Ätna: weiterer Schlot aktiv geworden

Dr. Boris Behncke fotografierte gestern Abend den Ätna und enthüllt auf seinen Bildern, dass im Osten des Neuen Südostkraters der „Puttusiddu“ genannte Schlot aktiv geworden ist. Er produziert kleine strombolianische Eruptionen. Zudem ist der größere Sattelschlot tätig.

Am Vortag ereignete sich ein schwaches Erdbeben der Magnitude 2,5. Der Erdbebenherd lag 9 km tief. Das Epizentrum befand sich 6 km nördlich von Paternò. Die Salinelle di Paternò stand in den letzten Tagen öfters im Fokus der Berichterstattung, weil sich die hydrothermale Aktivität verstärkt hat.

Bereits am Wochenende lichteten sich die hartnäckigen Wolken kurz und enthüllten einen schneebedeckten Ätna samt strombolianischen Eruptionen aus dem Neuen Südostkrater. Der Tremor bewegte sich zeitweise im roten Bereich. Man kann davon ausgehen, dass die Aktivität anhält.

Lewotolok weiter tätig

Der Vulkan auf Lembata (Indonesien) stieß gestern weiter Vulkanasche aus. Das VAAC detektierte sie in einer Höhe von 3000 m. Die Seismizität steigerte sich erheblich und deutet darauf hin, dass die eruptive Hauptphase noch bevorsteht.

Popocatepetl eruptiert

Der mexikanische Popocatepetl eruptiert wieder zuverlässlicher. Gestern Abend gab es eine Aschewolke, die bis zu 6100 m ü.N.N. aufstieg und in südöstlicher Richtung driftete. CENAPRED meldete 233 Asche-Dampf-Exhalationen und 100 Minuten Tremor.

Semeru setzt Tätigkeit fort

Um den Semeru auf Java ist es nicht wesentlich stiller geworden. Das VAAC meldet Vulkanasche in einer Höhe von 6100 m. Gestern Abend gingen 10 Schuttlawinen ab, die entsprechende seismische Signale erzeugten.

Telica mit Aschewolke

Gestern brachte das VAAC eine Meldungen zum Telica in Nicaragua heraus. Demnach wurde per Webcam eine Aschewolke gesichtet, unter der sich auch Dampf mischte. Unklar blieb, ob es eine kleine Eruption gegeben hat, oder ob die Asche durch ein Kollaps-Ereignis im Krater aufgewirbelt wurden. Die Höhe der Wolke wurde mit 1500 m über dem Meeresspiegel angegeben.

Semeru: Abgang pyroklastischer Ströme

Der indonesische Vulkan Semeru erzeugte heute Nacht 2 pyroklastische Ströme, die unter der Bevölkerung Angst und Schrecken verbreiteten. Medienberichten zufolge, sollen sich 550 Personen auf der Flucht befinden, ohne das Evakuierungen angeordnet wurden. Während am Vortag Trekkingtouren auf dem Vulkan untersagt wurden, verblieb der Alarmstatus auf „gelb“. Der betroffene Hang im Süd-Süd-Westen des Vulkans ist aber bereits gesperrt. Über diesen gingen die pyroklastischen Ströme ab. Der Längere legte eine Strecke von 3 km zurück. Die beiden Glutwolken erzeugten seismische Signale von 18 Minuten Dauer und mit Maximalamplituden von 25 und 15 mm. Sie erreichten den Fuß des Vulkans und zerstörten offensichtlich einen Bagger, der in einer der Abflussrinnen des Vulkans eingesetzt wurde.

Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 6100 m. Die „normale“ explosive Tätigkeit hat stark nachgelassen, seitdem der zähe Lavastrom gefördert wird. Er geht von einem Lavadom aus. Wahrscheinlich entstanden die pyroklastischen Ströme, als Teile des Lavastroms kollabierten. Es ist aber auch möglich, dass größere Explosionen die pyroklastischen Ströme triggerten. Es wurde harmonischer Tremor registriert, der darauf hindeutet, dass Magma im Fördersystem aufsteigt und eruptiert. Der Dom wächst und mit weiteren Ereignissen muss gerechnet werden.

