Erdbeben am 04.01.20

Heute ereignete sich eine Reihe moderater Erdbeben die sich über die gesamte Welt verteilen. Im Fokus der Berichterstattung stehen Beben in subpolaren Regionen. Wie immer kann ich nur einen Teil der täglichen Beben erwähnen.

Südliche Sandwichinseln: Beben M 5,6

Die Region der Südlichen Sandwichinseln wurde von einem Erdstoß der Magnitude 5,6 heimgesucht. Das Epizentrum wurde 2074 km östlich von Stanley auf den Falkland Inseln lokalisiert. Also, mitten im Nirgendwo. Die Tiefe des Hypozentrums belief sich auf 142 km. Das Erdbeben dürfte ohne größere Folgen geblieben sein.

Sulawesi: Erdbeben M 5,0

Gestern Abend gab es ein Erdbeben der Magnitude 5,0 an der Ostküste von Sulawesi. Das Epizentrum lag 138 km nördlich von Kendari. Die Tiefe des Erdbebenherdes wurde mit 30 km angegeben. Das Beben war Teil einer Serie von 15 Erschütterungen, die sich seit dem 02.01.21 manifestierten. Medien berichten von leichten Gebäudeschäden. Ein Blick auf die Karte enthüllt, dass es in der gesamten Region nicht gerade an Erdbeben mangelt.

Grönlandsee: Erdbeben M 4,7

Auf der anderen Seite der Erde bebte es am Mittelatlantischen Rücken der Grönlandsee. Das Beben hatte eine Magnitude von 4,7 und manifestierte sich in einer Tiefe von 10 km. Das Epizentrum befand sich 538 km nordwestlich von Andenes in Norwegen.

Island: Erdbeben M 4,7

Nördlich von Island bebte es ebenfalls mit einer Magnitude von 4,7. Das Hypozentrum lag 10 km tief. Das Epizentrum wurde 189 km nordwestlich von Siglufjörður lokalisiert. Auch hier war ein Ausläufer des Mittelatlantischen Rückens betroffen. Einen kleinen Erdbebenschwarm gab es auch im Süden von Island, genauer, auf der Reykjanes-Halbinsel. Hier hat die Erdbebentätigkeit in den letzten Wochen stark nachgelassen.

Kroatien: Erdstoß M 4,5

In Kroatien ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 4,5. Der Erdbebenherd befand sich in nur 5 km Tiefe. Betroffen ist wieder die Region nordwestlich von Sisak. Das Beben ist als Nachbeben des Erdstoßes vom 29. Dezember zu sehen. Dabei wurden zahlreiche Gebäude in mehrere Ortschaften stark beschädigt. Sieben Menschen starben. Seitdem ereigneten sich zahlreiche Nachbeben.

Update 04.01.21: Ätna mit Ascheeruption

Die Nachrichten werden von den Domvulkanen Merapi, Sinabung und Soufrière dominiert, die in diesen Tagen besonders aktiv sind. Aber auch Ätna und Klyuchevskoy stehen nicht zurück und zeigen sich munter.

Ätna eruptiert permanente Aschewolke

Ätna

Der Ätna auf Sizilien ist heute Morgen munter und eruptiert Aschewolken aus dem Südostkraterkegel. Starker Wind drückt die Asche ins Valle del Bove. Das Geschehen ist schön auf den Livecams zu verfolgen. Wärmebildkameras zeigen, dass auch glühende Schlacken gefördert werden. Der Tremor ist noch niedrig und es sieht nicht so aus, als wäre es die Startphase eines Paroxysmus. Es kann aber nicht ausgeschlossen werden, dass sich die Aktivität noch steigert. Bereits nachts war der Vulkan sehr aktiv und erzeugte starke strombolianische Eruptionen aus mehrere Kratern. Unten eingebunden ist ein aktueller Livestram von Etnawalk:

Klyuchevskoy ist effusiv und explosiv tätig

Im fernen Kamtschatka ist der Klyuchevskoy weiterhin aktiv. Das VAAC warnte heute vor Vulkanasche in einer Höhe von 7000 m. Auf der Livecam sieht man eine kleine Lavafontäne. Ein Lavastrom fließt in Richtung Südwesten. MIROVA registriert eine sehr hohe thermische Strahlung mit Spitzenwerten von über 2000 MW.

Merapi: Seismik sehr hoch

Am Merapi auf Java (Indonesien) ist die Seismizität weiterhin sehr hoch. Das VSI registrierte vor 2 Tagen gut 780 vulkanisch bedingte Erdbeben. Gestern reduzierte sich ihre Anzahl auf ca. 650. Rein vulkanotektonische Beben wurden knapp unter 100 am Tag festgestellt. Hinzu kommt eine hohe Anzahl an hybriden Erdbeben. Es gehen zahlreiche Schuttlawinen ab.

Sinabung eruptiert

Heute meldet das VSI 2 Eruptionen, die vom Sinabung auf Sumatra ausgingen. Sie erzeugten seismische Signale mit einer Maximalamplitude von 24 mm und 154 Sekunden Dauer. Bereits gestern ereignete sich ein Ausbruch, bei dem Vulkanasche ca. 1000 m über Kraterhöhe erreichte. Fotos zeigen einen steilen Spine im Dom. Die Gefahr von Kollaps-Ereignissen und pyroklastischen Strömen ist hoch.

Soufrière: Dom wächst

Auf der Karibikinsel St Vincent wächst der Lavadom weiter. Neue Luftaufnahmen zeigen, dass der Dom nun fast den gesamten Platz zwischen dem alten Dom und der Kraterwand ausfüllt. Außerdem steigt Gas auf. Vor 2 Tagen registrierte MIROVA eine moderate Wärmestrahlung mit 10 MW Leistung. Typischerweise emittieren Dome nur wenig Wärme. Vom Dom des Merapis geht praktisch keine Wärmestrahlung aus.