Seltener See im Death Valley kehrt zurück – Trotz Niederschlägen bleibt Dürre im Westen der USA bestehen
Im Death Valley ist aktuell ein seltenes Naturphänomen zu bewundern: Nach ungewöhnlich starken Regenfällen hat sich in einer der trockensten Regionen der Erde ein flacher See gebildet. Es ist nicht das erste Mal, dass der Manly-See, der nach einem frühen Erforscher des Tales benannt wurde, auftaucht. Tatsächlich ist es sogar das zweite Mal in Folge, dass sich der See gebildet hat, nachdem er in den trockenen Jahrzehnten zuvor durch Abwesenheit glänzte. Verantwortlich für diese Erscheinung sind rekordverdächtige Niederschläge im November, dem regenreichsten seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1911.
Mit über 60 Millimetern Regen innerhalb weniger Tage erhielt das Death Valley genug Wasser, um das Badwater Basin, den mit 86 Metern unter dem Meeresspiegel tiefsten Punkt Nordamerikas, in einen temporären See zu verwandeln. Zwar bleibt das Wasser flach und reicht kaum über die Knöchel, dennoch ist die Bildung des Sees ein beeindruckendes Symbol für die seltenen, aber heftigen Niederschlagsereignisse in der Region.
Doch diese lokalen Niederschläge können nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Westen der USA weiterhin von einer schweren, langanhaltenden Dürre betroffen ist. Große Stauseen wie Lake Mead und Lake Powell, wichtige Wasserspeicher für Millionen Menschen und landwirtschaftliche Flächen, sind nach wie vor weit unter dem Durchschnitt gefüllt. Das Colorado-Becken leidet besonders unter anhaltender Wasserknappheit, und Grundwasserreserven werden nur langsam wieder aufgefüllt.
Die aktuellen Wetterbedingungen sind nicht auf ein El Niño-Phänomen zurückzuführen, sondern auf einzelne Wetterereignisse und regionale Luftströmungen, die gelegentlich Feuchtigkeit in ansonsten trockene Gebiete bringen. Experten warnen, dass trotz vereinzelter Regenfälle und der temporären Seebildung im Death Valley die Dürre im Westen der USA insgesamt noch nicht überwunden ist. Die Versorgung mit Wasser bleibt eine große Herausforderung, die langfristige Planung und nachhaltiges Wassermanagement erfordert.
Im Death Valley könnte sich aufgrund der reichlichen Niederschlägen demnächst ein weiteres Naturschauspiel ereignen: In den letzten Monaten steigen die Chancen auf eine Wildblumen-Saison im Frühling 2026. Die sogenannten „Superblüten“ im Death Valley entstehen vor allem, wenn ausreichend Regen gefallen ist, der Boden genug Feuchtigkeit gespeichert hat und die Temperaturen im Frühling passen.
Horrende Eintrittspreise für die meistbesuchten Nationalparks der USA ab 2026
Das Death Valley ist durch einen Nationalpark geschützt. Ab nächstem Jahr ergeben sich für die 11 meistfrequentierten Nationalparks der USA auf Geheiß der Trump-Administratoren neue Eintrittspreise für Nicht-US-Bürger. In Parks wie dem Grand Canyon, Yosemite oder Yellowstone kommt zu den normalen Eintrittspreisen (zwischen 25 und 35 USD pro Fahrzeug) ein Zusatzbetrag von 100 US‑Dollar pro Person (ab 16 Jahren) hinzu, falls kein spezieller Jahrespass gekauft wird. Zudem wird der Preis des „America-the-Beautiful“-Jahrespasses für ausländische Besucher von 80 auf etwa 250 US‑Dollar erhöht, während er für US‑Bürger/Residents bei 80 US‑Dollar bleibt. Auch die traditionellen gebührenfreien Besuchstage gelten künftig nur noch für US‑Bürger und Einwohner mit geeignetem Nachweis, nicht mehr für internationale Gäste. Diese Änderungen sollen laut Behörden die Finanzierung und Erhaltung der Parks sichern, werden aber teilweise als Abschreckung für internationale Touristen gesehen. Der Death-Valley-Nationalpark gehört bisher aber nicht zu den von der Teuerung betroffenen Parks.
