Australien: Hochwasser der Superlative im Südosten

Rekordhochwasser in New South Wales – Zehntausende Australier von der Außenwelt abgeschnitten

Sydney, 21.05.2025 – Ein außergewöhnlich starkes Hochwasser hat große Teile der Nordküste von New South Wales (NSW) lahmgelegt. Mehr als 48.800 Menschen in der Region sind derzeit von der Außenwelt abgeschnitten. Ursache ist ein extrem starkes Hochwasser am Manning River der über die Ufer trat und historische Pegelstände erreicht hat. In Taree überstieg der Fluss mit 6,4 Metern den bisherigen Rekord von 1929.

Andrew Gissing, CEO von Natural Hazards Research Australia, bezeichnete das Hochwasser als historisch: Es hat Dimensionen angenommen, wie sie nur alle 500 Jahre einmal vorkommen. Die Medien haben dementsprechend ein 500-Jahre-Hochwasser daraus gemacht. Tatsächlich ist es nicht nur wegen des rekordbrechenden Pegelhöchststandes ein Hochwasser der Superlative, denn es flutete bereits mehr als 23.000 Gebäude. Zudem fielen binnen 48 Stunden örtlich bis zu 449 Millimeter Regen, wast etwa dem Fünffachen des durchschnittlichen Monatsniederschlags im Mai entsprich. Die Folge waren massive Überschwemmungen und Sturzfluten, die ganze Ortschaften wie Taree, Wingham und Glenthorne unter Wasser setzten. Viele Häuser und Geschäfte wurden überflutet, Menschen harrten teils auf Dächern aus, während Rettungskräfte mit Booten und Hubschraubern versuchten, sie zu evakuieren.

Der NSW State Emergency Service (SES) hat seit Beginn der Flutkatastrophe über 890 Notrufe entgegengenommen und mehr als 130 Menschen gerettet. Insgesamt wurden 109 Hochwasserwarnungen ausgesprochen, 19 davon auf der höchsten Stufe. In mehreren Orten wurden Evakuierungsanordnungen erlassen.

Auch die Infrastruktur jenseits von Gebäuden ist stark betroffen: Der Pacific Highway musste an mehreren Stellen gesperrt werden, zahlreiche Haushalte sind ohne Strom. Die Behörden raten den Bewohnern, sich auf längere Isolationen vorzubereiten und Vorräte an Medikamenten, Wasser und Lebensmitteln anzulegen.

Meteorologen prognostizieren für die kommenden Tage weitere starke Niederschläge. In einigen Gebieten könnten nochmals bis zu 200 Millimeter Regen fallen. Eine Entspannung der Lage wird frühestens am Wochenende erwartet.

Während die Rettungskräfte rund um die Uhr im Einsatz sind, wächst die Sorge vor weiteren Schäden. Viele der betroffenen Orte waren bereits 2021 und 2022 von schweren Überschwemmungen betroffen. In Hochrisikogebieten ist der Anteil versicherter Haushalte gering, was die finanziellen Folgen der aktuellen Katastrophe zusätzlich verschärfen dürfte.

Die Katastrophe fiel nicht völlig überraschend über die Menschen der Region her, denn bereits vor 2 Tagen warnten die Wetterdienste vor heranziehenden Unwettern nebst Starkregen, von denen auch die Hauptstadtmetropole Sydney betroffen sein sollte.

Die Regenzeit dauert in der Region normalerweise zwischen Oktober und April, es handelt sich also um extreme Niederschläge außerhalb der eigentlichen Regensaison.

Schweiz: Drohender Bergsturz löste Evakuierung aus

Drohender Bergsturz im Wallis – Blatten im Lötschental vollständig evakuiert

Blatten, 21.05.2025In der Schweizer Alpenregion Wallis spitzt sich die Lage dramatisch zu: Wegen akuter Bergsturzgefahr ist das Dorf Blatten im Lötschental vollständig evakuiert worden. Rund 300 Einwohner mussten ihre Häuser verlassen und auch Touristen mussten gehen. Die Behörden beobachten die Situation mit Sorge, denn oberhalb des Dorfs und unterhalb des knapp 4.000 Meter hohen Bietschhorns, droht ein massiver Felsabbruch.

