Dammbruch in Brasilien

In Brasilien ist der Damm eines Wasserbeckens einer Eisenerz-Mine gebrochen. Eine schlammige Sturzflut ergoss sich Flussabwärts und begrub Hunderte Menschen. Nur wenige konnten lebend gerettet werden.

Die Katastrophe ereignete sich am Freitag, in der brasilianischen Bergbauregion des Bundesstaates Minas Gerais im Südosten Brasiliens. Der Damm eines Rückhaltebeckens brach, in dem sich ein Gemisch aus Wasser und Schlamm aus dem Abraum des Bergwerkes befand. Das Rotbraune Schlammgemisch ströme durch den Ort Brumadinho und wälzte alles nieder, was sich auf seinem Weg befand: Häuser, Straßen und sogar ein Zug wurden zerstört und unter Schlammmassen begraben. Aber auch Gebäude der Mine selbst wurden geschliffen, darunter die Kantine, in der sich 150 Mitarbeiter der Gesellschaft Corrego do Feijao befanden. Offiziell gelten die Menschen noch als Vermisst, aber die Chancen darauf, wenigstens einige noch lebend zu bergen sind gering. Die genauen Opferzahlen sind noch nicht zu beziffern, doch man geht von Hunderten Menschen aus, die unter dem Schlamm begraben wurden.

Es war das 2. Unglück dieser Art innerhalb von 3 Jahren in Brasilien. Bereits im November 2015 ereignete sich ein vergleichbares Unglück, als der Damm eines Klärbeckens brach. Dieses gehörte zu einer anderen Mine der gleichen Gesellschaft, wie beim aktuellen Unglück. Mit der Flut kam damals nicht nur der Schlamm, sondern auch giftige Rückstände von Chemikalien, die in den Minen eingesetzt werden. Noch heute werden Schwermetalle und Giftstoffe wie Arsen, Quecksilber und Blei mit jedem Regen frei gespült und gelangen so in die Flüsse der Region und damit in den Nahrungskreislauf. Es ist zu vermuten, dass Gleiches nun auch passieren wird.

Die Sicherheitsstandards sind in Brasilien nicht sonderlich hoch. Doch angeblich wurde der geborstene Damm erst vor wenigen Monaten überprüft: vom deutschen TÜV Süd. Er wurde als sicher eingestuft. Allerdings ist es auch ein offenes Geheimnis, dass Korruption das Land regiert. Die Verantwortlichen werden sich wohl ein paar unangenehmen Fragen stellen müssen, doch ob Konsequenzen drohen ist ungewiss. Zu wichtig ist der ungestörte Ablauf der Minen der Region, denn hier wird nicht nur Eisenerz für Brasiliens Stahlindustrie gefördert: Die Region gilt als eine der wichtigsten Erzlieferanten weltweit. Der Raubbau an der Natur und die gewissenlose Ausbeutung der dort arbeitenden Menschen wird sehr wahrscheinlich weitergehen wie bisher. (Quelle: Tagesschau, Wikipedia, Zeit)

Tourist vom Gunung Agung gerettet

Am Gunung Agung geriet ein russischer Tourist in Not, nachdem er sich verletzte. Der Mann hatte den Vulkan ohne Erlaubnis bestiegen und musste von einem Rettungstrupp geborgen werden.

Zusammen mit 3 anderen Touristen aus der Ukraine und Frankreich, bestieg der 28 jährige Alexander den Vulkan Gunung Agung, obwohl eine Besteigung seit August 2017 verboten ist. Scheinbar verlor er die Gruppe und irrte Alleine über die Flanke des Vulkans. Am Donnerstag Abend meldeten ihn die anderen Tour-Teilnehmer bei der Polizei als vermisst. Ein Rettungstrupp machte sich auf dem Weg und fand Alexander am Freitagmorgen. Alexander befand sich in 2049 Metern Höhe, also gut 1100 m unterhalb des Gipfels. Ungefähr genauso viele Höhenmeter hatte der Wanderer noch bis zum Einstieg der Route zurück zu legen. Oberhalb des Fundortes wird der Kegel des Vulkans richtig steil. Ob Alexander den Gipfel erreicht hatte und einen Blick auf den Lavadom werfen konnte, ist nicht bekannt geworden.

Der Wanderer hatte sich am Bein verletzt und ein verstauchtes Handgelenk. Das deutet darauf hin, dass er gestürzt war. Warum er von der Gruppe getrennt wurde ist unklar.

