USA 2025: Yosemite Nationalpark und Lake Tahoe

Reisebericht zum USA-Roadtrip 2025: Yosemite Nationalpark und Lake Tahoe

Nachdem wir aufgrund unserer Probleme mit dem gemieteten Wohnmobil einen etwas holperigen Start unseres Roadtrips erlebten, fuhren wir ohne weitere Probleme von San Francisco aus in Richtung Yosemite-Nationalpark. Obwohl ich schon einige Male durch den Westen der USA reiste, wundere ich mich jedes Mal aufs Neue darüber, wie schnell die urbanen Landschaften der Metropole in ländliche Gegenden übergehen, in denen intensive Landwirtschaft betrieben wird. Im Falle von San Francisco durchquert man Täler, in denen Obstplantagen vorherrschen und Wein angebaut wird. Mit Erreichen der ersten Höhenzüge der Sierra Nevada weicht die Agrarlandschaft und geht in ausgedehnte Wälder über. Typischerweise wachsen hier Kiefern, Tannen und Zedern, aber es gibt auch Laubbäume wie Birken, Eichen und Zitterpappeln, wobei sich die Vegetation stark nach der Höhenlagen gegliedert ist.




Nach einer fast vierstündigen Fahrt erreichten wir am Spätnachmittag den Nationalpark. Da die Campingplätze im Park bereits alle belegt waren, suchten wir uns einen Platz an einem der letzten privatgeführten Plätze in einem Flusstal vor dem Parkeingang. Hier ging es für amerikanische Verhältnisse ungewöhnlich eng und laut zu und ich wunderte mich über all den Qualm der von den Lagerfeuern aufstieg, die trotz Trockenheit und erhöhter Waldbrandgefahr überall loderten.

Die Nacht währte kurz, denn bereits kurz nach fünf klingelte der Wecker erbarmungslos, denn wir mussten bis um 6 Uhr die Nationalparkgrenze passiert haben, da wir keine Vorabreservierung für den Eintritt in den hochfrequentierten Nationalpark hatten. Zu allem Überfluss verfuhr ich mich auf dem Weg zur Hauptstraße in dem Gewirr aus Pisten, das am Campingplatz begann und gerne von Offroadfahrern genutzt wurde, die hier tagsüber mit ihren ATVs unterwegs waren, so dass wir erst kurz vor knapp den Parkeingang passierten. Tatsächlich sparten wir uns so auch den Parkeintritt von 35 USD.

Bildergalerie: Family-Shooting am Half Dome

Zum Sonnenaufgang war es im Nationalpark noch leer und wir fuhren in Richtung Yosemite Valley, genossen bei einigen Stopps und Spaziergängen Stille und Aussicht in einer der großartigsten Berglandschaften der USA. Der Wind säuselte in den Gipfeln der Tannen, Bäche plätscherten und Wasserfälle rauschten. Als besonders beeindruckend empfand ich die Spiegelungen von El Capitan im Wasser des Merced-Rivers, der das Tal in zwei Hälften teilte. Apropos Hälften: Den legendären Half Dome sahen wir von hier aus nicht, doch nach einem Frühstück in der Lodge machten wir uns auf den Weg zum Glacier Point, von dem aus man nicht nur den Half Dome sieht, sondern einen tollen Blick über das gesamte Tal hat. Glacier Point legt nahe, dass es hier mal einen Gletscher gegeben haben muss. Tatsächlich wurde das U-förmige Yosemite Valley während der Eiszeit von Gletschern geformt. Ihre Schleifspuren sind noch heute stellenweise auf dem Granit zu sehen, der während der Kreidezeit entstand, als Magmenkörper in die Erdkruste intrudierten und dort erstarrten. Sie wurden in Jahrmillionen der Erosion freigelegt und bilden heute die bis zu 1000 m hohen Steilwände, die bei Kletterern aus aller Welt bekannt und beliebt sind. Das mit dem Klettern verkniff ich mir aber.

