Yellowstone: Hydrothermale Explosion am 23. Juli

Hydrothermale Explosion löst Schrecken bei Touristen im Yellowstone-Nationalpark aus

Im Yellowstone Nationalpark schreckte eine plötzlich auftretende hydrothermale (phreatische) Explosion Touristen auf, die im Biscuit-Geyser-Basin unterwegs waren und sich die postvulkanischen Erscheinungen der Caldera genauer ansehen wollten.

Die hydrothermale Eruption manifestierte sich am 23. Juli gegen 10:00 Uhr MST, in einem Areal, das sich rund 3,5 km nordwestlich vom bekannten Old Faithful Geysir befindet. Besucher filmten den Vorfall, und viele Aufnahmen gingen viral. Auf den Bildern erkennt man, dass die Explosion nicht ganz so klein war, wie es vom YVO dargestellt wird: eine Schlammfontäne schoss mehrere Dutzend Meter hoch in die Luft. Dabei wurden auch Gesteinsbrocken aus dem Schlotbereich gesprengt, die zusammen mit Trümmerstücken eines hölzernen Laufstegs auf die Besucher niederprasselten, die vor dem Ausbruch flüchteten. Wie durch ein Wunder wurde niemand ernsthaft verletzt. Die Explosion ereignete sich in der Nähe des Black Diamond Pools und hinterließ einen über 10 Meter durchmessenden Krater.

Aus Sicherheitsgründen ist das Biscuit Basin, einschließlich des Parkplatzes und der Promenaden, vorübergehend für Besucher geschlossen. Die Grand Loop-Straße bleibt jedoch geöffnet. Geologen des Yellowstone-Nationalparks untersuchen das Ereignis.
Hydrothermale Explosionen, die durch plötzliches Verdampfen von Wasser unter der Erde verursacht werden, sind im Yellowstone relativ häufig. So ereignete sich 1989 im Porkchop Geyser des Norris Geyser Basin eine Explosion, und am 15. April 2024 wurde ein kleines Ereignis im Norris Geyser Basin von Überwachungsgeräten aufgezeichnet. Im Mai 2009 kam es zu einer ähnlichen Explosion im Biscuit Basin.

Die YVO-Vulkanologen weisen darauf hin, dass die Überwachungsdaten keine Veränderungen in der Yellowstone-Caldera zeigen. Die heutige Explosion spiegelt nicht die Aktivität innerhalb des Vulkansystems wider, dessen Aktivität auf einem normalen Hintergrundniveau bleibt. Hydrothermale Explosionen wie diese sind kein Anzeichen für bevorstehende Vulkanausbrüche und werden nicht durch aufsteigendes Magma verursacht.




Auch wenn die Explosion von Wasserdampf ausgelöst wurde, verdeutlicht sie, wie aktiv das hydrothermale System der riesigen Caldera ist. Letztendlich ist die treibende Kraft hinter den postvulkanischen Manifestationen Magma, das sich im tieferen Untergrund der Caldera befindet. Ob genügend Schmelze vorhanden ist, um eine magmatische Eruption auszulösen, ist ungewiss.

Übrigens, der weltgrößte Geysir Steamboat, der ebenfalls im Yellowstone Nationalpark liegt, eruptierte zuletzt am 15. Juli. Das Pausenintervall betrug 46 Tage.

Kilauea: Erdbeben Mb 4,4 am 7. Juli

Kilauea wurde von spürbaren Erdbeben Mb 4,4 erschüttert – Epizentrum nahe der Ostküste

Datum: 07.07.2024 | Zeit: 06:47:45 UTC | Lokation: 19.338 ; -155.122 | Tiefe: 13 km | Mb 4,4

Heute Morgen um 06:47:45 UTC (6. Juli, 20:47 Uhr HST) manifestierte sich auf Big Island, Hawaii, ein moderates Erdbeben der Magnitude 4,4. Das Hypozentrum lag in 13 Kilometern Tiefe. Das Epizentrum wurde 24 km südlich von Mountain View lokalisiert, einer Gemeinde auf der Südostflanke des Kilaueas, die ich gut kenne, da ich 2016 dort residierte. Das Beben war in einem großen Umkreis spürbar, und dem EMSC – von dem die oben aufgeführten Daten stammen – liegen Wahrnehmungsmeldungen aus einem Umkreis von gut 100 Kilometern vor.

