USA: Sturzflut in Texas verursacht viele Todesopfer

Sturzflut in Texas: Mindestens 24 Todesopfer und zahlreiche vermisste Personen

Kerrville, 05.07.2025Ausgerechnet am amerikanischen Unabhängigkeitstag ereignete sich im Bundesstaat Texas eine Naturkatastrophe großen Ausmaßes, die mindestens 24 Menschen das Leben kostete. Die Opferzahlen könnten weiter steigen, denn bis Freitagabend galten noch 25 Personen als vermisst. Starke Regenfälle verursachten eine Sturzflut, von der insbesondere Gemeinden entlang des Guadalupe River betroffen waren.

Der Guadalupe River fließt normalerweise recht beschaulich durch das Hill County in Zentraltexas. Er liegt im gleichen Einzugsgebiet wie der texanische Colorado-River (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Fluss im Westen der USA, der den Grand Canyon schuf), in den die Flüsse San Saba und Concho münden, an denen es ebenfalls zu Überflutungen kam.

Die Wassermassen am Guadalupe River stiegen so schnell, dass den Menschen in den Gemeinden Kerrville, Hunt und Center Point kaum Zeit zur Flucht blieb. So wurden Autos von den Fluten erfasst und mitgerissen. Eine besonders dramatische Lage entstand in einem Sommercamp für Mädchen am Flussufer, in dem sich mehr als 20 Kinder und Betreuer nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen konnten und von den Wassermassen erfasst wurden. Viele der Todesopfer und Vermissten stammen aus Camp Mystic.

Es gibt aber auch gute Nachrichten denn die Einsatzkräfte konnten mehr als 230 Menschen aus Notlagen befreien. 167 Personen wurden per Hubschrauber gerettet.
Die Katastrophe kam nicht völlig überraschend, obgleich niemand damit gerechnet hat, dass sich aus den frühen Unwetterwarnungen, die der Nationale Wetterdienst Donnerstagmittag ausgab, eine derartige Katastrophe entwickeln würde. Die Gewitter weiteten sich in der Nacht auf Freitag drastisch aus und um 4:00 Uhr wurde eine der höchsten Warnstufen ausgerufen. Sie warnte vor einer „besonders gefährlichen Situation“. Intensive Regenfälle ließen die Pegel mehrerer Flüsse in der Region rapide ansteigen – darunter der San Saba River, der Concho River, der Colorado River und insbesondere der Guadalupe River. Dieser wird von 2 Quellflüssen gespeist, die beide schnell anschwollen. Um 05:34 Uhr registrierten automatische Systeme, dass eine große Flutwelle durch den Fluss lief.

Gemeinden wie Hunt, Kerrville und Center Point wurden eindringlich aufgefordert, sich sofort in höher gelegene Gebiete zu begeben. Der Flusspegel stieg innerhalb von Minuten von 210 auf 880 Zentimeter. Dieser Anstieg manifestierte sich innerhalb von 45 Minuten.

Die Situation erinnert ein wenig an die dramatischen Vorgänge im deutschen Ahrtal im Jahr 2021. Warnungen vor dem Ereignis kamen zu spät und zudem in der Nacht, so dass evtl. schlafende Menschen davon nichts mitbekamen, bis es zu spät war. Ob in Texas Warnsysteme ebenfalls versagten, ist Gegenstand von Ermittlungen. Da das Sommercamp am Flussufer nicht evakuiert worden war, ist Behördenversagen naheliegend.

Die dramatischen Vorgänge zeigen, wie schnell sich heutzutage besonders idyllische Orte an Flüssen in Todesfallen verwandeln können. Generell häufen sich diese Jahr die Naturkatstrophen-News aus Texas, dem Mittelpunkt des von Klimawandelleugner Trump inszenierten neuen Ölbooms in den USA.

