Unwetter und Überflutungen – Naturkatastrophen am 05.06.23

Unwetter trifft Mallorca

Die spanische Ferieninsel Mallorca wurde am Sonntag erneut von starken Unwettern getroffen, die Überflutungen verursachten und das öffentliche Leben massiv einschränkten. Besonders hart traf es den Ort Porreres, der zeitweilig von der Außenwelt abgeschnitten war, da die Verbindungswege überflutet waren. Nach Angaben des Wetterdienstes fielen innerhalb weniger Stunden bis zu 78 Liter Wasser auf den Quadratmeter. Zu viel für die Böden, die das Wasser nicht aufnehmen konnten, sondern sofort oberflächlich ableiteten. so wurden nicht nur Straßen überflutet, sondern auch agrarwirtschaftliche Nutzflächen. Stare Regenfälle wurden auch aus Llucmajor und Algaida gemeldet. Sonntag Nachmittag galt für Teile der Insel die zweithöchste unwetterwarnstufe „orange“. Heute gilt für einige Abschnitte im Landesinneren immer noch die Warnstufe „gelb“. Auch in den nächsten Tagen muss mit weiteren Unwettern gerechnet werden, dabei halten sie schon seit letzter Woche an, denn bereits am Donnerstag gab es in Porreres ergiebigen Starkregen.

Die Unwetter im Mittelmeerraum beschränken sich aber nicht nur auf die Balearen, denn auch in anderen Regionen Spaniens sowie in Teilen von Italien und Griechenland kam es zu heftigen Unwettern mit Hagelstürmen. Einen Hagelsturm erlebte ich selbst letzten Dienstag am Ätna mit. Die Unwetter verschonten selbst die türkische Hauptstadt Ankara nicht, von der gerade ein unglaubliches Video viral geht. Zu sehen ist, wie braune Wasserfluten aus den Fenstern im 1 Stockwerk eines Hochhauses schießt und auf die tieferliegende Straße strömen. Das Hochhaus muss eine Barriere für die Wasserfluten auf der anderen Hausseite gebildet haben. Zu sehen ist auch das Mobiliar der Wohnung, das in einem Sturzbach aus dem Fenster gespült wurde.

Starke Unwetter ereigneten sich auch im arabischen Raum südlich des Mittelmeeres. So kam es zu Hagelschlägen und Überflutungen in Algerien.

Eine Unwetterwarnung gab es heute auch für die Kanarischen Inseln, die ebenfalls zu Spanien gehören, obwohl sie im Atlantik vor der Küste des nördlichen Westafrikas liegen.

Schwere Überflutungen in Haiti

Im fernen Haiti gab es ebenfalls starke Unwetter, die für Überschwemmungen sorgten. Sie fielen infolge eines tropischen Wirbelsturms über den Inselstaat her, der sich direkt zu Anfang der Hurrikansaison bildete. Die Wasserfluten verursachten Erdrutsche, die mehrere Häuser zerstörten. Mindestens 15 Menschen kamen ums Leben. Mehr als 1200 Gebäude wurden überflutet und über 13.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen.

Hitzewelle in China – Naturkatastrophen-News 04.06.23

Hitzewelle in China lässt Stromverbrauch explodieren

Der Südosten Chinas wird von einer beispiellosen Frühjahrs-Hitzewelle heimgesucht. Das Thermometer klettert überregional auf Werte von mehr als 35 ° C. In Dongchuan wurden am 1. Juni sogar mehr als 42 Grad gemessen. Auch in den nächsten Tagen wird erwartet, dass regional die 40 Grad-Marke überschritten wird. Besonders betroffen ist Shanghai, wo bereits Ende Mai die höchsten Werte seit mehr als 100 Jahren gemessen wurden.