Bereits am Wochenende waren einzelne Häuser vorsorglich geräumt worden. Nun wurde das gesamte Dorf evakuiert, nachdem neue geologische Messungen eine deutliche Beschleunigung der Gesteinsbewegungen zeigten. Der betroffene Felssporn am Kleinen Nesthorn gilt als instabil, und es besteht die Gefahr, dass bis zu fünf Millionen Kubikmeter Gestein ins Tal stürzen könnten.

Es kam bereits zu kleineren Felsstürzen und Murgängen. Ihr Volumen belief sich auf 1,5 Millionen Kubikmeter. Die Geröllmassen kamen rund 500 Meter oberhalb des Flusses Lonza auf zum Stillstand. Experten halten solche kleineren Abbrüche für ein günstigeres Szenario – sie könnten den Druck auf das instabile Gestein vermindern und einen plötzlichen Großabbruch verhindern. Dennoch könnten diese Abgänge die Katastrophe nur verzögern denn sie lagerten sich auf einem Eisfeld ab, das kollabieren könnte. Das Eisfeld gehört zum Birchgletscher, der sich mit einer Geschwindigkeit von 50 Zentimeter pro Tag bewegt, was deutlich schneller als sonst ist und ebenfalls auf Instabilitäten hindeutet.

Das Gebiet wurde mit modernster Messtechnik ausgestattet. Radarsysteme und Drohnen überwachen kontinuierlich die Veränderungen am Hang.

Neben den Einwohnern wurden auch Nutztiere aus dem Gefahrenbereich gebracht. Die Wanderwege in der Umgebung sind seit Tagen gesperrt, und die Zufahrtsstraße ins Lötschental wird regelmäßig kontrolliert.

Blatten liegt auf 1.540 Metern Höhe und ist das letzte Dorf im Lötschental. Die Region ist bekannt für ihre alpine Landschaft und touristischen Unterkünfte. Für die Bevölkerung ist die Situation belastend – viele wissen nicht, wann sie zurückkehren können. Die Behörden mahnen zur Geduld: Sicherheit gehe in jedem Fall vor. Die kommenden Tage werden entscheidend sein.

Vorgänge erinnern an einen Bergsturz im letzten Jahr

Die Vorgänge in Blatten erinnern stark an eine ähnliche Situation aus dem letzten Jahr, als in Brienz, einem kleinen Bergdorf im Kanton Graubünden, akute Felssturzgefahr bestand, in deren Folge es zu einer großangelegten Evakuierung kam. Damals drohten 2 Millionen Kubikmeter Gestein abzustürzen und das Dorf zu begraben. Der Felssturz kam am 15. Juni, doch er ging in eine andere Richtung ab und verschonte das Dorf.

Aufgrund des Klimawandels werden in vielen Gebirgsregionen Steilhänge destabilisiert, weil der Permafrost schmilzt. Eis und gefrorener Boden stabilisieren so manch einen ansonsten instabilen Hang. Zudem kann Wasser weiter in die Gesteinsklüfte eindringen, was im Winter Frostsprengung bedingt.

Frankreich: Heftiges Unwetter verursacht mehrere Todesopfer

Starke Unwetter an Frankreichs Mittelmeerküste – mindestens 3 Tote, Stromausfälle und massive Schäden

Saint-Tropez, 20.05.25Ein schweres Unwetter hat die südfranzösische Mittelmeerküste heimgesucht und in einer der beliebtesten Urlaubsregionen Europas Chaos und Verwüstung hinterlassen. Heftige Gewitter und sintflutartiger Regen führten zu Überschwemmungen, Stromausfällen und tödlichen Zwischenfällen. Mindestens drei Menschen kamen ums Leben.

Nachdem in einigen Regionen Frankreichs bereits gestern Nachmittag heftige Unwetter gewütet hatten, verlief die Nacht relativ ruhig. In den frühen Morgenstunden begannen sich die Regenfälle zu intensivieren und steigerten sich am Vormittag so weit, dass es zu massiven Überflutungen kam und sich Straßen in reißende Flüsse verwandelten. Ein Bild, das wir in den letzten Monaten besonders häufig aus dem Mittelmeerraum gesehen haben. Hunderte Haushalte waren zeitweise ohne Strom. Besonders betroffen ist das Département Var, eine Region zwischen Toulon und Saint-Tropez, die im Sommer viele Urlauber anzieht.

