Veniaminof: Eruption steigert sich

Dieser Artikel erhielt um 17:30 Uhr ein Update zu den Vulkanen Ambrym und Soputan.

Am Vulkan Veniaminof (Alaska) wird derzeit eine sehr hohe thermische Strahlung von 1401 MW registriert. Dies ist der höchste Wert seit beginn der Eruption im September. Die Strahlung wird wahrscheinlich von einem Lavastrom erzeugt, welcher über den Kegel des Vulkans fließt. Dieser befindet sich in einer großen Caldera, die mit einem Gletscher gefüllt ist. Hier erlebt man also die Interaktion von Feuer und Eis. Vor 3 Tagen meldete das AVO noch, dass es wahrscheinlich keinen Lavastrom gab. Dennoch registrierte man eine hohe Wärmestrahlung, die im Zusammenhang mit der Eruption von Lavafontänen gebracht wurde. Ich gehe davon aus. dass die Lavafontänen inzwischen einen Lavastrom erzeugt haben.

Soputan eruptiert Aschewolke

der Vulkan im Norden der indonesischen Insel Sulawesi ist erneut ausgebrochen. Das VAAC registriert Vulkanasche in einer Höhe von 7700 Metern. Die Explosion wurde von starkem Tremor begleitet. Dieser hatte eine Amplitude von 40 mm und dauerte 6.10 Minuten. Es wurde eine 4 Kilometer Sperrzone um den Vulkan etabliert. Der Alarmstatus steht auf „orange“. Zuletzt brach der Soputan nach dem starken Erdbeben aus, welches Sulawesi Ende September erschüttert hatte.

Ambrym: Erstes Video der Spalteneruption

Update: Vor der Südküste von Ambrym ereignen sich derzeit zahlreiche Erdbeben. Sie haben Magnituden zwischen 5,5 und 4,3 und liegen in Tiefen zwischen 10 und 50 km. Ein Zusammenhang mit dem Vulkanausbruch ist nicht ausgeschlossen. Über der Caldera schweben auch Aschewolken. Diese scheinen nicht nur aus dem Bereich der Spalteneruptionen zu kommen, sondern auch von den Lavaseen.

Originalmeldung: In unserer Facebookgruppe „volcanoes and volcanism“ wurde ein erstens Video der aktuellen Eruption auf Ambrym geteilt. Es zeigt die Eruptionsspalte in der Caldera, aus der Lavafontänen aufsteigen. Das Video wurde vom einheimischen Vulkanführer John Tasso erstellt. Aktuell zeigt MIROVA keine Thermalstrahlung an. Entweder ist die Eruption schon wieder vorbei, oder der Himmel mit dicken Wolken verhangen.

Stromboli mit erhöhter Aktivität

Dieser Tage ist Stromboli auf den Liparischen Inseln wieder recht aktiv. Die Eruptionen erfolgen aus mehreren Schloten in Abständen zwischen 3-5 Minuten. Teilweise konnte man gestern Abend via LiveCam kontinuierliches Spattering beobachten. Auf einem aktuellen Bild der ThermalCam sieht man, das der Nordschlot glühende Tephra bis auf die Außenflanke auswirft. Leider ist die Seismik des INGV offline, so dass keine weiteren Daten zur Interpretation des Geschehens vorliegen. Dafür gibt es eine neue LiveCam, die einen guten Überblick über die Sciara del Fuoco liefert, auch wenn der Horizont total schief steht!

Anak Krakatau mit hoher Seismik

Der Inselvulkan Krakatau ist weiterhin tätig. Gestern registrierte das VSI 128 seismische Explosionssignale. Die meisten der Eruptionen dürften strombolianischer Natur sein. Gelegentlich werden Aschewolken registriert, die gut 1 km hoch aufsteigen. Diese deuten auf vulcanianische Eruptionen hin. Auffällig ist die hohe Anzahl flacher vulkanischer Beben: hiervon registrierte VSI 88 Stück. Diese Beben deuten darauf hin, dass sich Magma im Untergrund bewegt. Man kann davon ausgehen, dass die Eruption noch ein Weilchen weiter geht.

Seismik und Rotglut am Merapi

Mit dem Merapi steht ein weitere Vulkan Indonesiens in den Schlagzeilen. Gestern wurden 36 Steinschlag-Signale festgestellt. 16 Erdbeben mit niedriger Frequenz deuten auf Magenaufstieg hin. Neue Daten zum Domwachstum wurden heuer nicht veröffentlicht, es ist aber davon auszugehen, dass der Dom weiterhin wächst. Dafür konnte man gestern Abend rot illuminierte Wolken auf der LiveCam sehen. Unklar ist, ob es sich um Glühen des Doms handelt, nachdem dort Schuttlawinen abgegangen sind, oder ob es kleinere Explosionen gegeben hat. Ein Bericht vom VSI steht noch aus.

