Kilauea: hohe Seismik unter Gipfel

Am Kilauea auf Hawaii steigerte sich die seismische Tätigkeit unter der Gipfelcaldera abermals. Im Durchschnitt findet alle 4 Minuten ein Erdbeben mit Magnituden zwischen 2 und 3 statt. Fast 1 Mal am Tag gipfelt diese Aktivität in ein Erdbeben mit einer Magnitude größer als 5. Die Subsidenz unter dem Gipfel hält weiter an. wir werden zeugen einer Calderabildung, denn längst ist nicht nur mehr der Halema‘uma‘u -Krater vom Absacken des Bodens betroffen. Der Krater vergrößert sich zusehend und greift dabei auf die Caldera über. Es haben sich Staffelbrüche gebildet, welche sich bis zum Calderarand zeihen. Hält das Absinken des Gipfelbereichs weiter an, so könnte sich die Caldera selbst vergrößern. Auf jeden Fall ändert sich das Gesicht des Nationalparks deutlich.

Das Absinken des Gipfelbereichs ist direkt mit der Eruption im unteren Ostrift assoziiert. Dort tritt eine gehörige Menge Lava aus -bisher wurden ca. 0,15 Kubikkilometer Lava gefördert- was die Magmakammer einsinken lässt. Dieses Einsinken setzt sich bis in den Gipfelbereich des Vulkans fort. Der Schwefeldioxid-Ausstoß aus der Spalte 8 hat sich am Wochenende verdoppelt. Dies könnte ein Anzeichen dafür sein, dass sich auch die Lava-Förderrate signifikant vergrößert hat. Die Lava fließt in einem kanalisierten Lavastrom Richtung Kapoho, wo sie das Meer erreicht. Aus dem Kanal brechen gelegentlich kleinere Lavaströme seitwärts aus. Das USGS meldet, dass weiterhin neues Magma durch den magmatischen Gang fließt. Ein Ende der Eruption ist nicht in Sicht. Inzwischen werden für die Evakuierten Hütten gebaut. Die Menschen müssen sich darauf einstellen länger nicht mehr in ihre Heimat zurückkehren zu können, sofern ihre Häuser überhaupt noch stehen.

Gunung Agung mit Explosion

Seit längerem war der Vulkan auf Bali aus den Schlagzeilen verschwunden, nun meldet er sich mit einem Rummser zurück: gestern ereignete sich eine Eruption. Vulkanasche stieg bis in einer Höhe von 5 km ü.NN. auf. Es befindet sich nach wie vor Magma unter dem Vulkan und eine größere Eruption kann nicht gänzlich ausgeschlossen werden, selbst wenn es dafür derzeit keine direkten Anzeichen gibt.

Langila mit Eruption

Das VAAC Darwin registrierte eine kleinere Eruption des Vulkan Langila in Papua Neuguinea. Die Vulkanasche erreichte eine Höhe von 2,3 km. Der Vulkan zählt zu den aktivsten Feuerbergen des Inselstaates.

Pacaya: Lavastrom bestätigt

Der gestern beschriebene Lavastrom am Pacaya wurde nun durch neue Fotos bestätigt, welche in unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“ geteilt wurden. Bei INIVUMEH ist vom Lavastrom keine Rede, allerdings werden strombolianische Eruptionen beschrieben, welche bis zu 40 m hoch aufsteigen. Der Aufstieg zum McKenney Krater ist nach wie vor verboten, allerdings kontrolliert man nun, dass das Verbot auch eingehalten wird. Es wurden einige Touristen in Gewahrsam genommen, die das Verbot ignorierten. Grund für diese Kontrollen dürfte die Fuego-Katastrophe sein.

Fuego: seitwärts gerichtete Eruption

Gestern sind neue Bilder aufgetaucht, auf denen man sieht, dass aus der Depression auf der Südflanke des Fuegos Vulkanasche aufsteigt. Es wurde ein debris flow (Aschestrom) generiert, der durch den oberen Bereich der neuen Schlucht lief. Dies legt die Vermutung nahe, dass das Loch in der Depression in der Tat ein Seitenschlot sein könnte. Während der großen Eruption vor einer Woche könnte dieser für eine seitwärts gerichteten Eruption verantwortlich gewesen sein, welche die katastrophalen Auswirkungen des Ausbruchs dramatisch verstärkt haben dürfte. Da sich der Fuego während der Naturkatastrophe in Wolken hüllte, gibt es keine visuellen Bestätigungen für diese Theorie.

