Vulkan-News 23.11.21: Taal

Am Ätna gab es nachts einen Tremorpeak. Der Cumber Vieja bleibt aktiv. Am Taal gab es 3 phreatische Eruptionen.

Ätna mit Tremorpeak

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Asche-Emissionen

Heute Nacht stieg der Tremor am Ätna kurzfristig bis in den roten Bereich an. Ein zweiter Peak kratzte das Rot an. In den Vortagen wurden ab und zu Asche-Emissionen aus dem Nordostkrater beobachtet. Aktuell hüllt sich der Gipfel in Wolken, aber es ist möglich, dass sich der Vulkan auf eine Eruption vorbereitet.

Cumbre Vieja stößt Asche aus

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Flankeneruption

Der Vulkan auf La Palma bleibt aktiv und stößt heute Morgen Asche und Dampf aus. Während der Nacht zeigte der Livestream einen Lavastrom, der im Vergleich zum Vortag aber deutlich kleiner war. Allerdings heißt das nicht, dass es an anderer Stelle nicht doch einen größeren Lavastrom gegeben haben könnte. Dafür spricht, dass MIROVA eine ähnlich hohe Thermalstrahlung wie am Vortag detektierte. Sie hatte eine Leistung von 1286 MW. Gestern wurden gut 95 Beben registriert. Einige Erdstöße hatten Magnituden im 4-er Bereich und ihre Hypozentren befanden sich in größerer Tiefe. Die Bodenhebung beläuft sich heute auf 6 cm.

Taal: 3 phreatomagmatische Eruptionen

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Am philippinischen Taal-Vulkan kam es gestern zu 3 kurzweiligen phreatomagmatischen Eruptionen. Sie manifestierten sich um 8:11 Uhr, 8:17 Uhr und 20:34 Uhr (Ortszeit) und dauerten zwischen 1 und 5 Minuten. Ort des Geschehens war der Hauptkrater auf Volcano Island. Eine Wärmebildkamera detektierte 200 bis 1.500 Meter hohe Dampfwolken. Phreatomagmatische Ausbrüche treten auf, wenn heißes Magma mit Grundwasser in Kontakt kommt. Normalerweise wird dabei aber auch Tephra gefördert. Da in den Berichten von PHILVOLCS nur von Dampf die Rede ist, gehe ich davon aus, dass es sich letztendlich um phreatische Eruptionen ohne direkten Kontakt zwischen Magma und Wasser handelte.

Phivolcs erinnerte die Öffentlichkeit daran, dass für den Taal Volcano weiterhin die Alarmstufe 2 gilt, was bedeutet, dass der Vulkan weiterhin „erhöhte Unruhe“ zeigt. Jederzeit kann es zu neuen Ausbrüchen kommen.

Darüber hinaus registrierte das Überwachungsnetzwerk 30 vulkanisch bedingte Erdbeben. Der Schwefeldioxid-Ausstoß belief sich auf  6643 Tonnen am Tag.

Vulkan-Update 22.11.21: Cumbre Vieja

Cumbre Vieja: Weiterer Ocean Entry

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

 

Heute Mittag ist es auf La Palma zum 4. Kontakt der Lava mit dem Ozean gekommen und es bildete sich ein neuer Ocean Entry. Der erste Lavabrocken soll dabei um Punkt 12 Uhr über die Steilklippe gerollt sein. Der Lavastrom ist weiterhin aktiv und man kann das Spektakel per Livestream beobachten.

Vorsichtshalber wurde in den benachbarten Küstenregionen eine Ausgangsperre verhängt: aus der Reaktion des Salzwassers mit dem Magma könnten giftige Gase und saure Regen entstehen, der Schwefel- und Salzsäure enthält. Die Luftqualität ist im Ariadne-Tal seit Beginn der Eruption sowieso alles andere als Gut und oft werden Schadstoff-Grenzwerte überschritten.