Veniaminof mit Lavastrom

Der Vulkan in Alaska ist weiterhin aktiv. Ein hohes thermisches Signal von 369 MW deutet auf einen aktiven Lavastrom hin. Die Förderrate ist allerdings nicht sehr hoch. Zudem werden sporadisch Aschewolken registriert.

Island: Schwarmbeben bei Grimsey

Vor der Nordküste Islands ereignet sich wieder ein starkes Schwarmbeben. Seit gestern Nachmittag wurden 124 Erdstöße registriert. Das Stärkste brachte es auf eine Magnitude von 3,0. Die Hypozentren liegen in unterschiedlichen Tiefen, 15 km östlich der Insel Grimsey. In der Gegend gibt es mehrere submarine Vulkane und es ist sehr wahrscheinlich, dass der Erdbebenschwarm mit der Intrusion eines magmatischen Gangs in Verbindung steht.

Veniaminof: Sehr hohe thermische Strahlung

Der Veniaminof in Alaska ist weiterhin aktiv. MIROVA registrierte heute eine sehr hohe thermische Strahlung in Höhe von 1011 MW. Dies ist der höchste Wert seit Beginn der Eruption und lässt darauf schließen, dass der Lavastrom größer geworden ist. Das AVO bezeichnet die Eruption weiterhin als klein und der Alarmstatus steht auf „orange“.

Ätna: leichte Aktivitätszunahme

Der Ätna auf Sizilien scheint langsam wieder etwas munterer zu werden. Dies bestätigten nun auch Vulkanologen des INGV, welche gestern die Gipfelkrater besuchten. In 3 von 4 Kratern steht Magma ziemlich weit oben im Fördersystem. Es werden kleine Eruptionen generiert, welche sich größtenteils im Kraterbereich abspielen. Die Vulkanologen filmten Eruptionen im Neuen Südostkrater, welcher tiefer als angenommen ist. Aus einem Schlot eruptiert es schon recht kraftvoll und eine Steigerung der Explosivität ist jederzeit möglich.

Piton de la Fournaise: Eruption hält an

Auf La Réunion geht der Vulkanausbruch weiter. Der Tremor stieg in den letzten Tagen leicht an und es wurden Förderraten zwischen 1 und 3 Kubikmeter pro Sekunde gemessen. Inzwischen ist vor Ort ein Streit über die Zugangsregelungen zur Caldera entbrannt. Es wird die Frage gestellt, nach welchem Schema beurteilt wird, wer als „Experte“ Zugang zur Caldera erhält, und wer nicht. Scheinbar wurden mehr als 40 ausgebildete Bergführer ausgesperrt, während Journalisten und einige andere Bergführer Zugangserlaubnis erteilt wurden. Es wird auch diskutiert, ob nicht ein sicherer Beobachtungsplatz für Schaulustige eingerichtet werden könnte. Anfang des Millenniums wurde die Zugangsregelung lockerer gehalten. Oft wurden Publikumsplätze eingerichtet. das Interesse von Touristen und Einheimischen war sehr groß, was leider zu Verkehrschaos und Parkplatznot führte. Generell bin ich der Meinung, dass Menschen Zugang zu Vulkanen erhalten sollten, selbst wenn ein Restrisiko besteht. Jeder Mensch sollte das Recht haben, solche Naturwunder mit eigenen Augen zu sehen und eigenverantwortlich zu handeln!

Katla: Diskussion um Forschungsbericht

Die Boulevardpresse berichtete in den letzten Tagen um Forschungsergebnisse in Bezug auf den Kohlendioxid-Ausstoß des isländischen Vulkans Katla. Dieser soll laut einer Studie (vnet berichtete) für 5% der gesamten Kohlendioxidemission der Erde verantwortlich sein. Forscher sind sich nicht ganz im Klaren darüber, wie diese große Menge zustande kommt. Einige halten eine Eruption für überfällig. Die für die Studie zuständige Forscherin -Evgenia Ilyinskaya- sieht sich in den Medien nun falsch zitiert und Missverstanden und protestiert mit Tweets dagegen, dass ihre Aussagen verdreht worden sein sollen. Fakt bleibt wohl, dass die Katla enorm viel Kohlendioxid ausstößt! Eine Interpretation der Daten scheint aber nicht möglich zu sein.

