Piton Fournaise: Livecams und Daten

Staat: Frankreich | Koordinaten: 21.23, -55.71 | Aktivität: Lavaströme

Livecam Piton de la Fournaise

Livecam Piton Fournaise. Kamerastandort piton des Cascades an der Küstenstraße. © OVPF-IPGP
Livecam Piton Fournaise. Kamerastandort Piton des Cascades an der Küstenstraße. © OVPF-IPGP

Livecam Piton Fournaise

Livecam am Piton de la Fournaise. Standort der Kamera: Piton Partage. © OVPF. Um ein neues Bild zu laden bitte die Seite aktualisieren.

Thermalstrahlung am Fournaise

Thermalstrahlung

Thermalstrahlung des Vulkans Piton de la Fournaise. © MIROVA

Monitoring Piton de la Fournaise

Die Überwachung des Vulkans Piton de la Fournaise obliegt dem OVPF (Observatoire Volcanologique du Piton de la Fournaise), welches zum französischen Institut de Physique du Globe de Paris gehört. Die Beobachtung des Vulkans blickt auf eine lange Geschichte zurück. Erste Berichte arabischer Seefahrer, über eine Insel die dauernd brennt, stammten aus dem 13. Jahrhundert. Danach blickten die ersten ständigen Bewohner von La Réunion immer wieder zu ihrem Vulkan auf, der zu den aktivsten Feuerbergen der Welt zählt. Das erste Begehren nach einem Observatorium äußerte 1936 Alfred Lacroix. Er forderte die Installation eines Seismografen, um die mikroseismischen Bewegungen während der Paroxysmen aufzuzeichnen. Doch erst 1977 beschloss man den Bau des Observatoriums, nachdem Lavaströme den Ort Sainte Rose zerstörten. Das Observatorium war Ende 1979 einsatzbereit. Es befindet sich in der Plaine des Cafres, 15 km Luftlinie vom Gipfel des Vulkans entfernt. Die Übertragung von Daten erfolgt in Echtzeit.

Der Vulkan ist mit zahlreichen Messstationen gespickt: 18 Seismometer fühlen den Puls des Vulkans und 15 GPS-Stationen messen die kleinsten Bodenbewegungen. Zudem gibt es Gas-Sensoren und Spektrometer. Neben den fest installierten Stationen führen die Forscher regelmäßig Mess-Kampagnen mit mobilen Geräten durch und sammeln Gasproben. In aktiven Zeiten werden auch die Lavaströme beprobt.

Neben der Vorhersage von Vulkanausbrüchen, haben die Mitarbeiter des Instituts folgende Forschungsschwerpunkte:

  • Das Studium der magmatischen Transfers und eruptiven Prozesse
  • Die Untersuchung der hydrothermalen Zirkulationen in der Lithosphäre der Erde
  • Das Studium der Struktur und Entwicklung von Vulkanbauten
  • Die Untersuchung von Umweltauswirkungen und Risiken von Eruptionen

Quelle: OVPF

Kawah Sileri: phreatische Eruption

Gestern kam es auf dem indonesischen Dieng-Plateau zu einer phreatischen Eruption. Schauplatz war der Krater Sileri. Schlamm wurde 150 m hoch eruptiert, gefolgt von einer 90 m hohen Aschewolke (Medien sprechen von schwarzem Rauch), sowie Dampf der 150 m hoch stieg. Giftige Dämpfe wie Schwefeldioxid, Schwefelwasserstoff wurden scheinbar nicht eruptiert, was als Indiz dafür gewertet werden kann, dass an der Eruption tatsächlich keine frische Lava beteiligt war. Verletzt wurde niemand, da sich aufgrund des schlechten Wetters nur wenige Besucher in der Gegend aufhielten. Ein Video gibt es in unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“.

Das Dieng Plateau mit seinen zahlreichen Kratern, Thermal-Becken und Tempelanlagen ist ein beliebtes Pilger- und Ausflugsziel der Indonesier. Zudem ist die Gegend im Zentrum der Insel Java dicht besiedelt und wird landwirtschaftlich intensiv genutzt. Sehr wahrscheinlich handelt es sich bei der 14 x 6 km großen Hochebene um eine aufgefüllte Caldera, in der sich mehrere quartäre Vulkane gebildet haben. Es kommt immer wieder zu phreatischen Eruptionen, die letzte manifestierte sich im Juli 2017.