Zerstörung in Le Lavandou und Vidauban

Nach Angaben der Behörden wurden zwei der Todesopfer in Le Lavandou gefunden, einem Küstenort an der Côte d’Azur. Der bei Touristen beliebte Ort liegt etwa 25 Kilometer östlich von Toulon und ist bekannt für seine Strände und seine Nähe zum Massif des Maures. Die dritte Leiche wurde in Vidauban entdeckt, einer Gemeinde im Hinterland, rund 60 Kilometer nordwestlich von Le Lavandou. Mehr als 300 Einsatzkräfte waren rund um die Uhr im Einsatz, um überflutete Straßen zu räumen, Menschen in Sicherheit zu bringen und Stromleitungen zu reparieren.

In Cavalière, einem Ortsteil von Le Lavandou, fielen innerhalb einer Stunde 255 Liter Regen pro Quadratmeter – eine Menge, die sonst in mehreren Monaten zusammenkommt. „Eine Wolke blieb über Cavalière stehen“, sagte Bürgermeister Gil Bernardi gegenüber lokalen Medien. „Das Wasser hat eine riesige Flutwelle ausgelöst. Es ist alles zerstört.“ Entlang der Flüsse Môle und die Giscle stürzten Brücken ein und wurden Straßen unterspült. Zahlreiche Zufahrtsstraßen mussten gesperrt werden.

Das Département Var gehört zur Region Provence-Alpes-Côte d’Azur und erstreckt sich zwischen dem Mittelmeer und den Ausläufern der Alpen. Die Region ist bekannt für ihre steilen Küsten, Badebuchten und Weinberge – und für ihre Wetterextreme. Im Sommer herrscht hier in der Regel trockenes, heißes Mittelmeerklima, doch heftige Unwetter mit Starkregen treten immer wieder auf, vor allem bei sogenannten „épisodes cévenols“, bei denen warme Mittelmeerluft auf kalte Höhenluft trifft.

Stromausfälle und unterbrochener Bahnverkehr

Bereits gestern Abend trafen die Unwetter im Südwesten Frankreichs auf Land. Bei Tonneins, nördlich von Agen in der Region Nouvelle-Aquitaine, mussten Reisende aus einem stehenden Zug evakuiert werden, nachdem Überschwemmungen das Gleisbett beschädigt hatten. Der Zugverkehr zwischen Bordeaux und Toulouse war heute noch teilweise unterbrochen. Am Montag waren dort Hagelkörner von der Größe von Tischtennisbällen niedergegangen und hatten Dächer sowie Autoscheiben beschädigt.

Vergleichbare Unwetter: 2010 und 2019

Ähnliche dramatische Wetterereignisse erlebte die Region zuletzt 2010 und 2019. Im Juni 2010 kamen im Département Var 25 Menschen bei schweren Überschwemmungen ums Leben, besonders hart getroffen wurde damals die Stadt Draguignan. Auch 2019 kam es in der Region zu extremen Regenfällen, bei denen mehrere Menschen starben und große Schäden entstanden.

Die aktuellen Ereignisse erinnern daran, wie verwundbar gerade touristisch geprägte Küstenregionen gegenüber extremen Wetterereignissen sind – insbesondere in Zeiten des Klimawandels, der die Häufigkeit und Intensität solcher Unwetter begünstigt. Die Aufräumarbeiten in Südfrankreich werden noch Tage andauern – die Sorge vor weiteren Regenfällen bleibt.

Argentinien: Evakuierungen aufgrund starker Überflutungen

Heftige Überschwemmungen in Argentiniens Agrarherz – Tausende evakuiert

Buenos Aires, 19. Mai 2025Lange anhaltender Starkregen verursachte am Wochenende in Argentinien eine Flutkatastrophe: Weite Teile der nördlichen Provinz Buenos Aires stehen unter Wasser. Mehr als 7.500 Menschen wurden inzwischen evakuiert, viele davon in den Städten Zárate, Arrecifes, San Antonio de Areco und Campana. Besonders betroffen ist die Region entlang des Río Paraná, etwa 100 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Buenos Aires, inmitten einer der wichtigsten Agrarregionen des Landes.

