Vulkane-News 29.09.22: Suwanose-jima

Suwanose-jima sehr aktiv

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Der japanische Inselvulkan Suwanose-jima ist dieser Tage wieder sehr aktiv und erzeugt regelmäßige Asche-Eruptionen. Sie lösten seit gestern 9 VONA-Warnungen aus. Demnach erreichte Vulkanasche eine Höhe von 2700 m über dem Meeresspiegel und driftete in Richtung Südosten. Die Seismizität ist seit einigen Tagen signifikant erhöht. Das JMA registrierte bis zu 175 vulkanotektonische Erdbeben am Tag. Die meisten hatten Magnituden kleiner als 1. Besonders hervorgehoben wird ein Beben der Magnitude 1,0. Die meisten Erdbeben ereignen sich im Westen des Vulkans. Außerdem wurden gestern 13 Tremorphasen registriert. Es ist die stärkste Erdbebentätigkeit seit mehr als 3 Monaten. Entsprechend ist mit einer anhaltenden eruptiven Tätigkeit des Vulkans zu rechnen. Sie könnte sich in den nächsten Tagen weiter steigern, denn die vulkanisch-bedingten Erdbeben signalisieren, dass Magma aus größerer Tiefe aufsteigt.

Die Beobachtungen werden von den zuständigen Vulkanologen in ihrem täglichen Bericht bestätigt. Ergänzende Daten zeigen, dass es seit Mitte des Jahres zu einer leichten Inflation kommt, in deren Folge sich der Boden im Bereich des Vulkans um ca. 1 cm hob. Die aktuelle Aktivität manifestiert sich aus dem Otake-Krater und große Vulkanblöcke fliegen bis zu 1000 m weit. Sie stellen eine große Gefahr für Vulkanbeobachter dar, die sich in das Kratergebiet wagen. Bislang gab es eine 2 km durchmessende Sperrzone um den Krater, doch gestern wurde der Alarmstatus von „2“ auf „3“ erhöht und der Zugang zum Vulkan ist nun komplett untersagt. Am Freitag wollen die Vulkanologen der JMA die Situation neu bewerten.

Der Suwanose-jima bildet eine kleine Vulkaninsel im südjapanischen Ryukyu-Archipel. Die Gipfelhöhe des Vulkans liegt bei 799 m. Entlang einer Störungszone reihen sich 4 Krater auf, von denen der Otake der aktive ist. Im Otake-Krater gibt es mehrere Schlote. In der Literatur wird der Otake teilweise als eigenständiger Vulkan betrachtet.


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