Sakurajima ist so aktiv wie seit langem nicht mehr

Hohe explosive Aktivität am Sakurajima – 86 Eruptionen innerhalb von 4 Tagen

Kagoshima, 19. Mai 2025Der japanische Kirschblüteninselvulkan Sakurajima ist momentan so aktiv wie seit vielen Jahren nicht mehr. Das VAAC Tokio meldet kontinuierlich Aschewolken vom Vulkan, die bis zu 3700 m Höhe aufsteigen und in Richtung Osten treiben.

Eine Alarmstufe für den Flugverkehr gibt es aktuell aber nicht mehr, obgleich der Vulkan unweit des Flughafens von Kagoshima liegt. Wahrscheinlich befindet sich mittlerweile so viel Vulkanasche in der Luft, dass man beschlossen hat, sie zu ignorieren, weil man sonst dauerhaft den Flugverkehr einschränken müsste.

Jedenfalls wird der Sakurajima augenblicklich seinem Ruf gerecht, der aktivste Vulkan Japans zu sein: Das JMA meldete zwischen dem 16. und dem 19. Mai um 15:00 Uhr Ortszeit 86 Eruptionen, von denen 44 explosiven Ursprungs waren, einige davon mit erheblicher Wucht. Es wurden auch kleine pyroklastische Dichteströme beobachtet, die sich allerdings nicht weit vom Krater entfernten. Ich frage mich allerdings, welchen Charakter die restlichen Ausbrüche hatten. Möglicherweise waren sie zu schwach und werden als Exhalationen angesehen. Die japanische Wetterbehörde warnt vor weiteren Ausbrüchen sowie vor möglichen Gefahren durch Ascheregen, pyroklastische Ströme und herabfallende Lavabrocken.

Als besonders stark wird eine Explosion beschrieben, die sich am 18. Mai um 8:54 Uhr manifestierte: Eine Aschesäule stieg bis zu 3.200 Meter über den Krater auf und vulkanische Gesteinsbrocken flogen bis zu 1.200 Meter weit – einige erreichten dabei die 5. Messstation.

Geodaten zeigen, dass sich der Bergkörper des Sakurajima seit dem 12. Mai wieder ausdehnt – ein klares Anzeichen für Magmenzufuhr aus tieferliegenden Reservoirs. Zwar schwächte der Ausbruch vom 15. Mai diese Ausdehnung kurzfristig ab, doch inzwischen setzt sich die Hebung fort. Laut dem JMA-Bericht zeigen Messungen, dass es einen starken Ausstoß vulkanischen Schwefeldioxids gibt, doch mein Abgleich mit den automatischen Messdaten zeigt, dass genau das nicht der Fall ist. Dem Diagramm nach zu urteilen, hat die Schwefeldioxid-Emission den tiefsten Stand seit 2022 erreicht. Generell scheint das im Widerspruch mit der gesteigerten Explosivität zu liegen, doch vielleicht kann das Gas nicht ungestört entweichen, weil sich die Schmelze im Schlot schnell abkühlt, so dass großer Gasdruck im Fördersystem entsteht, der die Explosionen verursacht.

Die seismische Aktivität bleibt erhöht. An den vier beobachteten Tagen wurden insgesamt 171 vulkanische Beben registriert, die meisten davon im Zusammenhang mit den Eruptionen. Das JMA hält die Warnung vor den verschiedensten Vulkangefahren aufrecht.

Lewotobi Laki-laki erzeugt 9 km hohe Aschewolke

Serie starker Eruptionen am Lewotobi Lakilaki – Vulkanasche in 9100 m Höhe detektiert

Auf der indonesischen Insel Flores generierte der Vulkan Lewotobi Laklaki eine Serie starker Explosionen, bei denen Aschewolken aufstiegen, die eine Höhe von 9100 m erreichten und in der Höhe nach Südosten drifteten. Die Asche wurde vom VAAC Darwin via Satellit detektiert und eine VONA-Warnung für den Flugverkehr ausgegeben.