Die Daten des USGS weichen etwas von jenen des EMSC ab. Hier wird die Magnitude mit 4,1 angegeben. Das Epizentrum wurde 14 km südlich von Fern Forest lokalisiert, einem Ort, den man zum Beispiel auf dem Weg zum Puʻuʻōʻō-Krater durchquert. Laut USGS lag das Hypozentrum in nur 7 Kilometern Tiefe, was die große Wahrnehmungszone erklärt. Das Beben manifestierte sich auf der unteren Südostflanke des Vulkans Kilauea, die für ihr langsames Gleiten in Richtung Ozean berüchtigt ist.




Innerhalb von 10 Minuten folgten drei Nachbeben im gleichen Gebiet mit Stärken von 2,0, 2,6 und 3,3, wodurch ein kleiner Erdbebencluster entstand. Das HVO warnt vor weiteren Nachbeben.

Das Erdbeben hatte keine sichtbaren Auswirkungen auf die Vulkane Mauna Loa oder Kīlauea. Die meisten Erdbeben in dieser Region werden durch abrupte Bewegungen der Südflanke des Kīlauea verursacht, die sich über die ozeanische Kruste nach Südosten bewegt. Ort, Tiefe und die im Rahmen des heutigen Erdbebens aufgezeichneten Wellenformen entsprechen den Verwerfungen im Zusammenhang mit der Ablösungsverwerfung an der Südflanke.

Die Erdbebenaktivität im Gipfelbereich und in den Riftzonen des Kilauea ist immer noch erhöht, aber bei weitem nicht mehr so hoch wie Anfang der Woche, als es über 500 Beben an einem Tag gab. Gestern wurden ca. 120 Erschütterungen detektiert. Viele der Beben ereigneten sich entlang des oberen Südostrifts. Zum ersten Mal seit langem gab es auch ein Beben am Puʻuʻōʻō-Krater. Es hatte eine Magnitude von 2,2 und manifestierte sich unter der Südflanke des Kraterkegels.

Mexiko: Hurrikan Beryl richtet Zerstörungen an

Hurrikan „Beryl“ traf auf mexikanische Halbinsel Yucatan – Schäden überschaubar

Nachdem Hurrikan „Beryl“ durch die Karibik fegte und dort zeitweise als starker Hurrikan der Kategorie 5 unterwegs war und mindestens 11 Menschenleben forderte, erreichte er gestern die mexikanische Halbinsel Yucatan. Kurz vor seinem Landfall in der beliebten Urlaubsregion schwächte sich der Hurrikan auf Kategorie 2 ab und war nur noch mäßig stark. Immerhin wurden in der Spitze noch Windgeschwindigkeiten von bis zu 175 km/h gemessen. Kurz darauf verlor der Hurrikan weiter an Schwung und wurde zunächst auf Kategorie 1 abgestuft. Mittlerweile hat „Beryl“ seinen Hurrikanstatus verloren und zieht als Tropensturm über das Land.

Die mexikanischen Behörden waren gut auf den Landfall des Hurrikans vorbereitet und versuchten vor allem, die rund 340.000 Touristen vor Schaden zu bewahren, die sich in der Urlaubsregion zwischen Tulum und Cancún aufhalten sollen. Die Lokalregierung rief die höchste Warnstufe aus und brachte rund 8.000 Soldaten in die Region, um lokale Einsatzkräfte von Feuerwehr und Katastrophenschutz zu unterstützen. Zudem wurden Trinkwasserreserven angelegt und Evakuierungsplätze geschaffen. Man warnte vor starken Winden, Starkregen und Sturmfluten infolge schwerer Brandung an der Küste.

Als „Beryl“ die Kleinen Antillen, Venezuela und Jamaika heimsuchte, richtete der Hurrikan auf vielen Inseln große Schäden an. Auf einigen Inseln der Kleinen Antillen sollen bis zu 95 % der Gebäude beschädigt oder zerstört worden sein. Im Angesicht solcher Schadensmeldungen erscheinen die Opferzahlen vergleichsweise gering.

Vergleichsweise gering sind nach ersten Meldungen auch die Schäden, die „Beryl“ auf Yucatan anrichtete: Natürlich gab es zerstörte Hütten, abgedeckte Häuser, entwurzelte Bäume und umgestürzte Strommasten nebst Stromausfällen, von denen 50 % der Haushalte betroffen waren, doch neue Todesopfer wurden nicht gemeldet.

