Kilauea: Explosionen aus dem Lavasee

Am Freitag ereignete sich ein Steinschlag vom Rand des Pitkraters in der Halema‘uma‘u-Caldera. Gesteinsmassen stürzten in den Lavasee und lösten Explosionen aus. Den Beobachtern am Jaggar-Museum bot sich ein faszinierender Anblick, als eine Aschewolke aus dem Lavasee aufstieg. Für die Beobachter bestand keine Gefahr. Solche Steinschläge lösen alle paar Wochen/Monate Explosionen aus.

Als Vulkanologen des HVO 40 Minuten später am Kraterrand eintrafen, war die Oberfläche des Lavasees immer noch aufgewühlt. Sie entdeckten zertrümmerte Solar-Paneele von Messtationen: ausgeworfenen Lavabrocken hatten diese getroffen. An der Stelle befand sich vor beginn der Aktivität im Jahr 2008 ein Aussichtsplatz nebst Parkplatz, welcher aufgrund solcher Ereignisse gesperrt wurde. Touristen bleibt so nur der Fernblick auf den Krater.

Am Puʻu ʻŌʻō-Krater wird weiterhin Inflation gemessen und am Boden des Kraters treten Lavaströme aus. Der Lavastrom 61g erreicht kaum noch die Küstenebene. Seine Aktivität beschränkt sich auf das Umfeld des Puʻu ʻŌʻō-Kraters.

Nevados de Chillan: Lavastrom im Krater

Bereits im Dezember wurde in Chile der Alarmstatus des Vulkans Chillans auf „orange“ erhöht, nachdem der Vulkan unruhig wurde. Jetzt sind Seismik und Gasausstoß nochmals massiv angestiegen: laut einem Medienbericht wurden bereits über 800 Explosionssignale und mehr als 4000 Erdbeben registriert. Wissenschaftler von SERNAGEOMIN entdeckten im Krater zudem einen Lavastrom, der jeder Zeit überlaufen könnte.

Der Nevados de Chillan ist ein 3212 m hoher Komplexvulkan, der sich aus 3 miteinander verschachtelten Stratovulkanen zusammensetzt. Zugrunde liegende Struktur des Vulkans ist eine 10 km lange Zone, welche in NNW-SSE Richtung verläuft. Entlang dieser Zone bildeten sich 3 Calderen, in denen je ein neuer Stratovulkan wuchs. Grob in dieser Richtung verläuft auch ein Grat, auf dem die meisten Förderschlote der jüngeren Eruptionen sitzen. Letzter größerer Ausbruch des Nevados de Chillan ereignete sich zwischen 1861 bis 1865. Moderate Eruptionen sind aus den Jahren 2003 und 2009 bekannt.

Bezymianny Livecam

Livecams vom Bezymianny

Livecam-Bild des Bezymiannys auf Kamtschatka. Um ein neues Bild zu laden, bitte die Seite aktualisieren.

Thermalstrahlung am Bezymianny

Thermalstrahlung © MIROVA

Monitoring am Bezymianny

Die Überwachung des entlegenen Vulkans Bezymianny in Zentralkamtschatka unterliegt in erster Linie der fernöstlichen Zweigstelle der Russischen Akademie der Wissenschaften (CC FEB RAS) und dem Kamchatka Volcanic Eruption Response Team (KVERT), das aus einem Zusammenschluss russischer und amerikanischer Wissenschaftler unter Leitung russischer Vulkanologen der des Instituts der Vulkangeologie und Geochemie der FED RAS steht.

Zur Anwendung kommen die bekannten vulkanologischen und seismischen Überwachungsmethoden, wie wir sie auch von anderen Vulkanen kennen. Im Vordergrund des Monitorings stehen seismische Messstationen mit Inklinometer und GPS-Messpunkten. Darüber hinaus gibt es Feldkampagnen, bei denen Gasmessungen durchgeführt werden. Die hier verlinkten Webcams sind fester Bestandteil des Beobachtungssystems. Früher gab es in einer Hütte ein einfaches Observatorium, das heute aber nur noch sporadisch während des Sommers besetzt ist.

Aufgrund der Abgelegenheit des Vulkans setzt man hier auch vermehrt auf die Fernüberwachung via Sattelit. Dazu wurde ein spezielles Programm aufgelegt, das zum Informationssystem VolSatView führte. Hiermit werden nicht nur die Vulkane Kamtschatkas beobachtet, sondern auch die der Kurilen.

Zur Verfügung stehen Daten von Satelliten der NOAA-Serie, der Landsat-Serie, der Meteor M-Serie Resurs P-Serie sowie Terra, Aqua, EO-1, Kanopus-V Nr. 1. Das System ermöglicht die Arbeit sowohl mit Betriebs- als auch mit archivierten Daten. Für die Datenverarbeitung wurden Informationsserver im Rechenzentrum der Fernöstlichen Zweigstelle der Russischen Akademie der Wissenschaften eingerichtet. Der operative Datenaustausch zwischen Informationssammelzentren und Basisservern erfolgt über die Telekommunikationsressourcen des Regionalen Computernetzwerks der Fernostabteilung der Russischen Akademie der Wissenschaften und des IKI der Russischen Akademie der Wissenschaften.

Aufgrund zunehmender politischer Spannungen ist vielerorts inzwischen die Zusammenarbeit russischer Wissenschaftler mit den internationalen Teams gefährdet.