Philippinen: VOG-Warnung am Taal-Vulkan

Erneute VOG-Warnung am Calderavulkan Taal – Tragen von Atemschutzmasken empfohlen

Am Taal Vulkan auf der philippinischen Insel Luzon wurde eine Warnung vor VOG ausgegeben. Die Bevölkerung rief man dazu auf, zu Hause zu bleiben und Fenster und Türen geschlossen zu halten. Wer das Haus verlassen muss, sollte eine Atemschutzmaske vom Typ N 95 tragen.

Bei VOG handelt es sich um vulkanisch bedingten SMOG, der bei uns vor allem durch Fahrzeuge- und Industrieabgase entstehen kann, aber auch durchs Heizen. SMOG trat bei uns im letzten Jahrhundert öfters auf, bevor die Abgasnormen deutlich verschärft wurden und Autos mit Katalysatoren ausgestattet wurden, die Schwefeldioxid aus den Abgasen filtern. Da man die Gase, die von einem Vulkan ausgestoßen werden, nicht filtern kann, werden Anwohner aktiver Vulkane gelegentlich durch VOG belästigt. Dieser entsteht aber für gewöhnlich nur bei Inversionswetterlagen oder wenn es komplett windstill ist.

Die Warnung vor den Gasemissionen stammt vom Philippine Institute of Volcanology and Seismology (PHIVOLCS), das für die Beobachtung der Vulkane des Landes zuständig ist. Das Institut meldete auf seiner Webseite, dass der Taal innerhalb von 24 Stunden 6.837 Tonnen vulkanisches Schwefeldioxid ausgestoßen hatte. Das ist ein sehr hoher Wert, aber nur etwa die Hälfte von dem, was noch vor einem Monat registriert wurde.

Trotz des starken Gasausstoßes sieht der Leiter des Instituts, Teresito Bacolcol, dass ein Ausbruch unwahrscheinlich sei, da andere Vulkanindikatoren nicht vorhanden seien. Dem kann ich nur bedingt zustimmen. Die Aussage mag richtig sein, dass es kein Anzeichen für einen unmittelbar bevorstehenden Ausbruch gibt, dennoch zeugt der starke Schwefeldioxidausstoß davon, dass sich im Untergrund des Vulkans ein größerer Magmenkörper befindet. Der Boden in der Caldera senkt sich vielerorts, doch ausgerechnet unter Volcano Island steigt er weiter an. Das Wasser im Kratersee weist einen sehr geringen pH-Wert auf und ist mit 72 Grad nicht gerade kalt zu nennen. Mittelfristig betrachtet könnten sich schon wieder Eruptionen am Taal zusammenbrauen.

Island: Experte rechnet mit Vulkanausbruch in dieser Woche

Geoforscher rechnet mit Vulkanausbruch bei Svartsengi in dieser Woche – Erdbebentätigkeit bleibt erhöht

Auf der isländischen Reykjaneshalbinsel bleibt die Bodenhebung und Erdbebentätigkeit erhöht. Innerhalb der letzten 2 Tage registrierte das seismische Netzwerk 133 Beben. Die Aktivität konzentriert sich auf den südlichen Abschnitt des magmatischen Gangs, der am 10. November entstanden ist und bis unter Grindavik reichte. Häufig werden als Lokationen der Beben die vulkanischen Erhebungen Thorbjörn und Hagafell genannt. Oft taucht auch der Fagradalsfjall in den Ortsbestimmungen der Erdbeben auf. Mittlerweile rechne ich schon fast damit, dass die Aktivität wieder dorthin shiften könnte, oder dass wir in den nächsten Wochen Eruptionen an zwei Lokalitäten erleben werden.

Eigentlich haben viele Experten bereits letzte Woche mit einem neuen Ereignis bei Svartsengi gerechnet. Heute gab der Leiter der Deformationsmessungen beim isländischen Wetteramt, Benedikt Gunnar Ófeigsson, ein Interview gegenüber MBL und meinte, dass er überrascht sein wird, wenn es diese Woche keine Neuigkeiten über die Halbinsel Reykjanes gibt. Er geht also mindestens von einer neuen Gangbildung aus, die vielleicht auch in einer Eruption gipfeln wird. Er betont, dass ein solches Ereignis sehr plötzlich eintreten könnte und dass es unter Umständen nur sehr kurze Vorwarnzeiten vor einem Vulkanausbruch geben könnte. Für Menschen, die sich in der Blauen Lagune oder in Grindavik aufhalten, könnte das zu einem Problem werden.

