Campi Flegrei: Erdbeben M 3,7 unter Solfatara

Schwarmbebentätigkeit unter Campi Flegrei steigerte sich weiter – Mehrere spürbare Erdbeben besorgten Anwohner

Datum 14.04.2024 | Zeit: 07:44:24 UTC | Lokation: 14.136 ; 40.828 | Tiefe: 2,5 km | Mb 3,7

In den letzten Stunden setzte sich die seismische Tätigkeit unter der süditalienischen Caldera Campi Flegrei nicht nur fort, sondern sie steigerte sich auch in der Freisetzung der Gesamtenergie deutlich. Neben zahlreichen schwachen Erdbeben mit geringen Magnituden wurden auch einige Erschütterungen mit Magnituden größer als 2 festgestellt. Die beiden Stärksten brachten es auf M 3,7 und 3,1 und lagen in ca. 2,5 Kilometern Tiefe. Ihre Epizentren wurden am Rand der Solfatara im Norden und Westen lokalisiert.

Das INGV veröffentlichte eine Sondermeldung und versprach, das Geschehen weiterhin sorgfältig zu verfolgen.

Vor Ort reagierten viele Anwohner besorgt, denn die stärkeren Beben konnten in Pozzuoli und sogar am Stadtrand von Neapel gespürt werden. Einsatzkräfte machten sich gleich auf den Weg, um die öffentliche Infrastruktur auf Schäden zu untersuchen. In den sozialen Medien gehen Empfehlungen umher, dass man das Ende des Erdbebenschwarms besser im Freien abwarten solle, da man das Auftreten von Erdbeben mit Magnituden über 4 befürchtet. Doch auch bei Magnituden im 4-er-Bereich ist es sehr unwahrscheinlich, dass es gleich zu Gebäudeeinstürzen kommt. Das noch stärkere Erdbeben im Zusammenhang mit dem Bradyseismos auftreten ist eher unwahrscheinlich, von daher sollte man momentan nicht überbesorgt reagieren.

In einigen Berichten heißt es, dass während der spürbaren Beben ein Grollen vom Boden ausging. Einige Anwohner berichten, starken Schwefelgeruch wahrgenommen zu haben. Forscher beruhigten und schrieben, dass kein erhöhter Gasausstoß festgestellt wurde, doch generell ist insbesondere die Kohlendioxid-Emission hoch und liegt etwa bei 4000 Tonnen am Tag.

Die weitere Entwicklung des Geschehens lässt sich nicht vorhersagen. Das bezieht sich sowohl auf den seismischen Verlauf als auch auf den vulkanischen. Zum Teil liegt das an dem Umstand, dass die letzte Eruption des Calderavulkans Jahrhunderte zurückliegt und es keine wissenschaftlichen Daten aus dieser Zeit gibt, die zur Lagebeurteilung herangezogen werden könnten. Hinweise auf ein baldiges Ende der Bodenhebungsphase und der mit dieser Hebung einhergehenden Erdbebentätigkeit gibt es nicht.