Flores, 18. Mai 2025 – Die Eruptionsserie am Lewotobi begann um 13:40 Uhr Ortszeit. Zuerst kam es zu einer Explosion, bei der die Asche bis auf drei Kilometer über dem Gipfel aufstieg. Eine Stunde später manifestierte sich eine weitere Explosion, die eine Aschesäule bis zu vier Kilometer über den Krater aufsteigen ließ – rund 5.584 Meter über dem Meeresspiegel. Der Ausbruch wurde von starkem Grollen begleitet. Augenzeugen berichten von einer Verdunkelung des Himmels in den umliegenden Dörfern. Unter der Aschewolke kam es zu Ascheniederschlag.

Im Verlauf wurde schließlich ein weiterer Ausbruch mit einer sechs Kilometer (7584 m über NN) hohen Aschewolke dokumentiert. Die Explosionen erfolgten zum Teil mit nur wenigen Minuten Abstand. Die Aktivität wurde seismografisch mit einer maximalen Amplitude von 47,3 Millimetern und einer Dauer von mehr als sechs Minuten aufgezeichnet. Wie so oft stimmen die Höhenangaben der Vulkanbeobachter am Boden nicht mit den Satellitendaten des VAAC überein.

Laut Beobachtungen vor Ort trat kontinuierlich Aschematerial aus, was auf anhaltend instabile vulkanische Prozesse hinweist. Trotz der insgesamt als „normal“ eingestuften seismischen Aktivität der vergangenen zwei Wochen wurden mehrfach Erdbeben mit hoher Amplitude registriert. Diese könnten mit dem plötzlichen Anstieg der Eruptionsintensität in Verbindung stehen. Eine signifikante Steigerung der Seismizität ging der heutigen Eruptionsserie aber nicht voraus.

Die Behörden haben die Alarmstufe weiterhin auf Stufe „3“ belassen. Rund um das Ausbruchszentrum gibt es ein Sperrgebiet mit einem Radius von sechs Kilometern um den Krater. Die Bevölkerung wird dazu aufgerufen, sich nicht in diesen Bereich zu begeben und bei Niederschlag auf mögliche Schlammlawinen zu achten.

Die lokale Katastrophenschutzbehörde hat zudem empfohlen, die Nationalstraße zwischen Dulipali und Boru nicht zu befahren. Die Straße liegt lediglich 4,1 Kilometer vom Krater entfernt und verläuft durch das Risikogebiet. Verkehrsbehinderungen und Gefahren für die Anwohner können durch herabfallende Asche und Sichtbehinderungen nicht ausgeschlossen werden.

Das war nicht die einzige Serie stärkerer Eruptionen, die vom Lewotobi ausgingen. Zuletzt erzeugte der Vulkan Ende April stärkere Eruptionen. Im März spie der Lewotobi Asche bis auf 16 Kilometer Höhe. Es entstand ein pyroklastischer Strom, der bewohntes Gebiet erreichte. Zwei Männer erlitten schwere Verbrennungen und es kam zu Flugausfällen.

Sakurajima setzt erhöhte Tätigkeit fort

Sakurajima befindet sich in Ausdehnungsphase – zahlreiche explosive Eruptionen

In Japan ist der Sakurajima weiterhin höchst aktiv und eruptiert in kurzer Frequenz. Dabei steigen Aschewolken auf, die bis auf 4000 m Höhe aufsteigen und vom Wind in Richtung Südosten geweht werden. Im Bereich unter den Aschewolken kommt es zu Ascheniederschlag. Das VAAC Tokio brachte seit gestern 12 VONA-Warnungen heraus.

Kagoshima, 18.05.2025 – Die explosiven Eruptionen am Sakurajima fördern nicht nur Asche, sondern stoßen auch glühende Tephra aus, die teils mehrere Hundert Meter hoch aufsteigt. Laut einem JMA-Bericht ist bislang nur der Gipfelkrater Minami-dake in die Eruptionen involviert, der seitlich gelegene Showa-dake ist noch ruhig. Dieser Krater war in der Eruptionsphase 2009 bis 2015 maßgeblich an der Entstehung der spektakulären vulkanischen Gewitter beteiligt. Viele Blitze konnte ich in den Livecamaufnahmen bis dato nicht erkennen. Dennoch besteht die Möglichkeit, dass der Sakurajima wieder in eine Eruptionsphase eingetreten ist, wie wir sie bis 2025 erleben konnten, und dass der Showa-dake bald in die Aktivität einsteigt. Was für Vulkanspotter erfreulich wäre, dürfte die Bewohner der Region Kagoshima allerdings nur mäßig freuen.