Sollte in dieser Woche nichts geschehen, die Bodenhebung infolge des Magmenaufstiegs aber weitergehen, dann könnte sich im Untergrund etwas grundlegendes geändert haben. Eine Änderung könnte letztendlich dann auch wieder zu einem Wechsel der Aktivität in Richtung Fagradalsfjall führen.

Eine Mustererkennung von Eruptionen ist immer so eine Sache, denn vom Ätna kenne ich es, dass die Paroxysmen ein paar Mal im gleichen Zeitintervall aufeinanderfolgen, nur damit sich das Intervall ausgerechnet dann ändert, wenn man selbst vor Ort ist.

Erdbeben gibt es heute auch vermehrt unter dem Vatnajökull, wo sich der Grimsvötn ebenfalls auf einen Vulkanausbruch vorbereiten könnte. Explosive Eruptionen von diesem Vulkan verursachten in der Vergangenheit bereits Störungen im Flugverkehr.

Update 16:15 Uhr: Kurz nachdem ich diesen Artikel veröffentlicht hatte, zog die seismische Aktivität nochmals an. Schwerpunkt bleibt die Reykjaneshalbinsel (150 Beben), aber auch entlang anderer Spaltensysteme und Zentralvulkanen gab es mehrere Erschütterungen. Die Grafik habe ich aktualisiert.

Kratersee des Poás nach phreatischen Eruptionen trocken

Kratersee im Poás ist ausgetrocknet – Schwefelgeruch verbreitet sich

Nachdem es in den vergangenen Wochen zahlreich kleine phreatische Eruptionen aus dem Kratersee des Vulkans Poás in Costa Rica gegeben hatte, ist dieser nun trocken. Anstelle der phreatischen Eruptionen gibt es jetzt starke Entgasungen, die schwefelhaltigen Dampf ausstoßen. In den umliegenden Gemeinden verbreitet sich der Geruch nach Schwefel bzw. Schwefelwasserstoff. Bei den Anwohnern liefert der Geruch Anlass zur Besorgnis, fürchtet man doch einen größeren Vulkanausbruch. Die Gase stieß der Vulkan allerdings auch früher aus, nur wurden sie zum Teil im Waser des Kratersees gebunden, so dass sich der Geruch nicht weit verbreiten konnte.

Javer Pacheco, Vulkanologe am vulkanologischen und seismologischen Observatorium von Costa Rica (Ovsicori), sagte voraus, dass es in Städten wie Grecia, Sarchí und Zarcero immer häufiger vorkommen werde, dass Bewohner den Geruch von Schwefel wahrnehmen werden. Zuletzt hatte man einen Schwefeldioxid-Ausstoß von 56 Tonnen am Tag festgestellt

Der Kratersee fiel bereits am Freitag trocken. Lokale Medien berichten, dass es im Wochenverlauf vor dem Trockenfallen des Krater ca. 1000 geysirartige Ausbrüche gegeben hatte. Diese konnte man von der Besucherterrasse am Kraterrand beobachten, sofern es die Wolkensituation zuließ. Allerdings dürfen sich Beobachter seit einigen Wochen nur höchstens 20 Minuten auf der Plattform aufhalten und müssen einen helm tragen. Grund für diese Sicherheitsmaßnahme waren größere Phreatische Eruptionen, die Material bis zu 500 m hoch auswarfen und bis Anfang Februar auftraten.

Bisher war die Gasentwicklung auf der Besucherplattform nicht so groß, dass sie zu Beeinträchtigungen geführt hätten. Nach dem Austrocknen des Kratersees könnte sich das jetzt ändern. Man geht aber davon aus, dass sich in den nächsten Tagen das Wetter ändern wird: die Trockenzeit strebt ihrem Ende entgegen und man rechnet mit auflebenden Winden, die die Gase schneller verteilen.

Laut Javier Pacheco erzeugt auch der Vulkan Rincón de la Vieja Gaswolken, weshalb auch Bewohner von Städten in der Nähe der Ausläufer wie Curubandé, Borinquen und Quebrada Grande Gasgerüche gerochen haben. Auch hier ist der Kratersee fast ausgetrocknet. Grund dafür ist, dass die Trockenzeit in diesem Jahr besonders lang und intensiv war.

