White Island: Flugausfälle aufgrund Aschewolke vom Whakaari

Whakaari auf White Island eruptierte Aschewolke – Flugausfälle auf 2 Regionalflughäfen

Gestern kam es auf zwei kleineren Flughäfen auf der neuseeländischen Nordinsel zu Flugausfällen. Grund hierfür war eine Ascheeruption des Vulkans Whakaari auf White Island, der am Abend des 16. Novembers ausgebrochen war und eine VONA-Warnung beim VAAC Wellington auslöste. Demnach stieg eine Aschewolke bis auf 1200 m Höhe auf und driftete in Richtung Südwesten. Der Alarmcode für den Flugverkehr wurde daraufhin auf Orange erhöht. Eine Meldung bei GeoNet steht bislang aus, daher gibt es keine weiteren Details zum Vulkanausbruch.





Convair 580

Die örtliche Presse berichtete aber über die Flugausfälle. Demnach kam es am Flughafen Whakatāne zu starken Beeinträchtigungen im Flugbetrieb durch Vulkanasche. Laut Geschäftsführer Mark Read musste Air Chathams am Dienstag aufgrund einer Aschewarnung sämtliche Flüge von und nach Whakatāne am Morgen und am Nachmittag streichen. Die Airline verbindet Whakatāne normalerweise mit Auckland, Paraparaumu und Whanganui.

Auch der Flughafen Tauranga war in den vergangenen 24 Stunden von der Aschewolke betroffen. Dort wurden am Montagabend die letzten vier geplanten Abflüge sowie am Dienstagmorgen die ersten vier Flüge annulliert, wie Flughafenmanager Ray Dumble erklärte. Mittlerweile läuft der reguläre Betrieb in Tauranga wieder, da das VAAC keine weiteren Aschewolken gemeldet hat.

Zu den Fluganulierungen kam es, weil die Aschewolke in Richtung der Flugrouten driftete. Normalerweise kommt der Wind aus Richtung Westen und weht die Asche aufs offene Meer nach Osten, doch in den letzten Tagen war das nicht der Fall und die Asche driftete in Richtung der Nordinsel. Ob es auch zu Ascheniederschlag an Land kam, ist noch unbekannt.

White Island war im Dezember 2019 Schauplatz eines verheerenden Ausbruchs, bei dem sich 47 Menschen auf der Insel befanden. 22 von ihnen kamen ums Leben, 25 weitere wurden schwer verletzt. Die Vulkaninsel ist Privatbesitz und darf seit der Eruption auch von den Wissenschaftlern nicht mehr betreten werden, weshalb Messsensoren fehlen, was Ausbruchsprognosen praktisch unmöglich macht. Die Vulkanwarnstufe vom Whakaari steht derzeit auf „3“.

Galapagos: Erdbebenschwarm am La Cumbre auf Fernandina

Erdbeben unter dem Vulkan La Cumbre auf Fernandina. © EMSC/Leaflet

Galapagosinseln Fernandina von Schwarmbeben erschüttert – Vulkan La Cumbre möglicherweise vor Ausbruch

Datum: 17.11.2025 | Zeit: 05:06:08 UTC | Koordinaten 0.404 ; -91.525 | Tiefe: 10 km | Mb 4,7

Gestern ereignete sich auf der abgelegenen Galápagos-Insel Fernandina ein spürbares Erdbeben der Magnitude 4,7. Das Hypozentrum lag in ca.10 Kilometern Tiefe und das Epizentrum wurde 87 km nordwestlich von Puerto Villamil verortet. Betrachtet man die Shakemap des ESMC, erkennt man, dass sich das Beben am südlichen Calderarand des Inselvulkans La Cumbre ereignete. Darüber hinaus meldete das Geophysikalische Institut Ecuadors mehrere Erschütterungen in Form eines Erdbebenschwarms unter der Nordflanke des Vulkans. Der Schwarm setzte gut 9 Stunden nach dem Erdbeben ein und könnte auf eine mögliche neue Aktivitätsphase hinweisen.




Fernandina ist unbewohnt, doch ihre vulkanische Aktivität hat globale wissenschaftliche Bedeutung. Der Schildvulkan La Cumbre, der sich 1.476 Meter über den Meeresspiegel erhebt, gehört zu den aktivsten Vulkanen des Archipels. Seine Eruptionen sind meist effusiv und bringen dünnflüssige Basaltlava hervor, die in breiten Strömen über die Insel fließt und häufig das Meer erreicht, wie es auch bei der jüngsten Eruption im Frühjahr 2024 der Fall war, als sich eine Eruptionsspalte am südlichen Calderarand öffnete. Bei den Eruptionen des Vulkans auf den Galapagosinseln, werden häufig endemische Tierarten wie Schildkröten und Leguane gefährdet.

Der Hintergrund dieser Aktivität liegt tief unter dem Pazifikboden. Die Galápagos-Inseln verdanken ihre Existenz einem Hot-Spot, einem stationären Mantelplume, aus dem heißes Material aus großer Tiefe aufsteigt. Dieses Material schmilzt beim Aufsteigen, erzeugt Magma und speist damit die Vulkane der Region. Während die Nazca-Platte langsam über diesen Hotspot driftet, entstehen immer neue Inseln, während ältere nach Westen abdriften und langsam erlöschen. Fernandina liegt dabei besonders nah am Zentrum des Plumes, was ein Grund für ihre außergewöhnlich hohe Aktivität sein könnte.

Ob der derzeitige Erdbebenschwarm tatsächlich einen neuen Ausbruch ankündigt, ist noch offen. Die Vulkanologen betonen jedoch, dass die Wahrscheinlichkeit einer Eruption erhöht ist und der Vulkan weiterhin genau überwacht wird. Für die Bevölkerung besteht keine Gefahr, doch für Forscher weltweit bietet La Cumbre erneut eine seltene Gelegenheit, die Entstehung junger ozeanischer Inseln in Echtzeit zu beobachten.