USA: 2 Feuerwehrleute bei Waldbrandbekämpfung erschossen

Zwei Feuerwehrmänner wurden im Einsatz im Kampf gegen Waldbrand erschossen – Sorge vor starke Waldbrandsaison aufgrund schneller Schneeschmelze

Idaho, 30.06.2025In Teilen der USA und insbesondere in Alaska wüten bereits zum Anfang des Sommers zahlreiche Waldbrände. Laut dem Nationalen Zentrum für Waldbrandbekämpfung wüten in den USA 26 große Waldbrände, die außer Kontrolle sind. Dabei schürt eine ungewöhnlich schnelle Schneeschmelze in den Höhenlagen der Rocky Mountains Sorgen für eine außergewöhnlich starke Waldbrandsaison. Diese Umstände verstärken die Berichterstattung über einen heimtückischen Mord an 2 Feuerwehrmännern, die bei Ausübung ihrer Arbeit während der Waldbrandbekämpfung in Idaho erschossen wurden.

Die Feuerwehr wurde am Sonntagnachmittag zu einem kleineren Waldbrand am Canfield Mountain in der Nähe des Ortes Coeur d’Alene gerufen. Dreißig Minuten nachdem sie dort eintraf, eröffnete ein Schütze das Feuer auf die Brandbekämpfer und tötete dabei 2 der Einsatzkräfte. Offenbar handelte es sich um einen Scharfschützen, der die Feuerwehrleute aus größerer Entfernung attackierte. Die zu Hilfe gerufene Polizei konnte den flüchtigen Schützen bis jetzt nicht fassen. Das Motiv des Täters ist unklar, aber immerhin gelang es inzwischen die Identität des Schützen festzustellen.

Das Beispiel zeigt, dass nicht nur in Deutschland Hilfs- und Einsatzkräfte offenbar grundlos angegriffen werden, wobei die Tat in den USA noch eine andere Dimension aufweist, als es hier meistens der Fall ist.

In den USA diskutiert man aktuell auch über das eingangs beschriebene Phänomen der ungewöhnlich frühen und schnellen Schneeschmelze in den Höhenlagen, die so noch nie beobachtet worden sein soll und von daher als einzigartig beschrieben werden kann. Die starke Schneeschmelze kam durch einen ungewöhnlich warmen Frühling zustande. Betroffen sind praktisch alle westlichen Bundesstaaten einschließlich Kaliforniens, das auf einen schneereichen Winter zurückblicken kann. Viele Regionen – darunter das Einzugsgebiet des Colorados – leiden unter einer Dürre, die bereits jetzt als die stärkste der letzten 2 Jahre beschrieben wird.

Das fehlende Wasser wird sich im Sommer dann in Form von Trockenheit bemerkbar machen, was Waldbrände begünstigt. Zudem könnte Löschwasser knapp werden. Das alles vor dem Hintergrund, dass die Sparmaßnahmen von Trump und Musk dazu führten, dass in praktisch allen öffentlichen Einrichtungen und Behörden Personal abgebaut wurde: Das betrifft vor allem Feuerwehrleute, aber auch die Ranger in den Nationalparks, denen eine wichtige Rolle bei der Feuerwache zukommt. Somit dürften viele Waldbrände erst entdeckt werden, wenn sie bereits größer sind, was eine Ausbreitung der Flammen begünstigt und Löscharbeiten erschwert. Von den Sparmaßnahmen ist auch die Beschaffung neuer Ausrüstung betroffen.

Bereits jetzt ist klar, wem der großartige Trump letztendlich die Schuld geben wird, sollte es zu den befürchteten Waldbrandkatastrophen kommen: der Forstbehörde und dem vermeintlich schlechten Wassermanagement.

USA: Meteor-Sichtung am helllichten Tag

Ein Meteor sorgte im Südosten der USA für Aufregung – mögliches Meteoritenfragment schlägt in Haus ein

Columbia, 27.06.2025Gestern Mittag sorgte eine ungewöhnliche Lichterscheinung am Himmel im Südosten der USA für Aufregung: Tausende Menschen sahen einen Feuerball vom Himmel stürzen und konnten seinen Flug bis kurz über den Boden verfolgen. Das spektakuläre Himmelsphänomen wurde teils als Feuerball, teils als greller Lichtblitz beschrieben, der von einer Rauchfahne begleitet wurde und über die Bundesstaaten Alabama, Georgia, Tennessee sowie North und South Carolina zu sehen war.

Laut Astronomen der NASA handelte es sich bei der Leuchterscheinung um einen großen Meteor, der beim Eintritt in die Erdatmosphäre verglühte und dabei explodierte. Der Lichtblitz war deutlich sichtbar und wurde sogar vom Wettersatelliten GOES-1 aufgezeichnet. Es ist bereits der 681. bestätigte Bolide weltweit in diesem Jahr.