Doch nicht nur China leidet unter der Extremhitze, die vielerorts auch mit einer Dürre einhergeht: in vielen Teilen Südost-Asiens werden seit Wochen viel zu hohe Temperaturen registriert. Die Temperaturen liegen dabei um bis zu zwei Grad höher als es in den letzten Jahren der Fall war, wobei bereits diese Jahre ungewöhnlich warm waren. Klimawissenschaftler befürchten, dass sich dieser Erwärmungstrend auch in den nächsten 5 Jahren fortsetzen wird und prognostizieren weiter steigende Temperaturen und immer neue Rekordwerte.

Um der Hitze zu entgehen laufen in den Städten die Klimaanlagen auf Volllast. Die Stromnetze kommen an ihre Leistungsgrenze und die Stromversorgung droht zu kollabieren. Das hat nicht nur weitreichende Folgen für die Privathaushalte, sondern auch für die Industrie. Bei weiter steigendem Stromverbrauch zur Kühlung von Gebäuden, muss die Industrie ihren Verbrauch drosseln, was natürlich mit einem Rückgang der Produktion einhergeht und zu wirtschaftlichen Verlusten führen könnte.

Eine weitere Folge der Rekordtemperaturen ist ein weiterer Anstieg der Meerestemperaturen und damit ein erhöhtes Risiko für die Entstehung starker Wirbelstürme. Von diesen werden oft die ärmsten Staaten Asiens getroffen, wie etwa die Philippinen oder Bangladesch. Hinzu kommt, dass aufgrund der Erwärmung der Ozeane diese weniger Treibhausgase wie Kohlendioxid und Methan speichern können, bzw. diese sogar vermehrt freisetzen, was zu einer immer schneller steigenden Klimaerwärmung führen wird.

Klar ist, dass die Menschheit aufhören muss, Treibhausgase zu produzieren, auch wenn die gesteckten Klimaziele kaum noch zu erreichen sind. Dabei wird die Elektrifizierung als Allheilmittel betrachtet: Verkehr, Industrie, Heizen und Kühlen sollen bald vollelektrisch vonstattengehen, was natürlich nur Sinn macht, wenn der Strom aus erneuerbaren Quellen stammt. Schaut man sich an, was für Probleme mit den Stromnetzen bereits jetzt bestehen, stelle ich mir die Frage wie das funktionieren soll? Auf Jahrzehnte hinaus sind die Stromnetze weder bei uns, noch in Asien, oder Amerika stark genug, um die Mehrbelastungen auszuhalten. Letztendlich sind die zu schwach dimensionierten Stromnetze und Verteilersysteme nebst Transformatoren auch dafür verantwortlich, dass man nicht einfach Solaranlagen auf jedes Hausdach packen kann, damit mehr Ökostrom erzeugt wird. Das würde zu einem Systemkollaps führen. Betrachtet man die wahnsinnige Geschwindigkeit, mit der Infrastrukturen ausgebaut werden, ist es klar, dass wir es nicht schaffen werden, die globale Erwärmung auf 1,5 Grad bis zum Ende des Jahrhunderts zu begrenzen. Auch danach werden die Temperaturen steigen, selbst wenn wir es schaffen sollten bis dahin den Ausstoß von Treibhausgasen global auf Null zu setzen, denn bis dahin werden mehrere Kipppunkte überschritten sein und die Klimaerwärmung wird zum Selbstläufer.

Im Hinblick auf die Schaffung neuer Infrastrukturen erscheint es mir sinnvoll bereits jetzt soweit zu denken und die Gesellschaft darauf vorzubereiten, dass künftige Generationen unter komplett anderen Bedingungen leben werden, als wir es gewohnt sind. Wartet man damit wieder 30 Jahre, wird auch die Vorbereitung auf das Leben mit der Katastrophe wieder zu spät kommen. Absehbar ist, dass der Strukturwandel in erster Linie auf dem Rücken der Unter- und Mittelschicht ausgefochten wird: während Personen mit hohem Einkommen die zu erwartenden finanziellen Belastungen meistens gut Kompensieren können, erleben wir bereits jetzt einen deutlichen Wohlstandsverlust für die Mehrheit der Bevölkerung, wobei wir noch am Anfang des Wandels stehen. Rechnet man das hoch, werden die meisten von uns bald wohl deutliche Einschnitte hinnehmen müssen. In Punkto Reisen erleben wir ja bereits jetzt, dass viele Ziele, die für Leute mit mittlerem Einkommen vor Corona noch erreichbar waren, nun wieder zu Traumzielen werden.

