Gunung Agung: Herabstufung der Warnstufe auf 3

Entgegen den gestrigen Absichten wurde heute scheinbar die Warnstufe am Gunung Agung auf 3 reduziert. Dies wurde über eine kurze Notiz des PVGMB/VSI kommuniziert. Die Seismik hatte in den letzten Tagen deutlich Abgenommen und die Politiker zusätzlich entsprechenden Druck auf die Vulkanologen ausgeübt. Ein Großteil der Evakuierten darf nun in ihre Häuser zurückkehren. Zugleich wurde heute eine neue Fumarole an der Außenseite des Gipfels entdeckt. Zumindest legen LiveCam Bilder nahe, dass es sich um einen neuen Dampfaustritt handelt. Sollte sich dieses bestätigen, dann bleibt die Situation ernst.

Gunung Agung: höchste Alarmstufe wird gehalten

Trotz eines deutlichen Rückgangs der Seismik, wurde heute beschlossen die höchste Alarmstufe aufrecht zu erhalten. Dies gilt bis zum 9. November, dann wird die Situation neu beurteilt. Mehr als 130.000 Menschen müssen in Notunterkünften ausharren. Jegliche Aktivität in der Sperrzone ist untersagt. Diese misst 12 km vom Krater aus gesehen. Die Seismik lag gestern auf Vortagesniveau.

Ätna: schwache Explosion aus NSEC

Aus dem Sattelvent des Neuen Südostkraters (NSEC) manifestierte sich heute Abend eine schwache explosive Eruption. Neben Vulkanasche wurde auch etwas glühende Tephra gefördert. Bereits vor 11 Tagen war auf Satellitenfotos zu sehen, dass sich ein kleiner hot spot im NSEC bildete. Darüber hinaus sind auch 2 heiße Schlote im Zentralkrater auszumachen. Der westliche Schlot steigerte seine Temperatur auch erst in den letzten Tagen deutlich. Magma steht also wieder im Fördersystem und wartet auf genug Druck um zu eruptieren.

Sakurajima: Magmaaufstieg

Der Vulkan auf der japanischen Insel Kyushu eruptiert derzeit nicht. Allerdings warnen Vulkanologen des JMA vor weiteren Ausbrüchen. Sie haben festgestellt, dass immer noch Magma aufsteigt. Um den Nachbarvulkan Kirishima ist es ebenfalls ruhig geworden. Er scheint seine Eruptionen eingestellt zu haben. Der Warnstatus ist allerdings noch auf orange.

Gunung Agung mit moderater Seismik

Am Vulkan auf Bali wurden gestern 218 Erdbeben und 1 Episode mit nicht-harmonischen Tremor festgestellt. Auf der neuen Portalseite habe ich den aktuellen LiveStream eingebunden, sowie die Links zur Seismik und Statusbericht.

Shiveluch mit Aschewolke

Nach mehreren Wochen der Abstinenz meldet sich der Vulkan auf Kamtschatka mit einer Eruptionswolke zurück. Laut VAAC Tokyo wurde Vulkanasche in fast 7 km Höhe registriert. Auf den benachbarten Kurilen eruptierte der Vulkan Ebeko innerhalb einer Woche 4 Mal.

Stromboli mit stärkerer Explosion

Heute Nachmittag ereignete sich am italienischen Vulkan Stromboli eine stärkere Explosion als üblich. Die Eruption trat plötzlich auf und schleuderte Lavabrocken bis auf den Pizzo. Für diese Fälle haben die Bergführer Funkgeräte dabei, damit sie gewarnt werden können und die Wanderer Schutz in den Bunkern finden können. Doch wenn ich mir das seismische Signal so angucke, fand die Explosion völlig überraschend und ohne jegliche Vorwarnung statt.

Urlauber sollten sich darauf einstellen, dass die Besteigung des Vulkans kurzfristig ausgesetzt wird. Ich habe zwar noch keine Bestätigung von offizieller Seite, aber das wäre das übliche Vorgehen nach solchen spontanen Eruptionen.