Update: Unserer Fb-Gruppe „volcanoes and volcanism“ läuft gerade richtig heiß: dort werden zahlreiche Medien zum Ausbruch des Vulkans Semeru geteilt. Auf den Videos ist zu sehen, wie es aus den Ablagerungen der pyroklastischen Ströme mächtig dampft. Sie füllten eine größere Abflussrinne vollständig aus. Die Ablagerungen sind selbst am Rand noch bis zu 1 m mächtig. Aus der Nähe betrachtet scheinen die Ströme stärker gewesen zu sein, als es zunächst den Anschein hatte.

In unserer Gruppe wurden auch mehrere schöne Bilder vom Ätna geteilt. Sie zeigen strombolianische Aktivität am schneebedeckten Gipfel. Doch später mehr dazu.

Weiterführender Link: English version

Erta Alé: Neuer Lavasee im November

Am äthiopischen Vulkan Erta Alé bildete sich wahrscheinlich ein neuer Lavasee. Das lässt zumindest eine thermische Anomalie vermuten, die seit gestern auf einem Sentinell-Satellitenfoto zu erkennen ist. Laut MIROVA wird Wärmestrahlung mit einer Leistung von 103 MW emittiert. Zum ersten Mal wurde die Anomalie am 28.11.2020 um 10.45 Uhr detektiert. Zu diesem Zeitpunkt brachte sie es auf einer Leistung von 131 MW. In den Tagen zuvor war es immer mal wieder bewölkt, so dass die Aktivität vielleicht bereits früher einsetzte, ohne sie zu bemerken. Zuletzt wurde eine thermische Anomalie im September registriert. Sie ging allerdings vom Nordkrater aus und nicht wie jetzt vom Südkrater. Vergleicht man Satellitenbilder von jetzt und aus dem Oktober, so kann man auch morphologische Veränderungen im Nordkrater erahnen. Erst auf dem 2. Blick ist mir aufgefallen, dass es am Calderarand im Norden ebenfalls eine dunklere Stelle gibt, die wie ein frischer Lavastrom aussieht. Dieser Eindruck kann allerdings auch dem Schattenwurf geschuldet sein.

[twenty20 img1=“810915″ img2=“810916″ offset=“0.5″ before=“Erta Alé am 5. Otkober…“ after=“…und am 29. November 2020.“]

An Reisen in die Region ist augenblicklich allerdings aus 2 Gründen nicht zu denken: Wegen den Corona-bedingten Reisebeschränkungen und dem Bürgerkrieg in der Region Tigray. Die Regionshauptstadt Mekele ist nicht nur Brennpunkt der Kampfhandlungen, sondern auch das Tor zu Wüste Danakil, in der der Vulkan liegt. Doch davon demnächst mehr in einem Sonderbericht.

Lewotolok weiter aktiv

Auf der indonesischen Insel Lembata ist der Lewotolok weiterhin aktiv. Heute Nacht meldete das VAAC eine weitere Aschewolke. Der Hauptteil der Eruptionswolke stieg bis auf einer Höhe von 3000 m auf und driftete in westlicher Richtung. Ein Teil der Asche schaffte es dann bis auf 15.000 m Höhe und wurde vom Wind in südöstlicher Richtung verfrachtet. In wiefern dabei thermische Aufwinde eine Rolle spielten ist unklar. Das VSI meldet, dass die Aschewolken gut 1500-2000 m über Kraterhöhe aufsteigen. Gestern beobachteten die Vulkanologen 3 Eruptionen. Sie dauerten bis zu 110 Sekunden und erzeugten seismische Signale. Die Maximalamplituden lagen bei 30 mm. Es wurden 12 vulkanotektonische Erschütterungen aufgezeichnet.

Ein Sentinel-Satellitenfoto konnte eine der Aschewolken aufnehmen.

