El Hierro: 2 Erdbeben M >2

Gestern Mittag ereigneten sich unter der Kanareninsel El Hierro 2 Erdbeben mit Magnituden von 3 und 2.2. Die Epizentren lagen in 15 und 19 km Tiefe. Es waren die stärksten Erschütterungen seit Wochen. Der Tremor ist minimal gestiegen. Die Kollegen von earthquake-report.com berichten von einer sichtbaren Wasserverfärbungen über „Eldiscreto“ und in der Bucht von Naos.

Der submarine Vulkan stößt weiterhin große Menge Kohlendioxid aus, der Anteil der Schwefelverbindungen ist allerdings gering.

Rincón de la Vieja: phreatische Eruption

Gestern Mittag ereignete sich am Rincón de la Vieja in Costa Rica ein phreatischer Vulkanausbruch. Die durch Wasserdampf hervorgerufene Explosion schleuderte anstehendes Gestein in einer Dampfwolke mehrere 100 Meter hoch. Frische Lava wurde nicht gefördert.

Ätna: folgt neuer Paroxysmus?

Update 16.00 Uhr: Der Paroxysmus No. 24 ist voll im Gange. Der Tremor steigt langsam und der Vulkanausbruch scheint relativ lange zu dauern. Es wird eine Lavafontäne gefördert und ein Lavastrom fließt in Richtung Valle del Bove.
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Seit gestern werden am Ätna auf Sizilien wieder strombolianische Eruptionen beobachtet, zudem steigt der Tremor gerade signifikant an. Auf der Thermal-LiveCam des INGV sieht man eine thermalische Anomalien in der Scharte des Südost-2-Kraters. Diese deutet auf kontinuierliche strombolianische Eruptionen hin. Möglicherweise steht ein neuer paroxysmaler Vulkanausbruch bevor.

Ätna: paroxysmaler Vulkanausbruch Nr. 23.

Update: Die Geonauten sind vom Ätna zurück und haben einige fantastische Aufnahmen mitgebracht. Eine Bemerkung am Rande: Thorsten und Richard parkten ihren Leihwagen am Wanderparkplatz zur Schienna del’asino und fanden den Wagen am nächsten Morgen aufgebrochen und ohne Räder vor. Die Paroxysmen scheinen Volk anzulocken, dass sich sonst am Ätna nicht rumtreibt. Vorsicht ist also geboten: keine Wertgegenstände im Auto zurücklassen!
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Am Ätna auf Sizilien ereignete sich heute Nacht der 23 Paroxysmus dieser Eruptionsphase, die im Januar 2011 begann. Der Höhepunkt des Vulkanausbruches fand gegen 3 Uhr statt. Der Südost-2-Krater förderte Lavafontänen und Lavaströme die ins Valle del Bove flossen. Im Südosten des Berges ging viel Vulkanasche nieder.
Leider ist die Seite des INGV offline, so dass keine seismischen Messdaten vorliegen.

Uturuncu: Magmaintrusion

Ich habe eine Antwort von Jennfier Jay (Cornell University) in Bezug auf die magmatische Aktivität am bolivianischen Vulkan Uturuncu erhalten. Die Wissenschaftlerin rechnet kurzfristig nicht mit einem Supervulkanausbruch, denkt aber, dass es sich tatsächlich um eine Magmaintrusion handelt. Hier ein Zitat:

„I’m glad that Uturuncu has been getting some attention in the media, but I don’t want to make people think that Uturuncu is about to erupt! We think that the deformation of Uturuncu is caused by magma emplacement in the mid-crust, but whether or not this magma will ever be erupted is another question that we are trying to answer. From the data that we have collected so far, we see no evidence for a supervolcanic eruption in the near future.“

Ätna: erste strombolianische Eruptionen gesichtet.

Update: die Intervalle zwischen den kleinen strombolianischen Erptionen verkürzen sich. Die meisten Eruptionen spielen sich allerdings im Krater ab und nur selten fliegen Lavabomben über Kraterrand-Höhe.

Vor ca. 1 Stunde sichteten die Geonauten am Ätna auf Sizilien die ersten strombolianischen Eruptionen am Südost-2-Krater. Scheinbar bereitet sich die mächtige Dame Ätna auf einen neuen paroxysmalen Vulkanausbruch vor. Wann dieser stattfinden wird lässt sich nicht genau vorhersagen. Statistisch gesehen wird für das Wochenende mit einem neuen Paroxysmus gerechnet.

Vulkane weltweit: Santorin, Katla und Ätna

Santorin: in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung steht heute ein recht umfassender Artikel über die Zunahme der magmatischen Aktivität auf Santorin. Demnach hat sich unter dem Vulkan bereits so viel Magma angestaut, wie vor der Eruption 1925. Damals brach der Vulkan auf Nea Kameni aus und war 3 Jahre lang aktiv. Auf Santorin schmiedet man Evakuierungspläne und wie man Vulkantouristen bei einem Ausbruch fernhalten kann.

Katla: auf Südisland kam es in den letzten 24 Stunden zu einigen Beben. Besonders betroffen waren die Katla-Caldera, sowie die Gegend um Hekla.