Nicht nur die Lava fließt fleißig, sondern der Vulkan speit auch wieder vermehrt Asche. Der Hauptstadtflughafen bleibt weiter geschlossen, woran sich auch in den nächsten Tagen wahrscheinlich nichts ändern wird.

Das Internetmagazin La Palma1 berichtet von den Wideraufbauplänen einiger lokaler Investoren. Wie Phönix aus der Asche soll dabei eine neue Siedlung entstehen, die die zerstörten Häuser ersetzt. Als Gelände ist dafür ein Areal weiter südlich vorgesehen, in dem ursprünglich ein Golf-Ressort entstehen sollte. Diese Pläne wurden allerdings aus Naturschutzgründen auf Eis gelegt. Die Grundstückeigentümer hoffen wohl, dass man für den Wideraufbau beide Augen zudrückt und die Naturschutz-Bedenken außer acht lässt. Paradoxerweise liegt besagtes Gelände auf den Strömen der vorherigen Eruptionen des Cumbre Vieja. Optimistisch zu glauben, dass sich hier nicht irgendwann die Katastrophe widerholen würde. Naja, wahrscheinlich hat man nach dem Ausbruch erstmal ein paar Jahrzehnte Ruhe auf La Palma und der Rubel muss ja rollen!

Aber der Ausbruch ist noch nicht vorbei. Die Vulkanologen vom IGN schreiben in ihrem täglichen Update, dass sich die Richtung der Bodendeformation umgekehrt hätte. Ich verstehe das so, dass sich die Intrusion nicht mehr in Richtung Norden und Osten ausbreitet, sondern in südlicher und westlicher Richtung. Als Referenz dient die Messstation LP3. Sollte es sich so verhalten, könnte sich auch das Eruptionszentrum bald verlagern.

Vulkan-News 22.11.21: Cumbre Vieja, Chillan

Am Cumbre Vieja fließt weiterhin Lava. Der Erta Alé ist in beiden Kratern aktiv. Nevados de Chillan und Lewotolok eruptieren Aschewolken.

Cumbre Vieja: Lavastrom unterwegs

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Der Tremor am Cumbre Vieja fluktuiert auf niedrigem Niveau und hatte nachts einen neuen Tiefststand erreicht. Entsprechend gering ist die explosive Aktivität. Zur Zeit stößt der Kegel nur noch Dampf aus. Anders sieht es mit der Förderung von Lavaströmen aus: hier präsentiert sich der Vulkan von seiner aktiven Seite und baut weiter an seinem Lavafeld: es bedeckt eine Fläche von 10,6 Quadratkilometer und begrub bislang 2651 Häuser unter sich. 365606400 Kubikmeter Lava wurden gefördert. Das entspricht in etwa 0,366 Kubikkilometer Lava. MIROVA registriert eine sehr hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 1236 MW.

Die Seismizität war gestern vergleichsweise gering, zog nachts dann wieder an. Die Bodenhebung legte parallel zur steigenden Seismizität ebenfalls wieder zu und beträgt an der Messstation LP03 7,5 cm.

Update: Der Tremor stieg heute Morgen wieder deutlich an und dementsprechend sind auch wieder Aschewolken zu sehen.

Erta Alé mit thermischen Anomalien

Staat: Äthiopien | Lokation: 13.60, 40.70 | Eruption: Hawaiianisch

Auf einem 3 Tage alten Sentinel-Satellitenfoto erkennt man 3 thermische Anomalien, die sich im Nord- und Südkrater befinden. Während es sich bei der Anomalie im Nordkrater um einen Lavastrom handeln wird, der den Kraterboden bedeckt, ist die Situation im Südkrater nicht ganz klar. Dort könnte ein Lavastrom zirkulieren, bzw. es könnte sich ein kleiner Lavasee gebildet haben.