Starke Regenfälle generieren derzeit Lahare am Fuego. INSIVUMEH veröffentlichte ein beeindruckendes Video eines dampfenden Schlammstroms. Dies belegt, wie heiß die Ablagerungen der pyroklastischen Ströme noch sind. Wer auf ein PF-Feld hinausläuft versinkt in den pudrigen Ablagerungen schnell knietief und kann sich schlimmste Verbrennungen an den Füßen und Beinen zuziehen! Es kann Monate dauern, bis die feine Vulkanasche abgekühlt ist.

Ansonsten scheint der Vulkan wieder seine gewohnte explosive Tätigkeit aufgenommen zu haben. Es wird von durchschnittlich 7 explosive Eruptionen pro Stunde berichtet, welche glühende Tephra und Aschewolken fördern.

Pacaya mit Lavastrom

Mich erreichte ein Video, auf dem man sieht, wie sich ein Lavastrom durch eine Schlucht schlängelt. Soweit nichts besonderes, denn seit Monaten fließt Lava über den Hang des Pacayas. Mittlerweile fließt der Lavastrom allerdings bereits durch eine bewaldete Zone auf der Flanke und ist dementsprechend lang. Im Bulletin des INSIVUMEH ist allerdings nur von explosiven Eruptionen die Rede, es kann sein, dass das Video nicht ganz aktuell ist. Auf jeden Fall war der Pacaya in den letzten Monaten sehr aktiv und förderte Lavaströme im oberen Bereich des Vulkanhangs.

Kilauea: massives Schwarmbeben

Update 09.06.18: Gestern Mittag ereignete sich das erwartete Erdbeben mit einer Magnitude von 5,2. In den Stunden danach war die Seismik rückläufig. Mittlerweile zieht sie wieder deutlich an, so dass sich das nächste Erdbeben mit größerer Magnitude bald ereignen wird. Mittlerweile sind die Vulkanologen des HVO davon überzeugt, dass es sich bei den Erdbeben eigentlich um explosive Eruptionen handelt, die tief unten im Fördersystem stattfinden. Die Explosionen setzen soviel Energie frei, wie sie von einem Erdbeben erzeugt werden würde, dessen Magnitude angegeben wird. Mir ist allerdings nicht klar, warum nach den Explosionen weniger schwache Erdbeben stattfinden. Um da einen entsprechenden Zusammenhang herzustellen, müsste man davon ausgehen, dass auch die Erdbeben mit kleineren Magnituden in Wirklichkeit Eruptionen sind.

Nicht nur der Halema‘uma‘u-Krater sackt weiter ab, sondern auch der Pu‘u ‘Ō‘ō-Krater. Neue Luftaufnahmen enthüllen wie stark er in den letzten Wochen kollabiert ist. Interessant ist der zylinderförmige Schacht: dort muss Magma gestanden haben.

Derweilen geht die Leilani-Eruption weiter. Die Kapoho-Bucht ist komplett aufgefüllt und das Lavadelta schiebt sich immer weiter ins Meer hinaus. Es sind mehrere Lavaströme aktiv, welche überwiegend von Spalte 8 gespeist werden. Die Lavafontänen erreichen eine Höhe von 70 m. Ein Ende der Eruption ist nicht in Sicht.

Originalmeldung: Unter der Gipfelcaldera des Kilaueas manifestiert sich derzeit ein starkes Schwarmbeben. Sehr wahrscheinlich wird sich in kürze wieder ein starkes Erdbeben mit einer Magnitude größer als 5 ereignen. Die Gefahr eines großen Kollaps-Events steigt zusehends.

Die Leilani-Kapoho-Eruption auf der Küstenebene geht unterdessen weiter. Die Berichte sind ein wenig widersprüchlich: erst hieß es, dass Spalte 8 weniger Lava ausstößt, nun, dass die Lavafontänen höher geworden sind. Eins ist klar: innerhalb weniger Tage baute sich um die Schlote ein Schlackenkegel auf, der bereits gut 40 m hoch ist und weiter wachsen dürfte.