Lewotolok: größere Eruption

Der Lewotolok auf der indonesischen Insel Lembata sorgte heute mit einer stärkeren explosiven Eruption für Aufsehen. Um 07:50 Uhr Zulu brachte das VAAC Darwin eine VONA-Warnung raus, nachdem es zu einer Multilevel-Aschewolke gekommen sei: zunächst stieg die Aschewolke bis auf einer Höhe von 5500 m auf. Anschließend wurde Vulkanasche in eine Höhe von 15.000 m detektiert. Das VSI berichtet von einem seismischen Eruptionssignal, das 600 Sekunden dauerte und eine Maximalamplitude von 35 mm erzeugte. Außerdem wird harmonischer Tremor registriert, der in direktem Zusammenhang mit dem eruptiven Geschehen steht. Vulkanotektonische Erdbeben zeugen davon, dass Magma aus größerer Tiefe aufsteigt. Mit weiteren Eruptionen muss gerechnet werden. Sie könnten auch noch an Intensität zulegen.

Semeru mit Aschewolke

Auf Java in Indonesien ist der Semeru weiter aktiv. Das VAAC berichtet von Vulkanasche in einer Höhe von 4900 m. Gestern registrierte das VSI ungewöhnlich viele Steinschläge und Schuttlawinen. Es wurden 41 entsprechende seismische Signale festgestellt. Zudem kam es zu 7 Eruptionen und 10 Exhalationen. Signale, die auf Magmenaufstieg hindeuten wurden nicht aufgefangen. Allerdings muss das nicht unbedingt bedeuten, dass kein Magma aufsteigt. Es könnte sein, dass der Förderkanal frei ist und dass das Magma keine umliegenden Gesteine bricht und daher keine vulkanotektonischen Beben erzeugt werden.

Pacaya eruptiert Asche

Der Pacaya in Guatemala eruptiert nicht nur einen Lavastrom, sondern steigerte seine explosive Tätigkeit. Laut INSIVUMEH wird glühende Tephra bis zu 175 m über den McKenney-Krater ausgestoßen. Vulkanasche steigt höher auf und kann in Ortschaften niedergehen. Der Lavastrom, der aus einer Spalte auf der Südwestflanke eruptiert wird, hat eine Länge von fast 800 m.

Popocatepetl wird wieder munterer

Nach einigen Tagen der relativen Ruhe, wird der mexikanische Vulkan Popocatepetl wieder munterer. Das VAAC meldet Vulkanasche in einer Höhe von 6700 m. Zudem wurden gestern 308 Exhalationen aufgezeichnet und 71 Minuten Tremor registriert.

Klyuchevskoy: Update 28.11.20

Der russische Vulkan Klyuchevskoy liegt auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka und war heute Nacht wieder besonders aktiv. Es gab mehrere VONA-Warnungen, nach denen Aschewolken bis auf einer Höhe von 6700 m ü.N.N. aufgestiegen sind. KVERT erhöhte die Warnstufe für den Flugverkehr auf „orange“. Entsprechend können jederzeit und ohne weitere Vorwarnungen Aschewolken auftreten, die den Flugverkehr gefährden. Starker Wind verfrachtet die Eruptionswolken in östlicher Richtung und lässt sie fast 100 km weit driften. Der Vulkan ist nicht nur explosiv tätig, sondern auch effusiv. MIROVA registrierte eine sehr hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 2077 MW. Das ist der höchste Wert der aktuellen Eruptionsphase. Die Wärmestrahlung wird von einem Lavastrom emittiert, der durch die Rinne von Apakhonchich fließt. Auf einem aktuellen Sentinel-Satellitenfoto ist zu erkennen, dass der Lavastrom -entsprechend der hohen Thermalstrahlung- an Länge zugelegt hat. Er ist jetzt gut 2500 m lang. Das Bild stammt aus dem Archiv.

Semeru eruptiert Vulkanasche

Der Semeru auf Java (Indonesien) erzeugt seit gestern VONA-Warnungen, nach denen er sich in einem Stadium kontinuierlicher Asche-Emission befindet. Die Vulkanasche wird in 4900 m Höhe detektiert und driftet Richtung Südwesten. MIROVA registrierte eine moderate Thermalstrahlung mit 59 MW Leistung. Sie stammt von einem hochviskosen Lavastrom auf der Südostflanke des Feuerbergs. Die Seismik ist laut MAGMA/VSI relativ gering. Gestern wurden nur 2 Eruptionssignale detektiert, sowie 2 vulkanotektonische Erdbeben. 10 Signale zeugten von starken Entgasungen und Schuttlawinen. Offenbar erzeugen die Ascheemissionen keine stärkeren Erschütterungen.