Wie die regionalen Wetterbehörden aus Fukuoka und Kagoshima berichten, setzt sich die Phase der Ausdehnung fort. Diese begann am 12. Mai und hält seitdem, abgesehen von einer mehrstündigen Pause. Die Expansion des Vulkangebäudes wird von aufsteigendem Magma verursacht, das sich unter dem Vulkan akkumuliert.

Zwischen dem 17. und 18. Mai wurden am Minamidake-Gipfelkrater insgesamt 21 Eruptionen registriert, darunter 15 Explosionen. Bei den Ausbrüchen stiegen Aschewolken bis zu 2.900 Meter über den Krater auf. Besonders besorgniserregend: Vulkanbomben – große Gesteinsbrocken, die bei Ausbrüchen mit enormer Wucht aus dem Krater geschleudert werden – erreichten Entfernungen von über einem Kilometer. Einige von ihnen landeten an der sogenannten 8. Station, rund 600 Meter unterhalb des Gipfels.

Die Behörden warnen weiterhin vor möglichen explosiven Eruptionen mit starkem Ascheregen, insbesondere in den umliegenden Gebieten der Insel Sakurajima. Auf der windabgewandten Seite kann es zu weiträumiger Ascheverfrachtung kommen. Auch kleinere Partikel und Schlacke wurden bereits über große Distanzen getragen.

Die Vulkanwarnstufe bleibt bei 3, was mit Zugangsbeschränkungen zum Berg verbunden ist. Im Umkreis von etwa zwei Kilometern um die beiden Krater muss jederzeit mit herabfallenden Gesteinsbrocken und kleineren pyroklastischen Strömen gerechnet werden. Zusätzlich besteht die Gefahr von Luftdruckwellen, die Fensterscheiben in nahegelegenen Gebäuden beschädigen könnten. Bei stärkerem Ascheregen und nachfolgenden Regenfällen drohen zudem Murgänge und Lahare.

Shiveluch mit starker Eruption am 17. Mai

Starker Vulkanausbruch vom Shiveluch – Vulkanasche in 12.000 m Höhe detektiert

Petropawlowsk-Kamtschatski. 17.05.2025  –  Der russische Vulkan Shiveluch eruptierte eine Aschewolke, die laut dem VAAC Tokio bis auf eine Höhe von 12 Kilometern aufgestiegen ist und vom Wind mehrere Hundert Kilometer weit in Richtung Nordosten verdriftet wurde. Sie zog zum größten Teil über die Küstenregion im Norden Kamtschatkas hinweg und verursachte Ascheniederschlag.

Eine erste Eruption wurde gestern um 20:30 UTC gemeldet. Die Asche stieg zunächst bei auf 8200 m Höhe, bevor sie die oben angegebene Höhe erreichte. Die Vulkanologen von KVERT warnten davor, dass die Vulkanasche den Flugverkehr gefährden könnte, und bestätigten, dass es zu weiteren Explosionen kommen könnte. Der VONA-Alarmcode „Orange“ blieb bestehen.

Der Shiveluch ist weiterhin extrusiv-effusiv aktiv, wobei gleich 2 Lavadome wachsen. Ein Dom befindet sich im Jung-Schiveluch genannten Teil des Komplexvulkans und auch der Lavadom mit dem sperrigen Namen „300 Jahre alter RAS“ im alten Teil des Vulkans wächst weiter. Das Wachstum der Lavadome wird von starker Gas- und Dampfaktivität begleitet.

Der 3283 m hohe Shiveluch liegt etwa 50 Kilometer nördlich der zentralen Vulkangruppe Kamtschatkas, die bei klarem Wetter vom Shiveluch aus sichtbar ist. In der Zentralen Vulkangruppe sind vor allem die Vulkane Klyuchevskoy und Bezymianny aktiv. Letzterer Vulkan baut ähnlich dem Shiveluch an einem Lavadom, von dem aus im letzten Monat mehrere Aschewolken ausgingen, die teilweise mit pyroklastischen Strömen assoziiert waren. KVERT bestätigte in seinem letzten Wochenbericht, dass auch der Klyuchenskoy weiter strombolianisch aktiv ist. Nachts wird gelegentlich ein roter Lichtschein über dem Gipfel des Vulkans beobachtet.