Waldbrände – Naturkatastrophen am 01.06.23

Auf der nördlichen Hemisphäre wüten bereits vor Sommeranfang beispielslose Waldbrände, die größtenteils einem zu trockenen Winter geschuldet sind. Die schlimmsten Feuer werden aktuell aus Kanada und Sibirien gemeldet, aber auch in Spanien und Deutschland brennt es lichterloh.

Aus der kanadischen Provinz Nova Scotia werden Waldbrände unvorstellbaren Ausmaßes gemeldet. Die Regierung spricht von den schlimmsten Waldbränden in der Geschichte des Landes. Am schlimmsten traf es die östliche Küstenregion bei Halifax. Dort fraßen die Flammen mehr als 200 Häuser. Mindestens 16.000 Menschen mussten evakuiert werden. Die Brände sind außer Kontrolle geraten, obwohl Tausende Einsatzkräfte mit der Brandbekämpfung beschäftigt sind. Videoaufnahmen zeigen gigantische Dampf- und Rauchschwaden, die auch über bewohntes Gebiet hinwegzeihen und eine ernste Gesundheitsgefährdung für die Anwohner darstellen.

Die Brände breiteten sich aufgrund starker Winde rasend schnell aus und waren am Sonntag in Upper Tantallon ausgebrochen und breiteten sich in Richtung Halifax aus. Gestern waren die Flammen noch gut 30 Autominuten von der Stadt entfernt. Die Einsatzkräfte konzentrierten sich darauf, lokale Brandherde in besiedelten Gebiet zu bekämpfen, um Häuser zu retten.

Die Brände haben eine Fläche von 788 Hektar erfasst, was ca. 1100 Fußballfeldern entspricht. zum Vergleich: Heute wurde ein Waldbrand bei dem Ostdeutschen Ort Jüterbog gemeldet, der auf einer Fläche von ca. 1 Hektar wütet. Bei gigantischen Waldbränden, die bereits im Mai in Sibirien loderten, kamen mindestens 20 Personen ums Leben.

Wie der EU-Atmosphärendienst Copernicus heute berichtet, begannen die Waldbrände auf der Nordhalbkugel ungewöhnlich früh im Jahr. Gerade die Feuer in Kanada treiben die Schadstoff-Emissionen in die Höhe und setzen enorme Emissionen frei. Während in einem durchschnittlichen Mai zwei Megatonnen Schadstoffe durch Waldbrände in die Atmosphäre aufsteigen, waren es in diesem Mai gut 23 Megatonnen. Ein Teufelskreislauf, denn unter den Schadstoffen befinden sich viele Treibhausgase, die den Klimawandel im wahrsten Sinne des Wortes befeuern!

Hinzu kommt, dass im Norden Kanadas und Sibiriens auch immer öfter Tundren im Permafrost-Gebiet brennen, was die Schmelze der Permafrostböden beschleunigt. Mancherorts sind die Permafrostböden über 1000 m mächtig. Die organische Materie, aus denen die Böden bestehen, sammelte sich über Jahrtausende an und verfaulte nicht. Der Fäulnisprozess setzt aber nun beim Auftauen der Böden ein, was enorme Mengen Treibhausgase freisetzt. Hier könnte ein Kipppunkt so gut wie erreicht sein: Wissenschaftler gehen davon aus, dass es ab 2030 kein zurück mehr gibt: wenn wir bis dahin den Klimawandel nicht stoppen können (was unmöglich ist) wird sich die Schmelze der Permafrostböden immer weiter fortsetzten, selbst wenn wir Menschen die Treibhausgasemissionen auf Null reduzieren würden. Weitere Kippunkte, die bis 2030 erreicht werden könnten, sind das Schmelzen der grönländischen und westantarktischen Eisschilde und das Absterben der tropischen Korallenriffe. Wir brauchen uns keine Gedanken mehr darüber zu machen, wie wir den Klimawandel aufhalten, sondern wie wir ihn als Spezies überleben!