Camping im Pestgebiet Eagle-Point am Lake Tahoe

Was ich mir an dieser Stelle aber nicht verkneifen kann, ist, eine Brücke zum Gebiet des Lake Tahoe zu bauen, der ebenfalls in der geologisch interessanten Region der Sierra Nevada liegt und einige Parallelen mit dem Yosemite aufweist. Auch hier bestehen die Berge größtenteils aus dem Granit der Kreidezeit, die von Gletschern geschliffen wurden. Dabei entstand ein tiefes Tal, in dem heute der klarste See der USA liegt. Lake Tahoe steuerten wir zwar erst auf unserer Rückreise vom Yellowstone-Nationalpark an, doch wegen seiner geografischen und geologischen Nähe zum Yosemite ziehe ich ihn in meinem Reisebericht vor.
Am Lake Tahoe campierten wir 2 Nächte lang im Eagle-Point-Statepark, der mir besonders gut gefiel. Der Campingplatz liegt in einem schmalen Tal hoch oben über der Emerald-Bay mit ihrem smaragdgrünen Wasser. Eagle-Point bietet nicht nur fantastische Blicke auf Bucht und See, sondern verfügt auch über geräumige Stellplätze in einem schmalen Tal mit dichtem Bestand aus würzig duftenden Kiefern und Kalifornischen Weißtannen. Natürlich huschten auch hier die possierlichen Streifenhörnchen und Squirrels en masse umher. Umso erschrockener war ich, als ich ein Schild am Waschhaus des Campingplatzes las, auf dem stand, dass man sich den Nagetieren auf keinen Fall nähern sollte, weil sie die Pest übertragen könnten. Moment mal, Pest? War das nicht jene schreckliche Krankheit, die im Europa des Mittelalters ganze Landstriche entvölkert hatte? Auf dem Schild stand noch, dass die Inkubationszeit bis zu 14 Tage beträgt und man bei Symptomen wie Fieber, Husten, Kopf- und Gliederschmerzen bei einem Arzt vorstellig werden sollte. Na dann … Hoffentlich fängt man sich keine Erkältung ein. Um es vorwegzunehmen: Natürlich kam zuhause die Erkältung und zu allem Überfluss ging eine Meldung durch die Medien, dass sich eine Camperin am Lake Tahoe zum ersten Mal seit Corona mit der Pest infiziert hatte. Da Fieber aber ausblieb und ich kein Hypochonder bin, verkniff ich mir den Weg zum Arzt, genauso wie eine prophylaktische Antibiotikatherapie mit Medikamenten aus meinen Notvorrat, die aber eigentlich mal langsam weg müssten.

Bildergalerie Lake Tahoe

Wie üblich brachen wir frühmorgens zu einer kleinen Wanderung auf und stiegen vom Eagle-Point in die Emerald-Bay ab. Wir genossen ein paar Stunden in der herrlichen Natur des Seeufers. Mittags ging es dann in den Südosten des Sees, für dessen Umrundung man gut 2 Stunden mit dem Wagen unterwegs ist. Dort wollte Leroy zum Secret-Cove-Beach, einem der schönsten Strände des Lake Tahoes. Allerdings waren die Parkplätze hier so überfüllt, dass ich nach einigem Suchen genervt aufgab. Auch der Parkplatz am Sand-Habour-Statepark war voll, so dass wir auf einen weniger bekannten Strandabschnitt auswichen, um im eiskalten Wasser schwimmen zu gehen. Erst am nächsten Tag ergatterten wir morgens noch einen Parkplatz am Sand-Harbour, wo Leroy und ich ein Kayak mieteten. Der Plan war es, die knapp 3 Meilen zum Secret-Cove-Beach zu paddeln, doch da man für eine Stunde Kayakmieten mal eben 70 USD aufrief, blieb es bei einer einstündigen Rudertour entlang der Sand-Harbour-Küste.

Leroys Laune war irgendwie im Keller. Nicht nur, weil er nicht zu seinem letzten Traumziel auf diesem Trip kam oder weil das Kayak scheiße war und die obligatorische Schwimmweste nervte, sondern vor allem, weil sich unser Roadtrip dem Ende näherte. Da ich den Schluss der Geschichte aber vorgezogen habe, könnt ihr im nächsten Bericht noch von unseren Erfahrungen im Yellowstone-NP lesen, dem eigentlichen Höhepunkt der Reise.

Fuego: Lahar im Rio Pantaleón

Lahare am Fuego – Rio Pantaleón besonders stark betroffen

Am Fuego in Guatemala hat es gestern so viel geregnet, dass Lahare entstanden. Besonders stark betroffen waren die Schluchten und Gewässer, die in den Río Pantaleón münden. Der Fluss liegt im Südwesten des Vulkans. INSIVUMEH warnte eindringlich davor, sich in dem Areal aufzuhalten. 

Die gefürchteten Schlammströme entstehen, wenn Regenwasser am Vulkanhang abgelagerte Vulkanasche mobilisiert und in Schlamm verwandelt. Lahare bestehen aber nicht nur aus Schlamm, sondern reißen auch Baumstämme und größere Felsbrocken mit bis zu 3 m Durchmesser mit sich: eine tödliche Walze aus Schlamm und Geröll, die alles in ihrem Weg zerstört und schlimmstenfalls ganze Ortschaften ausradieren kann. Katastrophale Folgen der Lahare vom Samstag wurden bislang allerdings nicht gemeldet.

Darüber hinaus ist der Fuego weiterhin eruptiv tätig und es sieht so aus, als wäre die Aktivität wieder stabil, so wie es vor der Eruptionspause der Fall war, die Mitte Januar einsetzte und erst in den letzten Wochen auslief.

