Ubinas Livecam und Seismik

Staat: Peru | Koordinaten: -16.349-70.902 | Aktivität: Ascheeruption

Livecams am Vulkan Ubinas

Livecam des Vulkans Ubinas in Peru. Um ein neues Bild zu laden, bitte die Seite aktualisieren. © INGEMMET

Seismik am Ubinas

Seismogramm des Ubinas. © INGEMMET

Wärmestrahlung am Ubinas

Wärmestrahlung am Ubinas. © MIROVA

Monitoring am Ubinas in Peru

Der 5.672 Meter hohe Stratovulkan Ubinas ist nicht nur einer der aktivsten Vulkane Südamerikas, sondern auch der höchste Vulkan der Welt, der aktuell tatsächlich eruptiert. Obwohl die karge Landschaft der Anden nur dünn besiedelt ist, steht der Ubinas unter ständiger Beobachtung der Vulkanologen. Um rechtzeitig vor Eruptionen zu warnen, betreiben peruanische Behörden ein engmaschiges und technisch anspruchsvolles Monitoring-System.

Verantwortlich für die Überwachung des Ubinas ist vor allem das Instituto Geofísico del Perú (IGP). Rund um den Krater sind mehrere seismische Messstationen installiert, darunter UBIW, UBIN, UBIS und UBIE. Diese zeichnen selbst schwache Erdbeben und Tremor auf, die auf das Aufsteigen von Magma hinweisen können. Einige der Stationen verfügen über hochempfindliche Drei‑Komponenten‑Sensoren, mit deren Hilfe sich Erdbeben genau lokalisieren lassen. Es sind aber auch einfacher 2- und 1-Komponenten-Systeme verbaut.

Neben der Seismik kommt auch die geodätische Überwachung zum Einsatz. GPS-Stationen messen kontinuierlich Bodenverformungen, die auf Druckveränderungen im Magmenkörper schließen lassen. Eine Aufwölbung der Vulkanflanken gilt als potenzieller Vorbote für einen bevorstehenden Ausbruch.

Ein weiteres zentrales Element ist die Gasüberwachung. Mobile und stationäre Geräte, darunter sogenannte MultiGAS-Analysatoren und spektroskopische Sensoren wie DOAS, erfassen die Konzentration von Schwefeldioxid (SO₂) in der Luft. Ein Anstieg der Gasemissionen kann auf zunehmende vulkanische Aktivität hindeuten, was ein wertvoller Frühindikator darstellt.

Zusätzlich liefern Kamerasysteme, darunter auch Thermalkameras, Echtzeitbilder vom Kraterbereich. Besonders bei schlechtem Wetter oder in der Nacht ermöglichen diese Systeme eine kontinuierliche visuelle Kontrolle. Satellitensysteme wie MIROVA ergänzen die Bodenmessungen und liefern Daten zu thermischen Anomalien und Gasausbrüchen.

Die gewonnenen Daten werden im Observatorio Vulcanológico del Sur in Arequipa gesammelt, analysiert und bewertet. Je nach Lage wird eine von vier Warnstufen ausgegeben. Sie reichen von grün (normal) bis rot (erhöhte Gefahr). Im Falle eines Alarms koordiniert das Centro de Operaciones de Emergencia Nacional Evakuierungsmaßnahmen in der betroffenen Region.