Gunung Agung mit Zunahme der Seismik

Heute gab es an der Küste im Norden von Bali ein erneutes Erdbeben. Es hatte die Magnitude 3,7 und lag in 6 km Tiefe. Ein vergleichbares Erdbeben in der letzten Woche hatte Spekulationen ins Leben gerufen, ob die seismische Tätigkeit mit der Aktivität des Vulkans Gunung Agung in Verbindung stehen könnte. Tatsächlich verzeichnete die Vulkanologen des VSI/PVMGB einen leichten Anstieg der vulkanisch bedingten Erdbeben unter dem Vulkan.  Diese ging einher mit einer leichten Inflation. Es steigt also wieder etwas frische Schmelze auf. Es wurden auch wieder schwache Explosionssignale registriert. Pak Devy, Regionalleiter des PVMGB sagte dazu, dass der Vulkan unberechenbar bleibt und jederzeit ohne Vorwarnung eruptieren könnte. Allerdings geht man derzeit nicht von einer katastrophalen Eruption aus. Ein Jahr nach Beginn der Krise auf Bali bleibt es also spannend. Grund zur Panik besteht jedoch nicht.

Piton de la Fournaise

Der Vulkan im Indischen Ozean eruptiert weiterhin. Allerdings hat die Stärke der Eruption weiter nachgelassen. Die Förderrate liegt zwischen 2,5 und 5 Kubikmeter pro Sekunde. Es ist nur noch ein Lavastrom aktiv. Auf der LiveCam erkennt man eine kleine Fontäne. Gestern wurden 16 vulkanotektonische Erdbeben festgestellt. Die thermische Strahlung liegt bei 2293 MW. Der Tremor ist auf niedrigem Niveau stabil.

Pacaya eruptiert Lavaströme

In Guatemala ist der Pacaya weiterhin aktiv und eruptiert 2 Lavaströme. Diese bewegen sich in Richtung Cerro El Chino und sind ungefähr 200 m lang. der McKenney-Krater ist weiterhin aktiv und erzeugt Lavaspattering.

Veniaminof mit Lavastrom

In Alaska produziert der entlegenen Vulkan Veniaminof Lavaströme. Diese sind relativ kurz und quellen aus Schloten unterhalb des Gipfels des aktuellen Kegels. Dieser bildete sich in einer Caldera, welche mit Eis bedeckt ist. Der letzte Ausbruch des Vulkans war 2013.

Anak Krakatau: Steigerung der Aktivität

Anak Krakatau am 9. September. © Aris Yanto via FB

Der Anak Krakatau ist sehr viel aktiver, als bisher berichtet wurde. Tatsächlich fließt seit mehreren Tagen Lava ins Meer. Es gibt 2 Ströme, von denen der westliche ziemlich breit ist. Zudem finden explosive Eruptionen statt. Vulkanführer Aris Yanto verbrachte das Wochenende am Vulkan und brachte Fotos der Eruptionen mit. Die strombolianischen Explosionen sind ziemlich stark und schmeißen glühende Tephra bis zur Küste. MIROVA registriert eine sehr hohe Thermalstrahlung von 166 MW. Gestern war im Bulletin von Magma Indonesia/VSI zu lesen, dass seit Freitag keine Eruptionen mehr stattfinden würden, dass aber kontinuierlicher Tremor registriert werden würde. Ich interpretierte diesen Tremor am Freitag als möglichen Paroxysmus. Aris bestätigte, dass der Tremor bis an der Küste Javas zu spüren gewesen war und dass man in 50 km Entfernung Explosionsgeräusche hörte. Es scheint sich um die stärkste Eruption des Krakatau seit 2007 zu handeln.

Veniaminof eruptiert Lavastrom

Im US-Bundesstaat Alaska ist der Vulkan Veniaminof aktiv. Nach tagelanger seismische Aktivität wird nun ein Lavastrom eruptiert. Augenzeugen, die sich an Bord einer Fähre befanden, sichteten auch strombolianische Eruptionen. Satelliten registrieren eine thermische Anomalie in Höhe von 56 MW. Vulkanologen des AVO bestätigen den Vulkanausbruch und geben die Länge des Lavastroms mit gut 1 km an.

Popocatepetl mit intensiver Rotglut

Letzte Nacht wurde über dem Vulkan in Mexiko intensive Rotglut dokumentiert. Das zuständige Institut CENAPRED registrierte am Vortag 3 explosive Eruptionen, sowie 85 Exhalationen von Asche-Dampf-Wolken. 2 vulkanotektonische Erdbeben wurden registriert. Der Dom im Krater scheint weiter zu wachsen. Damit wächst die Gefahr von moderaten-großen explosiven Eruptionen und Kollaps-Events. Diese könnten pyroklastische Ströme generieren und eine Gefahr für Anwohner darstellen.