Fuego-Katastrophe: die Suche nach den Schuldigen

Bei der Katastrophe am Vulkan Fuego starben mehrere 100 Menschen. Bisher wurden gut 100 Leichen geborgen, doch es werden noch 190 Personen vermisst. Die Meisten dürften Opfer der pyroklastischen Ströme und Lahare geworden sein. Die Bergungsarbeiten gehen nur schleppend voran: immer wieder müssen die Arbeiten unterbrochen werden, da starke Regenfälle niedergehen und die Gefahr weiterer Lahare hoch ist.

6 Tage nach der Katastrophe stellt man sich die Frage, ob man die Gegend nicht hätte rechtzeitig evakuieren können. Laut den Vulkanologen von INSIVUMEH gab es bereits Stunden vor der eigentlichen Katastrophe ein Bulletin, dass der Katastrophenschutzbehörde CONRED vorlag. In diesem Bulletin warnten die Vulkanologen vor einer starken Eruption, die zum Zeitpunkt der Warnung schon im Gang war, aber Stunden vor den vernichtenden pyroklastischen Strömen erschienen war. Die Verantwortlichen bei CONRED schieben nun den Vulkanologen den Pudel zu, indem sie sagen, das Bulletin wäre nichtssagend gewesen. Man ging wohl davon aus, dass es sich um einen der „üblichen“ Paroxysmen handelte, welche sich alle paar Wochen ereigneten. Dabei hätte man durchaus auf der Hut sein müssen: bereits der bisher letzte Paroxysmus Anfang Februar war deutlich stärker als die vorangegangenen und die pyroklastischen Ströme stoppten kurz vor bewohntem Gebiet. Die Pause seit dieser Eruption war ungewöhnlich lang, so dass mehr Material und Druck akkumuliert wurde als üblicherweise. Die einzelnen Explosionen vor der katastrophalen Eruption wurden immer stärker.

Erschwerend kam hinzu, dass sich der Fuego in Wolken hüllte, visuelle Observierungen waren praktisch nicht möglich. Als die pyroklastischen Ströme unterhalb der Wolkendecke erschienen, war es für eine Flucht praktisch bereits zu spät. Trotzdem fuhr ein Lautsprecherwagen durch die Straßen, versuchten die Bevölkerung zu warnen. Der Appell verschalte ungehört, bzw. wurde ignoriert. Einige wenige versuchten die Flucht.

Als Außenstehender stelle ich mir die Frage, warum es in den Orten am Fuße des Vulkans keine Alarmsirenen gab? Warum wurde die Bevölkerung nicht auf den Notfall vorbereitet? War es Ignoranz, oder schlichtweg Geldmangel? Dass der Fuego das Potenzial zu so einer Katastrophe hat war schließlich bekannt. Noch wichtiger ist die Frage, was man aus dieser Katastrophe lernt? Wird versäumtes nachgeholt? Dürfen Touristen weiterhin auf den benachbarten Acatenango steigen, um den Vulkan zu beobachten? Was macht man als Tourist im Katastrophengebiet? Die Verantwortlichen sollten schnell Lösungen finden, denn schließlich ist nach dem Paroxysmus vor dem Paroxysmus!

(Quelle: Reuters)

Kilauea: von Erdbeben und Spalten

Die besonders hohe Seismik gipfelte gestern in ein weiteres Erdbeben der Magnitude 5,5 unter der Gipfelcaldera des Kilaueas. Nun wo die Spannungen abgebaut sind, ist die Erdbebentätigkeit geringer, es ist wahrscheinlich nur eine Frage von Stunden, bis sie wieder deutlich ansteigt und ein neues starkes Erdbeben generieren wird. Derweilen kommt es zu weiteren Kollaps-Events im Halema‘uma‘u-Krater dessen Boden absackt und praktisch vom früheren Pitkrater (in dem der Lavasee brodelte) gefressen wird. Es ist möglich, dass sich der Halema‘uma‘u-Krater vergrößert, bereits jetzt sieht man, dass sich Teile außerhalb des eigentlichen Kraters absenken. Streng genommen beobachten wir gerade den Prozess einer Calderablidung, da sich der Krater ja nicht durch explosive Eruptionen vergrößert, sondern durch Kollaps aufgrund einer sich entleerenden Magmakammer. Mittlerweile sind auch die Straßen im Bereich des Gipfels ordentlich in Mitleidenschaft gezogen worden, da sich große Risse bildeten, welche die Straßen unpassierbar machen.