Gunung Agung: höchste Warnstufe bleibt bestehen

Update 24.10.2017

Gestern stabilisierte sich der Tremor auf moderatem Niveau: es wurden insgesamt 218 Erdbeben registriert, sowie 4 Episoden nicht-harmonischen Tremors. Wenn hier die Rede von „moderat“ ist, gilt das im Vergleich zu den Tagen mit mehr als 1000 Erdbeben. Im Vergleich zu anderen aktiven Vulkanen ist die Anzahl der Beben noch hoch.

Update 19.00 Uhr

Nun ist eine 2. Dampfwolke sichtbar geworden. Der örtliche Chefvulkanologe Kasbani meinte in einem Interview, es würde eine 50/50 Chance bestehen, dass der Seismikrückgang tatsächlich von nachlassendem Magmaaufstieg herrührt, oder auf offene Aufstiegswege zurückzuführen ist.

Originalmeldung:

Obwohl die Erdbebentätigkeit am Gunung Agung weiter rückläufig ist, bleibt die höchste Warnstufe bestehen. Gestern wurden 199 Erdbeben aufgezeichnet. Dennoch sagen die Vulkanologen vor Ort, dass es weitere Alarmhinweise gibt, dass die magmatische Aktivität im Inneren des Vulkans nicht abklingt: seit September wurde eine Inflation von 6 cm gemessen. Im Krater bildeten sich weitere fumarolisch aktive Areale und es wird zudem Wasser ausgestoßen. Dieses deutet auf eine massive Änderung des hydrothermalen Systems des Vulkans hin. Das Magma in der Magmakammer ist durch das umgebene Gestein sehr gut isoliert und bleibt für lange Zeit im eruptionsfähigen Zustand. Zudem sind viele Beispiele bekannt, bei denen die Vulkane nach dem Abklingen der seismischen Aktivität plötzlich eruptierten. Seit über einem Monat besteht nun die höchste Warnstufe am Gunung Agung und der Fall verdeutlicht, wie schwer sich Vulkanausbrüche vorhersagen lassen. Meistens wissen die Vulkanologen nur, dass ein Vulkan zu einem Ausbruch bereit ist, können aber nicht sagen, ob und wann er tatsächlich eruptieren wird.

Mount St. Helens mit Seismik

Der Mount St. Helens in den USA zeigt gerade eine sehr ausgeprägte Seismik. MSH-Vulkanologin Fabiola W. Johnston sagte dazu, dass praktisch der ganze Berg in Bewegung ist. Bereits in den letzten Wochen und Monaten gab es immer wieder Phasen mit erhöhter Seismik, diese beschränkte sich aber meistens auf kleinere Bereiche des Vulkans. Solche Phasen sind am St. Helens also nicht ungewöhnlich, dennoch könnte sich der Vulkan auf eine neue Eruption vorbereiten. Die letzte eruptive Phase fand zwischen 2004-2008 statt. Damals wuchs ein Lavadom im Krater. Die Eruption hatte allerdings keine katastrophalen Auswirkungen auf das Umland. Ganz anders verhielt es sich im Mai 1980, als der Vulkan in einer der stärksten Eruptionen des 20. Jahrhunderts das Umland verwüstete.

Gunung Agung: deutlicher Rückgang der Seismik

22.10.2017

Am Gunung Agung nehmen Häufigkeit und Stärke der Erdbeben weiter ab. Gestern wurden noch 326 Erdbeben registriert. Der Trend ist weiterhin rückläufig. Wenn es in den nächsten Tagen so weiter geht, werden die Vulkanologen vom PVGMB die Situation bestimmt bald neu bewerten und die Alarmstufe auf 3 reduzieren. Dennoch ist die Gefahr einer Eruption weiterhin gegeben.