Mehrere Menschen berichteten von möglichen Trümmerteilen, die vom Himmel gefallen sein sollen, womit aus dem Meteor ein Meteorit geworden wäre, sollten sich die Meldungen bestätigen lassen. Besonders ernst genommen wird ein Bericht aus dem Henry County im Bundesstaat Georgia, wo ein unbekanntes Objekt durch das Dach eines Wohnhauses geschlagen sein soll. Die örtliche Katastrophenschutzbehörde bestätigte, dass niemand verletzt wurde. Ob es sich bei dem Objekt tatsächlich um ein Fragment des Boliden oder möglicherweise um Weltraumschrott handelt, ist derzeit noch unklar und ist Gegenstand weiterer Ermittlungen. Ich halte es allerdings für wahrscheinlich, dass es sich um Splitter des Meteoriten handelt, sofern es kein Fake ist: Alles andere wäre ein zu großer Zufall.

Da Meteoritenfunde für Wissenschaftler Gold wert sind, befinden sich mehrere Teams auf der Suche nach möglichen Einschlagsstellen und Fragmenten des Himmelskörpers. Sie werden im Anderson County in South Carolina vermutet.

Was ist der Unterschied zwischen einem Meteor und einem Meteoriten?

Ein Meteor ist ein reines Lichtphänomen – der leuchtende Streifen am Himmel, der entsteht, wenn ein Gesteinsbrocken aus dem All in die Erdatmosphäre eintritt und dort verglüht.
Ein Meteorit ist das, was übrig bleibt, wenn ein Teil des Gesteinsbrockens den Eintritt in die Atmosphäre übersteht und auf der Erde aufschlägt.

Drei verschiedene Hauptarten von Meteoriten

Es gibt drei verschiedenen Arten von Meteoriten: Steinmeteoriten, Eisenmeteoriten und Stein-Eisen-Meteoriten. Die Steinmeteoriten stellen die größte Gruppe dar: 94% aller auf der Erde gefundenen Meteoriten sind Steinmeteoriten. Diese bestehen überwiegend aus silikatischem Gestein und ähneln irdischem Vulkangestein, sind aber oft dichter und schwerer. 5% der Funde entfallen auf die Eisenmeteorite. Sie bestehen fast ausschließlich aus Eisen und Nickel und sind sehr schwer und magnetisch. Das restliche Prozent der Meteoriten besteht aus der Mischform. Sie können sogar Olivin enthalten.

Iliamna: Erdbebenserie am Roten Gletscher

Schwarmbeben am Iliamna – Alarmstufe „Nicht zugeordnet“ verhängt

Anchorage, 23.06.2025Am 15. Juni ereignete sich eine starke Erdbebenserie den Vulkan Iliamna im Süden Alaskas. Sie begann um 4:30 Uhr morgens, als das AVO eine plötzliche Zunahme der seismischen Aktivität registrierte. Innerhalb kurzer Zeit steigerte sich die Zahl der Erschütterungen auf beinahe ein Ereignis pro Minute – ein beunruhigender Wert, der erst gegen 14:30 Uhr wieder auf Normalniveau absank.

Der Iliamna in Alaska. © AVO

Obwohl der Iliamna seit seinem letzten Ausbruch im Jahr 1867 als ruhend gilt, ist er keineswegs still. Immer wieder wird der rund 3.050 Meter hohe Vulkan mit seinem Gletscher am Gipfel von Erschütterungen heimgesucht. Sie entstehen, wenn es zu Lawinen aus Eis und Geröll kommt und sind normalerweise nicht an vulkanischer Aktivität gekoppelt. Auch die jüngste seismische Serie deutet laut AVO auf ein solches Ereignis hin.

Der Rote Gletscher war der in der Vergangenheit bereits Schauplatz mehrerer solcher Großlawinen. Besonders markant waren die Ereignisse im Mai 2016 und Juni 2019: Die Trümmermassen rasten mit einer Geschwindigkeit von etwa 180 Kilometern pro Stunde über eine Strecke von acht Kilometern talabwärts. Beide Lawinen gingen vom oberen Bereich des Roten Gletschers an der Ostflanke des Vulkans aus, genau dort, wo auch der jüngste seismische Ausbruch seinen Ursprung haben könnte.