Naturkatastrophen-News 17.05.23: Italien

Überschwemmungen in Teilen Norditaliens

Seit einigen Tagen gab es mehrere Starkregen-Ereignisse und langanhaltende Regenfälle im Nordosten Italiens, so dass es zu starken Überschwemmungen kam. Medien berichten von mindestens 3 Todesfällen, mehreren Vermissten und tausenden Evakuierten.

Besonders betroffen sind die Regionen Emilia-Romagna und Marken die von starken Unwettern getroffen worden sind. In den Gebieten an der Adriaküste kam es zu heftigen Überflutungen. Mehrere Flüsse traten über die Ufer und es wurden Erdrutsche ausgelöst. Die Todesopfer gab es in den Orten Cesena und Forlì. Eine Mann hielt sich demnach während ertrank im Untergeschoss seines Hauses. Scheinbar stieg das Wasser so schnell, dass er sich nicht in Sicherheit bringen konnte.

Anderen Menschen gelang es zum Glück, sich in Sicherheit zu bringen. Viele Personen flohen auf Hausdächer, wo sie unter Einsatz von Hubschraubern und Booten geborgen werden mussten. Es sind hunderte Feuerwehrleute und Helfer im Einsatz, die nicht nur Menschen bergen müssen, sondern auch überflutete Keller leerpumpen müssen.

Zeitweise kam in den betroffenen Orten der Verkehr zum Erliegen, da sich Straßen in reißende Flüsse verwandelten und Autos mitgerissen wurden. Neben Straßen, Tunneln und Brücken mussten auch Eisenbahnlinien gesperrt werden. Vielerorts wurden Schulen geschlossen und das öffentliche Leben kam zum erliegen.

Geschlossen wurden auch viele Strände entlang der Adriaküste. Grund hierfür war weniger der Regen, sondern viel mehr starke Wind und hoher Wellengang.

Nicht nur die italienische Adria wurde von den Unwettern heimgesucht, sondern auch die Küstenregionen von Bosnien und Kroatien. Besonders hart traf es die Ortschaft Hrvatska Kostajnica im Hinterland von Kroatien. Dort trat der Fluss Una über die Ufer und überflutete die Ortschaft. in der Region wurde der Notstand ausgerufen. eine Entspannung der Lage ist nicht in Sicht, da für die nächsten Tage weitere Regenfälle vorausgesagt wurden.

Die italienische Region Emilia-Romagna liegt in der norditalienischen Tiefebene, die vom Fluss Po dominiert wird. Dieser steht seit letzten Jahr oft wegen seines Niedrigwassers in den Schlagzeilen. Die Unwetter konzentrierten sich zwar auf den östlichen Küstenbereich der Region, doch auch in anderen Teilen der Emilia-Romagna regnete es. Vielleicht ist die Dürre-Periode nun vorbei.

Naturkatastrophen-News am 14.05.23: Zyklon

Zyklon Mocha verwüsten Küste von Myanmar

Zyklon Mocha hatte heute Morgen seinen erwarteten Landfall in Myanmar und richtete große Schäden an. Nach ersten Angaben forderte er mindestens 5 Todesopfer. Auch das benachbarte Bangladesch wurde vom Tropensturm getroffen, doch dort fielen die Schäden deutlich geringer aus, als man es zuvor erwartet hatte.

