Teneriffa: Erdbebenschwarm am Teide

Mehr als 20 Beben: Erdbebenschwarm im Nordosten des Vulkans Teide auf Teneriffa

Am Vulkan Teide auf Teneriffa begann gestern ein Erdbebenschwarm, der sich bis jetzt aus 22 Einzelbeben zusammensetzt. Das stärkste Einzelbeben hatte eine Magnitude von 2,0 und eine Herdtiefe von 8 Kilometern. In diesem Tiefenbereich manifestierten sich auch die anderen Beben. Die Epizentren kumulieren sich in der Gegend südlich von La Orotava und nordöstlich des Pico del Teide und außerhalb der Caldera in der Nähe des Astronomischen Observatoriums.




In dem von den Erdbeben heimgesuchten Gebiet liegt ein vulkanischer Rücken mit mehreren Schlackenkegeln, die von früheren Flankeneruptionen des Teide zeugen. Die Beben sind wahrscheinlich vulkanotektonischen Ursprungs und werden von Fluidbewegungen verursacht, die Gesteinsbruch erzeugen. Das Ereignis reiht sich in die Serie von Schwarmbeben ein, die in den letzten Monaten immer häufiger auftreten und mit leichten Bodenverformungen und einem deutlich erhöhten Kohlendioxid-Ausstoß einhergehen. Langfristig betrachtet droht am Teide ein Vulkanausbruch.

Dass ein Vulkanausbruch ein realistisches Szenario ist, zeigt eine großangelegte Katastrophenschutzübung, die seit gestern auf Teneriffa läuft und auch die Anwohner des Vulkans mit einbezieht. Bei der Übung wird eine Flankeneruption simuliert, bei der ein Lavastrom auf den Küstenort Garachico zufließt. Das Szenario erinnert ein wenig an die Vorgänge auf La Palma im Jahr 2021, als sich am Vulkanrücken Cumbre Vieja eine Eruptionsspalte öffnete und sich Lavaströme ihren Weg durch mehrere Gemeinden bahnten, um letztendlich ins Meer zu fließen. Insbesondere wird das Zusammenspiel verschiedener Behörden und Einsatzkräfte geprobt, aber auch, wie die Alarmsysteme informieren. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Informationsveranstaltungen zum Thema Vulkanismus sowie eine Ausstellung zu historischen Eruptionen der Kanaren, die auch konkret über Vulkangefahren aufklärt. Es wurde ein Kino eingerichtet, in dem Vulkanfilme laufen, und natürlich darf auch ein Vulkancafé nicht fehlen. Ich denke, dass das Begleitprogramm der Katastrophenübung auch für Besucher der Insel interessant sein könnte.