Die Leiterin der Katstrophenschutzbehörde -Ida Bagus Ketut Arimbawa- kommentierte den Vorfall sparsam. „Wandern am Berg Agung ist verboten, da der Vulkan jederzeit ausbrechen könnte“, sagte sie. Der Vulkan könnte jederzeit ausbrechen, daher ist der Aufstieg verboten. Es gibt eine 4 km Sperrzone um den Gipfelkrater. „Wir hoffen, dass alle Menschen, einschließlich der Touristen, die dort geltenden Regeln einhalten“, sagte Arimbawa.

In den vergangenen Tagen gab es am Gunung Agung mehrere kleine Ascheeruptionen. Obwohl derzeit keine Gefahr für die Bevölkerung besteht, könnte am Kraterrand schnell eine gefährliche Situation entstehen.

Was mich immer ein wenig irritiert, ist die Tatsache, dass religiös geprägte Zeremonien trotz Sperrung am Krater abgehalten werden dürfen, oder zumindest von den Behörden toleriert werden. Das zeigt, wie tief verwurzelt der Glaube bei den Menschen auf Bali ist.

(Quelle Jakarta Post)

Shiveluch sehr aktiv

Auf Kamtschatka ist der Shiveluch weiterhin sehr aktiv. Der Vulkan eruptierte gestern und heute mehrere Aschewolken. Diese erreichten eine Höhe von fast 7 Kilometern über dem Meeresspiegel. Thermalbilder vom 23. Januar zeigen eine Wärmeanomalie im Bereich des Lavadoms. Dieser scheint nach wie vor Nachschub an frischer Lava zu bekommen. Der zähe Lavastrom war vor 3 Tagen inaktiv.

Ebeko eruptiert

Auf den Kurilen, südlich von Kamtschatka, liegt der Vulkan Ebeko. Dieser war im letzten Jahr sehr aktiv. Seit gestern eruptierte er 4 Aschewolken. Das VAAC Tokio registrierte Vulkanasche in 4 km Höhe.

Sakurajima ausgebrochen

Auf der japanischen Insel Kyushu liegt der Sakurajima. nach einigen tagen der Ruhe eruptierte auch er wieder. Vulkanasche wurde 3 km hoch ausgespien. Der Sakurajima ist der aktivste Vulkan Japans. Auf Kyushu ereignete sich auch ein Erdbeben der Magnitude 4,5. das Epizentrum lag bei Kumamoto, nicht weit vom Vulkan Aso entfernt. Dieser ist derzeit ruhig.

Reventador mit Vulkanasche

In Ecuador eruptiert der Reventador. Der Andenvulkan ist mit 3 Meldungen beim VAAC Washington vertreten. Vulkanasche wurde in einer Höhe von 6000 m festgestellt. Der Vulkan selbst ist fast 3562 m hoch.

Manam kommt nicht zur Ruhe

In der Bismarck-See vor Papua Neuguinea ist der Manam weiter aktiv. Der Vulkan eruptiert Vulkanasche, die bis zu 6 km hoch aufsteigt. Die Aschewolken stellen eine Gefahr für den Flugverkehr dar. Der Alarmstatus steht auf „rot“.

Barren Island auf Alarstufe „orange“

Der einzige Vulkan Indiens ist heute ebenfalls in den Meldungen des VAAC vertreten. Hier wurde Vulkanasche in 1000 m Höhe über dem Meeresspiegel festgestellt. Der Inselvulkan eruptiert strombolianisch. Obwohl der Vulkan immer wieder aktiv ist, gibt es nur sehr wenig Bildmaterial von Barren Island: die Insel steht unter Naturschutz und darf nicht betreten werden.

Mauna Loa: Inflation

Seit dem Ende der Eruption am Kilauea ist es um Hawaii ein wenig still geworden. Jetzt schummelt sich das Archipel mit einer Meldung zum Mauna Loa in die Schlagzeilen: Das USGS registriert eine leichte Zunahme der Inflation des größten Vulkans der Erde. Die Aufblähung des Vulkans geht einher mit reger Mikroseismik. Das sind Anzeichen dafür, dass sich Magma im Untergrund ansammelt. Diese Schlussfolgerung ist nicht neu, denn bereits seit fast 5 Jahren wird Inflation beobachtet. Doch nach einer Stagnation im letzten Jahr, die möglicherweise mit der Eruption des Kilaueas zusammen hing, beschleunigte sich der Prozess in den letzten Monaten wieder. Noch besteht kein Grund zur Panik, es ist ungewiss, ob und wann der Vulkan wieder ausbrechen wird. Doch je länger die Inflation anhält, umso wahrscheinlicher wird eine Eruption. Sollte ein Ausbruch bevorstehen, wird es sehr wahrscheinlich bereits Wochen vorher zu starker Seismik kommen, so dass die Bevölkerung auf Big Island gewarnt werden kann. Der Alarmstatus des Vulkans steht auf „grün“.