Erneuter Landfall in Texas prognostiziert

Damit ist die Geschichte von „Beryl“ aber noch nicht vorbei. Der Tropensturm soll über den Golf von Mexiko ziehen und dort an Stärke wieder zunehmen, so dass er wieder zu einem Hurrikan hochgestuft werden könnte. Anfang nächster Woche wird er dann die USA erreichen und in der Nähe von Houston im Bundesstaat Texas einen erneuten Landfall proben. Dort warnt man vor dem Strum der wahrscheinlich Überschwemmungen verursachen wird.

Yellowstone: Video zeigt Risse im Boden

Ein virales Video zeigt Risse im Boden – Stammt aber nicht aus dem Yellowstone N.P.

Der Yellowstone-Nationalpark ist nicht nur der älteste Nationalpark der Welt, sondern schützt ein einzigartiges Naturgebiet inmitten einer der größten vulkanischen Caldera unseres Planeten, in der sich die weltgrößte Ansammlung von Geysiren und heißen Quellen befindet. Zahlreiche Tier- und Pflanzenarten bewohnen die Wälder und Prärien, die als UNESCO-Weltnaturerbe ebenfalls unter Schutz stehen. Millionen Touristen besuchen den Yellowstone Jahr für Jahr, und so ist es nicht verwunderlich, dass das Areal auch medial von besonderem Interesse ist.

Immer wieder tauchen Spekulationen über einen bevorstehenden Vulkanausbruch auf, obwohl seit 2015 übergeordnet eine leichte Subsidenz registriert wird und es nur lokal zu kleineren Bodenhebungen kommt. Das heißt, der Boden sinkt überwiegend ab, anstatt sich zu heben, was man im Vorfeld einer Eruption erwarten würde. Die letzte Bodenhebungsphase fand zwischen 2004 und 2014 statt. Damals hob sich der Boden um 21 Zentimeter. Diese Bodenhebungsphase wurde von Erdbebenschwärmen begleitet, ähnlich wie jene, die wir heute in der süditalienischen Caldera Campi Flegrei sehen. Dort werden solche Hebungsphasen mit dem Phänomen des Bradyseismos in Verbindung gebracht. Ähnliches könnte man auch für die Yellowstone-Caldera vermuten, denn auch hier treten solche Hebungs- und Senkungsphasen periodisch auf.

Der Grund für diesen Artikel ist ein Video, das heute in den sozialen Medien viral geht und lange Bodenrisse in einem Feld zeigt, das sich angeblich im Yellowstone-Nationalpark befinden soll. Die Risse ziehen sich über viele Hundert Meter hin und durchschneiden auch eine Piste. Im begleitenden Texten werden Ängste geschürt, dass die Aktivität im Yellowstone größer ist, als es von den Vulkanologen des YVO angegeben wird. Tatsächlich gibt es diese Risse, jedoch nicht im Yellowstone-Nationalpark. Das Video zeigt sehr wahrscheinlich Risse, die sich nahe dem Ort Meeteetse gebildet haben. Der Ort liegt südlich von Cody und außerhalb des Yellowstone-Nationalparks mit seiner Caldera. Hier ist der Boden in Bewegung, und man spricht von einem „Earthflow“, den man nicht mit einem klassischen Erdrutsch verwechseln sollte. Der Boden der Region gilt als instabil, und an sanft geneigten Hängen kann er sich langsam abwärts bewegen, wodurch Risse entstehen. Die Region ist tektonisch aktiv, aber es werden hydrogeologische Prozesse hinter den Instabilitäten vermutet.

Der Yellowstone-Vulkan indes zeigte im Juni normale seismische Aktivität auf Hintergundniveau: Wie das YVO im neuen Monatsbulletin berichtet, gab es 74 schwache Erschütterungen. Die stärkste hatte eine Magnitude von 2,5. Jahreszeitlich bedingt stoppte die Subsidenz, und es kam lokal zu leichter Bodenhebung. Hierfür soll ein vermehrter Wassereintrag ins Hydrothermalsystem des Vulkans verantwortlich sein. Dieser wird mit der Schneeschmelze in Verbindung gebracht.