Meteorologen bestätigten, dass es der stärkste Sturm in Myanmar seit 20 Jahren ist. Das Global Disaster Alert and Coordination System rechnete vor dem Landfall von Mocha mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 259 km/h und rief die höchste Warnstufe aus. Der Wirbelsturm hatte über dem Golf von Bangladesch enorm viel Energie getankt, da das Ozeanwasser extrem warm ist. Laut Angaben des indischen Wetterdienstes wurden im Wirbelsturm über Land dann Windböen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 210 km/h gemessen. Damit erreichte der Zyklon zwar nur die zeithöchste Sturmkategorie 4, aber es reichte aus, nicht nur Bäume zu entwurzeln, sondern auch zahlreiche Gebäude zu zerstören. Die starken Regenschläge verursachten zudem Überflutungen und lösten Erdrutsche aus. Ein Ehepaar starb in seinem Haus, das von einem Erdrutsch erfasst worden war. Drei weitere Personen wurden von umstürzenden Bäumen erfasst und getötet.

Im Vorfeld des Zyklons wurden mehrere 100.000 Menschen aus den Küstenregionen evakuiert und viele Personen flohen noch während der Sturm wütete und suchten in Evakuierungszentren Schutz. Wie viele Gebäude letztendlich zerstört wurden und wie hoch die Zahl der obdachlos gewordenen Menschen ist, wurde noch nicht bekanntgegeben.

Auch in Bangladesch gab es vorsorgliche Evakuierungen. Hier sprechen die Behörden von 750.000 Personen, die in Sicherheit gebracht wurden.

Zwar sind Wirbelstürme zu dieser Jahreszeit nicht ungewöhnlich in Südostasien, doch Anzahl und Stärke der Stürme nimmt zu. Klimaexperten sehen den anthropogenen Klimawandel maßgeblich verantwortlich hierfür. In diesem Frühjahr sind die Wassertemperaturen der äquatornahen Ozeane deutlich zu hoch. Hiervon betroffen ist insbesondere der Indische Ozean, der als Wettermotor der betroffenen Region gilt. Weite Teile Südostasiens leiden unter einer Hitzewelle.

Auch in anderen Erdteilen gibt es aktuell Wetterkapriolen. So kam es gestern in der spanischen Region Murcia Unwetter mit Starkregen, der zu Überflutungen führte. Im italienischen Turin ging ein Hagelsturm nieder und im Norden Sibiriens und in Kanada wüten ausgedehnte Waldbrände, die auch immer früher im Jahr beginnen. Ein gigantisches Problem stellt der tauende Permafrostboden dar, der in den nächsten Jahren soviel Methan freisetzten wird, dass schon alleine das ausreicht um das Klima zu kippen!

Hitzewelle in Asien: Naturkatastrophen-News am 08.05.23

Rekordhitze in Vietnam: Thermometer stieg auf 44,2 Grad

Am Wochenende erlebten Teile von Vietnam eine Rekordhitze, als das Thermometer bis auf 44,2 Grad angestiegen war. Die extreme Temperatur wurde im nördlichen Bezirk Tuong Duong gemessen. Dabei war es nicht nur ein jahreszeitlicher Rekord, denn noch nie war es in Vietnam heißer als in diesem Mai. Dabei stehen die Temperaturen für Vietnam nur stellvertretend für eine Hitzewelle, die bereits seit April weite Teile Südostasiens in Atem hält, denn bereits in den letzten Wochen kam es in Indien und Thailand zu ähnlich hohen Werten, die für diese Jahreszeit deutlich zu hoch waren. Es gab zahlreiche Hitzetote. Die Menschen leiden unter den Hitzewellen und es kommt vielerorts zu Stromausfällen, weil die Stromnetze nicht für die Lasten ausgelegt sind, die durch Klimaanlagen verursacht werden, die auf Hochtouren laufen. Zudem können Generatoren und Transformatoren heiß laufen und müssen heruntergefahren werden, bzw. mit geringer Leistung laufen. Darüber hinaus gibt es auch weitere Auswirkungen auf die Infrastruktur, etwa auf Straßen, deren Asphalt schmilzt, auf Eisenbahnschienen, die sich verziehen und natürlich auf die Wasserversorgung, denn oftmals gehen extreme Hitze einher mit hoher Verdunstung und geringen Niederschlägen. So fürchten bereits jetzt Landwirte in Thailand, wo ebenfalls Temperaturen von mehr als 40 Grad herrschten, eine Dürre und Verluste in der Palmölindustrie.

