Tungurahua: starke Explosion

LiveCam Bild der Eruptionswolke. © IGEPNAm Tungurahua gab es gestern eine starke explosive Eruption. Infraschallmessungen der Druckwelle ergaben in 5,5 km Entfernung einen Wert von 150 db. Das entspricht dem Schalldruck eines Düsentriebwerkes in 30 m Entfernung. Unbestätigten Berichten zufolge zerbarsten Fensterscheiben in Orten am Fuß des Vulkans. Eine Aschewolke erreichte eine Höhe von 5 km. Am gleichen Tag ereigneten sich 6 mittelstarke Eruptionen und 20 kleinere Ausbrüche.

Die weiteren Messwerte des Vulkans sprechen für ein Fortdauern der Aktivität. Ein großer Vulkanausbruch mit katastrophalen Folgen wird ebenfalls für möglich gehalten. Weiterhin wird Inflation beobachtet, sowie hohe Entgasungswerte. Der Schwefeldioxid-Ausstoß liegt derzeit um 1000 Tonnen pro Tag.

Nyamuragira: starke Dampfentwicklung

Der Direktor des OVG unternahm gestern einen Erkundungsflug über den Vulkan in der DRC. Er berichtete von sehr starker Dampfentwicklung aus dem Krater des Nyamuragira und hält einen Vulkanausbruch innerhalb weniger Tage für sehr wahrscheinlich. Einen Lavastrom konnte er auf dem einstündigen Flug nicht entdecken.

Es ist fraglich, ob Touristen eine Chance haben, die Eruption zu beobachten, wenn sie denn stattfinden sollte. Die Lage um Goma hat sich zwar etwas entspannt und Trekkingtouren zu den Berggorillas sollen wieder möglich sein, doch es ist unklar, ob eine Besteigung der Virunga-Vulkane bereits wieder möglich ist. Das Risiko auf Rebellen-Truppen zu stoßen ist an den Bergflanken groß.

Vulkane weltweit

Fuego: INSIVUMEH berichtet von weiter ansteigender Aktivität des Vulkans Fuego. Mittelstarke bis starke strombolianische Eruptionen lassen Vulkanasche bis in eine Höhe von 4800 m aufsteigen. Konstanter Abgang von Block-Lawinen durch den Trinity-Canyon werden beobachtet. Diese könnten Anzeichen dafür sein, dass sich ein neuer Lavastrom durch die Vulkanflanke schiebt. Mit dem Auftreten pyroklastischer Ströme ist zu rechnen.

Ubinas: die seismische Aktivität hat stark zugenommen und man rechnet mit einer Verstärkung des Vulkanausbruches. Die Behörden veranlassten die Evakuierung von 1600 Menschen. Im Krater des Vulkans wächst ein Lavadom. In der letzten Woche stieg Vulkanasche bis 3000 m hoch auf.

Nyamuragira: erhöhte Aktivität

Kleine thermische Anomali am Nyamuragira. Das große signal stamm vom nyiragongo. © MODVOLCUpdate: auf MODIS sieht man eine kleine thermische Anomalie in der Wochenzusammenfassung. Die Anomalie liegt ausserhalb des Kraters, aber och im Gipfelbereich des Vulkans. Es ist nicht klar wodurch die Hitze generiert wird.

Einer Newsmeldung zu Folge verzeichnet das Volcanic Observatory Goma erhöhte (seismische) Aktivität des Vulkans Nyamuragira in der DR Kongo. Man hält einen Vulkanausbruch in den nächsten Tagen für wahrscheinlich. Genauere Infos liegen noch nicht vor.

Vulkane in Guatemala

Fuego: hier wird seit gestern eine Zunahme der Aktivität festgestellt. Pro Stunden finden 6-8 explosive Eruptionen statt. Vulkanasche steigt bis 4600 m hoch auf und Lavabrocken rollen über die Vulkanflanke.  Die Explosionen sind noch in 15 km Entfernung zu hören.

Pacaya: Dampf und Vulkanasche steigen bis in einer Höhe von 2600 m auf. Die Seismik registriert Tremor und schwache Explosionen.

Vulkane weltweit

Derzeit ist es in der Welt der Vulkane ungewöhnlich ruhig.  Die meisten neuen Meldungen berichten entweder von schwachen Anzeichen thermischer Aktivität, oder von nachlassender Aktivität. Nur 3 Meldungen sind erwähnenswert:

Die Vulkaninsel Niijima eruptiert überwiegend strombolianisch und produziert Lavaströme. Niijima wächst seit November letzten Jahres und wird langsam, aber stetig größer.

Vom Reventador in Ecuador wurde erhöhte Tätigkeit gemeldet. Dort kam es in der letzten Woche zu mehreren kleinen Asche-Eruptionen. Eine Asche-und Dampfwolke stieg maximal bis zu 3 km hoch auf.

Der Sinabung auf Sumatra ist weiterhin aktiv. Der Lavastrom, der seit Februar vom Dom ausgeht, hat eine Länge von 2,5 km erreicht. Ob er weiter wächst ist unklar, allerdings wurde an einigen Stellen Rotglut beobachtet. Dampf steigt bis zu 1,2 km hoch auf. Pyroklastische Ströme wurden keine mehr gemeldet.

Vulkane weltweit

Sakura-jima: der Vulkan auf der japanischen Insel Kyushu lief gestern zur Höchstform auf und erzeugte 6 Ascheeruptionen. Am Freitag wurden nur 2 Eruptionen registriert.

Shiveluch: auf der russischen Halbinsel Kamtschatka meldete sich der Shiveluch zurück. Das VAAC Tokyo registrierte 2 Ascheeruptionen.  Vulkanasche stieg bis zu 6 km hoch auf. Im Krater des Vulkans wächst seit Monaten ein neuer Lavadom.

Stromboli: auf der Seismik des Strombolis war gestern 1 starkes Signal zu sehen. Dieses spiegelte sich auch auf dem Tremorgraphen des Ätnas wieder. Dieses Signal stammte von einem Erdbeben, das sich ca. 120 km östlich vom Stromboli ereigneten. Das Erdbeben der Magnitude 4,9 erschütterte das Ionische Meer beim Ort Catanzaro. Das Hypozentrum befand sich in 64 km Tiefe. Das Beben wirkte sich bis jetzt nicht auf die Vulkane Siziliens aus, diese sind momentan sehr ruhig.

Ecuador: Tungurahua ausgebrochen

Gestern Abend ereignete sich ein erneuter Vulkanausbruch am Tungurahua. Der Vulkan stieß eine Aschewolke aus, die 10 km hoch aufstieg. Zuvor registrierten Seismometer eine 5 Minuten andauernde Explosion im Fördersystem des Vulkans.

Der  Tungurahua liegt in der Nähe von Ecuadors Hauptstadt Quit. Seit 2006 kommt es immer wieder zu Eruptionen.

Ubinas: Ascheeruptionen

Aschewolke am Ubinas.Der Vulkan in Peru erzeugte im Laufe des Tages mehrere kleine Ascheeruptionen. Die Wolken waren auf der LiveCam sichtbar.

Im Krater des Vulkans wächst ein Lavadom. Am Wochenende wurden Anwohner eines Dorfes evakuiert. Mit Größenzunahme des Domes drohen stärkere explosive Vulkanausbrüche und die Entstehung von pyroklastischen Strömen.