Popocatepetl eruptiert gesundheitsschädliche Aschewolken

Am Popocatepetl breiten sich große Aschewolken aus – Menschen finden sich in Kliniken ein

Der Popocatepetl in Mexiko bleibt aktiv und fördert Aschewolken, die bis auf 7000 m Höhe aufsteigen und sich über ein großes Gebiet ausbreiten. Auf Satellitenkarten des VAACs wird visualisiert, dass die Aschewolken in Richtung Nordosten driften und sich bis über die Küste des Golfs von Mexiko hinaus ausbreiten. Die Asche lässt sich so über 400 Kilometer weit verfolgen. In den Ortschaften unter der Aschewolke kommt es zu Ascheniederschlag, der in Vulkannähe natürlich am stärksten ist. Die Gesundheitsbehörden halten ihre Warnungen aufrecht und fordern die Bevölkerung auf, im Freien Staubschutzmasken zu tragen, da die Asche gesundheitsgefährdend sein kann.

Am Samstag berichtete der Gouverneur des Bundesstaates Puebla, Sergio Salomón, über soziale Netzwerke, dass aufgrund der Aktivität des Vulkans Popocatepetl ein hohes Maß an Umweltverschmutzung verursacht wird. Er wies darauf hin, dass es in Vulkannähe 84 medizinische Einrichtungen gibt, die auf die Behandlung von Augenreizungen und Atemwegserkrankungen infolge des Ascheregens spezialisiert sind. Am Freitag fanden sich dort 14 Personen ein, die behandelt werden mussten.

Vulkanasche vom Popocatepetl wird fein fragmentiert

Die Vermutung liegt nahe, dass nicht nur besonders viel Asche eruptiert wird, sondern das sie auch sehr fein fragmentiert wird und sich so sehr kleine Gesteinskörner bilden, die dann mit dem Wind über große Strecken driften. Für gewöhnlich sind die Körner sehr scharfkantig und können nicht nur Gesundbeschwerden hervorrufen, sondern auch Flugzeugtriebwerke beschädigen. Die Lavapartikel können im Inneren einer Turbine schmelzen und mit Metallteilen im Triebwerk verbacken. Das kann im Extremfall zum Ausfall der Turbine führen. Daher gibt es die VONA-Warnungen, damit Flugzeuge Aschewolken umfliegen können.

Die Vulkanologen von CENAPRED berichteten gestern von permanentem Tremor am Popocatepetl, der 1399 Minuten anhielt. Tremor entsteht durch starke Fluidbewegungen unter dem Vulkan und zeugt im Allgemeinen von aufsteigendem Magma. Seit Wochen hält der starke Tremor unter dem Popocatepetl bereits an und es ist möglich, dass es eine weitere Aktivitätssteigerung des Vulkans geben wird. Die Alarmstufe „Gelb Phase 2“ bleibt bestehen. Um den Krater gibt es eine Sperrzone mit einem Radius von 12 Kilometern. Die Besteigung des Vulkans bleibt verboten.

Weiterführender Link: Livestream vom Popocatepetl.

Sakurajima eruptierte Aschewolke 2100 m hoch

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Aktivität: Explosiv

Livecam filmt Vulkanausbruch am Sakurajima in Japan

Auf der japanischen Kirschblüteninsel ist es gestern Abend wieder zu einer Eruptionsserie gekommen, die 3 VONA-Warnungen beim VAAC Tokio auslöste. Die stärkste Eruption förderte Asche bis auf eine Höhe von 2100 m. Der Wind weht sie in Richtung Südosten. Es kam zu Ascheniederschlag, von dem vor allem Gemeinden am Fuß des Vulkans betroffen waren. Die explosive Eruption schleuderte auch rotglühende Tephrabrocken in die Luft, die auf der Außenflanke des Vulkankegels landeten. Sie landeten in gut 1 Kilometer Entfernung vom Showa-Krater, der an dieser Eruption aber nicht beteiligt war. Die Eruption wurde vom Minamidake generiert, der oberhalb vom Showadake liegt und für die allermeisten Eruptionen der letzten Jahre verantwortlich ist.