USA: Dammbruch droht in Minnesota

Flutendes Blue Earth River in Minnesota umspülten Damm – Kollaps drohte

Das Extremwetter in den USA hält weiterhin an und im Bundesstaat Minnesota droht die Lage weiter zu eskalieren. Die Fluten des Blue Earth River transportierten Baumstämme und Unrat mit, die die Abläufe des über 100 Jahre alten Rapidan-Damms blockierten. Der Fluss suchte sich kurzerhand einen neuen Weg um den Damm herum und gefährdet so die strukturelle Integrität des Bauwerks, indem das Wasser die seitlichen Widerlager schwächt.

Die Wassermassen überfluteten auch ein Umspannwerk unterhalb des Damms und unterbrachen die Stromversorgung Hunderter Haushalte. Dem Betreiber gelang es dennoch, gestern Nacht die Versorgung wiederherzustellen.

In einer Pressemitteilung hieß es gestern, dass man unterhalb des Staudamms keine groß angelegten Evakuierungen plane.

Doch nicht nur der Blue Earth River bereitet in Minnesota Sorgen, auch andere Flüsse führen Hochwasser, und steigende Pegel lassen weitere Überflutungen befürchten. Der Blue Earth River mündet bei Mankato in den bekannteren Minnesota River. Der 534 Kilometer lange Fluss vereint sich mit dem Mississippi, der zusammen mit dem Missouri das längste Flusssystem der USA bildet. Auch der Minnesota River ist bereits über die Ufer getreten und verursachte die Sperrung von zwei Abschnitten des Highways 169.

Der Highway ist bei Mankato und St. Peter gesperrt. Der gesamte Verkehr von dieser vielbefahrenen Autobahn muss auf zweispurige Staatsstraßen umgeleitet werden. Mehrere Parks und Wanderwege wurden ebenfalls gesperrt.

Gouverneur Tim Walz bezeichnete die Überflutungen in seinem Bundesstaat als katastrophal und zog Vergleiche zu den historischen Fluten von 1997 und 2007. Er mobilisierte Soldaten der Minnesota National Guard, um bei dem Kampf gegen die Fluten zu helfen. Zusammen mit Freiwilligen wurden am Tetonka Lake in Waterville 70.000 Sandsäcke gefüllt, um Häuser am Seeufer zu schützen. Polizeichef John Manning forderte die Bewohner auf, Sicherheitsbarrieren zu respektieren und vorsichtig durch das Wasser zu fahren, um keine weiteren Schäden zu verursachen.

USA: Extremwetter und Hitzewellen bergen Gesundheitsrisiken

Extremwetter mit Hitzewellen, Unwettern und Überflutungen in den USA nimmt auf die Gesundheit Einfluss

In den USA herrschen weiterhin extreme Wetterbedingungen, die so gefährlich sind, dass sie inzwischen die Gesundheitsstatistiken beeinflussen und für ungewöhnlich viele Erkrankungen infolge von Hitze sorgen. Auch die Zahl der Hitzetoten steigt. Dabei ist das Wetter unterschiedlich extrem: Während es an der Ost- und Westküste ungewöhnlich heiß ist und Waldbrände wüten, gibt es im Norden und Süden der Vereinigten Staaten und angrenzenden Ländern ungewöhnlich heftige Unwetter mit Starkregen, die für Überflutungen sorgen.

Am Wochenende näherten sich die Temperaturen in den Metropolen der Ostküste der 40-Grad-Marke an. So wurden die höchsten Temperaturen in den Städten Arlington, Baltimore und Dulles gemessen. Diese Städte liegen zwischen Washington DC und New York. In der Stadt, die niemals schläft, dürfte Letzteres dieser Tage besonders schwergefallen sein, denn dort war es am Freitag bis zu 34 Grad heiß und auch nachts blieben die Temperaturen im subtropischen Bereich.

Hochwasser riss Eisenbahnbrücke in Iowa ein

Obwohl es aktuell im Bereich der Ostküste etwas abkühlt, drohen schwere Unwetter mit Gewittern und sogar Tornados. Die Gefahr hierfür ist im Mittleren Westen am größten. In Iowa kam es heute Nacht bereits zu schweren Unwettern, die den Fluss Sioux über die Ufer traten ließen. Die Wassermassen ließen eine Eisenbahnbrücke einstürzen.