Der Iliamna liegt etwa 210 Kilometer südwestlich von Anchorage und 50 Kilometer südwestlich des aktiveren Nachbarvulkans Redoubt. Auch der Mount Spurr liegt in relativer Nähe. Während sein abgelegener Standort die unmittelbare Gefahr für Menschen reduziert, machen ihn Häufigkeit und Ausmaß der Erdrutsche zu einem hochinteressanten Forschungsobjekt, denn hier wirken gleich mehrere Risikofaktoren zusammen: Gletschereis, vulkanische Hitze und hydrothermal verändertes Gestein destabilisieren die Hänge und bereiten den Boden für massive Rutschungen.

Da man einen Zusammenhang zwischen den Erdbeben, Lawinen und vulkanischer Aktivität nicht ausschließen kann, verhängte das AVO eine Stufe der Unsicherheit über den Vulkan und es wurde eine „Nicht zugeordnet“ Alarmstufe ausgerufen.

USA: Tornado tötete 3 Personen in North Dakota

3 Todesopfer durch Tornado in North Dakota – schwere Verwüstungen um Enderlin

Fago, 22.06.2025Fünf Tage nach den letzten Tornados in Nebraska wüteten nun weitere dieser Wirbelstürme im US-Bundesstaat North Dakota und richteten bei der Ortschaft Enderlin starke Verwüstungen an. Doch anders als es am 17. Juni der Fall gewesen war, als keine Menschen zu Schaden kamen, starben diesmal 3 Personen.

Enderlin ist eine kleine Gemeinde im ländlichen Cass County mit nur 881 Einwohnern, die 96 Kilometer südwestlich von Fargo liegt. Der Tornado, der infolge eines Unwetters aus einer Superzelle hervorging, richtete starke Gebäudeschäden an und unterbrach die Stromversorgung für zehntausende Haushalte. Das Unwetter brachte noch weitere Tornados hervor und galt als eines der schlimmsten der vergangenen Jahre in der Region.

Wie das Sheriffbüro von Cass County mitteilte, wurden zwei Männer nahe einem zerstörten Haus nahe Enderlin von Sturmjägern tot aufgefunden. Eine dritte Person wurde wenig später von der örtlichen Feuerwehr geborgen.

Sheriff Jesse Jahner betonte, dass viele Anwohner im Schlaf überrascht wurden und kaum Zeit zur Vorbereitung hatten. Die Zahl der Verletzten blieb vergleichsweise gering, doch der Sachschaden ist enorm. Nach Angaben der Feuerwehr wurden mindestens zehn Wohnhäuser zerstört, auch Viehbestände gingen verloren.

Der Nationale Wetterdienst bestätigte, dass ein EF-3-Tornado das Gebiet östlich von Enderlin traf. Insgesamt wurden drei Tornados in North Dakota nach ersten Einschätzungen registriert – zwei davon erreichten die Stärken EF-2 und EF-3.

Neben North Dakota war auch der Norden von Minnesota betroffen. In Bemidji verursachten Windböen von über 160 km/h erhebliche Schäden. Zahlreiche Bäume stürzten um, Fahrzeuge blieben in überfluteten Straßen stecken. Am Samstagmittag waren laut PowerOutage.us rund 47.000 Haushalte in beiden Bundesstaaten ohne Strom.

Der Wetterdienst warnte vor weiteren Unwettern in der Region. Neben schweren Gewittern mit Hagel sei auch mit weiteren Tornados zu rechnen.

North Dakota liegt am nördlichen Rand der sogenannten Tornado Alley, wird aber nicht zum Kerngebiet gezählt. Demnach ist das Tornadorisiko hier deutlich geringer als in der Kernzone der Tornado Alley, in der sich die Bundesstaaten Kansas, Nebraska, Oklahoma, Texas und Teile von South Dakota befinden. Doch wie man gesehen hat, kann es auch in North Dakota zu verheerenden Tornados kommen. Sie entstehen meistens, wenn in den Sommermonaten feuchtwarme Luft aus dem Süden auf kühle Luftmassen aus dem Norden trifft.

