. Besonders in den Rocky Montanis und im Kaskadengebirge gibt es Schneestürme, die für Verkehrsbehinderungen sorgen. Es drohen Schneeverwehungen.

Da weite Teile der USA von den Unwettern betroffen sind, kam es praktisch landesweit zu Behinderungen im Flugverkehr und es mussten mehr als 1000 Flüge gestrichen werden. Sogar die Airforce Two von US-Vizepräsidentin Kamala Harris musste umgeleitet werden.

In den letzten Jahren breiteten sich in den USA während des Winters vermehrt Kältewellen aus. Obwohl es schon immer Schneestürme gab, sehen Wetterexperten in ihrer Zunahme ein Zeichen des Klimawandels. Durch einen schwächelnden Jetstream infolge einer Erwärmung der Stratosphäre können nordische Kaltluftmassen weiter in den Süden vordringen und so zu Wetterkapriolen führen.