Der Nachbarvulkan Kilauea ist äußerlich zwar zur Ruhe gekommen, doch im inneren des Feuerbergs sammelt sich bereits wieder Magma an: Die GPS-Stationen am Pu‘u ‘Ō‘ō-Krater (grüne Linie) zeigen wieder Inflation an. Magma sammelt sich unter dem Ostrift an. Im Bereich der Gipfelcaldera (blaue Linie) wurde in den letzten Monaten ebenfalls ein wenig Inflation gemessen, doch momentan herrscht wieder Deflation vor. Die Subsidenz (Absinken) des Halema‘uma‘u-Kraters ist noch nicht ganz beendet. Ich vermute es wird Jahre dauern, bis wir hier wieder Lava zusehen bekommen.

Im Zuge der Leilani-Eruption im letzten Jahr, kam es zum Auslaufen der beiden Lavaseen im Pu‘u ‘Ō‘ō-Krater und Halema‘uma‘u-Krater und zu deren Kollaps. Der Pu‘u ‘Ō‘ō-Krater ist nun 320 m tief. Thermal-Aufnahmen zeigen, dass der Krater relativ kalt ist. Allerdings gibt es entlang des Ostrifts leichte Erdbeben. Diese werden meistens als Nachwehen der Leilani-Eruption angesehen. Der Alarmstatus steht auf „gelb“.

San Cristobal in Nicaragua eruptiert

In Nicaragua ist der Vulkan San Cristóbal aktiv und eruptiert Vulkanasche. Laut VAAC steigt diese bis in einer Höhe von 2600 Metern auf und driftet in südwestlicher Richtung. Die Aktivität begann am 10. Januar, hielt seitdem aber nicht kontinuierlich an. INETER berichtete von einer Aschewolke, die 200 m über Kraterhöhe aufstieg. Es wurde eine Erhöhung der Seismik festgestellt. MIROVA registriert eine sporadisch Wärmesignatur, die aber nicht eindeutig dem Vulkan zuzuordnen ist. Mit etwas Glück sieht man eine Eruption auf der Livecam.

San Cristóbal ist ein 1745 m hoher Vulkan im Westen Nicaraguas und liegt 105 km nordwestlich der Hauptstadt Managua. Der Komplexvulkan setzt sich aus 5 Vulkankegeln zusammen. Der aktive Krater hat einen Durchmesser von 600 m und wird El Viejo genannt. Die letzten größeren Eruptionen ereigneten sich 2012 und 2016. Infolge der Eruption von 2012 mussten 3000 Menschen evakuiert werden. Die aktuelle Aktivität könnte sich also durchaus noch steigern.

Karangetang weiterhin aktiv

Auf der indonesischen Insel Siau eruptiert der Karangetang weiterhin. MIROVA registriert eine hohe thermische Strahlung. Es wächst ein Lavadom und ein zäher Lavastrom fließt in nördlicher Richtung. Es drohen pyroklastische Ströme abzugehen. Das Besondere an dieser Eruption ist, dass der Dom im Nordkrater wächst. Dieser war seit langem inaktiv. Die letzten Eruptionen manifestierten sich aus dem Südkrater.

Eruption am Villarrica

In Chile eruptierte der Villarrica strombolianisch. Bei der Eruption wurde glühende Tephra 35 m hoch über den Kraterrand ausgeworfen. Das ist insoweit bemerkenswert, da der Krater gut 100 m tief ist. Allerdings ändert sich seine Tiefe je nachdem wie aktiv der Vulkan ist.

Villarrica trat 2014 in eine neue Eruptionsphase ein. Besonders aktiv war er in den darauffolgenden 2 Jahren. Er produzierte mehrere paroxysmale Eruptionen. Der Gipfel des 2847 m hohen Vulkans ist vergletschert.

Extreme Hitze und Tornados

Während uns der Winter im Griff hat, leiden andere Teile der Welt und Klimaextreme. In der Türkei und Florida gab es gestern Unwetter mit Tornados, Australien und Teile Südamerikas werden von einer Hitzewelle beherrscht.