In den USA kündigt sich auch bereits die erste Hitzewelle des Jahres an, von der vor allem der Mittlere Westen und die Ostküste betroffen werden sollen. Für gut 140 Millionen Menschen könnte es Hitzealarm geben.

USA: Tornado mit langem Bodenkontakt in Nebraska

Spektakulärer Tornado bei Dickens in Nebraska –  Ungewöhnlich langer Bodenkontakt

Dickens, 17.06.2025Ein eindrucksvoller und ungewöhnlich ästhetischer Tornado hat am Montagabend südöstlich von Dickens im US-Bundesstaat Nebraska für Aufsehen gesorgt: Der Wirbelsturm zog über Teile von Lincoln County hinweg und blieb über eine halbe Stunde am Boden, wobei er aber nur geringe Schäden verursachte. Einigen Berichten zufolge hielt der Twister sogar bis zu 45 Minuten Bodenkontakt.

Während Strommasten umgerissen und einzelne Leitungen beschädigt wurden, meldeten die Behörden keine Verletzten oder größere Zerstörungen. Grund für den glimpflichen Verlauf dürfte sein, dass der Tornado in einer Gegend aufsetzte, die als Sand Hills bekannt sind. Die Dünenlandschaft inmitten einer Prärie ist unbesiedelt. Zudem bewegte sich der Tornado mit einer Geschwindigkeit von nur 8 km/h, so dass er keine Siedlungen erreichte, bevor er sich auflöste.

Der Tornado entwickelte sich gegen 19:30 Uhr Ortszeit nahe Wellfleet und zog in südlicher Richtung. Radarbilder zeigten eindeutige rotierende Strukturen, typisch für stärkere Tornados. Der Wirbelwind kam nicht alleine, denn Augenzeugenberichten zufolge gab es fünf separate Tornados in der Gegend. Die Aufmerksamkeit konzentrierte sich aber auf den besonders markanten Haupttornado.
An dem Tornado war nicht nur die Länge des Bodenkontakts auffällig, sondern auch sein sich veränderndes Erscheinungsbild: Die sogenannte „stovepipe“-Struktur – ein hoher, schlanker Tornado – wandelte sich während des Ereignisses in eine filigrane „rope tornado“-Form. Diese visuelle Dramatik, gepaart mit der langen Sichtbarkeit, führte zu einer regelrechten Welle an Beiträgen in sozialen Netzwerken. Nutzer bezeichneten das Ereignis als „Tornado des Jahrzehnts“ oder sprachen von einem „außergewöhnlich fotogenen Sturm“.

Häufige Tornado-Sichtungen über Nebraska’s Sand Hills

Trotz der geringen Schäden warnt der Wetterdienst davor, solche Phänomene zu unterschätzen. Die Region der Nebraska Sandhills war in den vergangenen Wochen bereits mehrfach von Tornados betroffen, zuletzt am 27. April und am 14. Mai. Einige dieser Tornados erreichten eine Stärke von EF-2. Solche Tornados rotieren mit einer Geschwindigkeit von bis zu 220 km/h und haben ein großes zerstörerisches Potenzial. Sie können ganze Häuser (amerikanischer Bauweise) von den Fundamenten reißen und anheben.

Ein Grund, warum sich über den Sand Hills oft Tornados aufbauen, könnte in der Erwärmung der Sanddünen liegen, die sich stärker aufheizen als das umgebende Prärieland.

USA: 5 Tote nach Sturzfluten in West Virginia

Mindestens fünf Tote nach Sturzfluten in West Virginia – weitere Personen vermisst

Wheeling, 16.06.2025Außergewöhnlich starke Regenfälle verursachten am Wochenende im US-Bundesstaat West Virginia Sturzfluten, die mindestens fünf Menschen das Leben kosteten. Vier weitere Personen gelten als vermisst. Besonders betroffen war das Ohio County rund um die Stadt Wheeling. Dort fielen am Samstagabend innerhalb von nur 30 Minuten ca. 100 Millimeter Regen. Infolge dieser extremen Niederschläge gaben die Behörden eine Sturzflutwarnung der höchsten Warnstufe heraus.