Merapi: Neuer seismischer Höchstwert

Gestern wurden am Merapi (Java) so viele seismische Signale aufgefangen, wie noch nie seit Beginn der aktuellen Dom-Wachstumsphase, die im Oktober begann. Es wurden ca. 560 Signale registriert. Bei den meisten Erschütterungen handelte es sich um hybride Erdbeben, die nicht genau einer Erdbebenart zugeordnet werden konnten. Heute sieht es so aus, als wäre die Seismizität etwas geringer als gestern. Die Seismometer zeichneten heute Nacht ein länger anhaltendes Signal auf. Dieses könnte von einem Gewitter stammen, oder aber auch von einem Lahar ausgelöst worden sein.

Lewotolok begann mit Eruption

Auf der indonesischen Insel Lembata ist der Lewotolok ausgebrochen. Das VAAC meldete eine Aschewolke, die bis auf einer Höhe von 1800 m ü.N.N. aufstieg. Die Vulkanologen von MAGMA/VSI registrierten ein zugehöriges seismisches Signal mit einer Dauer von 120 Sekunden und einer Maximalamplitude von 34 mm. Zudem wurden in der ersten Tageshälfte 10 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Bereits im Januar 2019 gab es erste Warnungen und der Alarmstatus wurde erhöht, nachdem die Seismik stieg. Um den Krater gibt es eine 2 km Sperrzone.

Den Lewotolok passiert man, wenn man mit dem Boot nach Komba Island fährt, auf dem sich der Batu Tara Vulkan befindet. Dieser Vulkan ist seit einigen Jahre ruhig, allerdings werden immer wieder thermische Signale registriert. Häufiger geschah das im letzten Monat. Der Vulkan wird meines Wissens nach nicht systematisch überwacht und ist einer der wenigen Weißen Flecken auf der Erde.

Ätna: Weitere Strombolianer

Gestern Abend lichteten sich die Wolken am Ätna wieder und die Anwohner des Vulkans konnten strombolianische Eruptionen aus dem Neuen Südostkrater beobachten. Teilweise wurde glühende Tephra so weit ausgeworfen, dass sie auf die Südflanke des Kegels landete und in Schuttlawinen fast bis zu seiner Basis rollte. Fotos aus dem Kraterbereich sind indes dünn gesät, denn auf Sizilien gilt eine nächtliche Ausgangssperre. Daher werden die Beobachtungen meistens aus großer Distanz getätigt.

Der Tremor fluktuiert bis in den roten Bereich hinein. Die Seismik befindet sich auf niedrigen-moderaten Niveau und konzentriert sich auf den oberen Bereich des Valle del Bove und unter dem Kraterbereich. Gestern wurde eine thermische Anomalie mit 29 MW Leistung registriert. Heute Morgen liegt sie bei 9 MW.

Salinelle di Paterno in guter Form

Bemerkenswert ist allerdings die Aktivität an der Salinelle von Paterno. Sie befindet sich auf der Südseite des Ätnas. In unserer FB-Gruppe wurden neue Fotos geteilt und was man dort sieht, kann eigentlich nicht nur auf den Einfluss von Regenwasser zurückzuführen sein. Allerdings sollte man die Situation dort auch nicht überbewerten: Im Jahr 2016 erzeugte die Salinelle mehrere Hundert Meter lange Schlammströme, ohne dass es zu einer großen Flankeneruption am Ätna gekommen wäre. Zu dieser Zeit gab es allerdings immer wieder stärkere Phasen mit Ascheeruptionen aus dem Neuen Südostkrater.

