Philippinen: Todesopfer durch Erdrutsche

Nach heftigen Unwettern am Wochenende, ereigneten sich auf den Philippinen mehrere katastrophale Erdrutsche. Diese verursachten mindestens 85 Todesopfer. 20 Personen gelten noch als vermisst. Besonders schlimm betroffen sind die Regionen Bicol und Visayas. Die Unwetter verursachten zudem Überschwemmungen: Mehr als 25.000 Menschen verloren ihr Obdach. Die starken Regenfälle wurden vom Sturmtief Usman ausgelöst. Da sich der Sturm nicht zu einem Taifun entwickelte, wurde nicht evakuiert. Allerdings brachten diesmal nicht der Wind die Katastrophe, sondern die Niederschläge.

Vulkanischer Jahresrückblick Juli-Dezember

Die 2. Jahreshälfte 2018 verlief etwas ruhiger als die Erste. Dafür endete das Jahr mit 2 relativ spektakulären Ereignissen.

Juli: Der Krakatau intensivierte seine Ausbrüche und auch der Gunung Agung meldete sich mit einer Ascheeruption zu Wort. Der Piton de la Fournaise startete eine neue Eruption. Auf Kamtschatka erwachte der Karymsky zu neuem Leben. Der Kilauea war immer noch aktiv und förderte Lavaströme. Diese bedrohten Pohoiki. Bei einer litoralen Explosion am ocean entry wurde ein Tourboot von Lavabrocken getroffen. Einer durchschlug das Dach und verletzte einen Passagier. Zum Monatsende eruptierte der Kerinici in Indonesien. Der Aoba in Vanuatu stieß viel Vulkanasche aus und erneut mussten Dorfbewohner evakuiert werden. Der Ätna emittierte Vulkanasche.

August: Die Aktivität am Krakatau steigerte sich und es kam zu ersten Paroxysmen. Lavaströme erreichten die Küste und schufen ein Lavadelta. Der Shindake erwachte und teile der Vulkaninsel wurden vorsorglich evakuiert. Am Stromboli gab es eine Phase erhöhter Aktivität. Am Merapi auf Java begann ein Lavadom zu wachsen. Der Fuego in Guatemala zeigte Anzeichen vulkanischer Aktivität. Der Ätna heizte weiter auf und erzeugte erste strombolianische Eruptionen. Wenige Tage später steigerte sich die Aktivität weiter und es wurden kleine Lavafontänen generiert, die einen Lavastrom speisten. Am Ende des Monats gab es einen Paroxysmus am Manam in Papua Neuguinea.

September: Der Fuego erwachte aus seiner Ruhe nach der katastrophalen Eruption im Juni. Der Veniaminof in Alaska brach aus und produzierte Aschewolken und einen Lavastrom. Nach einem relativ ruhigen Sommer steigerte der Pacaya seine Aktivität und erzeugte Lavaströme. Anak Krakatau war weiterhin aktiv. Die Stärke der Ausbrüche fluktuierte. Paroxysmen wechselten sich mit strombolianischen Eruptionen ab. Der Popocatepetl legte einige beeindruckende Explosionen hin, welche den Lvadom im Krater zerstörten.

Oktober: Der Oktober begann mit einem weiteren Paroxysmus am Manam auf PNG. Nach einem starken Erdbeben auf Sulawesi brachen gleich 2 Vulkane in Indonesien aus: Soputan und Gamalama. Ersterer Vulkan förderte eine hoch aufsteigende Aschewolke. Anschließend begann ein Lavadom zu wachsen. In der Monatsmitte erzeugte der Fournaise eine weitere Eruption. Eine Spalte öffnete sich am Fuß des Dolomieu und Lavafontänen speisten Lavaströme. Der Shiveluch auf Kamtschatka eruptierte und am Fuego gab es einen Paroxysmus. Der Rincon de la Vieja erzeugte phreatische Eruptionen und auch Anak Krakatau war weiterhin aktiv. In Ecuador machte der Reventador von sich Reden und am Vesuv bei Neapel gab es ein erstes Schwarmbeben, welches es bis in die Schlagzeilen schaffte.