Erdbebentätigkeit und Tremor sind relativ gering und es gibt nur sporadisch entsprechende Ereignisse. Anders verhält es sich mit dem Gasausstoß: Hier machte gerade der Schwefeldioxid-Flux einen Satz nach oben und liegt bei ca. 3800 Tonnen am Tag, was für den Sakurajima ein hoher Wert ist. Das deutet darauf hin, dass im Fördersystem noch Schmelze steht, und in den nächsten Stunden und Tagen könnten weitere Eruptionen folgen.

Die Vulkanologen vom JMA warnen weiterhin davor, den Vulkan zu besteigen. Als Hauptgrund führen sie die Möglichkeit auf, dass pyroklastische Ströme entstehen könnten. Natürlich geht auch eine große Gefahr von vulkanischen Blöcken und Bomben aus, die wie beschrieben in einiger Entfernung vom Krater niedergehen können.

Die Forscher vermuten eine größere Magmaansammlung in größerer Tiefe unter der Aira-Caldera, aus der sich der Sakurajima erhebt. Im letzten Jahr gab es auch Phasen mit moderater Bodenhebung direkt am Sakurajima. Es besteht die Gefahr größerer Eruptionen.

In Japan ist auch ein weiterer Vulkan geladen, aber offenbar noch gesichert: Der Asosan stößt große Mengen Dampf aus und zeigt auf Nachtaufnahmen rot illuminierten Dampf über dem Krater. Auch hier steht Magma hoch im Fördersystem und könnte jederzeit eruptieren.

Anstieg der Erdbebentätigkeit unter Piton Fournaise

Mehrere Erdbeben unter dem Krater vom Piton de la Fournaise – Magma sammelt sich an

Unter dem Schildvulkan Piton de la Fournaise auf La Réunion registrierte das seismische Netzwerk des OVPF einen Anstieg der Erdbebentätigkeit. Das geht aus einem Bulletin der Vulkanologen hervor. Seit dem 5. März wurden 27 schwache Erschütterungen vulkanotektonischer Herkunft detektiert. Die Magnituden der Beben waren sehr gering und lagen im Bereich der Mikroseismizität. Dennoch könnten sie andeuten, dass sich der Vulkan auf seinen nächsten Ausbruch vorbereitet. Die Erdbeben kommen nicht von ungefähr, denn sie gehen einher mit einer leichten Aufblähung des Vulkangebäudes, da sich unter ihm Magma ansammelt. Seit Februar verursacht die Magmaansammlung eine Versteilung der Vulkanhänge, die natürlich nicht visuell erfasst werden kann, sondern nur mit hochempfindlichen Messinstrumenten. Solche Flankenversteilungen bewegen sich für gewöhnlich im Bereich weniger Mikroradianten. Die Erdbebenherde konnten nur teilweise lokalisiert werden und lagen in 1 bis 2 Kilometern Tiefe unter dem zentralen Dolomieu-Krater. Sie deuten darauf hin, dass der Druck im Speichersystem steigt, wodurch es zu Rissbildungen in den Gesteinsschichten kommt, die das Speichersystem nach oben hin begrenzen.

Doch noch ist es zu früh für Alarmismus: Das OVPF weist darauf hin, dass es mehrere Tage bis mehrere Wochen dauern kann, bevor der nächste Ausbruch beginnt. Es wäre die erste Eruption in diesem Jahr am Fournaise. In den letzten Jahren gab es im Durchschnitt 2 bis 3 Eruptionen auf La Réunion. Die Letzte ereignete sich im Juli 2023. Bevor es letztendlich zur Eruption kam, gab es mehrere seismische Krisen infolge von Magmaintrusionen, die es nicht bis zur Erdoberfläche geschafft hatten. Tatsächlich ist das eher die Regel als die Ausnahme, denn zumindest an Vulkanen, die Basaltschmelze fördern, entstehen häufiger neue magmatische Gänge, als dass es zu Vulkanausbrüchen an der Oberfläche kommt.

