Vulkan Popocatepetl – News vom 20.05.23

Zunahme der Seismizität am Popocatepetl

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62 | Aktivität: Asche-Eruptionen

Der mexikanische Vulkan Popocatepetl ist weiterhin sehr aktiv. Es kommt zu frequenten Explosionen, bei denen Aschewolken gefördert werden, die bis auf einer Höhe von mehr als 7000 m aufsteigen. Starke Wind weht die Asche in nördliche Richtung. Am Donnerstag wurde so viel Asche ausgestoßen, das sie über bewohntes Gebiet abregnete. Medienberichten zufolge mussten in 22 Gemeinden mehr als 900 Schulen geschlossen werden, weil aufgrund des Ascheniederschlags von einer Gesundheitsgefährdung für die Schüler ausgegangen wurde. 125.000 Schüler und Studenten sowie 6.000 Lehrer waren von den Schulschließungen betroffen gewesen.

Auch danach setzte der Vulkan seine Tätigkeit fort. Die Vulkanologen vom CENAPRED meldeten am Donnerstag einen starken Tremoranstieg. Sie registrierten 618 Minuten lang vulkanisches Zittern, das von Fluidbewegungen im Untergrund verursacht worden war. Gestern nahm die Dauer des Tremors ab und betrug 141 Minuten. Dafür ereigneten sich 6 vulkanotektonische Erdbeben, die durch Gesteinsbruch infolge von Magmenaufstieg entstanden sind. Auf der LiveCam erkennt man einen kontinuierlich rot illuminierten Himmel über dem Krater. Dieser zeugt von Schmelze im Förderschlot. Es ist gut möglich, dass wieder ein neuer Lavadom wächst, wie wir es in den letzten Jahren oft am Popocatepetl erlebten. Diese Lavadome werden allerdings schnell von Explosionen zerstört, sodass sie keine kritische Größe erreichen. In der Regel werden die Dome nur wenige Zehner Meter hoch und bleiben weit unterhalb des Kraterrandes. Das reduziert die Gefahr, dass pyroklastische Ströme generiert werden. Trotzdem erhält CENAPRED am Aufstiegsverbot fest und fordert die Bevölkerung auf, den Empfehlungen Folge zu leisten. Rund um den Vulkan gilt eine Sperrzone von zwölf Kilometer. Der Alarmstatus steht auf gelb Phase 2.

Im Falle einer großen Eruption mit hoch aufsteigenden Aschewolken wären mehrere Millionen Menschen von der Eruption betroffen. In einem 100 km Umkreis um den Vulkan leben gut 25 Millionen Menschen.


Weitere Meldungen:

Ätna mit weiterhin erhöhtem Tremor

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Aktivität: Fumarolisch

Am Ätna auf Sizilien ist der Tremor weiter erhöht. Leider hüllt sich der Vulkan in dichten Wolken, so dass es keine visuellen Beobachtungen gibt und es unklar bleibt, ob inzwischen Lava austritt. Es liegt die Vermutung nahe, dass sich wieder ein Lavastrom an der Basis des Neuen Südostkraters bilden will.


Nyamuragira steigert Aktivität

Staat: DRK | Koordinaten: -1.41, 29.20 | Eruption: Lavastrom

Am kongolesischen Virunga-Vulkan steigerte sich die Aktivität signifikant. Wie Charles Balagizi vom Goma-Observatorium über Facebook mitteilte, werden über dem Gipfel des Vulkans intensiv rot leuchtende Wolken beobachtet. Es scheint sich eine größere Menge Schmelze in der Caldera zu befinden. Eventuell gibt es auch Lavafontänen.