Derartige Regenmengen überlasteten das Abflusssystem der betroffenen Region und führten zu einer rasanten Überflutung von Straßen und Bächen. Fahrzeuge wurden von den Fluten erfasst und fortgeschwemmt und viele Menschen mussten sich vor den schnell steigenden Pegeln auf Bäumen in Sicherheit bringen. Rettungsteams führten laut Behörden mindestens 19 Rettungen durch.

Auch im weiter südlich gelegenen Marion County kam es zu einer kritischen Gefahrenlage. Dort kam es zu erneuten Fluten, Evakuierungen und dem Teileinsturz eines Wohnhauses in Fairmont.

In beiden Counties wurde der Notstand ausgerufen, um zusätzliche Hilfskräfte zu mobilisieren – darunter auch Einheiten der Nationalgarde, die zuletzt auch bei den Anti-Trump-Protesten in Los Angeles auf den Plan trat. Die Behörden vor Ort setzten Drohnen, Suchhunde und Wildwasser-Spezialteams ein, um vermisste Personen in überfluteten Gebieten zu finden, die sich unter Fahrzeugen und in Trümmerfeldern befanden.

Die Infrastruktur wurde vielerorts schwer beschädigt. Zahlreiche Straßen und Brücken sind unpassierbar geworden, was die laufenden Rettungs- und Suchaktionen beeinträchtigt. Noch am Sonntagmittag waren rund 2.500 Haushalte im betroffenen Gebiet ohne Strom. Die Reparaturarbeiten wurden durch Erdgaslecks zusätzlich erschwert.

Für die kommenden Tage ist keine Entspannung in Sicht: Laut Prognosen besteht in West Virginia bis mindestens Donnerstag weiterhin eine hohe Unwettergefahr mit weiteren Regenfällen. Jeder zusätzliche Niederschlag könnte die Hochwasserlage erneut verschärfen oder neue Überschwemmungen auslösen.

Doch nicht nur in den USA wüten schwere Gewitter, sondern auch südlich der Alpen. In den italienischen Regionen Venetien und der Toskana geht aktuell Starkregen nieder, der ebenfalls für Überflutungen sorgt. Auch ein Tornado soll gesichtet worden sein. Mehr dazu später.

Mount Spurr: 44 Erdbeben in einer Woche

Erdbebentätigkeit am Mount Spurr geht abgeschwächt weiter

Anchorage, 14.06.2025 – Am Mount Spurr (US-Bundesstaat Alaska) gehen die Unruhen weiter, doch gegenüber den Vorwochen schwächte sich die Seismizität ab. Innerhalb einer Woche wurden 44 Beben registriert, was dem Wert der Vorwochen entspricht, aber unter dem Mittel der vergangenen Monate liegt, als es deutlich über 100 Beben in der Woche gab.

Fumarolen am Mount Spurr. © AVO

Die aktuellen Werte bleiben zwar innerhalb der typischen Schwankungsbreite, die während einer Unruhephase auftreten kann, die AVO-Vulkanologen gehen aber davon aus, dass die Magmaintrusion unter dem Vulkan zum Stillstand gekommen ist. Dafür spricht auch, dass die Bodenhebung aufgehört hat.

Allerdings stellte man am 12. Juni während eines Überwachungsfluges fest, dass der Gasausstoß und die Zusammensetzung der Gase im Vergleich zum letzten Messflug am 23. Mai praktisch gleichgeblieben sind. Auch Satellitendaten bestätigten weiterhin den Ausstoß von Schwefeldioxid.

Webcams und Satellitenaufnahmen zeigen bei klarer Sicht eine anhaltende Dampffahne am Gipfel. Größere Veränderungen an der Oberfläche wurden jedoch nicht festgestellt.

Trotz des Rückgangs von Seismizität und Bodenhebung bleibt Mount Spurr ein potenziell gefährlicher Vulkan und die Lage könnte sich wieder zuspitzen und schlussendlich zu einem Vulkanausbruch führen. Das AVO überwacht den Vulkan rund um die Uhr mithilfe eines engmaschigen Netzes aus Sensoren, Kameras und Satelliten.




Obwohl die Anzeichen am Mount Spurr auf eine Entschärfung der Situation hindeuten, kursieren in den sozialen Medien noch zahlreiche Beiträge, die die Situation maßlos überdramatisieren und bereits die größte Stadt Alaskas in Gefahr sehen. Dabei liegt Anchorage fast 130 Kilometer vom Mount Spurr entfernt. Zwar könnte ein starker Ausbruch in Abhängigkeit von der Windrichtung Ascheniederschlag in Anchorage verursachen und somit den Flugverkehr beeinträchtigen, doch dass sich eine größere Katastrophe hieraus ergeben würde, ist unwahrscheinlich.