Semeru eruptiert Lavastrom

Der indonesische Vulkan Semeru liegt auf der Insel Java und bildet zusammen mit dem Bromo ein Vulkanmassiv. Seit Monaten ist der Semeru effusiv und explosiv aktiv. Er baut fleißig an seinem flachen Lavadom und es kommt zu strombolianischen Eruptionen, zudem gehen Schuttlawinen ab. Was bisher nicht kommuniziert wurde, ist der Umstand, dass seit ca. 2 Wochen ein Lavastrom fließt. Er kommt durch die Bresche in der südöstlichen Kraterwand und ist im oberen Bereich der Flanke unterwegs. Er hat eine Länge von 800-900 m und dürfte recht zähflüssig sein. Seit wann genau er unterwegs ist bleibt unklar. Ich entdeckte ihn auf einem Satellitenbild vom 16. November. Auf einem Bild vom 11. November war er noch nicht zu sehen. In den Berichten von MAGMA/VSI wird erwähnt, dass die Südostseite Sperrgebiet ist und es zum Abgang pyroklastischer Ströme kommen kann. Bei früheren Eruptionsphasen traten diese besonders im Zusammenhang mit den zähen Lavaströmen auf.

Pacaya: Lavastrom fließt noch

Am guatemaltekischen Vulkan Pacaya ist ebenfalls ein Lavastrom aktiv, der auf Satellitenfotos gut zu erkennen ist. Er fließt auf der Westflanke des Feuerbergs, auf der er auch entspringt. Laut INSIVUMEH strömt die Lava aus einer Eruptionsspalte, die sich im Oktober öffnete. Der Strom soll eine Länge von 325 m haben. Auf Satellitenfotos sieht das thermische Signal recht breit aus und deutlich länger, als die Vulkanologen angeben.

Ätna mit 3 aktiven Kratern

Vom Ätna auf Sizilien gibt es ebenfalls ein neues Sentinel-Satellitenfoto. Darauf zu erkennen sind 2 thermische Anomalien. Sie befinden sich im Neuen Südostkrater (NSEC) und in der Bocca Nuova. Die Anomalie dort ist ausgeprägter, als es noch vor wenigen Tagen der Fall war. Dr. Boris Behncke vom INGV konnte gestern Abend strombolianische Eruptionen aus beiden Kratern beobachten und schreibt, dass auch noch der Nordostkrater aktiv ist. Seine Aktivität erkennt man sehr schön in dem Video unten. Der Nordostkrater ist rechts im Bild, der NSEC links. Im wöchentlichen Bulletin des Instituts wird die Aktivität als schwach bezeichnet und die sonstigen Messwerte sind unauffällig.

Auffällig ist dagegen eine erhöhte Aktivität der Salinelle von Parterno. Hier wurden in unserer FB-Gruppe Videos von stark brodelnden Schlammquellen veröffentlicht. Allerdings muss man berücksichtigen, dass am Wochenende Unwetter über Süditalien niedergingen und dass der Regen die Fumarolen mit reichlich Wasser versorgte. Von daher könnte die Aktivität nur stärker als üblich erscheinen. Generell besteht die Vermutung, dass besondere Ereignisse in der Salinelle Frühindikatoren für eine Aktivitätszunahme des Vulkans sind.

Klyuchevskoy: Die Show geht weiter

Der russische Vulkan Klyuchevskoy (Kamtschatka) ist weiterhin sehr aktiv und fördert einen Lavastrom. Gestern emittierte er eine Wärmestrahlung mit 1470 MW Leistung. Das war ein Wert im oberen Bereich der aktuellen Messwerte. Wolken verhindern direkte Observierungen, aber auf einem Satellitenbild von gestern lässt sich die Spur des Lavastroms erahnen. Er hat eine Länge von ungefähr 2 km. Darüber hinaus ist der Klyuchevskoy strombolianisch aktiv. Mehrmals täglich werden größere Aschewolken gefördert. Heute Morgen erreichte Vulkanasche eine Höhe von 6100 m. Die Aschewolke driftete in nordöstlicher Richtung. Das Video wurde in unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“ geteilt.

Ebeko mit Eruption

Südlich von Kamtschatka schließen sich die Vulkane der Kurilen an. Hier ist es der Ebeko auf Paramushir, der immer wieder für Schlagzeilen sorgt. Der Vulkan eruptierte gestern eine Aschewolke, die bis auf einer Höhe von gut 3000 m über dem Meeresspiegel aufstieg.