21.10.2017

In den letzten 24 Stunden ist die Seismik deutlich zurück gegangen: Gestern ereigneten sich 399 Erdbeben gegenüber 967 am Vortag. Allerdings wurden 5 Episoden mit Tremor registriert. Der Trend von Gestern geht heute weiter. Dies kann bedeuten, dass nun deutlich weniger Magma aufsteigt als zuvor, oder dass die Wege frei sind und das Magma ungehindert aufsteigen kann. Eine Zunahme des Tremors deutet letzteres an. Die vulkanisch bedingten Erdbeben entstehen, wenn das aufsteigende Magma das umgebende Gestein zerbricht und sich Platz schafft. Harmonischer Tremor wird direkt von brodelnden Fluiden (Magma, Gas) verursacht. Für weitere Interpretationen benötigt man nun die Bodendeformation: wenn sich die Hangneigung vergrößert und sich der Boden anhebt steigt das Magma weiterhin auf. Die Gefahr eines Ausbruchs ist mit einer Abnahme der Seismik noch nicht gebannt.

Am 19.10.17 glückte endlich der Flug mit der Drohne über den Krater des Gunung Agung. Es wurde ein 3-Personen-Team benötigt, um die Drohne in die Luft und sicher wieder zum Boden zu bekommen. Um die nötige Startgeschwindigkeit zu erreichen, wurde das ferngesteuerte Flugzeug von einem fahrenden Motorrad aus gestartet. Auf dem Foto des Kraters sieht man, dass sich die Fraktur vergrößert hat. Zudem bildete sich ein 2. Riss. Die Gaskonzentration soll gestiegen sein. Scheinbar hatte die Drohne keine Thermalkamera an Bord, wie ich ursprünglich vermutet hatte.

Nyiragongo mit aktivem Hornito

Am Vulkan Nyiragongo in der DR Kongo gibt es wieder einen spektakulären Lavafall zu sehen: Ein Lavastrom ergießt sich aus einem Hornito und stürzt über die Kante des Pitkraters in den Lavasee. Der Hornito war bereits im Frühjahr aktiv. Er bildete sich an der inneren Kraterwand auf der 2. Terrasse. Die Aktivität begann bereits vor 2-3 Wochen, wurde aber erst jetzt von offizieller Seite bestätigt.

Tinakula ausgebrochen

Auf den Salomonen-Inseln ist der Vulkan Tinakula ausgebrochen. Auf Satellitenfotos ist eine Aschewolke zu sehen, die die Wolkenschicht durchbricht. Genauere Infos liegen derzeit nicht vor.

Ätna: Zunahme flacher Erdbeben

In den letzten 3 Tagen manifestierten sich am Ätna auf Sizilien mehrere schwache Erdbeben in Tiefen geringer als 5 km. Ein vergleichbares Muster konnte man vor den letzten Paroxysmen im Februar dieses Jahres beobachten. Das ist zwar kein ausreichendes Indiz für die Vorhersage eines baldigen Ausbruchs, allerdings scheint mir die Wahrscheinlichkeit dafür zu wachsen. Es würde mich nicht wundern, wenn wir demnächst vermehrt Ascheemissionen aus dem Neuen Südostkrater sehen würden. Bei der letzten eruptiven Phase kam es zu litoralen Explosionen, als ein Lavastrom mit Schmelzwasser in Kontakt kam. Zahlreiche Vulkanbeobachter wurden durch umherfliegende Lavabrocken leicht verletzt.

Erta Alé: nur noch ein Lavastrom aktiv

Am entlegenen Schildvulkan Erta Alé in der äthiopischen Wüste Danakil hat sich die Situation geändert. Auf dem Sentinel-Satellitenfoto ist zu erkennen, dass der südwestliche Lavastrom inaktiv geworden ist. Der Lavastrom im Südosten ist hingegen weiter gewachsen und erreicht nun eine senke am Fuß des Vulkans. Auf dem Lavastrom sieht man mehrere oberflächliche Ausbrüche frischer Lava. Normalerweise fließt Lava über solche Distanzen in einem Tunnel. Der Lavastrom ist ca. 13 km lang, was schon beachtlich ist, besonders, wenn man das relativ geringe Gefälle des Vulkans berücksichtigt.