Phreatische Eruptionen entstehen, wenn Grundwasser von einer geologischen Wärmequelle aufgeheizt wird, bis es zu einer Dampfexplosion kommt. Dabei wird keine frische Lava gefördert. Wenn es zum Ausstoß von Vulkanasche kommt, handelt es sich um altes Material, welches durch die Explosion fragmentiert wurde. Bei einer phreatomagmatischen Eruption kann auch frische Lava gefördert werden.

Das Video drehte ich im Jahr 2002 auf dem Dieng-Plateau. Es zeigt den Schlamm-Pool im Krater Sikidang, der ca. 3 km vom Kawah Sileri entfernt liegt.

Bardarbunga: Erdbeben M 3,2

Die seismische Aktivität unter dem isländischen Gletschervulkan Bardarbunga ist weiterhin hoch. Gestern ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 3,2. Insgesamt wurden im Bereich des Gletschers Vatnajökull 78 Erdbeben innerhalb von 48 Stunden registriert. Ein Schwarmbeben manifestierte sich 5 km südwestlich des Herðubreið. Seit der Bardarbunga-Eruption im Jahr 2014 ist die Seismik in dieser Gegend relativ hoch.

Fuego: Aktivitätszunahme

Der Vulkan Fuego in Guatemala steuert einem weiteren Paroxysmus entgegen. Vereinsmitglied und vnet Rechercheur Manfred Meyer nahm eine Reihe Screenshots der Webcam von dort auf. Diese zeigen frequente strombolianische Eruptionen, welche ihre Intensität langsam steigern. Auf MIROVA wird ein thermisches Signal von 105 MW registriert. Bald dürfte sich die Aktivität zu einem neuen Paroxysmus steigern. In den letzten Monaten hat sich die Pause zwischen den Paroxysmen verlängert und beträgt nun mehr als 8 Wochen.  Leider aktualisiert INSIVUMEH seit einigen Tagen die Berichte nicht mehr.

Popoactepetl mit Rotglut

Die Aktivität am Popocatepetl in Mexiko nimmt langsam zu: Nachts sieht man via LiveCam Rotglut über dem Krater. Diese stammt vom wachsenden Lavadom. Es werden strombolianische Eruptionen beobachtet, die glühende Tephra bis zu 400 m über den Kraterrand auswerfen. CENAPRED registrierte vorgestern 122 Asche-Dampf-Exhalationen.

Sakurajima eruptiert weiterhin

In Japan ist der Sakurajima weiterhin sehr aktiv. In den letzten 24 Stunden wurden 12 Ascheeruptionen registriert. Die Vulkanasche steigt laut VAAC Tokyo bis zu 5 km ü.NN auf. Die meisten Eruptionen kommen aus dem Gipfelkrater Nimina-dake.

Island: hohe Seismik im Bereich des Vatnajökulls

Unter dem größten Gletscher Europas manifestierten sich zahlreiche schwache Erdbeben. Spot liegen dabei unter dem Grimsvötn-Vulkan und westlich des Tafelberg-Vulkans Herdubreid. In den letzten 48 Stunden wurden 67 Beben registriert.

Kreta: kleiner Erdbebenschwarm

Vor der Südküste der griechischen Insel Kreta ereignete sich ein kleiner Erdbebenschwarm Die Beben haben Magnituden zwischen 3,3 und 3,6 und liegen in 12 km Tiefe in der Nähe des Ortes Lendas. Dort verweilte ich während des Studiums mehrere Wochen, um eine geologische Karte zu erstellen. Die Gesteine an der Küste sind geprägt von der Subduktionzone südlich Kretas: wie ein Hobel schabt der Südrand der Ägäischen Platte Gesteine der abtauchenden Afrikanischen Platte ab und schiebt sie wie Hobelspäne zu einem Akkretionskeil auf. Dabei werden auch exotische Gesteine des Erdmantels nach oben transportiert. Ich fand dort schöne Serpentinite und einen Gang mit Pegmatit und Turmalin.