Suwanose-jima: explosive Eruptionen

Der Inselvulkan im Süden Japans ist wieder einmal besonders aktiv geworden: in den letzten 24 Stunden registrierte das VAAC Tokyo 9 Eruptionswolken die bis zu 2 km hoch aufsteigen. Auf der LiveCam war intensive Rotglut von strombolianischen Eruptionen zu sehen.

Weitere Meldungen: Auf der indonesischen Insel Sumatra macht der Vulkan Sinabung weiterhin Sorgen: die Behörden warnten vor neuen Pyroklastischen Strömen und die Bevölkerung umliegender Dörfer wurde aufgefordert sich in Sicherheit zu bringen. Starkes Wachstum sorgte wohl für eine kritische Größe des Lavadoms.

In Kolumbien gab der Nevado del Ruiz ein Lebenszeichen von sich und stieß eine Asche- und Dampfwolke aus. In den letzten Tagen war die Seismik leicht erhöht.

Ein Erdbeben der Magnitude 4,8 erschütterte den US Bundesstaat Wyoming. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe südlich der Yellowstone Caldera.

Kilauea: neuer Hochstand des Lavasees

Gestern ließ eine Zunahme der Inflation den Lavasee im Halemaʻumaʻu-Krater auf einen neuen Hochstand steigen: er befand sich ca. 20 m unterhalb des Kraterrandes. Dass war der höchste Stand seit Mai 2015. Lava war von der Besucherplattform des Jagger-Museums aus sichtbar. Heute viel der Lavaseespiegel wieder auf 32 m unter dem Kraterrand.

Gestern ereigneten sich auch 2 Erdbeben mit Magnituden größer 3 nahe der Gipfelcaldera.

Derweilen ist auch der ocean entry an der Küste aktiv. Lavastrom 61 g bildete inzwischen ein richtig breites Lavafeld und mündet auf einer Breite von 1 km in den Ozean.

Sakurajima: explosive Eruptionen

Letzt Nacht ist der japanische Vulkan Sakurajima zu neuem Leben erwacht. Das VAAC Tokyo registrierte 3 Eruptionen. Mindestens eine Eruption kam aus dem Minami-dake.

Weiterhin ist wurden vom VAAC Tokyo Eruptionen von 2 Vulkanen auf Kamtschatka registriert: Klyuchevskoy und Shiveluch. Ersterer war in der letzten Woche recht ruhig geworden, nachdem er in den 2 Monaten zuvor fast täglich in den Meldungen stand. Shiveluch ist immer wieder sporadisch vertreten. In seinem Krater wächst ein Lavadom.

Ätna: erhöhte Seismik

Seismogramm des Ätna. © INGVAuf dem Seismogramm des Ätna sieht man deutlich einzelne Pulse, die sehr wahrscheinlich mit tiefsitzenden Explosionen in einem der Schlote assoziiert sind. Vermutlich ist der Ort des Geschehens der neue Pitkrater in der Voragine. Seit dem 7. August wird hier nachts Rotglut beobachtet. Der Tremor ist indes noch unauffällig.

Bemerkenswert ist auch, das die LiveCams am Stromboli wieder vernünftig funktionieren. Selbst die Realbild-Kamera auf dem Pizzo funktioniert wieder.

Weitere Meldungen: unter der Katla auf Island fand ein Schwarmbeben statt. Die stärkste Erschütterung hatte eine Magnitude von 3,5.

Kilauea: 61g weiterhin aktiv

Lavadelta am Kilauea. © HVOAm Kilauea auf Hawaii fließt Lavastrom 61g weiterhin in den Pazifik. Es gibt mehrere Eintrittstellen bei Kamokuna. Am „ocean entry“ bildet sich ein Lavadelta, das mit zunehmender Größe immer instabiler wird. Das HVO warnt ausdrücklich vor den Gefahren eines Kollapses.

Weitere Meldungen: am Santiaguito in Guatemala gab es gestern 2 explosive Eruptionen die Vulkanasche bis in einer Höhe von 5000 m aufstiegen ließen.