Waldbrände in New Mexiko

Hitze herrscht auch im Westen des Landes, wo es besonders im Landesinneren von Kalifornien und Nevada unerträglich heiß ist. In den gesamten Staaten leben mehr als 100 Millionen Menschen in Gegenden, für die Hitzewarnungen ausgesprochen wurden. Besonders für alte und kranke Menschen sind die extremen Temperaturen unter Umständen tödlich.

Tödlich kann es auch sein, in einem Waldbrand zu geraten. So geschehen in New Mexiko, wo mindestens 2 Menschen infolge der Brände ums Leben kamen. Die Feuer machen auch vor Gebäuden keinen Halt und so wurden bereits mehr als 1400 Häuser Opfer der Flammen.

Schneestürme in den Höhenlagen der Rocky Mountains

Ein anderes Bild liefert der Süden der USA, wo der Tropensturm Alberto wütete und Starkregen Überschwemmungen verursachten. Einen krassen Kontrast zu der Hitze in den beschriebenen Regionen bildeten Schneestürme, die in den Höhenlagen der nördlichen Staaten zwischen Idaho und Montana noch Anfang letzter Woche auftraten.

Mount St. Helens: Erhöhte Seismizität festgestellt

Erhöhte Erdbebentätigkeit am Mount St. Helens – Andere Parameter unauffällig

Der Mount St. Helens ist einer der bekanntesten Vulkane der USA und zugleich einer der gefährlichsten, wie er im Jahr 1980 bewies, als er in einer großen Eruption ein Drittel seiner Höhe einbüßte und große Zerstörungen verursachte. Der letzte Ausbruch dieses Vulkans ereignete sich im Jahr 2008, als ein Lavadom im Krater wuchs. Phasen erhöhter Seismizität sind aus den Jahren 1988-1992, 1995-1996 und 1997-1999 bekannt. Sie wurden wahrscheinlich von Magmenbewegungen ausgelöst, doch sie gipfelten nicht in Eruptionen.

Im vergangenen Jahr begann die Erdbebentätigkeit erneut zu steigen. Anfang 2024 nahm die Seismizität erst wieder etwas ab, bevor sie seit Februar wieder anstieg. Wie das USGS in einem Bulletin mitteilte, registrierte das Pacific Northwest Seismic Network seit dem 1. Februar etwa 350 Erdbeben. Über 95 % dieser Erdbeben hatten eine Stärke von weniger als 1,0 und lagen somit im Bereich der Mikroseismizität. Anfang Juni erreichte die wöchentliche Erdbebenanzahl mit 38 Ereignissen ihren Höhepunkt. Das stärkste Erdbeben hatte eine Magnitude von 2,0 und ereignete sich am 31. Mai. Die Erdbeben manifestierten sich durchschnittlich in 5,7 km Tiefe unter dem Meeresspiegel, was etwa 7,4 km unter dem Kraterboden entspricht.

Die schwachen Erdbeben am Mount St. Helens in größeren Tiefen sind meist auf Druckänderungen im Magmatransportsystem zurückzuführen, ein Prozess, der als Wiederaufladung bezeichnet wird. Das Magma stammt aus etwa 25 km Tiefe und steigt langsam auf, bis es sich in einem Reservoir in 4 bis 10 km Tiefe sammelt. Das Eindringen von Magma in dieses Reservoir kann Spannungen erzeugen, die Erdbeben auslösen.

Hohe seismische Aktivität, die als Wiederaufladung interpretiert wird, kann über viele Jahre hinweg ohne einen Ausbruch auftreten. Andere Überwachungsparameter wie Bodenverformung, vulkanische Gas- oder Wärmeemissionen haben sich nicht signifikant verändert, und es gibt aktuell noch keine erhöhte Ausbruchsgefahr am Mount St. Helens aufgrund dieser Seismizität. Langfristig betrachtet könnte es aber wieder zu Domwachstum kommen.

USA: Hitzewelle und Waldbrände im Juni

Frühe Hitzewelle in den USA verursacht Waldbrand bei Los Angeles – Temperaturen steigen auch im Osten

Für mehrere Regionen der USA hat der Nationale Wetterdienst Hitzewarnungen herausgegeben. Diese gelten nicht länger nur für den Westen des Landes, sondern auch für Teile des Ostens: In New York sollen die Temperaturen auf 34 Grad steigen, in Washington auf 37 Grad. Die Hitzewelle könnte in ihrem weiteren Verlauf auch andere Teile der USA erfassen, zunächst den Mittleren Westen und anschließend den Nordosten. Zahlreiche Temperaturrekorde könnten gebrochen werden. Der Wetterdienst prognostiziert vielerorts Temperaturen von weit über 32 Grad Celsius. Auch nachts kühlt es sich kaum ab – in manchen Regionen sinkt die Temperatur lediglich auf 24 Grad.