Der Nationale Wetterdienst hatte bereits am Freitagabend vor drohenden Unwettern gewarnt und die rote Warnstufe ausgerufen. Zwischen Freitag und Sonntag fielen stellenweise mehr als 300 Millimeter Regen – das Zehnfache des durchschnittlichen Monatsniederschlags. In San Antonio de Areco wurden innerhalb von 24 Stunden über 260 Millimeter registriert, was der Bürgermeister Francisco Ratto als „historisch“ bezeichnete.

Die Überflutungen lösten Stromausfälle und Verkehrschaos aus. Im Raum Zárate kam es zu dramatischen Szenen, als ein Fernbus mit 44 Passagieren an Bord auf der überfluteten Route 9 im Wasser steckenblieb, während das Wasser in den Fahrgastraum eindrang.

Laut Behörden ist die Lage weiterhin angespannt. Da sich die Unwetter laut Meteorologen regelmäßig neu bilden, werden weitere Regenfälle und starke Winde erwartet. In einigen Ortschaften sind Straßen unpassierbar, Dämme drohen zu brechen und Notunterkünfte sind überfüllt. Die Regierung hat Einsatzkräfte mobilisiert und steht in engem Kontakt mit den Kommunen.

Die Provinz Buenos Aires, besonders im Norden entlang der Flüsse Paraná und Areco, ist das Herz der argentinischen Agrarwirtschaft in der Tiefebene der Pampa. Hier befinden sich zahlreiche Soja-, Mais- und Weizenfelder. Argentinien zählt zu den weltweit führenden Exporteuren von Sojaschrot und ‑öl sowie Mais und Weizen. Die Überschwemmungen treffen die Region mitten in der Erntesaison und dürften die bereits durch vorherige Regenperioden verzögerte Sojaernte weiter behindern.

Überflutungen im afrikanischen Ghana
Auch in anderen Erdteilen gibt es Überflutungen, etwa im westafrikanischen Ghana. Dort kam es zum zweiten Mal innerhalb von drei Wochen zu Überflutungen in der Hauptstadtregion Accra. Sie wurden ebenfalls von stundenlangem Starkregen verursacht. Zahlreiche Fahrzeuge blieben in überfluteten Straßen stecken. Die Behörden warnen vor Seuchengefahr, das Abwasser aus der Kanalisation an die Oberfläche gelangte.

Unwetterwarnungen für Großraum Sydney

In der australischen Hauptstadtregion um Sydney warnen die Wetterbehörden vor Unwettern mit Starkregen, die ab Dienstag auftreten könnten. Man rechnet mit Überflutungen und Verkehrschaos.

USA: Tornadoserie fordert 16 Menschenleben

Tödliche Tornado-Serie verwüstet Teile des Mittleren Westens und Kentuckys – mindestens 16 Tote

USA/ Missouri, 16.05.2025 – Eine Serie schwerer Tornados hat am Freitag weite Teile des Mittleren Westens, Kentuckys und der Appalachen erschüttert und katastrophale Schäden hinterlassen. Besonders betroffen waren die Bundesstaaten Missouri und Kentucky, in denen zusammen mindestens 16 Menschen ums Leben kamen. Auch Illinois, Indiana, Virginia sowie Teile des Großraums Washington D.C. meldeten teils erhebliche Schäden.

In der Metropolregion St. Louis in Missouri wütete ein besonders starker Tornado und verursachte verheerende Zerstörungen. Mindestens fünf Menschen kamen ums Leben. Rund 5.000 Gebäude wurden beschädigt oder zerstört. Abgedeckte Dächer, umgestürzte Strommasten und blockierte Straßen prägten das Stadtbild am Morgen nach dem Unwetter. Die Behörden verhängten in mehreren Stadtteilen nächtliche Ausgangssperren, um Plünderungen zu verhindern und die Rettungsarbeiten zu erleichtern. Auch in Scott County im Südosten Missouris wurden zwei Todesopfer gemeldet. Hier hinterließen die Tornados ein Trümmerfeld aus zerstörten Häusern, entwurzelten Bäumen und beschädigter Infrastruktur.