Lewotolok eruptiert weiter

Staat: Indonesien | Lokation: -8.272, 123.505| Eruption: Strombolianisch

Auf der indonesischen Insel Lembata ist es der Lewotolok, der weiterhin aktiv ist und Aschewolken eruptiert. In den ersten 6 Tagesstunden detektierte das VSI 8 Eruptionen. Sie erzeugten seismische Signale mit einer Maximal-Amplitude von 35.5 mm. Sie dauerten bis zu 136 Sekunden. Vulkanasche stieg dabei bis zu 2000 m über Kraterhöhe auf.

Nevados de Chillan eruptiert Aschewolken

Staat: Chile | Koordinaten: -36.85, -71.377| Eruption: Dom

In Chile ist der Nevados de Chillan wieder aktiver geworden und eruptiert frequent. Das VAAC brachte seit gestern 5 VONA-Meldungen heraus. Demnach steigt Vulkanasche bis auf einer Höhe von 4300 m auf und driftet in Richtung Osten. MIROVA detektiert eine moderate Wärmestrahlung. Sie könnte von einem aktiven Lavadom herrühren. Das Besondere an diesem Vulkan ist, dass es dort ein Skigebiet gibt, ähnlich wie wir es vom Ätna her kennen.

Vulkan-Nachrichten 21.11.21: Ätna, Cumbre Vieja

Am Ätna gab es einige schwache Asche-Eruptionen, Am Cumbre Vieja wurde ein größerer Lavastrom gefördert. Die Vulkane Fuego, Santiaguito und Stromboli sind ebenfalls weiter aktiv.

Ätna mit schwachen Asche-Emissionen

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Asche-Emissionen

 

Gestern meldete das INGV schwache Asche-Emissionen aus dem Nordostkrater. Die Vulkanasche stieg nur wenige Hundert Meter hoch auf und wurde schnell vom Wind verteilt. Zudem wurde von einem hufeisenförmigen Vortex berichtet. Dampfringe entstehen für gewöhnlich im Zuge tief sitzender Explosionen. MIROVA detektiert eine schwache thermische Anomalie. Die restlichen Parameter sind bislang unauffällig, aber wir wissen ja, wie schnell sich die Situation am Ätna ändern kann.

Cumbre Vieja mit Lavastrom

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Letzte Nacht kam es auf La Palma wieder zum Durchbruch eines größeren Lavastroms. Er entsprang einer Tube und floss recht schnell. Die Lava zerstörte Teile einer Bananenplantage. Der Ausstoß an Tephra fluktuiert weiter und erfolgt in Schüben, was gut mit dem Tremor korreliert. Aktuell ist der Tremor weit unten. Gestern wurde die Asche allerdings wieder Richtung Flughafen geweht, weswegen die heute geschlossen bleibt. Die GPS-Messungen der Bodendeformation haben heute wieder normale Werte angenommen: es wird eine Bodenhebung von gut 4 cm angezeigt.

Fuego erzeugt Schuttlawinen

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Strombolianisch

In Guatemala ist der Fuego weiter aktiv und erzeugt pro Stunde zwischen 8 und 11 Explosionen. Vulkanasche steigt bis zu 4700 Meter über Normalnull auf. INSIVUMEH berichtet, dass die Explosionen Schuttlawinen auslösen, die bis zum Vegetationsrand gleiten. Der Explosionsdruck lässt in Ortschaften Fensterscheiben klirren.

Santiaguito mit Asche-Emission

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.76, -91.55 | Eruption: Dom

Der Santiaguito ist ein weiterer aktiver Vulkan in Guatemala. Er erzeugte gestern eine Aschewolke, die bis auf einer Höhe von 4600 m aufstieg. Der Dom wächst weiter und es gehen Schuttlawinen ab. Die Vulkanologen warnen davor, dass es jederzeit zu Pyroklastischen Strömen kommen könnte.

Stromboli zeigt sich munterer

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79, 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Auf den Liparischen Inseln ist der Stromboli munterer geworden. Gestern berichtete das LGS von 528 thermischen Durchgängen, die wohl in Verbindung mit explosiven Eruptionen aus dem nordöstlichen Kratersektor standen. Im Bericht von heute ist von 288 Ereignissen die Rede. Die meisten Eruptionen waren vergleichsweise schwach, aber es gab auch einige schöne Strombolianer zu bewundern, die glühende Tephra gut 150 m hoch ausstießen. Der Gasflux ist moderat.