Mit dem Karymsky, der südwestlich der Vulkane Zentralkamtschatkas liegt, ist ein 4. Vulkan der sibirischen Halbinsel aktiv. Hier beschreiben die Vulkanologen, dass der Vulkan moderate Explosionen erzeugt, die bis zu 70 Kilometer Höhe aufsteigen könnten. Die letzte VONA-Meldung stammt vom 11. Mai.

Kilauea: Das war Episode No. 22

Kilauea auf Hawaii erzeugte eruptive Episode 22 – früher als erwartet gestartet

Hawaii/ Hilo, 16 Mai 2025Am Kilauea auf Hawaii begann die 22. eruptive Episode des anhaltenden Weihnachts-Ausbruchs früher als erwartet. Bereits fünf Tage nach Episode 21 startete Episode 22 am 16. Mai um 4:45 Uhr HST.

Während des ungewöhnlich kurzen Vorspiels wurden erneut niedrige Kuppelfontänen beobachtet, die jedoch rasch anwuchsen. Bereits um 5:13 Uhr stiegen die Fontänen auf über 150 Meter an, begleitet von verstärktem Beben und einer raschen Deflation des Vulkangebäudes. In dieser frühen Phase erreichten die Fontänen Höhen von bis zu 250 Metern.

Gegen 6:00 Uhr stiegen die Lavafontänen sogar auf etwa 300 Meter – die höchste gemessene Höhe dieser Episode. Im weiteren Verlauf schwankte die Höhe zwischen 90 und 150 Metern, während sich die Gasfahne in Höhen von 1520 bis 3040 Metern vom Krater entfernte.

In der Eruptionspause zwischen den beiden Episoden hob sich der Boden und die Flanken versteilten sich im Gipfelbereich um 6 µ-Radien. Damit blieb die Bodenhebung unter den üblichen Werten. Während der Eruption sank der Boden infolge der Deflation stark ab und die Hangneigung reduzierte sich um fast 9 µrad – es wurde deutlich mehr Magma ausgestoßen, als in der 5-tägigen Eruptionspause akkumuliert wurde.

Nach 10 Stunden und 16 Minuten endete Episode 22 schließlich um 15:29 Uhr HST. In dieser Zeit wurden schätzungsweise 4,6 Millionen Kubikmeter Lava ausgestoßen. Kurz vor dem Ende sank die Fontänenhöhe aus dem Nordschlot deutlich ab – ein deutliches Zeichen für das vorläufige Nachlassen der Aktivität.

Während der Eruption wurden wieder Peles-Haare erzeugt, die sich in Windrichtung verteilten. Die Glasfäden können Haut- und Augenirritationen verursachen und sollten auf keinen Fall eingeatmet werden.

Erwähnenswert ist noch, dass während die Eruption im Gang war, Mitarbeiter vom HVO eine neue Livecam installierten, die einen Blick aus anderer Perspektive auf das Geschehen ermöglicht. Die Kamera V3 ist auf dem Youtube-Kanal des HVO zu finden.

Island: Hauptstadtregion mit neuer Realität konfrontiert

Neue Realität für die Hauptstadtregion diagnostiziert – Vorbereitungen auf Vulkanausbrüche bei Reykjavik laufen

Die Erdbebentätigkeit auf Island konzentriert sich seit dem Wochenanfang auf den Norden der Insel, wo es im Bereich der TFZ zu einem starken Schwarmbeben gekommen ist. Bis zum Morgen gab es mehr als 1400 Erschütterungen. Langsam klingt die Aktivität aber ab.

Mit dem Beginn der Erdbeben vor der Nordküste ging die Seismizität im Süden Islands zurück. Ob es da einen Zusammenhang gibt oder ob es sich um eine Zufälligkeit gehandelt hat, ist ungeklärt. Die meisten Seismologen würden wohl sagen, dass es keinen Zusammenhang gibt.

Auf der Reykjaneshalbinsel gab es innerhalb von 48 Stunden 30 Erdbeben. Nicht nur die Erdbebentätigkeit hat nachgelassen, sondern auch die Bodenhebung. Einige Messungen zeigen sogar einen kompletten Stillstand der Hebung an, doch ich gehe noch davon aus, dass es sich um die bekannten Schwankungen der Messgenauigkeiten handelt, und würde nicht gleich Entwarnung geben. Die Messungen der nächsten Tage werden zeigen, ob sich die Heberate tatsächlich signifikant verändert hat.