Unwetter und Tornados

In der türkischen Touristenmetropole Antalya wütete gestern ein schweres Unwetter mit Sturm und Starkregen. Es bildete sich sogar ein Tornado, der schwere Verwüstungen anrichtete. Ein 13 jähriges Mädchen starb durch das Unwetter. Eine Frau wird noch vermisst. Mindestens 10 Personen wurden verletzt. Der Tornado beschädigte Fahrzeuge und eine Brücke. Zudem zerstörte er Gewächshäusern in den Bezirken Kumluca und Finike.

Ein ähnliches Bild bot sich in Florida. Dort hatte am Donnerstag Morgen ein Tornado im Bezirk Lake County Bodenkontakt. Es wurden Gebäude zerstört und Dächer abgedeckt. Zudem gab es in Zentralflorida starke Unwetter mit Starkregen und Gewittern.

Hitzewelle in Australien und Südamerika

In Australien purzeln derzeit vielerorts die bisherigen Hitzerekorde: in Adelaide, der Hauptstadt des Bundesstaates South Australia, zeigte das Thermometer 46,6 Grad Celsius. In Augusta wurden 49,5 Grad gemessen. Dies ist die höchste Temperatur, die jemals an einem Küstenort gemessen wurde.  Selbst in Melbourne war es über 42 Grad heiß. Durch die Hitze kam es zu enormen Stromverbrauch durch Klimageräte. Im Bundesstaat Victoria mussten wegen der Überlastung der Stromnetze 200.000 Haushalte vom selbigen getrennt werden. Zudem fielen Ampeln aus und es kam zum Verkehrschaos. Teilweise wird es so heiß, dass Asphalt schmilzt.

Gestern wurde auch eine grausige Entdeckung an einem Wasserloch im australischen Outback gemacht: mehr als 40 verdurstete Wildpferde wurden an einem ausgetrockneten Wasserloch entdeckt. Anwohner berichten, dass es zu so einem Tiersterben bisher noch nie gekommen sei. Selbst Fische in den Gewässern sterben, da das Wasser zu warm und sauerstoffarm ist.

Am Wochenende soll die Hitzewelle auch den Bundesstaat New South Wales erreichen. Dort liegt die Metropole Sydney.

In Teilen von Südamerika herrscht ebenfalls Hitze. Im Südwesten von Argentinien stieg die Quecksilbersäule (Quecksilber wurde früher in Thermometern verwendet) bis auf 48 Grad an. Ähnliche Extremtemperaturen werden für Samstag im Norden Chiles erwartet. Obwohl es in Südamerika heiß ist, bleiben die Menschen noch recht gelassen. In den Sozialen Netzwerken kommentieren einige Argentinier, das es zwar heiß sei, aber bisher weniger Tage mit extremen Temperaturen gezählt wurden, als sonst üblich. Die Frage ist, ob sich eine Dürre entwickeln wird, wie es in El Nino-Zeiten üblich ist.

Manam: Behörden waren vor Eruptionsfolgen

Der Inselvulkan im Norden von Papua Neuguinea kommt auch heute noch nicht zur Ruhe. Aktuell registriert das VAAC Darwin Vulkanasche in 7 km Höhe. Gestern Abend wurde der Spitzenwert des Paroxysmus erreicht: Vulkanasche wurde in über 18 Kilometern Höhe nachgewiesen. Bei Eruptionen dieser Größenordnung entstehen durch Kollaps der Eruptionswolke schnell pyroklastische Ströme. So war es auch diesmal am Manam. Es wurde ein Mobilfunkmast zerstört und die Kommunikation mit den Insulanern funktioniert nur noch sehr eingeschränkt.

Der Forscher Steve Saunders vom Rabaul Volcano Observatory warnt nun davor, dass es sehr wahrscheinlich nicht nur weitere Paroxysmen geben wird, sondern das die Eruptionen sogar größer werden könnten. In einem Statement sagte er: „Der Ausbruch von gestern war groß, aber ich bin nicht sicher, dass er wesentlich größer war als in den letzten Monaten. Die Erfahrung vergangener Eruptionen zeigen, dass die Ausbrüche größer werden könnten. Es ist eine kleine Insel mit einer großen Bevölkerung, daher müssen wir die Menschen warnen und zur Vorsicht raten. Es sind vor allem Flusstäler gefährdet, durch die pyroklastische Ströme fließen könnten.“

Die Manam Resettlement Authority berichtete am Donnerstag, dass seit dem Vortag ununterbrochen Ausbrüche stattgefunden hätten. Die Behörde stellte fest, dass durch den Ausbruch Wasserquellen und Anbaufläche vernichtet wurde. Die Versorgung der Bevölkerung sei nicht mehr sichergestellt. Die Behörde schlägt vor, die Bewohner von Manam vorläufig zu evakuieren.

