Vulkan Ruapehu am 27.11.23

Vulkan Ruapehu heizt auf – Erdbeben und Änderung der Wasserfarbe

Auf der neuseeländischen Nordinsel steht der Ruapehu wieder einmal im Fokus der Wissenschaftler von GeoNet. Bereits Mitte Oktober begann ein neuer Aufheizungszyklus und im Kratersee Te Wai ā-moe wurde eine allmähliche Temperatursteigerung registriert, obwohl es zuvor viel geregnet hatte, was die Wassertemperatur zunächst absinken ließ: Frühere Muster zeigen vorübergehende Temperatursenkungen aufgrund von Schneeschmelze und starken Regenfällen, die jedoch keinen langfristigen Trend beeinflussen. Derzeit bleibt der Wärmefluss im See gering.

Die Änderung der Seefarbe deutet auf eine geringere Beeinträchtigung des Gasflusses durch Sedimente hin. Niedrige Gaswerte und langsam steigende Seetemperaturen könnten auf teilweise offene Schlote am Seeboden hindeuten. Ein neu installiertes Gasscangerät maß an den meisten Tagen niedrige bis mäßige SO2-Gasemissionen.

Während eines Beobachtungsflugs am 22. November stellten die Geowissenschaftler eine Veränderung der Seefarbe von Grau zu Blaugrün fest. Es gab keine erhöhten Aktivitäten, die sich etwa in Wasserturbulenzen niedergeschlagen hätten, aber es wurden auf der Oberfläche treibende Schwefelflecken gesichtet. Außerdem lief der See über.

Im Jahresverlauf war die vulkanisch bedingte Seismizität unter dem Vulkan vergleichsweise schwach, doch in den letzten Wochen zog die Erdbebentätigkeit leicht an. Die Erdbeben könnten tektonisch bedingt sein und mit Verwerfungen zusammenhängen oder von einer möglichen Magma-Injektion verursacht werden, was die Möglichkeit eines Ausbruchs erhöhen könnte. Die genaue Ursache der Erdbeben bleibt jedoch unklar.

Die Gesamtüberwachung zeigt geringe vulkanische Aktivitäten, weshalb die Vulkanalarmstufe auf Stufe 1 bleibt.

Die Vulkanalarmstufe 1 weist auf Gefahren wie Dampfausstoß, vulkanisches Gas, Erdbeben, Erdrutsche und hydrothermale Aktivitäten hin. Auch wenn sie hauptsächlich mit Umweltgefahren in Verbindung gebracht wird, besteht das Risiko eines Ausbruchs ohne oder mit geringer Vorwarnung.

Mit einer Höhe von 2.797 Metern ist der Mount Ruapehu der höchste Vulkan in Neuseeland. Zugleich ist er einer der aktivsten Vulkane des Archipels. Das Bild stammt aus dem Archiv.