Vulkan-News 20.11.21: Vulcano

Am Cumbre Vieja stieg die Bodenhebung innerhalb von 2 Tagen um 6 cm an. Auf Vulcano werden Evakuierungen wegen hoher Gaskonzentrationen im Ort vorbereitet.

Cumbre Vieja: Bodendeformation steigt

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Flankeneruption

Während die sichtbare Aktivität am Cumbre Vieja weiter fluktuiert und sich Aschephasen mit relativ ruhigen Phasen abwechseln, stieg die Bodendeformation erneut deutlich an: sie sprang von 8,5 auf 13 cm. Doch dieser Wert ist mit Vorsicht zu genießen, es könnte sich auch um einen Messfehler handeln. Wenn nicht, dann sollten wir bald wieder eine deutliche Zunahme des Lava-Ausstoßes erleben. Darüber hinaus ereignete sich heute wieder ein moderates Erdbeben mit der Magnitude 4,6 in einer Tiefe von 37 km. Die Anzahl der Erdbeben hat abgenommen. Das IGN registrierte gestern 69 Erdstöße.

Vulcano: Evakuierungen werden vorbereitet

Staat: Italien | Lokation: 14.87 ; 38.50 | Eruption: Fumarolisch

Auf der Liparischen Insel Vulcano hat der Zivilschutz nun beantragt die Warnstufe von „gelb“ auf „orange“ anzuheben. Grund hierfür sind vor allem die hohen Gaskonzentrationen in Teilen von Porto di Levante. Sie sind weiter gestiegen und haben so kritische Werte erreicht, dass ein Übernachten in den betroffenen Gebieten nicht mehr gestattet werden kann. Eine entsprechende Verfügung wurde erlassen. Kurzum, es müssen ca. 250 Personen evakuiert werden. Für diese Menschen braucht es nun neue Unterkünfte. Diese stehen auf der Insel allerdings bestenfalls in Hotels zur Verfügung, die außerhalb der Zone mit den Gasemissionen liegen. Die Krise begann im Oktober mit einer erhöhten Seismizität, die, genauso wie der Gasausstoß, von einem intrudierten Magmenkörper verursacht wurde. Man befürchtet einen Vulkanausbruch.

Der Regionalpräsident Musumeci erklärte: „Die in den letzten Tagen vom Nationalen Institut für Geophysik und Vulkanologie festgestellte weitere Zunahme der Emission giftiger Gase erfordert in der Tat die Verabschiedung dringender Vorsichtsmaßnahmen zum Schutz der öffentlichen und privaten Sicherheit , einschließlich der Überwachung von Phänomenen und Gasen, des Verbots von gefährdeten Gebieten und der möglichen Umsiedlung der Bevölkerung aus ihren Häusern. Unsere Regierung steht der Gemeinde nahe und verpflichtet sich, mit dem Bürgermeister und allen nationalen Strukturen bei der Bewältigung des Notfalls zusammenzuarbeiten“.

In den letzten Wochen wurde das vulkanologische Beobachtungsnetzwerk um den Vulkan massiv ausgebaut. Tatsächlich ist im Wochenbulletin vom 16. November allerdings ehr von einer leichten Entspannung der Situation zu lesen, allerdings mit der Einschränkung, dass starke Regenfälle einige Messwerte verfälschten. Aber seitdem sind wieder 4 Tage vergangen und bei der Dynamik eines sich möglicherweise anbahnenden Vulkanausbruchs können die Werte inzwischen anders aussehen.

Vulkan-News 19.11.21: Cumbre Vieja, Stromboli

Am Cumbre Vieja kam es zu einem Lavaüberlauf. Der Semeru eruptierte eine Aschewolke. Der Stromboli zeigte sich munter.

