Lewotobi Laki-Laki: Lahare verursachen Schäden

Lahar am Lewotobi Laki-Laki: Schlammströme überraschen Dörfer in Ost-Flores

Nach den verheerenden Regenfällen auf Sumatra haben nun starke Monsunregenfälle auf Flores eingesetzt. Diese mobilisierten heute am Lewotobi Laki-Laki abgelagerte Vulkanasche und verwandelten diese in Schlamm. Die Schlammmassen verursachten Lahare, die mehrere Dörfer in Vulkannähe heimsuchten. Besonders betroffen waren Klatanlo und Dulipali im Distrikt Wulanggitang. Der größte Schlammstrom setzte gegen 05.17 Uhr WITA ein, erreichte um 05.51 Uhr seine maximale Intensität und ebbte erst nach 06.30 Uhr ab. Während der Gipfel in dichtem Nebel lag, war das Donnern des herabstürzenden Materials noch in drei Kilometern Entfernung deutlich zu hören.




Der „männliche“ Lewotobi Laki-Laki ist ein 1.584 Meter hoher Schichtvulkan und bildet zusammen mit seinem „weiblichen“ Gegenstück Lewotobi Perempuan ein markantes Doppelmassiv. Beide Vulkane gehören zum hochaktiven Sunda-Bogen und haben eine lange Eruptionsgeschichte, deren historische Aufzeichnungen bis ins 17. Jahrhundert zurückreichen. Seit 2024 zählt der Lewotobi Laki-Laki zu den aktivsten Vulkanen Indonesiens. Der jüngste größere Ausbruch im Sommer 2025 schleuderte eine Aschesäule bis zu 18 Kilometer in die Atmosphäre und generierte pyroklastische Ströme, deren Ablagerungen nun maßgeblich an der Entstehung der Lahare beteiligt sind.

Zu den Folgen des aktuellen Laharereignisses zählt, dass es zu einer Blockade der wichtigen Fernstraße Maumere–Larantuka kam, Häuser wurden beschädigt oder von bis zu 40 Zentimeter hohem Schlamm bedeckt, und in Dulipali brachen mehrere Strommasten, wodurch es zu großflächigen Stromausfällen kam. Einsatzkräfte arbeiten daran, Verkehrswege freizuräumen und Betroffene zu evakuieren.

Die Behörden halten die Warnstufe für den Lewotobi Laki-Laki weiterhin auf Level IV (AWAS) – der höchsten Gefahrenstufe. Bewohner und Reisende sollen einen Radius von sechs Kilometern um den Krater sowie einen erweiterten Gefahrensektor im Nordwest–Nordost-Bereich meiden. Besonders bei starkem Regen bleibt das Risiko weiterer Lahare hoch, da lose Asche und vulkanisches Material entlang der Flusstäler jederzeit mobilisiert werden können.

Die regionale Regierung und das Vulkanologische Zentrum PVMBG rufen die Bevölkerung dazu auf, nur offiziellen Meldungen zu vertrauen und Schutzmaßnahmen strikt zu befolgen. Der Lahar vom 3. Dezember zeigt erneut, wie unvorhersehbar und zerstörerisch die Nebeneffekte vulkanischer Aktivität sein können.