Erdbeben-Update 20.01.21: Österreich und Hawaii

Das Erdbeben-Update steht im Zeichen eines moderaten Erdbebens in Österreich. Außerdem gab es an unterschiedlichen Lokationen Schwarmbeben. Bei Aachen geht die Mikroseismik weiter.

Österreich: Erdbeben M 4,2

ErdbebenIn Österreich bebte es heute mit einer Magnitude von 4,2. Der moderate Erdstoß ereignete sich in der Nähe von Linz, genauer, 14 km südöstlich von Windischgarsten. Die Tiefe des Hypozentrums wurde vom EMSC mit nur 2 km angegeben. Das Beben konnte von den Menschen in der Nähe des Epizentrums wahrgenommen werden. Es kam zu leichten Rüttlern, die Gegenstände wackeln ließen.

Mayotte: Erdbeben M 3,6

Bei den Komoren bebte es wieder in einer Tiefe von 44 km. Ort des Geschehens befand sich 24 km östlich von Mamoudzou auf der Insel Mayotte. Die Beben hier stehen im Zusammenhang mit Magmenbewegungen infolge einer submarinen Eruption.

Azoren: 3 Erdbeben M 3,3

Bei den Azoren ereigneten sich heute 3 leichte Erdbeben. Alle 3 Beben hatten die Magnitude 3,3. Die Epizentren lagen 74 km westlich von Horta auf der Insel Faial. Bereits gestern hatte sich ein vergleichbares Beben ereignet.

Hawaii: Erdbebenschwarm vor der Südküste

Vor der Südküste von Big Island Hawaii (USA) gab es ein Schwarmbeben. Die Beben manifestierten sich zwischen dem submarinen Vulkans Loihi und der Küste bei Pahala, wo sich die Beben mit dem dortigen Schwarmbeben mischten. Das stärkste Beben hatte eine Magnitude von 3,0. Der Erdbebenherd lag in 50 km Tiefe. Es manifestierten sich ebenfalls Erdbeben am Mauna Loa und auf der Nordflanke des Mauna Kea. Unruhige Zeiten auf Hawaii.

Deutschland: Beben bei Straßburg und Mikroseismik bei Aachen

Im deutsch-französischem Grenzgebiet bebte es gestern mit einer Magnitude von 2,3. Das Hypozentrum des schwachen Bebens lag in 5 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 10 km nördlich von Straßburg lokalisiert.

Bei Mulartshütte (Aachen) kam es zu weiterer Mikroseismik. Die stärkste Erschütterung brachte es gestern auf M 1,1 in 10 km Tiefe. Die Beben könnten signalisieren, dass weitere tektonische Unruhe bevorsteht.

Vulkan-Update 20.01.21: Ätna, Kilauea und Merapi

Der Ätna hat 24 sehr aktive Stunden hinter sich, die Morphologie des Hornitos im Halem’uma’u-Krater hat sich deutlich geändert und am Merapi gingen weitere pyroklastische Ströme ab.

Ätna mit 2 Lavastrom-Phasen

ÄtnaDer Ätna auf Sizilien (Italien) ist weiterhin sehr aktiv. In der Nacht und am Morgen gab es 2 Phasen mit erhöhter Aktivität: der Tremor verhielt sich dabei wie während eines Paroxysmus, allerdings ohne die gleichen Spitzenwerte zu erreichen. Mit anderen Worten: der Neue Südostkrater war strombolianisch sehr aktiv und steigerte seine Aktivität, so dass zeitweise kleine Lavafontänen generiert wurden. Sie speisten einen Lavastrom, der in östlicher Richtung floss. Aus dem Zentralkrater kam es zu Ascheemissionen. MIROVA registrierte eine sehr hohe thermische Strahlung mit 1474 MW. Aktuell ist der Tremor wieder im Grenzbereich zwischen dem gelben-und roten Bereich unterwegs. Es ist nicht auszuschließen, dass es in den nächsten Stunden/Tagen zu einem richtigen Paroxysmus kommen wird. Auf der anderen Seite könnte es aber auch sein, dass dazu der Gasdruck fehlt.

Kilauea: Hornito deutlich gewachsen

Am Kilauea auf Hawaii ist der Hornito, der sich über den aktiven Schlot in der Westwand des Halema’uma’u-Kraters gebildet hat, deutlich gewachsen. Das Belegen neue Aufnahmen vom Lavasee. In den letzten Stunden konnte man auf der Livecam sehen, dass relativ viel Lava ausgestoßen wurde. Die Eruption ging einher mit einer deutlichen Deflation des Gipfelbereichs. Obwohl diese Deflation noch immer anhält, ist der Lavausstoß gegen Mittag zurückgegangen. Im letzten HVO-Update heißt es, dass der Pegel des Lavasees bei 202 m steht.

Merapi mit mehreren pyroklastischen Strömen

Am Merapi auf Java wurden weitere Abgänge von pyroklastischen Strömen und glühenden Schuttlawinen dokumentiert. MAGMA meldete heute, für die Beobachtungsperiode zwischen 12 und 18 Uhr, den Abgang von 8 pyroklastischen Strömen. Sie erzeugten seismische Signale mit Amplituden zwischen 3-30 mm und bis zu 192 Sekunden Dauer. Zudem wurden 39 Schuttlawinen, bzw. Steinschläge detektiert. Die restliche Seismik war gering. Es hat den Anschein, als wären die Aufstiegswege des Magmas frei und als würde der Dom stärker wachsen, als es in den letzten Monaten der Fall war.

Suwanose-jima eruptiert Aschewolken

Im Süden des japanischen Archipels ist der Inselvulkan Suwanose-jima besonders aktiv. Das VAAC Tokio registrierte in den letzten 24 Stunden 7 Aschewolken. Sie stiegen bis auf einer Höhe von 3400 m auf und drifteten in nördlicher Richtung.