In Kentucky traf es vor allem die Landkreise Laurel und Pulaski besonders schwer. In Laurel County kamen mindestens neun Menschen ums Leben, ein weiterer Todesfall wurde in Pulaski gemeldet. Die Städte Somerset und London wurden von mehreren Tornados heimgesucht. Berichte sprechen von eingestürzten Gebäuden, zerstörten Wohnvierteln und massiven Stromausfällen. Die örtlichen Behörden lobten den Einsatz von Ersthelfern, die in teils lebensgefährlichen Situationen Verletzte aus eingestürzten Häusern befreiten.

Auch in Illinois, Indiana und Teilen Virginias kam es zu schweren Unwettern mit Sachschäden. Mindestens elf Tornados wurden insgesamt von den Wetterdiensten bestätigt. In mehreren Bundesstaaten herrscht weiterhin erhöhte Unwettergefahr. Meteorologen sprechen von einer mehrtägigen Sturmserie, die sich nun weiter in den Süden und Südosten der USA verlagern dürfte.

Notstand aufgrund der Zerstörungen durch Tornados ausgerufen

Die Gouverneure der betroffenen Bundesstaaten haben den Notstand ausgerufen und Bundesmittel zur Katastrophenhilfe angefordert. Rettungsdienste und Freiwillige arbeiten unter Hochdruck, um vermisste Personen zu finden, Trümmer zu beseitigen und die Stromversorgung wiederherzustellen.

Die Wetterbedingungen, die zu den Tornados führten, wurden vorhergesehen. Entsprechend eindringlich warnten der Nationale Wetterdienst (NWS) und das Storm Prediction Center (SPC) bereits vor Tagen vor einem erhöhten Risiko für schwere Gewitter und Tornados. Doch die extrem hohe Anzahl an Tornados und die Schwere der Zerstörungen dürften viele überrascht haben.

Dieses Jahr scheint die Tornadosaison in den USA besonders stark auszufallen, was auch von ACCU-Weather prognostiziert wurde: Im Jahr 2025 wurden zwischen 1.300 und 1.450 Tornados vorhergesagt. Dies liegt über dem langjährigen Mittel von etwa 1.225 Tornados pro Jahr. Gründe hierfür sind ein äußerst aktiver Jetstream sowie hohe Meerwassertemperaturen im GOLF VON MEXIKO.

Welt: Sonnensturm störte Funkverkehr

Starke Sonneneruption verursachte Sonnensturm, der den Funkverkehr störte

Dass unsere moderne Welt von Strom und satellitengestützter Telekommunikation abhängt, ist kein Geheimnis, und spätestens seit dem Blackout, der Anfang des Monats die Iberische Halbinsel lahmlegte, ist vielen Menschen bewusst geworden, wie fragil unsere Zivilisation ist. Nun kam es zu einem weiteren besorgniserregenden Ereignis, das am Nachmittag des 14. Mai den Funkverkehr in Europa, Asien und dem Nahen Osten störte. Anders als beim Blackout zum Monatsanfang war die Ursache für die Störung schnell klar, denn sie wurde von einem geomagnetischen Sturm verursacht, der als Reaktion auf eine starke Sonneneruption der Kategorie X2.7 auftrat. Sonnenstürme werden in 5 Klassen (A, B, C, M, X) kategorisiert, wobei X die stärkste Klasse ist. Wie bei Erdbebenmagnituden handelt es sich um eine logarithmische Abstufung. Innerhalb einer Klasse gibt es dann noch 9 nichtlogarithmische Stufen zur Feinabstimmung.

Die Sonneneruption ging vom Sonnenfleck AR4087 aus. Hierbei handelt es sich um eine aktive Region auf der Sonnenoberfläche mit besonders starker magnetischer Aktivität. Solche Sonnenflecken entstehen, wenn Magnetfelder aus dem Inneren der Sonne an die Oberfläche treten. In diesen Bereichen kann sich enorme Energie ansammeln, die sich in Form von Sonneneruptionen entlädt. Dabei werden Röntgenstrahlung und geladene Teilchen in den Weltraum geblasen, ein Ereignis, das als Sonnenwind bekannt ist. Trifft dieser Sonnenwind auf das Erdmagnetfeld der Erde, reagiert es mit einem geomagnetischen Sturm. Eine sichtbare Reaktion des Sturms sind Nordlichter, doch da der Sonnensturm die Tagseite der Erde traf, blieben diese für das menschliche Auge unsichtbar.