Cumbre Vieja: Zunahme der Inflation

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Unter dem Cumbre Vieja hat die Akkumulation von Magma weiter zugenommen. An der Messtation LP 3 beträgt die Bodenhebung heute ca. 9 cm. Die Seismizität hat abgenommen, konnte gestern mit gut 90 Erdbeben aber durchaus noch als hoch eingestuft werden. Heute Nacht ereignete sich eine Erschütterung mit einer Magnitude von 4,9. Das Hypozentrum lag 40 km tief. Der Schwefeldioxid-Ausstoß ist wieder auf hohe Werte geschnellt und liegt bei 24.000 Tonnen am Tag. Der Tremor fluktuiert. Soviel zur grauen Theorie der Messwerte. Interessanter dürfte die Meldung sein, dass es gestern wieder zu einem Lavaüberlauf kam. Es gibt Berichte, nach denen ein Teil der nördlichen Kraterwand kollabierte. Andere Augenzeugen sprechen von einer allgemeinen Aktivitätssteigerung ohne vorherigen Kollaps. Wie schon bei früheren Ereignissen, schoss ein Schwall Schmelze den Hang hinab. Der resultierende Lavastrom fraß sich durch bebautes Gebiet und zerstörte einige Häuser. Das VAAC detektierte abends Vulkanasche in 3700 m Höhe. Aktuell steigt Tephra bis zu 2400 m hoch auf. Unter der Aschelast ist gestern das Dach einer Sporthalle eingestürzt. Es wurde zusätzlich durch Regenwasser beschwert, welches von der Asche am Abfließen gehindert wurde.

Semeru: Ascheeruption detektiert

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption:  Dom

Auf der indonesischen Insel Java eruptiert der Semeru weiter. Gestern wurde wieder eine Aschewolke detektiert. Sie stieg bis auf einer Höhe von 4300 m auf. Die Daten stammten von Beobachtern am Boden. Tatsächlich ist der Vulkan viel aktiver, als die sporadischen VONA-Meldungen vermuten lassen: Das VSI registriert täglich um 70 seismische Signale, die von Eruptionen ausgelöst werden. Die Seismizität ist allerdings gering und es gibt nur selten vulkanisch bedingte Erdbeben.

Stromboli zeigt sich aktiv

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Der italienische Dauerbrenner Stromboli zeigt sich von seiner aktiven Seite und erzeugte gestern zahlreiche Explosionen. Das LGS detektierte 316 thermische Durchgänge, die mit Eruptionen in Verbindung standen. Der Durchschnittswert liegt bei 100. Der akustische Explosionsdruck betrug maximal 0,6 bar, was ein vergleichsweiser geringer Wert ist. Hoch dagegen, war die Anzahl der VLP-Beben. Sie belief sich auf fast 14 Ereignissen pro Stunde. Die restlichen Parameter waren unauffällig. Dafür gab es in Vulkannähe weitere schwache Erdbeben im Tyrrhenischen Meer. Sie zeugen von den Prozessen der Subduktion, die sich in Tiefen von mehr als 100 km abspielen.

Vulkan-News 18.11.21: Cumbre Vieja, Sakurajima

Am Cumbre Vieja nahmen Seismik und Inflation gestern zu. Heute ist der Tremor niedrig. Der Sakurajima eruptierte eine Aschewolke.

Cumbre Vieja: Tremor runter, Inflation rauf

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

 

Gestern war mal wieder ein spannender Tag am Cumbre Vieja: die Seismizität zog deutlich an und es wurde ein neuer Bebenrekord aufgestellt: das IGN detektierte ca. 330 Erdbeben. Einige davon hatten Magnituden im 4-er Bereich und konnten von unserem Mann vor Ort deutlich gespürt werden. Die schwereren Erschütterungen befanden sich wieder im Bereich des unteren Magmenkörpers und wurden sehr wahrscheinlich vom Magmenaufstieg ausgelöst. Zumindest stieg die Inflation leicht an und beträgt nun etwas mehr als 6 cm. Der Tremor fiel heute allerdings deutlich, doch nichtsdestotrotz stößt der Vulkan eine respektable Menge an Tephra aus. Die Satelliten sind allerdings nicht in der Lage die Höhe der Aschewolke zu bestimmen.