Damit kommen wir zur Eruption auf der Küstenebene bei Leilani. Die Bucht von Kapoho wurde komplette mit Lava aufgefüllt. Ein Lavadelta reicht sogar über die ehemalige Bucht hinaus. Die einmaligen tidalen Thermalpools sind vernichtet worden, mit ihnen mehr als 500 (!) Häuser. Seltsamer Weise berichten die öffentlich-rechtlichen Nachrichtensender nicht darüber. Gestern verringerte Spalte 8 ihre Aktivität. Wenig später reaktivierte sich Spalte 24. Es scheint also noch ordentlich Druck auf der Leitung des magmatischen Gangs zu sein.

Fuego mit weiteren Eruptionen

Gestern Mittag manifestierte sich am Fuego eine weitere Eruption, bei der Vulkanasche 5 km hoch aufstieg. Abends wurde ein neuer pyroklastischer Strom generiert. CONRED warnt vor weiteren Eruptionen und Laharen. Die Ausbruchsserie kommt natürlich ausgerechnet zur Regenzeit, wenn sich der Vulkan meistens in Wolken hüllt und visuelle Observationen schwierig sind. Zudem erhöht der Regen die Gefahr von Laharen dramatisch.

Kilauea: neuer ocean entry bei Kapoho

Was seit einigen Tagen befürchtet wurde, ist nun eingetreten: der Lavastrom aus Spalte 8 erreichte bei Kapoho den Ozean. Dabei wurden nicht nur zahlreiche Häuser an der Küste zerstört, sondern auch einmalige Warmwasserbecken. Die Thermalpools waren sehr beliebt und ihr Verlust wird dramatischer eingeschätzt als die Zerstörung der Gebäude. Ob alle Pools zerstört wurden ist noch nicht bekannt, auf jeden Fall zieht sich eine Schneise der Zerstörung durch die paradiesische Bucht von Kapoho.

Nach dem starken Erdbeben der Magnitude 5,5, welches sich vor 2 Tagen ereignete, ging die Seismik für einige Stunden zurück. Heute lebte sie wieder auf und ist mindestens so starke wie vor dem Beben. Die Hypozentren liegen in geringer Tiefe und konzentrieren sich auf den Bereich der Gipfelcaldera.

 

Fuego: Lage nach Eruption dramatisch

Langsam wird das gesamte Ausmaß der Katastrophe am Fuego in Guatemala sichtbar: mehrere Dörfer wurden von pyroklastischen Strömen getroffen. Diese waren bis zu 12 km lang und somit 4 km länger, als bisher berichtet wurde. Zudem gingen Lahare nieder. Am schlimmsten betroffen ist der Ort El Rodeo. Bisher wurden 69 Todesopfer geborgen, zahlreiche Personen werden noch vermisst. Es gibt viele Verletzte. Bei Regen drohen weitere Lahare. Es gab zudem bereits eine neue explosive Eruption, wobei mir nicht bekannt ist, ob auch pyroklastische Ströme generiert wurden.

An der SW-Flanke entstand eine Depression (Vertiefung), welche durch Erosion entstanden sein kann: die pyroklastischen Ströme und Lahare haben das lockere Material der Flanke abgetragen und mitgerissen, was die katastrophalen Auswirkungen verstärkte. Im mittleren Bereich der Depression entstand ein Loch, welches meiner Meinung nach auf einen zusätzlichen Kollaps hindeutet. Sollte das Loch ein Krater sein und eine Verbindung zum Förderschlot besitzen, dann könnte hier demnächst Lava austreten. Eine seitwärts gerichtete Explosion ist ebenfalls nicht auszuschließen. Die Situation bleibt gefährlich.

