Satellitenaufnahmen der NASA enthüllten dieser Tage eine ungewöhnlich große Gaswolke, die vom Lavasee des Nyiragongo aufsteigt. Die Gaswolke driftet weit über den Kivusee. Dort vereint sie sich mit einer weiteren Gasschleppe, die scheinbar vom Nachbarvulkan Nyamuragira aufsteigt. Dieser Virunga-Vulkan stand Anfang des Jahres in den Schlagzeilen, als sich an seiner Basis eine große Spalte öffnete und Lavaströme förderte.
Thermalaufnahmen von MODIS zeige keine Auffälligkeiten. Erst in der Monatszusammenfassung wird am Nyamuragira ein schwaches Signal sichtbar. Das Signal vom Nyiragongo ist hingegen stark ausgeprägt.
Eruptionen
Aktuelle Nachrichten über Vulkanausbrüche und Hintergrundinformationen über Vulkane gibt es in dieser Kategorie zu lesen. Im Fokus der Berichterstattung stehen die Eruptionen populärer Vulkane wie Ätna, Stromboli, Krakatau, Kilauea und Merapi. Es gibt aber auch Nachrichten über alle anderen Vulkane der Welt. Weiterführende Informational sind aus den Beiträgen aus verlinkt. So erhält man auch direkten Zugriff auf das WIKI über Vulkanismus.
Island: Schwarmbeben
Island wird derzeit an 2 Stellen im Süden von Schwarmbeben besonders heimgesucht: in der Katla-Caldera und etwas nördlich von Selfoss ereigneten sich in den letzten 24 Stunden zahlreiche Erdbeben. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 3,1. In beiden Lokationen hält die Bebentätigkeit schon länger an, doch heute erreichte sie einen neuen Höhepunkt.
El Hierro: Schwarmbeben wandern ostwärts
Gestern ereigneten sich 112 Erdbeben, 12 davon mit einer Magnitude größer 3. Die Hypozentren wandern in der „Las Calmas See“ langsam ostwärt, Richtung der alten submarinen Ausbruchszentren vom letzten Jahr. Ich vermute, dass das Magma dort wieder einen Aufstiegsweg finden wird und bei La Restigna austreten könnte.
Stromboli: erhöhte Aktivität
Am Stromboli auf den Liparischen Inseln gab es gestern Abend eine Episode erhöhter Aktivität. Die Seismik zeigt Tremor und Dr. Boris Behncke berichtet von einer Lavafontäne aus dem Westkrater, sowie einen kurzen Lavastrom auf der Sciara del Fuoco. Im letzten Jahr gab es mehrere Episoden dieser Art, die alle zeitnahe erfolgten. Vanessa Bube hat in unserer Facebookgruppe ein paar Screenshots gepostet. Vor 2 Tagen beobachtet Rainer Albiez bereits eine leichte Verstärkung der Aktivität.
El Hierro: seismische Aktivität rückläufig
Gestern ereigneten sich „nur“ 93 Erdbeben unter El Hierro. Die Zahl der Schwarmbeben ist deutlich zurückgegangen, bewegt sich aber noch auf hohem Niveau. Die Zunahme der Bodendeformation hat sich verlangsamt, allerdings wurde an einer Station nun 12 cm Bodenanhebung gemessen. Alles in Allem scheint weniger Magma in die untere Erdkruste unter der Insel einzudringen, als zu Beginn der seismischen Krise. Die Hypozentren liegen stabil unter Küste und Meer der Südwestspitze der Insel in 20 -15 km Tiefe. Bleibt spannend abzuwarten, ob das Magma einen Weg an die Erdoberfläche findet.
Vulkane weltweit: Ätna und El Hierro
Ätna: Wissenschaftler des INGV bestiegen gestern den Ätna und sahen im Hauptkrater Bocca Nuova kleine strombolianische Eruptionen. Der Verdacht vom Vortag wurde somit bestätigt. Der Tremor ist seit gestern wieder Rückläufig, vermutlich waren die Strombolianer in der ersten Nacht der Sichtung größer. Ein Bild gibt es in unserer facebookgruppe.
