Ätna mit strombolianischer Aktivität

Gestern Abend begann der Ätna auf Sizilien mit einer neuen eruptiven Phase! Aus dem Pitkrater auf der unteren Flanke des SE-Krater-Kegels, förderten strombolianische Eruptionen glühende Lava. Die Aktivität nahm heute Morgen gegen 6 Uhr wieder ab. Der Tremor war während des Vulkanausbruches erhöht. Das Seismogramm des INGV ist auch jetzt noch auffällig.

Die letzte kleinere Eruption des Vulkans ereignete sich am 22.12.2010. Sollte sich der Ätna an seinem Aktivitätsrhytmus der letzten Jahre halten, dann könnte in 2011 eine neue Eruptionsphase beginnen.

Seismik auf Island

Das neue Jahr beginnt mit 2 Meldungen aus Island: Unter dem Myrdalsjökull gab es am Vulkan Katla in den letzten 24 h sechs Erdbeben. Eines davon lag in der Nähe des Fimmvörduhals-Passes, wo sich letztes Jahr die Eruptionsspalte geöffnet hatte.

Am NW-Rand des Vatnajökulls gab es einen Erdbebenschwarm. Schwarmbeben können Anzeichen für Fluidbewegungen im Untergrund sein und einen mittelbar bevorstehenden Vulkanausbruch ankündigen.

Erdbeben Katla

Unter dem isländischen Vulkan Katla kommt es in den letzten Tagen häufiger zu vereinzelten Erdbeben. Der Vulkan liegt unter dem Gletscher Myrdalsjökull und in direkter Nachbarschaft zum Eyjafjallajökull. Vulkanologen vermuten einen Zusammenhang zwischen Eruptionen des Vulkans, der im Frühjahr für Schlagzeilen sorgte, und Ausbrüchen der Katla. Diese sollen Monate nach einem Vulkanausbruch des Eyjafjallajökull folgen, zumindest verhielt es sich so nach den letzten 3 Ausbrüchen des Eyjafjallajökulls.

Die nun vereinzelt auftretenden Erdbeben unter der Katla sind noch kein hinreichendes Indiz für einen baldigen Ausbruch; sollte sich die Seismik in den nächsten Wochen aber verstärken wird ein Vulkanausbruch auf Island immer wahrscheinlicher.

Tungurahua weiterhin aktiv!

Auch in der letzten Woche kam der Vulkan Tungurahua in Ecuador nicht zur Ruhe! Zwischen dem 14 und 16 Dez. stiegen Aschewolken bis zu 8 km hoch auf. In der 50 km entfernten Stadt  Puto regnete es Asche. Dier Ascheniederschlag wird zunehmend zum Problem für die Landwirtschaft. Besonders betroffen sind die Obstplantagen in Vulkannähe!

Bromo auf Java

Der Vulkan in der Tengger-Caldera ist weiterhin aktiv. Von der Öffentlichkeit derzeit fast unbeachtet geht der Vulkanausbruch auf Java weiter. Der heilige Berg der Hindus speite am Montag eine Aschewolke aus, die ca. 800 m über den Krater aufstieg. Mittlerweile haben sich in einigen Regionen um den Berg bis zu 10 cm Vulkanasche abgelagert, die ernsthafte Gesundheitsprobleme und wirtschaftliche Schäden verursacht. Trotzem wird die Aktivität derzeit als recht ungefährlich eingestuft. Es wurde nur eine 2 km Sperrzone um den Krater etabliert.

Stromboli

Auf Stromboli kam es heute gegen 9.50 Uhr zu einem Vulkanausbruch, der etwas stärker war als die normalen Eruptionen des Vulkans. Auf der Seismik erkennt man ein stärkeres Signal. Scheinbar hat sich ein Förderschlot im zentralen Kraterbereich freigesprengt, bzw. erweitert. Auf der Livecam ist ein deutliches thermisches Signal zu erkennen. Die Eruption schleuderte Lavabrocken über den Kraterrand hinaus.

In den letzten Wochen hat die Seismik nach ihrem Tiefstand im Sommer wieder zugenommen.

Vulkanausbruch am Piton de la Fournaise

Update 11.12.2010: Die Eruption erwies sich als der kurzlebigste Ausbruch seit 2007: nach nur 15 Stunden war der Vulkanausbruch vorbei.
Der Vulkan Piton de la Fournaise auf der Insel La Réunion ist zum 3. Mal in diesem Jahr ausgebrochen. Der Ausbruch begann gestern Abend um 22.42 Uhr, nachdem 2 seismische Krisen erste Anzeichen für eine bevorstehende Eruption des Schildvulkans im Indischen Ozean lieferten.
Das Eruptionszentrum liegt auf der Außenflanke des Gipfelkraterkegels Dolomieu und ist vom Pas de Bellecombe aus sichtbar. Aus einer Spalte wird ein kleiner Lavastrom gefördert, der ca. 400 m hangabwärts fließt. Der Zutritt zur Enclose Fouqué wurde zunächst gesperrt. Wanderer wurden zu Beginn der seismischen Krise aus der Caldera evakuiert.
Einige kleine Lavafontänen die ca. 10 – 15 Meter hoch aufsteigen begleiten die Spalteneruption. Ich rechne nicht mit einer signifikanten Verstärkung des Vulkanausbruches.
Diese Maßnahmen zeigen deutlich, wie sehr sich das Krisenmanagement auf La Réunion geändert hat. Ich erinnere mich sehr gut an die Eruptionen von 1998 und 2004. Damals wurden die Touristenströme richtiggehend kanalisiert und zu den Eruptionszentren geführt, dabei waren die Eruptionen weitaus stärker, als es jetzt der Fall zu sein scheint. Tausende Schaulustige –meistens Einheimische- sind zu den Lavaströmen gepilgert und haben sich das Naturschauspiel der Eruptionen aus nächster Nähe betrachtet. Auf der einen Seite fand ich es sehr positiv, dass sich die Menschen auf La Réunion dafür begeisterten und interessierten, auf der anderen Seite Entstand natürlich die eine, oder andere gefährliche Situation.
Schon bei der letzten wirklich großen Eruption im Jahre 2007 wurde der Zugang zu den Lavaströmen stark limitiert. Straßensperren wurden errichtet, die man nur mit Sondergenehmigung passieren durfte.

Tungurahua

Die Aktivität am ecuadorianischen Vulkan Tungurahua hat etwas nachgelassen und die Warnstufe wurde von „rot“ auf „orange“ herabgestuft. Der Vulkan ist weiterhin strombolianisch aktiv und die Bevölkerung wurde zur Vorsicht aufgerufen.