Auffällig ist, dass MIROVA keine besonders hohe thermische Strahlung feststellte. Dies kann an starker Bewölkung gelegen haben, oder und daran, dass keine Lavaströme gefördert wurden. Es war eine rein explosive Eruption und kein Paroxysmus, bei dem typischerweise auch ein Lavastrom gefördert wird. Allerdings sagt Physiker und Blogger Carl Rehnberg (Volcanocafe), dass die Eruption laut Instrumenten-Angaben 18 Stunden dauerte. Dabei wären wir bei der Frage, ob es vor der Eruption Anzeichen der bevorstehenden Katastrophe gab, oder ob sich diese tatsächlich komplett spontan ereignete. Denkbar wäre dies, bei einer phreatomagmatischen Eruption, wenn Magma mit einer großen Menge Grundwasser in Kontakt kommt. In solchen Fällen gibt es oft nur wenige Stunden/ Minuten vor der Explosion eine erhöhte Seismik. Allerdings war in den letzten Wochen auffällig, dass es seit Anfang Februar keinen Paroxysmus mehr gab und dass sich die Stärke einzelner Eruptionen vergrößerte. Dies deutet auf eine längerfristige Änderung im Vulkanverhalten hin, welche sich möglicherweise auch in Messdaten widergespiegelt haben könnte. Das öffentlich zugängliche Seismometer (bei der LiveCam) war seit Jahren praktisch unbrauchbar, da entweder defekt, oder falsch skaliert. Das Gleiche gilt für das Seismogramm vom Pacaya. Meiner Meinung nach benötigen die Vulkanologen in Guatemala ein wesentlich höheres Budget für die Überwachung der Vulkane.

Fuego: katastrophale Eruption

Update 21:30 Uhr:  Ein Anwohner des Fuegos (Ulrich Schirmer) berichtet mir gerade, dass ein Teil der Südwestflanke des Vulkans kollabiert/ausgeblasen wurde und sich ein neuer Krater bildete. Zumindest entstand eine große Depression in der Flanke, in deren oberen Teil ein großes Loch klafft. Die Folgen werden nach und nach deutlich. Wahrscheinlich war der Hauptschlot im Gipfelkrater verstopft, so dass sich ein gewaltiger Gasdruck im Vulkan sammelte. Die Depression erinnert mich an die Spalte, welche 2006 am Ätna-Südostkrater entstand. Das damalig Event war die Geburtsstunde des Neuen Südostkraters. Die Zahl der Todesopfer beläuft sich nun auf 64, Tendenz steigend.

Originalmeldung: Gestern ereignete sich am Fuego in Guatemala eine explosive Eruption mit katastrophalen Auswirkungen. Beim stärksten Ausbruch seit Jahrzehnten stieg Vulkanasche bis zu 17 km hoch auf. Es wurden 8 km lange pyroklastische Ströme generiert, in denen zahlreiche Menschen den Tod fanden. Bisher ist von mindestens 25 Toten die Rede, 20 Personen sind schwerverletzt, 300 Menschen erlitten leichtere Verletzungen. Die Glutwolken erreichten bewohntes Gebiet und flossen über befahrene Straßen. Einige Siedlungen sind von der Außenwelt abgeschnitten. Über 3000 Menschen wurden evakuiert.

Besonders schlimm betroffen ist -laut Medienberichten- das Dorf El Rodeo. Dieses liegt im Südosten des Vulkans an der Bundesstraße 14. Ein Ort weiter beginnt die Aufstiegsroute auf den Vulkan. Auch Vulkanbeobachter am Acatenango sollen in Mitleidenschaft gezogen worden sein.

Nun drohen Lahare (Schlammströme), welche entstehen, wenn Regenfälle die Vulkanasche am Hang mobilisieren. Bereits vor wenigen Tagen gab es solche Lahare. In Medienberichten heißt es, der Vulkan habe Ende Mai Schlamm gespuckt, was natürlich Unsinn ist. Genauso unkorrekt wird nun von einem Lavastrom gesprochen, welcher für die Katastrophe verantwortlich gewesen sein soll. Lavaströme und pyroklastische Ströme unterscheiden sich allerdings in vielerlei Hinsicht voneinander.

Kilauea: Erdbeben M 5,5

Am Kilauea auf Big Island Hawaii ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 5,5. Das Hypozentrum lag oberflächennahe in der Gipfelcaldera. Dort kollabiert der Halemaumau-Krater weiterhin. Es sind starke phreatomagmatische Eruptionen möglich.
Die Spalteneruption auf der Küstenebene geht weiter. Allerdings verlangsamte sich das Fortschreiten des Lavastroms, der bereits Teile von Kapoho und Vacationland zerstörte. Bisher hat er scheinbar noch nicht den Ozean erreicht.

Kilauea: Eruption der Spalte 22

Dieses Video zeigt die Spalte Nr. 22, welche sich in der Siedlung Leilani Estates bei Pahoa öffnete. Die Spalte war einige Tage lang aktiv und eruptierte Lavafontänen, welche Lavaströme speisten. Diese erreichten den Ozean.