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Erddynamik

Die Erde ist ein dynamischer Planet. Diese Aussage bezieht sich nicht nur auf die Ökosphäre der Erde, sondern auch auf ihr Inneres. Viele geologische Prozesse finden ihren Ursprung in der Erddynamik und den damit verbundenen Kräften des Erdinneren. Um die Erddynamik zu verstehen, ist es wichtig zu wissen, wie die Erde entstanden ist.

Die endogenen Kräfte der Erde prägen die Erdoberfläche, lassen Kontinente wandern und Vulkane ausbrechen, Gebirge und Ozeane entstehen und wieder vergehen und sie erzeugen den wichtigen Schutzschirm des Erdmagnetfeldes.

Motor der Erddynamik sind die großen Temperaturunterschiede im Erdinneren. Die Hitze entsteht durch radioaktive Zerfallsprozesse, chemische Reaktionen, dem großen Druck und durch Bewegung. Hinzu kommt eine große Anfangshitze aus den Zeiten der Erdentstehung: Kollisionen von Planetesimale und die Eisenkatastrophe gaben der Erde einen guten Start und sorgten dafür, dass der Planet einen schalenartigen Aufbau hat und nicht ein kalter Felsklumpen geworden ist.

Erddynamik macht Planeten bewohnbar

Die Erde besteht groß gesehen aus Erdkruste, dem oberen- und unteren Erdmantel, sowie dem äußeren und inneren Erdkern. Im inneren Erdkern ist es am heißesten. Obwohl er gut 6000 Grad heiß ist, ist er fest. Er ist vom äußeren Erdkern umgeben. Dieser ist flüssig und dreht sich um den inneren Erdkern. Da der Erdkern aus Eisen und Nickel besteht, entsteht durch die Rotation das Erdmagnetfeld. Es schütz die Erdoberfläche vor kosmischer Strahlung und ermöglicht zellulares Leben. Das Erdmagnetfeld bewahrt die Atmosphäre davor vom Sonnenwind in den Weltraum geblasen zu werden. Im Endeffekt verdanken wir es der Erddynamik, dass „unser“ Planet bewohnbar ist.

Im Erdmantel herrschen Durchschnittstemperaturen um 2000 Grad. Mit der Tiefe wird es immer heißer. Der Erdmantel besteht aus plastischen Gesteinen. Sie verhalten sich ähnlich wie Knete und sind in geringem Umfang fließfähig. Durch den Temperaturunterschied zwischen oberen Erdmantel und unterem Erdmantel entstehen Rotationszellen, sogenannten Konvektionsströme. Sie lassen die Kontinente wandern. Nur ein geringer Teil des Gesteins im Erdmantel ist tatsächlich geschmolzen. In der Asthenosphäre -einer dünnen Schicht zwischen Erdmantel und Erdkruste- bilden magmatische Fluide (wahrscheinlich Magma) eine Schmierschicht, auf der die Kontinente gleiten können. Das bringt uns zur Erdkruste. Sie ist kein starrer Panzer, der die Erde umgibt, sondern ist wie der menschliche Schädel aus verschiedenen Platten zusammengesetzt. Sie sind flexibel und bewegen sich relativ zueinander. Besonders im Bereich der Nähte entstehen Vulkane. Sie bauen den Druck ab, der im Erdinneren entstehen kann. Vulkane sind praktisch die Überdruckventile der Erde.