Azoren: Weitere Alarmstufenerhöhung nach Erdbeben auf Terceira

Erdbeben Mb 4,0 erschüttert die Azoreninsel Terceira – erhöhte Aktivität am Vulkan Santa Bárbara

Datum: 06.11.2025 | Zeit: 22:54:04 UTC | Koordinaten 38.731 ; -27.327 | Tiefe: 3 km | Mb 4,0

Ein Erdbeben der Magnitude 4,0 hat am 6. November 2025 um 21:54 Uhr Ortszeit (22:54 UTC) die Insel Terceira auf den Azoren erschüttert. Laut dem EMSC befand sich das Hypozentrum in nur 3 Kilometern Tiefe. Das Epizentrum wurde 13 km west-nordwestlich von Angra do Heroísmo verortet.  Auf der Shakemap erkennt man, dass sich das Beben unter dem Vulkan Santa Bárbara manifestierte. Außerdem gab es noch 2 schwächere Erschütterungen an der Westküste.




Terceira. © EMSC/Leaflet

Die Angaben des seismischen und vulkanischen Informations- und Überwachungszentrums der Azoren (CIVISA) weichen von den Daten des EMSC ab: Demnach wurden kurz nacheinander zwei Beben der Magnituden 3,6 und 3,5 registriert, deren Epizentren etwa vier Kilometer nordöstlich von Santa Bárbara lagen. Die Erschütterungen waren auf der gesamten Insel Terceira sowie auf der Nachbarinsel São Jorge spürbar und erreichten im Westen von Terceira eine maximale Intensität von V auf der Modifizierten Mercalli-Skala.

Das Ereignis steht im Zusammenhang mit der seit Juni 2022 andauernden seismovulkanischen Krise auf Terceira. Wie gestern bekannt wurde, tagte das Krisenkabinett der Azoren im Oktober und bewertete die Lage neu. In der Folge wurde die Vulkanwarnstufe für den Santa-Bárbara-Vulkan auf V3 (von fünf möglichen Stufen) angehoben. Erst im September wurde V2 deklariert. Die Entscheidung erfolgte aufgrund eines deutlich erhöhten seismischen Aktivitätsniveaus, das weiterhin über den Referenzwerten liegt – insbesondere im Bereich des Vulkans Santa Bárbara und entlang des westlichen Spaltenvulkansystems.

Neben häufigeren Mikrobeben wurden auch leichte Krustendeformationen festgestellt, die auf anhaltende tektonische Spannungen hinweisen. Messungen der Gasemissionen ergaben dagegen keine auffälligen Anomalien, die auf Magmenaufstieg schließen lassen.

Auch zwischen Cinco Ribeiras und Angra do Heroísmo wurden in den vergangenen Wochen wiederholt kleinere Erschütterungen verzeichnet, deren stärkste eine Magnitude von 3,0 erreichte. Auf der Nachbarinsel São Jorge, wo 2022 eine ähnliche Krise ausbrach, bleibt die Warnstufe weiterhin bei V1.

Ich persönlich finde es sehr interessant, wie unterschiedlich die verschiedenen Observatorien und Institute der Welt die seismovulkanischen Gefahreneinschätzungen vornehmen.  Vergleicht man das Geschehene auf Terceira mit den Campi Flegrei, kann man sich nur wundern!