Am Ätna auf Sizilien dampft der neue Förderschlot in der Voragine. Nachts geht von ihm Rotglut aus, allerdings ohne sichtbare Eruption.

Update: heute ereignete sich am Santiaguito eine starke Eruption bei der zumindest ein größerer Pyroklastischer Strom entstand. Dieser erreichte das Feld einer Farm in Vulkannähe. Foto in unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“.

Stromboli: Erdbeben M 3,2

Heute ereignete sich 15 km nordwestlich der Vulkaninsel Stromboli ein Erdbeben der Magnitude 3,2. Das Hypozentrum lag mit 308 km sehr tief. Normalerweise ist so ein Erdbeben keine Meldung wert, allerdings traten vergleichbare Beben gehäuft vor der letzten Flankeneruption auf. Daher sei es hier erwähnt.

Eine ähnliche Korrelation ist am Suwanose-jima in Japan zu beobachten. Seit dem 10. August verzeichnete das VAAC Tokyo 16 Aschewolken, die von dem Vulkan ausgingen. Sie erreichten Höhen von 3 km. In der Vorwoche gab es ein Erdbeben in der Inselgruppe zu der auch der Suwanose-jima gehört.

Zu einer exakten Vorhersage von Vulkanausbrüchen eignen sich solche Erdbeben nicht. Für Vulkan-Chaser können sie aber als Indikatoren für erhöhte Wachsamkeit dienen.

Ätna: neuer Förderschlot

Lage des neuen Schlotes. © Marco NeriAm Vulkan Ätna auf Sizilien bildete sich am 7. August ein neuer Förderschlot in der Voragine. Der neue kleine Pitkrater entstand auf der inneren Seite der südöstlichen Kraterwand. Er ist die Quelle der milden Strombolianer und nächtlichen Rotglut die in den letzten Tagen zeitweise beobachtet wurden. Auf dem Bild vom INGV Vulkanologen Marco Neri sieht man gut, dass der neue Förderschlot fast auf einer Linie mit den Schloten des Neuen Südostkraters liegt. 

Weitere Meldungen: der Popocatepetl in Mexico ist dieser Tage recht munter und produzierte mehrere kleine Ascheeruptionen. Nachts ist Rotglut über dem Krater zu sehen. Es kam auch zu mehreren Hangrutschungen.

Am Kilauea auf Hawaii fließt weiterhin Lava in den Pazifischen Ozean. Der Spiegel des Lavasees in der Gipfelcaldera stieg leicht an. Er befindet sich 31 m unter dem Kraterrand.

In den letzten Tagen wurde die Südpazifik-Region von mehreren starken Erdbeben erschüttert. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 7,1 und lag zwischen Vanuatu und Neukaledonien.

Kilauea: weiterer ocean entry

Auf Hawaii fließt der Lavastrom 61g weiterhin in den Pazifik. 500 m vom bisherigen ocean entry entfernt fließt nun ein abgespaltener Arm des Lavastroms ins Meer. 

Am Wochenende ereignete sich im Lavasee eine sekundäre Explosion, nachdem es zu einem großen Steinschlag kam. Das Material vom Kraterrand der Gipfelcaldera stürzte in den Pitkrater. Bei der folgenden Explosion flog glühende Lava bis auf den Kraterrand.

Ätna: Strombolianer in der Voragine?

Update: Die Voragine ist weiterhin strombolianisch aktiv. Bisher beschränkt sich die Aktivität auf das Kraterinnere, doch kann nun jederzeit eine paroxysmale Eruption stattfinden! In diesem Fall werden große Lavabomben bis weit außerhalb des Kraters geschleudert und es besteht eine ersten Gefahr für Wanderer in der Gipfelregion!

Originalmeldung: Wie bereits vor wenigen Tagen vermutet, steigerte sich die Aktivität des Vulkans Ätna ein wenig: letzte Nacht waren auf der Livecam rot illuminierte Gaswolken zu sehen, die über der Voragine schwebten. Der rote Schein stammt sehr wahrscheinlich von strombolianischen Eruptionen im Krater. Die Seismik ist noch unauffällig.