Neue Gefahreneinschätzung für die Hauptstadtregion

Einer neuen wissenschaftlichen Gefahreneinschätzung nach zu urteilen, sieht es nach einer allgemeinen Entwarnung für die Reykjaneshalbinsel nicht aus – im Gegenteil: Jón Viðar Matthíasson, Leiter des Katastrophenschutzkomitees, meinte gestern gegenüber dem isländischen Fernsehsender RUV, dass man sogar in der Hauptstadtregion vor einer neuen Realität stehe und Kommunen und Bürger aufgefordert seien, sich auf Vulkanausbrüche nahe oder sogar in Reykjavik vorzubereiten.

Der Katastrophenschutzausschuss warnt vor erheblichen Risiken durch Lavaströme, Erdbeben, Gasausbrüche und Ascheregen. Besonders betroffen könnten südliche Stadtteile wie Vellir in Hafnarfjörður sein. Experten schließen jedoch nicht aus, dass Lava bei Ausbrüchen der Vulkansysteme Brennisteinsfjöll oder Krýsuvík sogar bis in nördlichere Teile der Hauptstadtregion vordringt – etwa ins Elliðaárdalur-Tal in Reykjavík.

Die Behörden warnen auch vor tektonischen Verwerfungen, die mitten durch bebaute Gebiete verlaufen – darunter Urriðaholt in Garðabær, der Osten von Kópavogur sowie Grafarholt in Reykjavík. Schäden an Gebäuden, Infrastruktur und Geothermieanlagen sind möglich. Auch Evakuierungen innerhalb der Region werden im Ernstfall in Betracht gezogen.

Aktivitätsphasen auf Reykjanes liefen nach dem gleichen Muster ab

Zu diesem Schluss gelangten die Experten durch weitere Untersuchungen historischer Eruptionen auf Reykjanes. Sie bestätigten, dass die Aktivitätsphasen auf Reykjanes immer nach einem ähnlichen Muster abliefen und sich innerhalb von einigen Jahrzehnten sämtliche großen Spaltensysteme der Halbinsel aktivierten. Neben den bereits ausgebrochenen Spaltentsystemen von Fagradalsfjall und Svartsengi gab es auch Eruptionen und Erdbeben bei Eldvörp und Hengill. Auch schwere Erdbeben bis Magnitude 6,5 sind möglich – besonders auf Reykjanes und in Südisland.

Der Katastrophenschutzausschuss betont die Bedeutung von Vorbereitung und hat bereits mit der Ausbildung kommunaler Notfallteams begonnen. Ziel ist es, im Ernstfall rasch reagieren zu können – und vor allem: vorbereitet zu sein.

Sakurajima: Weitere Eruptionen am 16. Mai

Erhöhte Aktivität am Sakurajima hält an – Beschleunigung der Bodenhebung

Nachdem die vulkanische Aktivität am Sakurajima bereits gestern hoch war, setzt sie sich heute unvermindert fort. Es gab mehrere starke Explosionsphasen, die zum Teil länger andauerten und Asche bis auf 4000 m Höhe förderten. Der Wind drehte, so dass die Asche jetzt Richtung Norden driftet.

Kagoshima, 16. Mai 2025 – Die vulkanische Aktivität am Sakurajima hält unvermindert an. Am 15. und 16. Mai kam es zu mehreren Eruptionen am Minamidake-Gipfelkrater, darunter sieben explosive Ausbrüche, die aufgrund ihres starken Ascheausstoßes VONA-Warnungen auslösten. Besonders heftig war ein Ausbruch am Morgen des 15. Mai, der bis in die frühen Stunden des nächsten Tages andauerte. Die Eruptionswolke erreichte dabei eine Höhe von bis zu 3.000 Metern. Vulkanbomben wurden über eine Distanz von mehr als einem Kilometer geschleudert – einige erreichten sogar die sogenannte 6. Messstation rund 1.200 Meter vom Krater entfernt. Auch kleinere pyroklastische Dichteströme traten auf. Im Norden und Osten der Insel wurden bei Geländebeobachtungen große Mengen Asche festgestellt. Besonders betroffen war der nördliche Teil Sakurajimas.