Island: Wissenschaftler schwört auf lange Eruptionsphase ein

Bodenhebung im Bereich Fagradalsfjall

Auf der isländischen Reykjaneshalbinsel geht die Bodenhebung weiter und ein Ende des Magmenaufstiegs ist bis jetzt nicht in Sicht. Er hält seit Oktober ununterbrochen an und seitdem kam es zu 5 Gangbildungen und 3 Eruptionen im Svartsengisytem. Zu diesen Ereignissen gesellen sich drei Vulkanausbrüche und ebenfalls mehrere Intrusionen, die wir in den letzten Jahren am benachbarten Fagradalsfjallsystem gesehen haben. Auch dort wird seit Anfang des Jahres wieder eine vergleichsweise schwache, aber stetige Bodenhebung festgestellt, die mittlerweile bei 3-4 cm liegt. So erscheint es mir möglich, dass wir am Fagradalsfjall bald wieder einen Vulkanausbruch sehen werden. Nach der Litli-Hrútur-Eruption sagten die statistischen Prognosen, dass es im Mai wieder soweit sein könnte.

Isländischer Geoforscher sagt langjährige Eruptionsphase voraus

In diesen Kontext passt die Aussage von Geophysikprofessor Magnús Tumi Guðmundsson, dass dem Svartsengi-System eine mehrjährige Eruptionsphase bevorsteht und dass man sich auf Reykjanes und insbesondere in Grindavik darauf einstellen müsse. Bis jetzt wurden 10 bis 15 % der Schmelze eruptiert, die vor ca. 2000 Jahren ausgestoßen wurde, als die Sundhnúka-Kraterreihe entstand. Die geologische Geschichte der Region zeigt, dass Eruptionsphasen auf Reykjanes mehrere Jahrzehnte dauern und ca. alle 800 Jahre einsetzten. Aus der Tiefe scheint also periodisch eine ähnlich große Magmamenge aufzusteigen. Welcher Mechanismus dafür verantwortlich ist, konnte bis jetzt noch nicht erforscht werden. Der Geophysikprofessor sprach vorgestern vor einer Arbeitgeberversammlung in Grindavik. Die Unternehmer versuchen natürlich abzuschätzen, wie es in der Region weitergehen soll und welche Maßnahmen erforderlich sind, um die geschäftlichen Tätigkeiten auf lange Sicht aufrechtzuerhalten. Einfach dürfte sich in der Region wohl kein Geld verdienen lassen, es sei denn, man ist Bauunternehmer und damit beschäftigt, die Schäden zu beseitigen, die von den Erdgewalten permanent verursacht werden. Jeder, der einen Bagger hat, muss in Grindavik wohl nicht um seine finanzielle Existenz bangen.

Länge des magmatischen Gangs vom letzten Samstag bestimmt

Bei der Intrusion vom 2. März bildete sich ein 3 Kilometer langer Dyke zwischen Stóra-Skógfell und Hagafell, der jetzt auf einer neuen Karte von IMO eingetragen wurde. Das Volumen der Intrusion wurde bereits früher bestimmt und lag bei 1,3 Millionen Kubikmetern. Eine doppelt so große Menge dürfte inzwischen wieder ins Speichersystem aufgestiegen sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass in den nächsten Stunden oder Tagen ein neues Ereignis eintritt, ist groß. Je mehr Zeit es sich lässt, desto stärker könnte es ausfallen. Natürlich besteht auch die Möglichkeit, das wieder nur etwas Dampf abgelassen wird, so wie es am letzten Samstag der Fall gewesen ist.

Übrigens, die Erdbebentätigkeit hält weiter an und gestern kam es zu einem Erdbeben Mb 2,8 am Thorbjörn-Vulkan im Svartsengisystem.

Sangay mit Aschewolken und Schuttlawinen am 8. März

Sangay eruptiert Vulkanasche bis auf 7300 m Höhe – Hohe Thermalstrahlung detektiert

In Ecuador ist nicht nur der La Cumbre auf den Galapagosinseln aktiv, sondern auch der Sangay auf dem Festland. Das VAAC registrierte Aschewolken vom Sangay, die gestern bis auf eine Höhe von 7300 m aufstiegen und in Richtung Südwesten drifteten. Die Vulkanologen vom IGPEN bestätigten die Eruptionen und schrieben in einer Notiz, dass Vulkanasche bis zu 2100 m über Kraterhöhe aufgestiegen war. In Ortschaften der Provinz Chimborazo kam es zu Ascheniederschlägen.