El Hierro: Nach einem Rückgang des seismischen Aktivität lief Poseidon zu guter Form auf und lies es unter der Insel mächtig wackeln. 155 Erschütterungen in 24 Stunden wurden registriert, 16 davon hatten eine Magnitude größer als 3. Die schnelle Deformation hält an und hat sich auf 10,5 cm verstärkt. Zu Spitzenzeiten wurden im letzten Jahr 4 cm gemessen. Sollte das Magma einen Weg zur Erdoberfläche finden, ist mit einem weitaus stärkeren Vulkanausbruch zu rechnen, als im letzten Jahr.
Ätna: Bocca Nuova aktiv
Wie die Kollegen von Etna Walk berichten, wurde letzte Nacht Rotglut im Dampf über der Bocca Nuova gesichtet. Auf der Seismik ist gegen 5.15 Uhr ein längeres Signal sichtbar und der Tremor ist erhöht. Vermutlich finden wieder strombolianische Eruptionen im Gipfelkrater des Vulkans statt.
Zuletzt begann vor einem Jahr eine ähnliche Eruptionsphase (Bildergalerie) die gut 2 Wochen anhielt. Ich denke in den nächsten Stunden werden weitere Informationen über den Vulkanausbruch folgen.
Vulkane weltweit: Ruiz, Popo, Fuego, Nabro, Hierro
Am Wochenende war vulkantechnisch wieder einiges los. Es gibt 3 Meldungen von Vulkane aus Mittelamerika und 2 Meldungen aus Afrika (ich zähle die Kanarischen Inseln geologisch gesehen zu diesem Kontinent).
Nevado del Ruiz: Kolumbien erwartet einen stärkeren Vulkanausbruch am Nevado del Ruiz. Asche stieg bis zu 8 Kilometer hoch auf und bedeckte umliegende Ortschaften mit Vulkanasche. Tausende Menschen befinden sich auf der Flucht. Der Alarmstatus wurde von „orange“ auf „rot“ erhöht.
Popocatepetl: der Vulkan nahe der mexikanischen Hauptstadt ist weiterhin aktiv. Auf LiveCam Bildern war am Wochenende Rotglut zu beobachten, sowie eine Dampfwolke.
Fuego: in Guatemala dampf, raucht und glüht es ebenfalls. Der Vulkan nahe Antigua fördert aus seinem Krater einen kurzen Lavastrom.
El Hierro: die seismische Aktivität ist ein rückläufig, aber noch auf hohem Niveau. Die Erdbebenherde wanderten weiter Richtung Las Calmas See und liegen z.T. auch flacher. Die Bodenverformung beträgt in der Vertikalkomponente bis zu 7,5 cm, in der Horizontalen 5 cm. Ein mobiles Einsatzkommando wurde wieder auf die Insel verlegt.
Nabro: an diesem abgelegenen Vulkan in Eritrea gab es laut earthquake-report ein Erdbeben der Stärke 4,8. Der recht große Vulkanausbruch im vergangenen Jahr kündigte sich ebenfalls durch Erdbeben an.
Ätna: Anstieg des Tremors
Am Ätna auf Sizilien steigt der Tremor derzeit steil an. Auf der ThermalCam sind noch keine hot-spots zu sehen und über strombolianische Eruptionen wurde auch nichts berichtet, von daher ist es ungewiss, ob der Tremoranstieg mit einem kurz bevorstehenden paroxysmalen Vulkanausbruch korreliert. In den letzten 4 Tagen gab es unter der Ostflanke des Vulkans einige Erdbeben, deren Hypozenteren in 10 – 5 km Tiefe lagen. 2 der Erdbeben hatten eine Magnitude größer als 3 und sollten somit spürbar gewesen sein. Ob die Erdbeben in Zusammenhang mit Magmenaufstieg stehen, oder tektonischen Ursprungs waren ist mir nicht bekannt. Möglicherweise steht der Tremoranstieg auch in Verbindung mit den stärkeren Erdbeben. In diesem Fall müsste sich soeben ein stärkeres Erdbeben ereignet haben. Allerdings hinken die Berichte hierüber zeitlich ein wenig hinterher.