Die Hitzewelle hat bereits erste Folgen, denn in der 70 Kilometer von Los Angeles entfernt sind erste Waldbrände ausgebrochen, die bereits erheblichen Schaden verursachen. Ein großer Waldbrand, das sogenannte „Post Fire“, wütet derzeit in der Region und wurde durch starke Winde sowie trockene und heiße Luft angefacht. Laut Berichten der „New York Times“ sind innerhalb von 12 Stunden fast 5000 Hektar Land verbrannt.

Seit dem Ausbruch am Samstag mussten bereits mehr als 1200 Anwohner evakuiert werden. Kenichi Ballew-Haskett, Feuerwehr-Abteilungsleiter, erklärte gegenüber CNN: „Wir machen die Leute darauf aufmerksam, dass sie gehen müssen, wenn wir einen obligatorischen Evakuierungsbefehl erlassen. Wenn Sheriffs oder Polizisten kommen und zur Evakuierung auffordern, bedeutet das, dass Gefahr unmittelbar bevorsteht.“ Er riet den Bewohnern, gepackte Taschen, ein vollgetanktes Auto und einsatzbereite Handys bereitzuhalten.

Die nationale Koordinierungsbehörde für Brandbekämpfung hat vor einem „extremen Brandverhalten“ gewarnt. Das „Post Fire“ ist nicht der einzige Waldbrand in der Gegen von LA und dem Ventura-Valley: Neben diesem großen Feuer wüten etwa ein Dutzend weiterer kleinerer Brände in der Region.

Ein Klimawissenschaftler der University of California in Los Angeles warnt: „Das ist erst ein Vorgeschmack auf das, was noch kommt.“

Da Feuer brach in der Nähe des Sees Pyramid Lake aus. Seine Ufer wurden bereits am Sonntag gesperrt.  Auch ein Freizeitparks wurde evakuiert. Die Ursache des Feuers ist noch unklar. Oft gehen Wald- und Steppenbrände auf Brandstiftung zurück. Entweder werden die Brände durch Fahrlässigkeit ausgelöst, oder aber absichtlich, etwa durch Grundstückspekulanten, die das verbrannte Land günstig kaufen wollen.

Waldbrand in New Mexiko

Nicht nur im US Bundesstaat Kalifornien brennt es lichterloh, sondern auch in New Mexiko. Dort brach gestern nach einem schweren Gewitter ein Waldbrand in der Region South Folk aus, der sich schnell ausbreitet und die Stadt Ruidoso bedroht. Die mehr als 7.000 Einwohner wurden bereits evakuiert. Starke Winde beschleunigen die Ausbreitung des Waldbrandes.

Hitzewellen in den USA und Teilen Asiens Anfang Juni

Frühsommerliche Hitzewelle im Westen der USA – 44 Grad in Las Vegas

In Las Vegas und dem Death Valley wurden erneut Rekordtemperaturen für eine bestimmte Jahreszeit gemessen, denn noch nie seit Beginn der systematischen Wetteraufzeichnung war es Anfang Juni so warm wie in diesem Jahr: Die Temperaturen erreichten in Las Vegas die 44-Grad-Marke und kleterten sogar darüber hinaus, und auch das Tal des Todes machte seinem Namen alle Ehre, denn hier wurde es bereits 50 Grad heiß. Mediziner warnen vor der Extremhitze, denn sie kann nicht nur für Kinder und Alte gefährlich werden, sondern auch jeden anderen gesundheitlich belasten. Nicht nur die US-Bundesstaaten Kalifornien und Nevada leiden unter der Hitze, sondern auch Arizona. Dort mussten fast ein Dutzend Besucher von Möchtegernpräsidenten Donald Trump wegen Hitzeschlag im Krankenhaus behandelt werden.