November: Die Meldungen im November begannen mit dem Santiaguito in Guatemala. Dieser Vulkan verhielt sich das ganze Jahr über relativ unauffällig. Nun schob der Lavadom und es gingen Schuttlawinen ab. Am Fuego ereignete sich ein weiterer Paroxysmus und der Stromboli strebte einer neuerlichen Hochphase entgegen. Sakurajima in Japan meldete sich mit einer Serie starker Explosionen zurück und am Shiveluch steigerte sich die Aktivität ebenfalls. Die Aktivität am Krakatau fluktuierte, war zeitweise relativ stark. Es wurden vulcanianische Eruptionen gemeldet. In Chile war der Nevados del Chillan recht munter und erzeugte Aschewolken und einen Lavadom. Am Mayon kam es zu phreatischen Eruptionen.

Dezember: Der Dom im Krater des Merapi wuchs weiter. Am Vesuv ereignete sich das stärkste Schwarmbeben seit langem und der Neue Südostkrater des Ätnas begann mit strombolianischen Eruptionen. Am Manam gab es weitere Paroxysmen. In der Monatsmitte startete auf Ambry eine Spalteneruption. Alle 4 Lavaseen flossen ab. Es bildeten sich Risse an der Küste, die aber inaktiv blieben. Am Poas gab es phreatische Eruptionen. Nach einer recht ruhigen Phase zog die Aktivität am Krakatau wieder an und es kam zum Teil-Kollaps des Vulkans. Ein Tsunami verwüstete Küstenabschnitte von Sumatra und Java. Das Finale des Jahres ereignete sich am heiligen Abend mit einer kurzen, aber heftigen Eruption am Ätna.

Im Rückblick nicht erwähnt sind mehrere kleine Eruptionen wie die am Sangeang-Api, oder Suwanose-jima.

Anak Krakatau: Vulkanasche in 13 km Höhe

Der Krakatau eruptierte wieder eine hoch aufgestiegene Aschewolke. Das VAAC registrierte Vulkanasche in 13.300 m Höhe. Gestern gab es insgesamt 33 seismische Eruptionssignale, der Tremor hat eine Amplitude von 7 mm. Vulkanisch bedingte Erdbeben gibt es derzeit wenige. Das kann bedeuten, dass es keinen Nachschub an frischem Magma mehr gibt, oder dass die Aufstiegswege frei sind. Thermische Signale werden nicht aufgezeichnet, der Förderschlot liegt noch unter Wasser.

Stromboli mit Lava-Spattering

Der Stromboli auf den Liparischen Inseln vor Sizilien ist sehr aktiv. Gestern Abend konnte ich per LiveCam lang anhaltende Phasen mit Lava-Spattering beobachten, welches sich aus dem nordöstlichen Förderschlot manifestierte. Aus diesem Schlot gab es auch recht häufige Eruptionen, die teilweise stärker waren, wie sonst üblich. Gelegentlich folgten Eruptionen aus einem Schlot im mittleren Krater, welche wenige Sekunden nach den Eruptionen aus dem Nordost-Schlot aufstiegen. Auf einem Thermalfoto von gestern Mittag sieht man 7 heiße Öffnungen, was eine recht große Anzahl ist. 3 Schlote sind aktiv und erzeugen Eruptionen. Letzte Woche wurde der Alarmstatus des Vulkans erhöht, da er ziemlich unruhig ist. Zudem wird eine moderate Thermalstrahlung von 12 MW festgestellt.

Nyiragongo: sehr hohe Thermalstrahlung

Der Lavasee im Krater des Nyiragongo (Demokratische Republik Kongo) emittiert eine sehr hohe thermische Strahlung. MIROVA registriert 1070 MW. Dies zeigt nicht nur, dass der Lavasee weiterhin aktiv ist, sondern dass die Lava sehr hoch steht. Es ist nicht auszuschließen, dass die Lava bald wieder die unterste Terrasse überflutet. Der Lavasee brodelt seit dem Jahr 2005 und ist derzeit der größte Lavasee den es auf der Erde gibt. Älter ist nur der Lavasee im Krater des Erebus.

Lewotolok mit Seismik

In Indonesien droht ein weiterer Vulkan zu erwachen: der Lewotolok weist eine erhöhte Erdbebentätigkeit auf, was die Vulkanologen vor Ort alarmiert. Der Aufstieg auf den Vulkan wurde gesperrt. Lewotolok liegt auf der Insel Lembata in der Region Osttimor.