Aktuelle Messungen zeigen, dass sich der Vulkan seit dem 12. Mai erneut ausdehnt – ein Zeichen für anhaltenden Magmaaufstieg im Untergrund. Obwohl am 15. Mai kurzzeitig eine Absenkung registriert wurde, setzte die Aufwölbung bereits wenige Stunden später wieder ein.

Mit der Bodendeformation steigerte sich auch die Seismizität des Sakurajima. So wurden gestern 31 vulkanotektonische Beben festgestellt. Heute waren es bereits 36.

Die Emission von Schwefeldioxid lag zuletzt bei etwa 300 Tonnen pro Tag, deutlich unter den 900 Tonnen des Vortags. Anfang des Jahres wurden noch Werte von mehr als 2000 Tonnen am Tag festgestellt. Ein Hinweis darauf, dass das tiefer gelegene Fördersystem des Vulkans verstopft sein könnte, weshalb sich hoher Gasdruck aufbaut, der die Explosionen auslöst.

Wie die regionalen meteorologischen Observatorien in Fukuoka und Kagoshima heute mitteilten, bleibt die Vulkanwarnstufe 3 bestehen. Diese bedeutet eine Zugangsbeschränkung zum Berg und richtet sich vor allem an Anwohner und Wanderer.

Das Meteorologische Amt warnt weiterhin vor möglichen Ascheregen auf der windabgewandten Seite der Insel und ruft dazu auf, lokale Aschefallprognosen zu beachten. Die Behörden beobachten die Situation genau und raten dazu, sich regelmäßig über aktuelle Entwicklungen zu informieren.

Sakurajima in stärkerer Eruptionsphase eingetreten

Sakurajima erzeugt lang anhaltende Eruption – Vulkanasche breitet sich in 4300 m Höhe aus

Fukuoka/Kagoshima, 15. Mai 2025 – Der japanische Vulkan Sakurajima ist heute in eine Phase erhöhter Aktivität eingetreten und eruptiert seit heute Nacht praktisch kontinuierlich eine Aschewolke, die bis auf eine Höhe von 4300 m über dem Meeresspiegel aufgestiegen ist und sich in südöstlicher Richtung über ein großes Areal ausgebreitet hat. Relativ starker Wind drückt die Aschewolke zu Boden, so dass es zu starkem Ascheniederschlag in bewohntem Gebiet kommt.

Die Japanische Meteorologiebehörde (JMA) warnt vor weiterer eruptiver Tätigkeit und hat die Vulkanalarmstufe 3 bestätigt. Der Zugang zum Berg bleibt gesperrt. Insbesondere wird vor möglicherweise entstehenden pyroklastischen Strömen und großen Lavabrocken gewarnt, die weiter als 1 Kilometer vom Krater entfernt niedergehen könnten.

Laut einem JMA-Bericht ereignete sich am Morgen des 15. Mai ein Ausbruch, bei dem die Aschewolke bis zu 3.000 Meter über den Kraterrand des Minamidake aufstieg. Bereits am 12. Mai setzte eine verstärkte Expansion des Vulkans ein. Obwohl sich die Ausdehnung am heute gegen 11:30 Uhr in eine Kontraktion wandelte, bleibt der Vulkan insgesamt in einem angespannten, leicht aufgeblähtem Zustand.

Besonders im Bereich des Minamidake- und Showa-Kraters besteht weiterhin die Gefahr größerer Eruptionen. Die Wetterbehörde warnt zudem vor Ascheniederschlag auf der windabgewandten Seite des Vulkans. Entsprechende Vorhersagen zur Ascheverteilung werden regelmäßig veröffentlicht.

Schutzmaßnahmen in Siedlungen am Sakurajima dringend empfohlen

Im Umkreis von etwa zwei Kilometern um die aktiven Krater sollten sich keine Personen aufhalten. Es besteht akute Gefahr durch herabfallende Gesteinsbrocken und pyroklastische Ströme. Auch weiter entfernte Gebiete können durch Asche und kleine Schlackenpartikel beeinträchtigt werden. In besonderem Maß kann der Straßenverkehr beeinträchtigt werden.