Merapi: Seismik bleibt hoch

Am indonesischen Vulkan Merapi bleibt die Seismik weiter hoch. Gestern wurde zwar kein neuer Rekord aufgestellt, doch das VSI registrierte wieder ca. 530 Erschütterungen, die im Zusammenhang mit der vulkanischen Aktivität des Vulkans standen. Auf einem Sentinel-Satellitenfoto erkennt man eine dünne Gaswolke, die vom nördlichen Dombereich aufsteigt. Auf diesen Bereich wird sich das Domwachstum konzentrieren, was erklärt, warum es so selten zum Abgang pyroklastischer Ströme kommt: der Krater ist nach Süden hin offen, im Norden wird er durch hohe Wände begrenzt. Der Dom hat noch einiges an Platz, bevor er den großen Krater auffüllt und überragt. Nur im Süden ist die Kraterwand im Jahr 2010 kollabiert. Dort könnten pyroklastische Ströme abgehen, noch bevor der Dom den Krater auffüllt. Allerdings bleibt die Lage brisant, denn obwohl sich das Domwachstum auf den Nordsektor konzentriert, kann der Dom auch im Süden zulegen und instabil werden.

Ätna: Update 24.11.20

Der Ätna begrüßte den neuen Tag mit einer weiteren Ascheeruption. Ort des Geschehens war wieder der Neue Südostkrater. Die Asche stieg gut 200 m auf und wurde vom starken Wind in südwestlicher Richtung verfrachtet. Das VAAC gab keine Warnung heraus. Zuvor fiel der Tremor in der Nacht deutlich ab und fluktuiert nun in der Mitte des gelben Bereichs. Die Erdbebentätigkeit war am 21. und 22. November recht hoch. SismoWeb (INGV) zeigt für die beiden Tage 26 Beben an. Viele manifestierten sich unter dem zentralen Kraterbereich und im Valle del Bove. Das stärkste Beben brachte es auf M 2,5 und lag in 5 km Tiefe beim Ort Zafferana auf der Ostflanke. Es sammelt sich weiter Magma unter dem Vulkan an.

Merapi: Erdbebentätigkeit unvermindert hoch

Unter dem indonesischen Vulkan Merapi ist die Seismizität unvermindert hoch. Die Beben der ersten 6 Tagesstunden deuten sogar eine Zunahme der Aktivität an, denn es wurden 116 hybride Erdbeben und 15 vulkanotektonische Erschütterungen registriert. Sollte dieser Trend über den Tag fortbestehen, dann könnte ein neuer Rekord für die aktuelle Phase aufgestellt werden. Gestern wurde dieser nur um ca. 10 Beben verfehlt. Insgesamt wurden ca. 530 seismische Signale registriert, die mit der vulkanischen Aktivität im Zusammenhang standen. Noch finden die Geschehnisse am Merapi relativ wenig mediale Beachtung, dabei ist die Situation nicht weniger brenzlig, als etwa am Gunung Agung auf Bali, dessen Eruption vor 2 Jahren zu einem Mendienhype geführt hatte. Am Merapi sind halt weniger Touristen betroffen und die Bevölkerung hat sich an die gefährliche Situation gewöhnt.

Der Dom könnte durchaus noch Monate, oder sogar Jahre wachsen, bevor es zu großen Kollaps-Ereignissen kommt. Dennoch sind auch jeder Zeit starke explosive Eruptionen möglich. Sie stellen nicht nur eine ernste Gefahr für den Flugverkehr dar, sondern könnten ebenfalls pyroklastische Ströme generieren, die umliegende Dörfer ausradieren.

Santiaguito: Thermisches Signal

Der Dom am Santiaguito wächst und emittiert heute sogar Wärme, die von MIROVA registriert wird. Die Wärmestrahlung hat eine Leistung von 11 MW und liegt somit im moderaten Bereich. INSIVUMEH berichtet von Schuttlawinen, die über die Westflanke abgehen und den Fuß des Vulkans erreichen. Außerdem kommt es zu schwachen bis mäßig starken Explosionen.