Heute detektiert MIROVA heute eine hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 155 MW. Sie stammt von glühendem Material, das bis auf ein Höhenniveau herabsteigt, das sich 1800 m unterhalb des Kraters befindet. Ob es sich hier um glühende Schuttlawinen handelt oder um einen Lavastrom, bleibt zunächst unklar. Aus den Meldungen der Vulkanologen geht auch hervor, dass das seismische Netzwerk innerhalb von 24 Stunden 453 Explosionssignale aufgezeichnet hat. Der Schwefeldioxidausstoß lag bei 662 Tonnen am Tag. Aufgrund dieser Daten gehe ich davon aus, dass es sich bei der Lava auf der Vulkanflanke eher um glühende Schuttlawinen handelt als um einen längeren Lavastrom. Es ist nicht auszuschließen, dass vom Krater eine kurze Lavazunge ausgeht, die im oberen Bereich der Flanke unterwegs ist und von ihrer Front Schuttlawinen abgehen lässt.

Die Vulkanologen weisen auf die Gefahr hin, dass Lahare entstehen könnten. Doch obwohl es zu leichten Niederschlägen kam, bildeten sich in den letzten Tagen keine Schlammströme.

Beim Sangay handelt es sich um einen mehr als 5230 m hohen Stratovulkan, der in den östlichen Anden liegt. Er ist Teil des Nationalparks Sangay, eines UNESCO-Weltnaturerbes.

La Cumbre auf Galapagos bleibt aktiv

Beim Eingangs erwähnten La Cumbre handelt es sich ebenfalls um einen Vulkan, der in einem Schutzgebiet der UNESCO liegt. Gestern wurde ein neues Copernicus-Satellitenbild veröffentlicht, das den Lavastrom zeigt, der seit dem Wochenende unterwegs ist. Er hat ca. die Hälfte des Weges zur Küste zurückgelegt. Das Bild zeigt allerdings nicht den weitesten Vorstoß der Lava, doch es sieht nicht so aus, als hätte sie den Ozean erreicht gehabt, wie es einige Fotos nahelegten, die in sozialen Medien geteilt wurden. Wahrscheinlich handelte es sich dabei um alte Bilder.

Popocatepetl mit Aschewolken am 07.03.24

Popocatepetl eruptiert Aschewolken bis zu 7 km hoch – Starker Tremor detektiert

Die Eruptionen am mexikanischen Vulkan Popocatepetl gehen weiter und könnten sich noch intensivieren, denn die Vulkanologen von CENAPRED meldeten gestern langanhaltenden Tremor mit einer Dauer von 1030 Minuten. Ein Abklingen der eruptiven Tätigkeit ist auf jeden Fall nicht in Sicht.

Das VAAC registrierte Aschewolken, die bis auf eine Höhe von 7000 m aufsteigen. Zunächst drifteten sie in östliche Richtung, um dann nach Süden abzubiegen. In den Ortschaften unter der Eruptionswolke kommt es zu Ascheniederschlag, der für die Anwohner langsam lästig wird.

Asche bedeckt Autos am Popocatepetl

Bilder, die in unserer FB-Gruppe geteilt wurden, zeigen feine Ascheablagerungen auf Autos. Man sollte keinesfalls den Fehler machen, die feine Asche trocken abzuwischen, denn das hätte einen Schmirgelpapiereffekt und würde den Lack zerkratzen. Am besten spült man die Asche mit sehr viel Wasser ab. Wenn man keines hat, kann man die Scheiben vorsichtig mit einem Handfeger abwedeln. Den Rest erledigt der Fahrtwind.

Die Asche stellt aber nicht nur ein Problem für Fahrzeuge dar, sondern auch für die Gesundheit der Bewohner. So wird über die schlechte Luftqualität geklagt. Besonders Menschen mit Vorerkrankungen sollten es vermeiden, mit Asche kontaminierte Luft einzuatmen. Es gilt die Empfehlung der Behörden, sich im Inneren von Gebäuden aufzuhalten oder Atemmasken zu tragen.
Obwohl der Alarmstaus auf „Gelb Phase 2“ steht und eine 12 km große Sperrzone um den Krater eingerichtet wurde, trauen sich immer wieder Gipfelstürmer, bis zum 5462 m hoch gelegenen Krater aufzusteigen. In den sozialen Medien wurde heute ein Video geteilt, das gestern hochgeladen wurde und einen Schwenk über den Krater zeigt. Die Größe des Kraters empfinde ich immer als sehr beeindruckend, einen Lavadom gibt es an seinem Boden aber nicht.