Piton de la Fournaise: Eruption hat begonnen

Update 04.04.2018: Die Eruption am Piton de la Fournaise ist bereits wieder vorbei! Es war eine der Kürzesten in der Geschichte des Vulkans. Die Vulkanologen äußern sich nicht, ob sie mit einem Wiederaufleben des Vulkanausbruchs rechnen. Auf jeden Fall wird kein Tremor mehr registriert. Nur wenige Menschen sahen den Ausbruch. Das Gebiet ist nur schwer zugänglich, besonders, da ein Erdrutsch einen Pfad verschüttete, der entlang des Calderarandes Richtung Nez Coupé de Sainte-Rose führt. Die Spalte verläuft entlang des östlichen Calderarandes, welcher vor langer Zeit vermutlich kollabierte. Der Alarmstatus „1“ wird aufrecht gehalten, der Zugang zu Caldera ist gesperrt. Eine Bilderstrecke gibt es hier.

Update 22.00 Uhr: Fotos der Eruption zeigen, dass die Eruptionsspalte länger ist, als man auf dem Video unten erkennen kann. Entweder zeigt das Video nur einen Abschnitt der Spalte, oder diese Vergrößerte sich im Laufe des Tages. Sie besteht aus mehreren Segmenten entlang der nordöstlichen Steilflanke ins Grand Brulé und ist mehrere hundert Meter lang. Es bildeten sich bereits erste Schlackenkegel auf der Spalte. Lavaströme fließen über den Hang. Bisher wird vergleichsweise wenig Lava gefördert.

Update 13.00 Uhr: Mittlerweile gibt es ein erstes Video der Eruption. Diese ist bisher vergleichsweise klein: die Spalte ist keine 100 m lang und es werden niedrige Lavafontänen gefördert. Das Wetter ist bescheiden und auf den Livecams sieht man nichts.

Originalmeldung: Der Piton de la Fournaise brach heute um 11 Uhr Ortszeit aus. Der Vulkanausbruch begann nach einer kurzen seismischen Krise. Viele Informationen liegen noch nicht vor, aber scheinbar öffnete sich eine Eruptionsspalte auf der Nordseite der Caldera Enclos Fouqué. Die Spalte liegt in der Nähe des Nez Coupé auf der Seite, die Richtung Sainte-Rose zugewandt ist. Bisher spielt sich die Eruption in der Caldera ab. Allerdings ist sie nach Osten offen und bei einem größeren Ausbruch besteht die Gefahr, dass Lavaströme die Küstenregion erreichen.

Piton de la Fournaise: Erhöhung der Alarmstufe

Am Piton de la Fournaise wurde nun die Alarmstufe auf „1“ erhöht. Seit Dienstagmorgen nehmen Seismik und Inflation deutlich zu, und zwar qualitativ und quantitativ. Man rechnet in Bälde mit einer Eruption. Wobei „bald“ bedeutet, dass sich ein Vulkanausbruch innerhalb von Stunden, oder Tagen ereignen kann. Für gewöhnlich setzt kurz zuvor eine seismische Krise ein. Der Zugang zur Caldera Enclos Fouqué wurde bereist gesperrt. Das Landen von Hubschraubern bedarf einer Genehmigung, worauf in einer Pressemeldung extra hingewiesen wurde!

Sangeang Api: strombolianische Eruptionen

Der Inselvulkan vor der Küste der indonesischen Insel Sumbawa eruptiert strombolianisch. Bisher konnte ich diese Informationen nur aus Satellitenbildern und dem Seismogramm ableiten, nun erfolgt eine visuelle Bestätigung durch vnet-Leser Oliver Adolph. Er ist Sporttaucher und auf Komodo unterwegs. Von dort aus bieten sich Fernblicke zur ca. 60 km entfernten Insel Sangeang. Laut Oliver entlässt der Vulkan alle paar Minuten Eruptionswolken. Nachts ist selbst aus der Distanz schwache Rotglut zu erkennen. Scheinbar gibt es nicht nur Aktivität aus dem Gipfelkrater, sondern auch auf der Flanke. Ein roter Spot dort kann von der Front eines zähflüssigen Lavastroms stammen.

Der aktive Vulkan auf Sangeang Api heißt Doro Api. Der 1949 m hohe Kegel aus Andesit und Basalt bildete sich in einer Caldera. Die aktuelle Eruptionsphase begann im Mai 2014: eine explosive Eruption ließ Vulkanasche 20 km hoch aufsteigen. Dabei wurde das Fördersystem frei gesprengt. Seitdem ist der Vulkan strombolianisch tätig. Normalerweise wird gegen Ende der Aktivitätsphase ein Lavastrom gefördert, der das Fördersystem wieder versiegelt.

Gunung Agung: Erdrutsch

Am Gunung Agung auf Bali ist scheinbar ein Erdrutsch abgegangen. Dieser manifestierte sich im oberen Bereich des Vulkans und scheint erosiver Natur gewesen zu sein. Mitarbeiter der Katastrophenschutz-Behörde (BPBD) meinten dazu, dass starke Regenfälle frisch abgelagerte Vulkanasche erodierten und mobilisierten. In einem Medienbericht ist auch davon die Rede, dass die Hitze der eruptiven Phase das Gestein im Gipfelbereich des Vulkans aufgeweicht und destabilisiert hat. Deshalb würde es schneller erodieren und kleine Erdrutsche auslösen. Es stellt sich die Frage inwieweit Inflation/Deflation und Seismik dazu beitragen, und ob größere Erdrutsche zu befürchten sind. Dazu wurde ein neues hochempfindliches Geophon installiert, welches minimale Erdbewegungen detektieren soll. Ein weiteres Problem könnten wieder Lahare werden.