Doch es bleibt nicht bei den netten Lichteffekten der Polarlichter, denn es kommt zu einer sogenannten Ionosphärenstörung, die die Ausbreitung von Funkwellen – insbesondere im hochfrequenten Kurzwellenbereich, der für die Kommunikation über weite Strecken genutzt wird – stört. So waren von den Funkstörungen vor allem der Schiffs- und Flugverkehr betroffen. Solche Funkstörungen könnten im Extremfall eine Katastrophe auslösen.

Wissenschaftler beobachten den Sonnenfleck AR4087 mit Sorge: Er dreht sich derzeit weiter in Richtung Erde, was die Wahrscheinlichkeit weiterer Eruptionen erhöht. Tatsächlich wurde kurz nach dem Ausbruch bereits ein weiterer Sonnensturm der mittleren Klasse M5.3 registriert.

Auch in den nächsten Tagen rechnet man mit weiteren Störungen und die Behörden wurden aufgefordert, sich entsprechend abzusichern. Ein extrem starker Sonnensturm, der die Erde direkt trifft, könnte auch zu einem überregionalen Blackout führen.

Übrigens: Nach langer Ursachenforschung scheint nun der Grund für den spanischen Blackout gefunden zu sein. Eine Störung in einem Umspannwerk in Granada soll die Ausfallkaskade verursacht haben.

Sizilien: Schwere Unwetter treffen italienische Inselwelt

Starke Unwetter richten Schäden auf Sizilien und den Liparischen Inseln an – Auch Stromboli betroffen

Zum zweiten Mal innerhalb von 4 Wochen wurde Italien von einer starken Unwetterfront überrollt – diesmal traf es vor allem das südlich gelegene Kalabrien und Sizilien. Auch die nördlich von Sizilien gelegenen Liparischen Inseln wurden von den Unwettern nicht verschont. Stromboli traf es besonders schlimm.

Italien/Palermo, 15. Mai 2025 – Das italienische Wetterportal Il Meteo warnte bereits gestern Abend vor einem ungewöhnlichen Zyklon mit tropischen Eigenschaften, der von der nordafrikanischen Küste in Richtung Sizilien heranzog, und prognostizierte massive Unwetter. Solche zyklonartigen Stürme treten im Mittelmeerraum eigentlich nur selten auf, doch ihre Häufigkeit nahm in den letzten Jahren bedenklich zu.

Besonders in der Provinz Trapani auf Sizilien kam es zu starken und anhaltenden Regenfällen. Lokale Behörden berichten von Überschwemmungen. Der italienische Zivilschutz hat angesichts der erwarteten Wetterentwicklung eine Wetterwarnung der Stufe Orange herausgegeben.

In den sozialen Medien geteilte Fotos und Videos zeigen, wie sich Straßen in reißende Bäche verwandelten und Schuttberge hinterließen. Zudem kam es zu Felsstürzen und kleineren Erdrutschen.

Auf Stromboli entstanden laharartige Schuttströme, die weniger aus Schlamm bestanden, sondern aus Wassermassen, die größere Lavabrocken mit sich rissen und durch die Gassen von Stromboli Ort strömten. Seit dem verheerenden Vegetationsbrand vor 3 Jahren, der von einer Filmcrew ausgelöst wurde, treten solche Flutereignisse bei fast jedem starken Unwetter auf Stromboli auf. Grund hierfür ist die fehlende Vegetation, weswegen es verstärkt zu Erosion kommt. Auch alles kahlfressende wilde Ziegenherden könnten eine Mitschuld tragen.

Der Zyklon zieht langsam nordwärts und verstärkt sich dabei weiter. Il Meteo prognostizierte auch für den 16. Mai heftigste Niederschläge. Lokal könnten bis zu 200 Liter Regen pro Quadratmeter fallen – ein Extremwert, der zu weiteren Überschwemmungen und Erdrutschen führen kann. Auch andere süditalienische Regionen wie Kampanien, Basilikata, Apulien und Molise sollen bereits jetzt von schweren Gewittern betroffen sein.