Lavaströme sind ebenfalls aktiv. Nachts war die LiveCam auf die Mündung einer Tube gerichtet, aus der ein Lavastrom entspringt. Die Lava fließt überwiegend auf der Bahn des bekannten Lavadfeldes, wodurch dieses mächtiger wird, aber nicht wesentlich mehr Fläche einnimmt. Diese wird mit 10,4 Hektar angegeben. Der Schwefeldioxid-Ausstoß ist mit 2500 Tonnen am Tag verhältnismäßig niedrig.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Aktivität am Cumbre Vieja fluktuiert. Ein baldiges Ende der Eruption lässt sich noch nicht postulieren, auch wenn der allgemeine Trend der Aktivität rückläufig ist. Doch über die Prozesse im Erdinneren können wir nur spekulieren, so kann die Eruption langsam auslaufen, oder aber es könnte weiteres Magma aufsteigen und den Ausbruch zeitweise wieder verstärken.

Piton Fournaise: Kleine seismische Krise

Staat: Frankreich | Koordinaten: 21.23, -55.71 | Eruption: Seismik

Am Piton Fournaise kam es gestern Nachmittag zu einer kleinen seismischen Kriese: das OVPF detektierte 47 vulkantektonische Erdbeben, die sich nahe der Erdoberfläche ereigneten. Das aufsteigende Magma schaffte es aber nicht bis zur Oberfläche.

Sakurajima mit Eruption

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Vulcanianisch

Es ist schon ein paar Wochen her, dass es etwas über den südjapanischen Vulkan Sakurajima zu berichten gab. Heute steht er mit einer Eruption in den News, bei der Vulkanasche bis auf 2400 m Höhe aufstieg und in Richtung Südosten driftete. Die Seismik des Vulkans ist unauffällig und es schaut nicht danach aus, dass sich eine größere Eruptionsserie zusammenbraut, obwohl sicher noch weitere Explosionen folgen könnten.

Vulkan-News 17.11.21: Taal

Am Taal-Vulkan ereigneten sich phreatische Eruptionen. Am Cumbre Vieja steigerten sich Tremor und Seismizität.

Cumbre Vieja: Aktivitätssteigerung

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Flankeneruption

Gestern stieg der Tremor am Cumbre Vieja weiter an und auch die Seismizität machte einen gehörigen Sprung nach oben: Seit Mitternacht wurden 113 Erschütterungen detektiert. Die Stärkste brachte es heute Morgen auf eine Magnitude von 4,4. Der Erdbebenherd lag in 37 km Tiefe. Die Bodenhebung ist stabil geblieben und liegt bei ca. 5,5 cm. Die Livecam ist auf einen verzweigten Lavastrom gerichtet. Dementsprechend sieht man die Vorgänge am Krater nicht. Laut den Daten würde ich eine Zunahme des Tephra-Ausstoßes vermuten. Heute Nacht detektierte das VAAC Vulkanasche in einer Höhe von 2400 m.

Taal eruptierte phreatomagmatisch

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Am philippinischen Taal-Vulkan kam es heute Nacht (Ortszeit) zu 2 kurzweiligen phreatomagmatischen Eruptionen. Sie ereigneten sich um 1:46 Uhr und 2:54 Uhr und erzeugten seismische Signale von 1 und 2 Minuten Dauer. Die Explosionen erzeugten zwei heiße Dampfwolken, die zwischen 400 und 500 m hoch aufstiegen und auf den Thermalkameras zu sehen waren. PHILVOLCS berichtet noch von einer weiteren Eruption, die sich in den letzten 2 Tagen ereignet haben muss.