Die Vulkanologen beobachten stündlich 8 bis 12 explosive Eruptionen, bei denen glühende Tephra bis zu 200 m über Kraterhöhe ausgespien wird. Die Tephra landet auf der Außenflanke des Fuegos, wo sie zu Tal rollt und Schuttlawinen auslösen kann, die die Vegetationszone erreichen. Während der Trockenzeit können solche Schuttlawinen Waldbrände auslösen, da sie glühende Lavabrocken enthalten. Die Aschewolken der Eruptionen schaffen es bis auf 4800 m Höhe über dem Meeresspiegel. In Ortschaften am Fuß des Vulkans kann es zu leichtem Ascheniederschlag kommen. Die Eruptionen werden teils von lauten Geräuschen begleitet, die über mehrere Minuten andauern können und bis in die Ortschaften hinein zu hören sind. Schockwellen der Explosionen können Fensterscheiben zum Klirren bringen.

Die Alarmstufe steht auf „Gelb“ und eine Besteigung des Fuegos ist verboten. Der Aufstieg auf den benachbarten Acatenango ist aber möglich.

Kanlaon: Hohe Anzahl vulkanotektonischer Erdbeben detektiert

Seismisches Netzwerk registriert vulkanisch bedingtes Schwarmbeben am Kanlaon – 41 Erschütterungen in wenigen Stunden

Der Kanlaon auf den Philippinen sorgt für Besorgnis, weil dort ein Schwarmbeben registriert wurde, das sich aus 41 vulkanotektonischen Erschütterungen zusammensetzt. Das stärkste der Beben brachte es auf eine Magnitude 4,6, was für Erdbeben dieser Art beachtlich ist. Das schwächste Beben hatte eine Magnitude von 0,8. Die Erdbebenherde lagen in 0 bis 7 km Tiefe. Der Erdbebenschwarm manifestierte sich unter der Nordwestflanke des Kanlaons.

Seismogramm

Der Schwarm begann am Samstagabend um 23:00 Uhr und hielt noch um 10:00 Uhr Ortszeit an, als man die Meldung zum Schwarmbeben herausbrachte. Es könnten also weitere Beben folgen.

Das Beben der Magnitude 4,6 konnte von den Menschen der Umgebung deutlich wahrgenommen werden. Wahrnehmungsberichte liegen aus mehreren Gemeinden vor, darunter befinden sich Canlaon City und Bacolod City.

Vulkanotektonische Erdbeben entstehen durch Bruch von Gesteinen infolge von Magmenaufstieg bzw. magmatischen Fluiden. Interessanterweise betrugen die Schwefeldioxid-Emissionen aus dem Gipfelkrater am 13. September durchschnittlich 1.122 t/Tag – deutlich unter dem mittleren Wert von 2.594 t/Tag seit Jahresbeginn. Eine solche verringerte Entgasung kann auf eine Blockade im Fördersystem hindeuten, was zu einem vermehrten Druckaufbau und einem Anschwellen des Vulkans führt und letztendlich explosive Eruptionen hervorrufen kann.

Für den Kanlaon gilt weiterhin Alarmstufe 2, die auf erhöhte vulkanische Unruhe hinweist. Eine Zunahme der VT-Aktivität erhöht die Wahrscheinlichkeit von phreatischen Eruptionen oder kurzzeitigen schwachen bis mäßigen magmatisch bedingten Eruptionen am Gipfel. Diese können lebensgefährliche Phänomene wie pyroklastische Dichteströme, ballistische Auswürfe, Ascheniederschlag und Steinschlag auslösen.

Die Behörden erinnern daran, dass die 4 km weite permanente Gefahrenzone strikt gemieden werden muss. Bewohner im Umkreis von 6 km sollten wachsam bleiben und auf mögliche Evakuierungen vorbereitet sein. Zusätzlich wird zu besonderer Aufmerksamkeit gegenüber möglichen Laharen während starker Regenfälle geraten.

Zivilluftfahrtbehörden werden gebeten, Piloten vor Flügen in der Nähe des Gipfels zu warnen, da plötzliche Ascheemissionen ein erhebliches Risiko für die Luftfahrt darstellen.

In den letzten Tagen war es bereits wieder zu vereinzelten Asche-Emissionen gekommen, die zeigen, dass der Vulkan bereits vor dem Schwarmbeben wieder aufheizte.

Auf den Philippinen stehen noch weitere Vulkane unter besonderer Beobachtung. Hierzu zählen Bulusan, Mayon und Taal. Letzterer erzeugte in den vergangenen Stunden 9 Tremorphasen und weist ebenfalls eine Reduzierung des Gasausstoßes auf. Vulkanologen befürchten weitere phreatische Eruptionen.