Meteorologen beobachten die Entwicklung genau, da das System Merkmale eines sogenannten Medicanes zeigt – also eines tropenähnlichen Wirbelsturms im Mittelmeer. Die Bevölkerung wird aufgerufen, Warnhinweise zu beachten und vorsichtig zu sein.

In unserer FB-Gruppe wurden Videos geteilt, die sich hier leider nicht einbetten lassen.

Welt: Hitzewarnungen und Dürre

Weltweite Warnungen vor Hitze und Dürre – Niederschlagsreiche Phase offenbar vorbei

Nach zwei ungewöhnlich regenreichen Jahren, die in Teilen Europas, Asiens, Australiens und anderen Regionen zu schweren Überschwemmungen geführt haben, deuten die aktuellen Prognosen darauf hin, dass 2025 wieder Dürren zunehmen könnte. Zwar können lokale Unwetter und saisonale Niederschläge weiterhin zu Überflutungen führen, doch insgesamt zeichnet sich ein Trend zu Hitze und Dürre ab.

Wetterwarnung für Indien: Hitzewelle im Osten, Unwetter im Nordosten

In Ostindien wird ab Samstag eine neue Hitzewelle erwartet. Gleichzeitig warnt das India Meteorological Department (IMD) vor schweren Regenfällen, Gewittern und Blitzen in Nordwest- und Zentralindien, wo in den kommenden vier bis fünf Tagen mit verbreiteten Unwettern gerechnet wird.

Laut IMD-Direktor Mrutyunjay Mohapatra ist für den Mai landesweit mit überdurchschnittlichen Temperaturen zu rechnen. Lokale Gewitter könnten die Intensität der Hitzewellen jedoch stellenweise abmildern.

Bereits der April deutete auf einen extrem heißen Sommer hin: Landesweit wurden 72 Hitzetage registriert – deutlich mehr als üblich. Besonders betroffen waren die Bundesstaaten Rajasthan und Gujarat mit jeweils 6 bis 11 Hitzetagen. Auch Ost-Madhya Pradesh und Vidarbha meldeten vier bis sechs Tage extremer Hitze.

Dürre in Florida

Im US-Bundesstaat Florida herrscht derzeit die schwerste Dürre seit 24 Jahren. In den vergangenen Wochen fiel deutlich zu wenig Regen, wodurch Teile der Sümpfe in den Everglades austrockneten – eine Katastrophe für die dortige Tierwelt. Seit Mitte Oktober liegen die Wasserstände 15 bis 25 Zentimeter unter dem Durchschnitt einer typischen Trockenzeit.

Zwar bestehen für das kommende Wochenende und Anfang nächster Woche erhöhte Regenwahrscheinlichkeiten, doch Experten gehen davon aus, dass ein nachhaltiger Wetterumschwung ausbleiben und die Trockenheit weiter anhalten wird.

Deutschland steuert auf neue Dürre zu

Auch in Deutschland und Mitteleuropa wächst die Sorge vor einem weiteren Extremjahr. Meteorologen warnen vor einer sich abzeichnenden Hitzewelle ähnlich wie 2018 – mit Temperaturen über 40 Grad Celsius und langanhaltender Trockenheit. Schon das Frühjahr war vielerorts deutlich zu trocken. Landwirte beklagen ausbleibenden Regen und befürchten schlechte Ernten.

Einige Experten sehen die Ausgangslage sogar kritischer als 2018: In vielen Regionen ist der Boden bereits ausgetrocknet, und die Niederschlagsdefizite vergangener Dürrejahre sind noch nicht vollständig ausgeglichen.

Zwischen 2018 und 2022 war es in Deutschland ungewöhnlich warm und trocken – mit dem Höhepunkt 2018, als die meisten Hitzetage seit Beginn der Aufzeichnungen registriert wurden. Erst 2023 und 2024 brachte überdurchschnittlicher Niederschlag in einigen Regionen vorübergehende Entspannung.

Eine mögliche Erklärung für diese Unterbrechung der Dürre könnte die gewaltige Eruption des Unterwasservulkans Hunga Tonga – Hunga Ha’apai Anfang 2022 sein. Der Ausbruch schleuderte enorme Mengen Wasserdampf in die Stratosphäre und könnte das Klima kurzfristig beeinflusst haben.