Zudem wird auf mögliche Schäden durch starke Druckwellen hingewiesen, etwa zerberstende Fensterscheiben. Bei anhaltendem Aschenniederschlag kann es in Verbindung mit Regenfällen auch zu Laharen und Murgängen kommen. Die Bevölkerung wird gebeten, lokale Warnungen und Hinweise der Behörden zu beachten.

Suwanosejima generierte Ascheeruptionen

Auch der weiter südlich gelegenen Inselvulkan Suwanosejima ist am 14. Mai aktiv geworden und erzeugte eine Serie Ascheeruptionen. Hier stieg die Vulkanasche bis zu 2400 m hoch auf.

Campi Flegrei: Bodendeformationen bei Pisciarelli

Blick auf den Teil von Pozzuoli, der von den Erdbeben am stärksten getroffen wurde. © Marc Szeglat

Weiterhin erhöhte Seismizität in den Campi Flegrei – starke Veränderungen am Pisciarelli Gebiet

In den Campi Flegrei gab es seit gestern gut 70 weitere Erschütterungen. Damit zählt der seismische Schwarm, der am 13. Mai begann, zu den intensivsten in der aktuellen Hebungsphase. Zugleich war das Erdbeben Md 4,4 das zweitstärkste jemals gemessene Beben des Calderavulkans, der seit Jahren die Bevölkerung von Pozzuoli und dem nahen Neapel beunruhigt und mittlerweile sogar in Panik versetzt. Der Schwarm gilt inzwischen als beendet, nicht ohne sich mit einigen weiteren Erdbeben im Dreier- und Zweierbereich verabschiedet zu haben. Neben der Stärke der Erdbeben war auch die Tiefe der Erdbebenherde bemerkenswert, denn sie lagen zumindest bei den stärkeren Erschütterungen tiefer als sonst, was ein Indiz dafür ist, dass die Beben vulkanotektonischer Natur waren und mit Rissbildung infolge einer Magmenintrusion in 3 bis 4 Kilometern Tiefe einhergingen. Ich vermute, dass sich eine weitere Magmatastasche gebildet hat. Eine Bestätigung hierfür werden wir erhalten, wenn neue Daten zur Bodenhebung veröffentlicht werden. Sollte sie sich weder auf 2–3 Zentimeter pro Monat beschleunigt haben – wovon ich ausgehe –, wird zumindest bestätigt, dass vermehrt magmatische Fluide in den flacheren Untergrund eingedrungen sind.

Magma-Ansammlungen in 3-5 Kilometern Tiefe unter Campi Flegrei vermutet

In einem Interview mit Il Mattino sprach INGV-Präsident Prof. Fabio Florindo zum ersten Mal Klartext und fasste die neusten Forschungsergebnisse knapp und treffend zusammen. Er bestätigte den tiefen Magmenkörper, dessen Oberseite sich in ca. 8 Kilometer Tiefe befindet, und geht davon aus, dass sich in 3–5 Kilometer Tiefe ebenfalls Magma akkumuliert, das von dem tiefen Magmenkörper aufsteigt. In der darüber liegenden porösen und zerklüfteten Übergangsschicht sammeln sich volatile (leicht flüchtige) Komponenten, die dem Magma entströmen. Hierbei handelt es sich um Fluide, hydrothermales Wasser und Gase. Diese sorgen für die Mikrobeben und einen Großteil der Bodenhebung.




Starke Veränderungen bei Pisciarelli

Als besorgniserregend empfindet der Professor die Veränderungen im Thermalgebiet von Pisciarelli, das an der Außenseite der nordöstlichen Basis des Solfatarakraters liegt. Als Grund für seine Besorgnis nennt er starke Bodendeformationen, Flüssigkeitsansammlungen und eine Temperaturerhöhung der Gase, die an den Fumarolen des Gebiets austreten. Als ich den Schlammpool bei meinem Besuch vor gut 6 Wochen filmte, enthielt er weniger Wasser als bei meinem Besuch im Frühjahr 2024.

Hier und in der Solfatara könnte es zu phreatischen Eruptionen kommen, die sich nicht vorher ankündigen müssen. Doch am wahrscheinlichsten ist es, dass es zu Dampfexplosionen kommt, wenn es eine seismische Krise gibt, wie wir sie in den letzten 2 Tagen sahen.