Dieses ist in der Vergangenheit schon mehrfach geschehen, doch die Menschen geben ihre Vulkaninsel nicht auf. Manam zählt zu den aktivsten Vulkanen auf Papua Neuguinea. Bereits 1992 zerstörten pyroklastische Ströme ein Dorf. Die jüngste Eruptionsphase begann im Sommer letzten Jahres. Sie könnte durchaus mehrere Jahre andauern. (Quelle: radionz.co.nz)

Griechenland: Erdbeben Mw 5,3

In Griechenland bebte die Erde mit einer Magnitude von 5,3. Das Hypozentrum lag in 68 km Tiefe, südöstlich der Urlaubsinsel Rhodos. Aufgrund der großen Tiefe des Erdbebenherdes gab es keine größeren Schäden. Tsunami-Alarm wurde ebenfalls nicht gegeben. Einen kleinen Erdbebenschwarm gab es nordöstlich von Rhodos, in Richtung türkischer Küste. Dort manifestierten sich 6 Beben mit Magnituden zwischen 2 und 2,8. Diese Erdstöße ereigneten sich in geringen Tiefen und zeigen, wie stark die tektonischen Platten der Gegend gegeneinander drücken.

Die Erdbeben im östlichen Mittelmeer kommen durch die Kollision von 4 Erdplatten zustande: Im Norden und Süden wird die Ägäische Platte von Europa und Afrika eingekeilt, während im Osten die Anatolische Platte gegen die Ägäische Platte drückt. So bauen sich Spannungen auf, die sich in Erdbeben entladen. Jederzeit sind dort auch Erdbeben mit katastrophalen Folgen möglich.

Indonesien: Erdrutsche und Überschwemmungen

Die indonesische Insel Sulawesi wurde von einer erneuten Naturkatastrophe heimgesucht. Starke Monsun-Regenfälle haben ganze Landstriche im Süden der Insel überflutet. Im Bezirk Gowa überspülte das Wasser den Bili-Bili-Staudamm. Mitarbeiter des Stausees mussten daraufhin die Fluttore öffnen, um ein Bersten des Dammes zu verhindern. Allerdings blieb keine Zeit mehr die Menschen in den Dörfern zu warnen, die Flussabwärts liegen. In den Wassermassen starben mehrere Menschen. Mit etwas Voraussicht hätte allerdings durchaus rechtzeitig eine Warnung gegeben werden können.

Zudem gab es mehrere Erdrutsche, es wurden Brücken zerstört und der Strom fiel aus. Es werden 20 Personen vermisst und man rechnet mit weiteren Todesopfern. Dieses Jahr fällt die Regenzeit in Indonesien besonders stark aus. Das soll mit dem Klimaphänomen El Niño zusammenhängen.

Die Wirren des El Niño-Phänomens

Allerdings verhielt es sich bisher immer so, dass das El Niño-Phänomen in Indonesien für trockeneres Wetter sorgte und sogar Dürren ausgelöst wurden, wenn der Winter-Monsun ausblieb. Umgekehrt verhielt es sich beim El Niña-Phänomen, dass sich normalerweise während des Sommer-Monsun ereignen kann. Während einer El-Niña-Phase ist in Äquatornähe der Westpazifik wärmer und der Ostpazifik kälter als üblich, während es bei El-Niño umgekehrt ist. Diese ungleiche Verteilung der Wassertemperaturen beeinträchtigt die Passatwinde und somit die Verteilung feuchter Luftmassen. Warum ausgerechnet in diesem Jahr der Winter-Monsun in Indonesien so heftig ausfällt, obwohl eigentlich El-Niño herrscht ist unklar. Klar ist allerdings, dass durch die globale Klimaerwärmung deutlich mehr Ozeanwasser verdunstet, welches sich dann in der Atmosphäre befindet. Generell sind die Naturgesetze noch nicht so durcheinander geraten, dass der alte Spruch „was aufsteigt, muss auch wieder runter kommen“, nicht mehr gelten würde. Die Frage ist nur, wo es runter kommt?

Allerdings stellten Forscher fest, dass die Atmosphäre täglich mehrere Tausend Tonnen Sauerstoff (und sehr wahrscheinlich auch andere Gase) verliert. Obwohl biologische Prozesse neuen Sauerstoff produzieren, bleibt die Gesamtbilanz negativ. Die Erdatmosphäre verliert an Masse. Doch dazu später mehr!