Ursachen: Klimawandel und natürliche Schwankungen

Im Allgemeinen sehen Wissenschaftler den anthropogenen Klimawandel als Hauptursache für die zunehmende Häufung extremer Wetterereignisse. Jahr für Jahr werden neue Klimarekorde aufgestellt – bei Temperaturen, Niederschlägen oder Hitzetagen. Daneben spielen auch natürliche Faktoren wie die Sonnenaktivität, Vulkanausbrüche oder Meeresströmungen eine Rolle bei kurzfristigen Klimaschwankungen.

Rumänien: Starker Hagelsturm verursachte Schäden

Hagelsturm richtete starke Schäden im rumänischen Mehedinți an – ungewöhnliche Serie weltweiter Hagelstürme

Am Nachmittag des 6. Mai zog ein starker Hagelsturm über den Kreis Mehedinți hinweg und hinterließ massive Schäden. Besonders betroffen war das Dorf Burila Mare, wo Hagelkörner von Hühnereigröße hunderte Häuser und Fahrzeuge beschädigten. Nahezu 220 der rund 270 Häuser im Ortszentrum wurden stark beschädigt: Dachziegel und Fenster wurden zerschlagen, Decken stürzten ein und Fahrzeuge wurden durch Hagelschlag demoliert. Zudem wurde das Unwetter von starken Winden und möglicherweise sogar von einem Tornado begleitet, die auch Dächer abdeckten, die allerdings in keinem guten Zustand gewesen waren. Es entstanden auch große landwirtschaftliche Schäden, da Pflanzen auf den Feldern vernichtet wurden.

Während einige Dörfer der Gemeinde Mehedinți von der Unwetterkatastrophe verschont blieben, traf es das Zentrum umso härter. Grund dafür sei laut Gemeindeverwaltung der Umstand, dass die Nachbardörfer durch ein funktionierendes serbisches Hagelschutzsystem geschützt wurden. In Burila Mare hingegen habe die lokale Schutzstation in Jiana nicht funktioniert. Diese sei nach Protesten von Landwirten gegen Hagelschutzmaßnahmen außer Betrieb genommen worden, da man ihnen vorwarf, den natürlichen Niederschlag zu verhindern. Die Hagelschutzsysteme nutzen Raketen und automatisierte Werfer, um Silberjodid in Gewitterwolken zu schießen. Das Silberjodid dient als Kondensationskeime, so dass sich viele kleine Regentropfen bzw. Hagelkörner bilden, anstatt zu großer Größe heranzuwachsen. Außerdem funktionierte in Burila Mare das Unwetterwarnsystem nicht, so dass man Fahrzeuge nicht in Sicherheit hat bringen können.

Auch Evakuierungen waren notwendig: Einige Familien mussten in der Nacht vor Ort in Sicherheit gebracht werden, um nicht durch einstürzende Decken gefährdet zu werden. Die Betroffenen wurden in öffentlichen Einrichtungen wie dem Rathaus oder einer Tierklinik untergebracht.

Neben der Sorge um ihre Häuser kämpfen viele Dorfbewohner nun auch mit massiven landwirtschaftlichen Verlusten. Nach hohen Investitionen in die Frühjahrskulturen ist die Ernte vielerorts vollständig zerstört.

Serie ungewöhnlicher Hagelstürme in Südeuropa und anderswo

Aber nicht nur in Rumänien kam es in den letzten Tagen zu starken Unwettern nebst ungewöhnlich starken Hagelstürmen. In den sozialen Medien gibt es zahlreiche Meldungen aus Südeuropa, aber auch aus anderen Erdteilen, dass es zu bemerkenswerten Hagelereignissen kam. So liegen Meldungen aus Bulgarien, Italien und Spanien vor. Dort wurde gestern die Stadt Madrigueras von einem schweren Hagelsturm heimgesucht: In der Stadt schoben Bulldozer meterhohe Hagelberge auf. Selbst in Saudi-Arabien und China kam es in den letzten Tagen zu schweren Hagelstürmen.

Hagelstürme und Gewitter sind im Frühsommer zwar nichts Ungewöhnliches, doch die Häufung von Meldungen besonders starker Ereignisse, die Zerstörungen hervorrufen, ist bemerkenswert und weist auf Instabilitäten in der Atmosphäre hin.