Alaid: Vulkan der Kurilen

Der Stratovulkan Alaid ist der nördlichste Vulkan der Kurilen und zeichnet sich durch seinen symmetrischen Kegel aus. Zugleich ist er mit einer Höhe von 2285 m der höchste Vulkan des Inselbogens und bildet die Insel Atlasov. Der Inselvulkan liegt nordwestlich der größeren Insel Paramushir und direkt vor der Südspitze Kamtschatkas. Paramushir ist uns durch den Vulkan Ebeko bekannt, der in den letzten Jahren häufig in den Schlagzeilen stand.

Vulkanismus der Kurilen

Der Vulkanismus der Kurilen steht im Zusammenhang mit der Subduktion der Pazifischen Platte unter der Ochotsk Platte. Sie ist im Westen dem Eurasischen Kontinent vorgelagert und grenzt im Norden an die Platte Nordamerikas. Im Süden grenzt die Platte an die Philippinische Platte.

Der Alaid fördert intermediäre Laven von basaltischer- bis andesitischer Komposition. Der Gipfel wird von einem 1,5 km durchmessenden Krater eingenommen. Auf den unteren Vulkanflanken befinden sich zahlreiche Schlackenkegel. Die meisten verlaufen auf einer Nordwest-Südost streichenden Linie, die den Verlauf einer Störung durch den Vulkan markieren könnte. Der jüngste und tiefst gelegene dieser Kegel entstand durch eine submarine Eruption im Jahr 1933 und liegt vor der Küste von Atlasov.

Das GVP listet 16 Eruptionen auf. Mit der Dokumentation der Ausbrüche wurde 1790 begonnen. Dieser erste dokumentierte Ausbruch zählt mit dem letzten Ausbruch zu den stärksten Eruptionen der Kurilen. Sie brachten es auf einen VEI 4. Es gab auch 3 Eruptionen mit einem VEI 3. Entsprechend hoch wird das Gefährdungspotenzial für den Flugverkehr eingeschätzt.

Jüngste Eruptionen des Vulkans Alaid

Am 15. September 2022 begann eine neue Eruptionsphase am Alaid. Auf Satellitenbildern erschien eine thermische Anomalie, die vom Vulkankrater ausging. Am Folgetag erhöhte das zuständige Observatorium (KVERT) den VONA-Alarmstatus auf „gelb“.  Am 18. September wurde ein Observierungsflug durchgeführt und man fand den Vulkan in strombolianischer Eruption begriffen. Die Vulkanologen wiesen darauf hin, dass es jeder Zeit zur Eruption von Aschewolken kommen könnte, die höher als 6 km aufsteigen und dann den Flugverkehr gefährden würden. Der Alarmstatus wurde auf „orange“ erhöht.