Ätna: der Vulkan auf Sizilien ist derzeit ruhig und es gibt (noch) keine Anzeichen eines neuen Paroxysmus am Südost-2-Krater. Trotzdem sind einige Geonauten dort auf Beobachtungsposition. Vom Zeitintervall her wird ein neuer Ausbruch für das Wochenende erwartet, aber die mächtige Dame hat uns schon manches Mal eine lange Nase gezeigt.

Anak Krakatau: wachsender Lavadom im Krater

Wie unser Indonesien-Guide Andi und volcano discovery berichten, ist der Dom im Krater des Anak Krakatau weiterhin gewachsen. 2 Schlote entgasen stark, zudem haben sich an der Flanke weiter Fumarolenfelder gebildet.
Die Seismik bewegt sich seit Wochen auf hohem Niveau und mit einem explosiven Ausbruch muss jederzeit gerechnet werden.

Die Anfänge des Doms konnten Andi und die Geonauten im August beobachten. Hier gibt es eine Fotogalerie des letzten explosiven Ausbruches im November 2010.

Uturuncu: neuer Supervulkan in Bolivien?

Gestern veröffentlichte der Spiegel einen Bericht über den Vulkan Uturuncu, in dem gemutmaßt wurde, dass es sich bei dem Uturuncu um einen Supervulkan handeln könnte. Anlass zu diesen Spekulationen liefert eine Studie der US-Amerikanischen Cornell University. Das Team um Jennifer Jay führte Untersuchungen an diesem Vulkan durch und verzeichnete neben Tausenden Erderschütterungen eine Aufblähung des Bodens auf einer Fläche die 10 Mal so groß wie der Bodensee ist. Der Boden hebt sich hier mit einer Rate von 1 – 2 cm pro Jahr und das seit 20 Jahren. Verschiedene Autoren vermuten eine gigantische Magmakammer, die sich in 15 – 20 km Tiefe befinden soll. Pro Sekunde strömen 1000 Liter Magma nach. So sammelt sich im Untergrund genug Magma an um eine Supervulkan-Eruption zu verursachen, sollte sich das Magma in einer einzigen Eruption entladen.

Die letzte Eruption des Uturuncu ereignete sich vor ca. 270.000 Jahren. In der Nähe des Vulkans befinden sich einige Calderen, die von großen Vulkanausbrüchen zeugen. Für Supervulkane wie Yellowstone, Toba und Taupo sind lange Ruhephasen typisch, allerdings ist bisher nicht bekannt dass sich in der Vergangenheit in Bolivien eine vergleichbare Eruption zugetragen hat.

Die Wissenschaftler bezeichnen die Bodendeformation am Uturuncu bisher nur als Magmatismus, bzw. Plutonismus und sprechen nicht von einem bevorstehenden Vulkanausbruch. Das Magma kann auch im Untergrund stecken bleiben und einen neuen Pluton bilden. Solche (meist granitische) Intrusionen sind aus zahlreichen Orogenen der Welt bekannt, u.a. auch aus den Alpen. Diese sind allerdings normalerweise deutlich kleiner und lokal begrenzte Phänomene. Ich persönlich kenne nur die Granitintusionen der Baja California, die sich ebenfalls über ein sehr großes Areal erstrecken.

Will man besonders skeptisch sein, dann ist es nicht einmal 100% sicher, dass die Aufwölbung unter dem Uturuncu tatsächlich von Magma verursacht wird; nach den bisher veröffentlichten Daten kann man genaugenommen nur von Fluidbewegungen im Untergrund sprechen. Hier wären auch Tiefenwässer eine denkbare Alternative. Diese könnten an der Subduktionszone im Pazifik vor Chile mit der abtauchenden pazifischen Platte in den Untergrund gelangen und an dem Andenvulkan aufsteigen. Eine ähnliche Erklärung wurde nach jahrelangen Spekulationen um die Ursache des Bradyseismos bei Pozzuoli gefunden. Dort hebte und senkte sich in den 1980iger Jahren der Boden um 2 Meter. Pozzuoli liegt im Gebiet der Phlegräischen Felder, die auch unter Verdacht stehen eine Supervulkan-Eruption verursachen zu können, diese Spekulationen wurden allerdings ebenfalls durch Medienberichte geschürt.

Solange keine weiteren Indizien für einen bevorstehenden Vulkanausbruch sprechen, bin ich persönlich vorsichtig mit Vorhersagen und Spekulationen, ob am Uturuncu tatsächlich eine Supervulkan-Eruption droht. Die Bodendeformation könnte in einer solchen enden, ob und wann das Ereignis eintreten wird ist allerdings ungewiss.

Die Folgen einer Supervulkan-Eruption wären indes globalen Maßstabes mit folgenschweren Auswirkungen auf das Klima. Die Vulkanasche würde langfristig eine Gefährdung für den Flugverkehr darstellen und auch Luftfilter von Fahrzeugen, Klimaanlagen und Lüftungen (Rechenzentren) verstopfen. Unsere Zivilisation wäre gezwungen sich nachhaltig zu verändern. Doch das sind Spekulationen, bleibt abzuwarten mit welchen neuen Veröffentlichungen uns die Wissenschaftler in den nächsten Wochen überraschen.