Vulkan Yellowstone am 02.01.23

USGS veröffentlichte Jahresbericht zur Aktivität der Yellowstone-Caldera

Der Geologische Dienst der USA hat heute seinen Jahresbericht zur Aktivität der Yellowstone-Caldera veröffentlicht. Er enthüllt die geophysikalischen Parameter eines der größten Vulkane der Welt. Der Bericht beginnt mit einer Übersicht der seismischen Aktivität, die sich im Jahr 2022 im oberen Mittelfeld des fünfjährigen Durchschnitts bewegte. Es wurden fast 2500 Erschütterungen registriert. Das stärkste Erdbeben manifestierte sich im Osten des Parks und hatte eine Magnitude von 4,2. Es war die stärkste Erschütterung seit einem Beben M 4,4 im Jahr 2017. Das war auch das Jahr mit den meisten Erdbeben der letzten 5 Jahre. Damals wurden 3427 Erschütterungen detektiert. Das Jahr mit den wenigsten Erdbeben war 2019, als sich 1216 Beben ereigneten.

Letztes Jahr verteilten sich die meisten Erdbeben auf 26 Schwarmbeben. Sie machten 67% aller Beben aus. Diese Schwärme werden meist durch Wechselwirkungen zwischen Grundwasser und vorhandenen Verwerfungen ausgelöst. Der mit Abstand stärkste Schwarm ereignete sich im Gebiet des Grizzly Lakes zwischen dem Norris Geyser Basin und Mammoth Hot Springs. Diese Sequenz begann im Sommer und setzte sich mit Unterbrechungen bis zum Jahresende fort. Dieser Schwarm zählte fast 1000 Beben.

Mittels GPS-Daten und InSAR-Messungen wurden die Bodendeformationen überwacht. Im Großen und Ganzen setzte sich der vorherrschende Trend der Bodensenkung fort, der im Jahr 2015 begann. Kurzzeitig sah es so aus, als würde es eine schwache Bodenhebung am Nordrand der Caldera geben. Daten von 2021 deuteten an, dass sich der Boden um ca. 1 cm gehoben hatte, doch neue Messungen vom September 2021 und Oktober 2022 zeigten, dass die Bodenhebung wieder verpufft war.

Im Jahr 2022 waren die größten Geysire des Parks weniger aktiv als in den Vorjahren. Besonders der Steamboat-Geysir, der höchste aktive Geysir der Welt, schwächelte und erzeugte im Jahresverlauf 11 Wassereruptionen. Im Jahr 2021 eruptierte er 20 Mal, in den beiden Vorjahren wurden je 48 Eruptionen gezählt. Im Jahr 2018, dem Jahr in dem die Aktivitätsphase begann, waren es 32. Die abnehmende Häufigkeit der Ausbrüche des Steamboat-Geysirs könnte ein Zeichen dafür sein, dass sich die derzeitige Aktivitätsphase ihrem Ende nähert.

Obwohl es momentan keine Anzeichen für einen möglicherweise bevorstehenden Ausbruch gibt, trafen sich die Wissenschaftler des YVO im letzten Jahr zu einer Notfallübung.