Die Explosionen ließen sich zwar nicht Vorhersagen, kamen aber auch nicht überraschend, denn schließlich steigt unter dem Vulkan Magma auf und er verfügt über ein Hydrothermalsystem. Phreatomagmatische Eruptionen entstehen, wenn Magma in Kontakt mit Wasser kommt. Normalerweise wird bei einer phreatomagmatischen Eruptionen auch Tephra gefördert. Da dies hier offenbar nicht der Fall gewesen war, handelte es sich wahrscheinlich um phreatische Eruptionen, die ohne direkten Kontakt zwischen Magma und Wasser entstanden. Wie auch immer, die Ausbrüche sind ein Indiz dafür, dass sich bald auch stärkere Eruptionen ereignen könnten. PHILVOLCS zeigt sich alarmiert und empfiehlt Piloten den Luftraum um den Taal-Vulkan zu meiden.

Gestern war die Seismizität ehr gering und es wurden nur 5 vulkanisch bedingte Erdbeben aufgezeichnet. Der Schwefeldioxid-Ausstoß lag bei 11846 Tonnen am Tag.

Vulkan-News 16.11.21: Cumbre Vieja, Kilauea

Der Cumbre Vieja steigerte gestern seine Aktivität, der Tremor stieg leicht an. Der Kilauea eruptiert weiter einen Lavasee.

Cumbre Vieja mit Aktivitätssteigerung

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Flankeneruption

Der Vulkan auf La Palma legte sich gestern Abend noch einmal richtig ins Zeug und produzierte eine Lavafontäne, nebst Aschewolke und Lavaströmen. Unser Vereinsmitglied Philippe befindet sich vor Ort und berichtete von einem starken vulkanischen Gewitter mit vielen Blitzen in der Aschewolke. In den sozialen Medien wird auch über einem kleinen Tornado geschrieben, der sich über dem Lavafeld bildete. Solche Tornados entstehen aufgrund der starken Thermik über der Lava und können durchaus gefährlich werden, da sie große Trümmerteile herumwirbeln können. Mir selbst ist am Vulkan Fogo einmal ein Dachblech entgegen gewirbelt.

Der Tremor stieg parallel zu der gesteigerten Tätigkeit an und fällt aktuell wieder leicht. Auf der Livecam sieht man heute Morgen nur noch Dampf mit gelegentlichen Tephraschüben. Der Schwefeldioxid-Ausstoß liegt bei 13500 Tonnen am Tag. Die Seismizität ist vergleichsweise niedrig, dafür stieg die Bodenhebung an der Messstation LP3 auf gut 5,5 cm. Obwohl die Daten langfristig einen rückläufigen Trend anzeigen, ist es zu früh um Entwarnung zu geben: im Untergrund wird sich noch einiges an Magma befinden und es ist nicht möglich vorherzusagen, wann die Eruption stoppen wird.

Das 72 Jahre alte Todesopfer vom Freitag wurde obduziert und die Todesursache konnte nicht ermittelt werden. Die Leiche zeigte keine Spuren von äußeren Einwirkungen. Zuerst wurde mitgeteilt, dass der Mann von seinem einstürzenden Hausdach erschlagen wurde.

Kilauea: Kegelspitze eingestürzt

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch

Die Eruption im Halemaʻumaʻu-Krater des Kilaueas auf Hawaii geht weiter. Es ist ein Förderschlot auf der Westseite des Kraters aktiv. Um ihn bildete sich ein kleiner Kegel, dessen Spitze vorgestern einstürzte. Im Förderschlot sammelt sich Lava, bevor sie sich in den Krater ergießt und es kommt zu Lavaspattering. Der Lavasee zeigte sich gestern aktiver und dehnte sich etwas weiter aus. Der Gesamtanstieg der Lavafüllung im Krater beträgt 59,5 Metern. Das gesamte eruptierte Volumen seit Beginn der Eruption, wurde am 9. November auf etwa 27 Millionen Kubikmeter geschätzt.