Ähnlich auf Clickbait getrimmt sind die Meldungen über den submarinen Vulkan Axial vor der US-Westküste, der nach Meinung einiger Wissenschaftler bereit für eine Eruption ist und laut deren Prognose noch dieses Jahr ausbrechen soll. Ich finde es zwar auch spannend zu verfolgen, ob der Vulkan ausbrechen wird, aber irgendwelche Folgen für das US-Festland werden sich bei einer Eruption kaum ergeben.

USA: Tödliches Unwetter wütete in Texas

Unwetter verursachte in San Antonio Überflutungen – Elf Tote und mehrere Vermisste

San Antonio, 14.06.2025 Im US-amerikanischen Bundesstaat Texas spielten sich am Donnerstagmorgen dramatische Szenen ab, als die Region San Antonio von schweren Überschwemmungen heimgesucht wurde. Starkregen verursachte entlang von Flussläufen Blitzfluten, von denen zahlreiche Menschen überrascht und mitgerissen wurden. Die Behörden bestätigten bislang elf Todesopfer, während die Suche nach mehreren Vermissten weiterläuft.

Laut Angaben der Feuerwehr konzentrieren sich die Rettungs- und Bergungsmaßnahmen vor allem auf den Salado Creek sowie den Leon Creek unweit des Highway 90. Die meisten Todesopfer wurden bislang im Umfeld des Perrin-Beitel-Gebiets gefunden.

Ein ungewöhnlich intensives Gewittersystem hatte innerhalb weniger Stunden bis zu 200 Millimeter Regen über Teilen der Stadt niedergehen lassen. Das übertraf die Regenmenge, die sonst in einem Monat fällt. Es sollen die stärksten lokalen Niederschläge seit 1973 gewesen sein. In der Folge wurden von einer Sturzflut mindestens 15 Fahrzeuge von der Fahrbahn einer Zufahrtsstraße zum Highway gespült. Mindestens 18 weitere Straßen waren von Überflutungen betroffen und wurden teilweise schwer beschädigt. Zahlreiche Menschen mussten aus gefährlichen Situationen gerettet werden.

Mehr als 70 Wasserrettungseinsätze wurden seit Beginn der Flut gemeldet, viele davon unter lebensbedrohlichen Bedingungen. Einsatzkräfte zogen mehrere Personen aus Bäumen, eine Leiche wurde rund 1,6 Kilometer entfernt vom ursprünglichen Unfallort geborgen.

Die lokale Feuerwehr wurde bei ihren Sucheinsätzen von der Texas A&M Task Force 1 unterstützt, einem bundesweit eingesetzten Spezialteam für Katastrophenhilfe. Auch die Polizei von San Antonio ist in die Maßnahmen eingebunden und kümmert sich unter anderem um die Identifizierung der Opfer sowie die Kommunikation mit Angehörigen.

Besonders dramatisch ist das Ausmaß der Flut auch vor dem Hintergrund der zuvor herrschenden Trockenheit. San Antonio hatte in den letzten Jahren mit einer ausgeprägten Dürreperiode zu kämpfen. Der Wasserstand im wichtigen Edwards-Aquifer war deutlich gesunken, und auch Oberflächengewässer wie der Medina Lake wiesen historisch niedrige Pegel auf. Die ausgetrockneten Böden konnten das plötzlich einsetzende Hochwasser kaum aufnehmen – was die Sturzfluten noch verstärkte.

Zusätzliche Schäden entstanden durch zwei Tornados, die in den frühen Morgenstunden im nahen Hays County auftraten und Windgeschwindigkeiten von bis zu 135 km/h erreichten. Zahlreiche Straßen sowie mehrere Niedrigwasserübergänge wurden beschädigt oder gesperrt.

San Antonio liegt in einer hügeligen Landschaft auf dem Balcones-Escarpment und etwa 120 km südwestlich von Austin entfernt. Die Topografie könnte die Katastrophe zusätzlich verstärkt haben.