Temperaturen von mehr als 40 Grad herrschen auch im benachbarten Mexiko. Dort ist es bereits seit Wochen ungewöhnlich heiß. Über Brüllaffen, die mit Hitzeschlag von den Bäumen fielen, habe ich schon berichtet gehabt. Jetzt sorgen Fische für Schlagzeilen, denen buchstäblich das Wasser ausgegagnen ist: Bilder der ausgetrockneten Lagune von Bustillos bei Anahuac in Chihuahua zeigen Tausende verendete Fische auf trockenem Seeboden.

Vergleichbare Temperaturen herrschen auch in Südasien, wo besonders Pakistan und Teile von Indien unter Extremhitze und Trockenheit leiden. Am Anfang dieser Zeile habe ich mich ein wenig schwammig ausgedrückt: Die Temperaturen sind nicht nur mit jenen von Mexiko oder Las Vages vergleichbar, sondern mit denen vom Death Valley: An zahlreichen Wetterstationen wurden 50 Grad und mehr gemessen. Ähnlich wie in Europa, so wurde auch in Indien neu gewählt – mit dem Unterschied, dass an einem einzigen Tag im Bundesstaat Uttar Pradesh 33 Wahlhelfer an Hitzeschlag gestorben sind.

Doch wir brauchen gar nicht soweit in die Ferne zu blicken, denn auch in Teilen Südeuropas ist es viel zu heiß. Besonders betroffen ist die östliche Mittelmeerregion mit Griechenland, Türkei und vor allem Zypern, wo es ebenfalls mehr als 40 Grad heiß ist. Die Hitzewelle soll sich in den nächsten Tagen nach Westen ausbreiten und auch in Deutschland könnte es deutlich wärmer werden.

Europawahlen und das Scheitern grüner Politik im Kampf gegen den Klimawandel

Obwohl man nicht von der Hand weisen kann, dass es auch natürliche Phänomen gibt, die eine Mitschuld an die extremen Temperaturen tragen könnten, wird der anthropogene Einfluss als Hauptverursacher des Klimawandels angesehen. Umso dramatischer ist es, dass immer deutlicher wird, dass die grüne Umweltpolitik krachend scheitert. Erste Hochrechnungen der Europawahlen zeigen deutliche Stimmenverluste grüner Parteien. Diesen ist es insbesondere in Deutschland nicht gelungen, eine sozialverträgliche Klimapolitik zu etablieren, obgleich man schon Fortschritte im Ausbau der erneuerbaren Energien verbuchen kann. Eines der Hauptprobleme vieler Maßnahmen liegt meiner Meinung nach darin begründet, dass man neue Technologien dadurch begehrter machen will, bisheriges immer teurer zu machen. Dabei wird nicht berücksichtigt, dass die neuen Technologien für die Mehrheit der Bürger unbezahlbar sind und Förderungen von der Industrie aufgefressen werden, indem man die geförderten Technologien in Höhe der erwarteten Förderungen für den Konsumenten teurer macht. Unterm Strich muss eine breite Mehrheit auf immer mehr verzichten, während Wohlhabende immer mehr profitieren. Warum sollte man als Steuern zahlender Bürger der unteren Mittelschicht sowieso besser dastehenden Hausbesitzern und SUV-Fahrern Solaranlagen, Wärmepumpen und e-Autos mitbezahlen, während man selbst mit einem 49-Euro-Bahnticket abgespeist wird und sich das Benzin für seinen Kleinwagen bald nicht mehr leisten kann? Zu allem Überfluss steigen dann noch die Mieten von wärmesannierten Gebäuden exorbitant an. Nein, ohne ein vernünftiges Programm zur Sozialgerechntigkeit wird auch der Kampf gegen den Klimawandel scheitern, denn letztendlich wird in einem demokratischen Land der Wähler entscheiden, wohin die Reise geht.

Ein erster Schritt für mehr Sozialgerechtigkeit könnte sein, dass der Steuerfreibetrag auf mindestens 20.000 € erhöht wird und dafür hohe Einkommen von mehr als 100.000 € im Jahr stärker besteuert werden. Aber in unserem System eines ohnehin total verwässerten Kapitalismus wird sorgfältig daran gearbeitet, dass die Menschen unten auch unten bleiben! Und so darf man sich kaum über das Scheitern grüner Politik und das Erstarken rechter Parteien wundern, denn nur ein zufriedener Mensch ist Demokrat und wird bereit sein, sich im Kampf gegen den Klimawandel zu engagieren. Mit einseitigem Verzicht wird das nicht klappen.