Vulkan-Nachrichten 03.02.22: Krakatau, Taal

Anak Krakatau: Asche-Emissionen

Staat: Indonesien| Koordinaten: -6.10, 105.42 | Eruption: Strombolianisch

Im letzten Jahr war Anak Krakatau relativ ruhig, doch das könnte sich nun ändern: das VAAC Darwin meldet heute kontinuierliche Asche-Emissionen vom Anak. Die Aschewolken steigen bis auf einer Höhe von 2100 m auf und werden vom Wind in Richtung Südosten verfrachtet. Das VSI detektierte am Monatsende einen deutlichen Anstieg der Seismizität. An 2 Tagen in Folge wurden jeweils mehr als 150 vulkanisch bedingte Erdbeben detektiert. Seit 2 Tagen ist die Seismizität wieder niedriger, liegt aber dennoch über dem mehrmonatigen Mittelwert. Gestern wurden 25 vulkanisch bedingte Erschütterungen aufgezeichnet.

Seit dem katastrophalen Kollaps des Kegels und dem Beginn der Corona-Pandemie, kommen nur noch sehr wenige aktuelle Aufnahmen herein. Auf einem Satelliten-Foto der letzten Woche ist eine Dampfwolke zu erkennen, die vom Krater aufsteigt. Der Kratersee ist seit den letzten Eruptionen verschwunden. An der Küste sind Wasserverfärbungen auszumachen, die von hydrothermaler Aktivität zeugen. Es ist keine thermische Anomalie zu sehen gewesen.

Katla: Erdbeben M 4,0

Staat: Island | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Subglazial fumarolisch

Gestern Abend erschütterte ein Erdbeben der Magnitude 4,0 den subglazialen Vulkan Katla. Das Hypozentrum befand sich in nur 100 m Tiefe. Tiefenangaben erfolgen normalerweise ab dem Meeresspiegel. Es war das stärkste Erdbeben unter der Katla seit 2017. Es folgten zahlreiche Nachbeben, darunter ein Beben mit M 3,2.

Taal: Phreatische Eruption

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Phreatisch

Vom philippinischen Taal-Vulkan wird eine weitere phreatische Eruption gemeldet: sie ereignete sich gestern um 15.55 Uhr und dauerte 2 Minuten. Die Dampfwolke stieg gut 300 m hoch auf und driftete in Richtung Südwesten. Seit Ende Januar kommt es vermehrt zu diesen phreatischen Eruptionen. Der Schwefeldioxid-Ausstoß belief sich auf 7902 Tonnen. Dafür, dass keine Lava austritt, ist es ein sehr hoher Wert, der allerdings weit von den Spitzenwerten des Vulkans entfernt ist. Außerdem hat die Seismizität wieder zugenommen. PHILVOLCS registrierte 152 vulkanisch bedingte Erdbeben. In dieser Zahl enthalten waren 33 Tremor-Phasen. Es wird scheinbar weiterhin Deflation festgestellt. Dennoch befindet sich Schmelze im Untergrund und es könnten sich auch magmatische Eruptionen zutragen, die ohne weitere Vorwarnungen generiert werden.