Island: Massiver Erdbebenschwarm

Die isländische Reykjanes-Halbinsel wird derzeit von einem starken Schwarmbeben erschüttert. Innerhalb weniger Stunden ereigneten sich fast 200 Erdbeben. 7 hatten Magnituden größer 3. Die stärkste Erschütterung brachte es auf M 3,4. Das Hypozentrum lag in 6,5 km Tiefe. Das Epizentrum manifestierte sich 5.8 km nord-nord-östlich von den Vulkanklippen bei Reykjanestá. Dabei machten die Beben auch vor dem Meer nicht halt und es bebte unter dem Meeresboden. Das Schwarmbebens steht sehr wahrscheinlich im Zusammenhang mit Magmenintrusion. Unklar ist, ob es einen Zusammenhang mit den Vorgängen bei Grindavik gibt. Dort gab es im Februar zahlreiche Beben und es wurde Bodendeformation registriert. Das aktuelle Bebengebiet liegt ca. 20 km westlich von Grindavik. In ähnlicher Entfernung liegt der Internationale Flughafen von Keflavik.

USA: Tornados fordern Menschenleben

Im US-Bundesstaat Tennessee wurden mindestens 25 Menschen opfer von mehreren Tornados, die die Regionalhauptstadt Nashville heimsuchten. Zudem gab es gut 150 Verletzte, die in Krankenhäusern behandelt werden mussten. Es entstanden große Schäden an der Infrastruktur. In einer Pressekonferenz sprach der Bürgermeister John Cooper von  50 zerstörten Gebäuden. Zudem knickten Stromleitungen und Bäume wie Streichhölzer um. Rund 70.000 Menschen waren vom resultierenden Stromausfall betroffen. Desweiteren wurden Brücken und Straßen beschädigt. Der Flughafen von Nashville wurde ebenfalls  nicht verschont und es gab Schäden an Flugzeugen. Mehrere Kleinflugzeuge wurden ineinander geschoben.

Offenbar sind die Verwüstungen so groß, dass Präsident Trump ankündigte die Region zu besuchen. Gestern fanden in Tennessee zudem Vorwahlen statt. Aufgrund der Tornados blieben die Wahllokale länger geöffnet.

Bildung von Tornados

Tornados sind typische Phänomene des Mittleren Ostens der USA. Dort liegt die sogenannte Tornado-Alley. In den südlichen Bundesstaaten bilden sich Tornados überwiegend während der Wintermonate, so wie es jetzt geschehen ist. Ab März verlagert sich der Schwerpunkt der Tornado-Entstehung weiter nordwärts, genau ins Zentrum der Alley. Während des heißen Sommers manifestieren sich die kleinräumigen Wirbelstürme dann in den Norden des Korridors.

Tornados bilden sich, wenn feuchtwarme Luft in geringen Höhen, von trockener Höhenluft niedriger Temperatur überlagert wird. Wenn zusätzlich am Boden andere Windgeschwindigkeiten und Windrichtungen als in der Höhe herrschen und es zur vertikale Windscherung kommt, sind die Voraussetzungen für die Entstehung eines Tornados gegeben. Es kann eine rotierende Windzelle entstehen, in der ein Unterdruck herrscht. Luft wird so am Boden in die Zelle gesaugt und nach oben transportiert. Die Luft strömt dann außerhalb des rotierenden Kondensationstrichter wieder nach unten, wodurch gefährliche Fallwinde entstehen können.

Semeru: Zunahme der Aktivität

In den letzten Tagen nahm die Aktivität am indonesischen Vulkan Semeru zu. Zunächst begann die Seismik zu steigen, kurz darauf folgte eine Steigerung der vulkanischen Aktivität. Der Dom wächst stärker und es gehen Schuttlawinen und kleinere pyroklastische Ströme ab. Zudem scheint es schwache strombolianische Explosionen zu geben. Das VSI zeichnete gestern 23 seismische Signale auf, die auf Eruptionen hindeuteten. Die Beben erzeugten Amplituden zwischen 11 und 25 mm und dauerten bis zu 200 Sekunden. Ein pyroklastischer Strom hatte eine Länge von 2250 m und legte diese Strecke in 540 Sekunden zurück. Es wurde harmonischer Tremor registriert, der direkt im Zusammenhang mit Magmenbewegungen stand. Bereits Mitte Februar gab es eine Phase erhöhter Seismik.

Der Semeru ist der höchste aktive Vulkan auf Java und liegt am Rand der Tengger-Caldera, in der der Vulkan Bromo liegt.

Ätna: Aktivität hält an

Die ejektive- und effusive Aktivität am Ätna geht weiter, wobei derzeit der Schwerpunkt auf effusive Tätigkeit zu liegen scheint. Es werden relativ selten Infraschall-Signale registriert, die auf explosive Eruptionen hindeuten. Dafür gibt es ein thermische Signal mit einer Leistung von 27 MW. Das INGV schreibt in seinem wöchentlichen Bulletin von moderaten Tremor und unauffälliger Deformation. Das spricht dafür, dass sich Förderrate und Magmenaufstieg in etwa die Waage halten. Allerdings wird nur vergleichsweise wenig Schmelze eruptiert. Die Karte zeigt die Lavaströme im Zentralkrater: die Bocca Nuova ist noch weit davon entfernt aufgefüllt zu werden. Dafür ist aber das Helium-Isotopenverhältnis erhöht. Normalerweise verschiebt sich das Verhältnis der Helium-Isotope in vulkanischen Gasen, wenn Magma aufsteigt. Oft ist es sogar ein erstes Indiz für Magmenaufstieg aus großer Tiefe. Im Falle des Ätnas ist es aber kein Geheimnis, dass der obere Magmenkörper gut gefüllt ist.

Island: Erdbeben M 3,2

Auf der isländischen Reykjanes-Halbinsel bebte es gestern mit einer Magnitude von 3,2. Das Hypozentrum lag in 5 km Tiefe. Das Epizentrum manifestierte sich im Vulkansystem von Krýsuvík. Auch an der Südwestspitze der Halbinsel gab es einige schwache Beben.