Auch die Philippinen leiden unter einer Hitzewelle, bei der es auch noch zur extremen Schwüle kommt. So wurden zeitweise Schulen geschlossen, da der Hitzeindex bis in die Gefahrenzone für die Gesundheit der Menschen kletterte.

Im Südwesten Chinas ist es nicht nur zu heiß, sondern auch zu trocken. Seit Monaten leidet man unter einer extremen Dürre, was sich nicht nur negativ auf die Landwirtschaft auswirkt, sondern auch auf die dort angesiedelten Aluminiumwerke.

Die Hitzewelle in Asien alarmiert natürlich auch die Klimawissenschaftler, von denen einige prognostizierten, dass 2023 das bisher heißeste Jahr der Welt werden könnte. Die ungewöhnlich hohen Temperaturen auf der Nordhalbkugel stehen im Zeichen eines sich anbahnenden Klimaphänomens „ El Nino“. Bereits jetzt ist die Temperatur der äquatorialen Ozean auf mehr als 30 ° C angestiegen. Die Auswirkungen auf das Klima, aber auch auf das Ökosystem Ozean werden enorm sein. Man darf nicht nur mit weiteren Hitzewellen und Dürren einerseits und mit starken Überflutungen andererseits rechnen, sondern auch mit starken tropischen Wirbelstürmen.

Überflutungen in Ruanda – Naturkatastrophen-News am 05.05.23

Schwere Überflutungen kosten in Ruanda mehr als 130 Menschen das Leben

In den vergangenen Tagen kam es im ostafrikanischen Staat Ruanda zu starken Regenfällen, die in einigen Teilen des Landes Flüsse über die Ufer treten ließen und schwere Überschwemmungen verursachten. Besonders schlimm traf es den Bezirk Karongi im Westen des Landes. Bis jetzt wurden 136 Todesopfer bestätigt. Unter den Opfern befanden sich mehrere Kinder, die von den Wassermassen mitgerissen oder unter Schlamm begraben wurden. Zahlreiche Personen werden vermisst. 77 Menschen wurden verletzt. Mindestens 5100 Gebäude wurden zerstört und zahlreiche Straßen mussten gesperrt werden. Die Zahl der evakuierten Personen ist ungewiss. Viele Menschen sich auf eigener Faust geflohen und bei Verwandten untergekommen.

Rettungstrupps sind im Einsatz und versuchen zu helfen, doch vielerorts fehlt es an Ausrüstung und Notunterkünften. Ein Regierungssprecher Ruandas sagte, man konzentriere sich aktuell darauf, Menschen aus beschädigten Häusern zu retten. Aus der Hauptstadt Kigali gibt es Hilfszusagen für die betroffenen Menschen. Dort soll Wohnraum für Geflüchtete zur Verfügung gestellt werden. In Ruanda und Uganda kommt es seit Ende März zu sintflutartigen Regenfällen im Rahmen der Regenzeit. Überschwemmungen und Erdrutsche haben viele Gebäude zerstört und hunderte Menschen vertrieben.

Auch in anderen Ländern Ostafrikas kam es in den letzten Tagen zu Regenfällen, die die Dürre wenigstens vorläufig beendeten.

Ein Grund, warum die Regenzeit regional so stark ausfällt, könnte im aufziehenden Klimaphänomen El Niño liegen. Die weltweiten durchschnittlichen Ozeantemperaturen haben neue Spitzenwerte für den Mai erreicht und liegen bei 21 Grad. Dadurch ist die Verdunstungsrate besonders hoch, was in einigen Regionen zu besonders viel Starkregen führen könnte. Zugleich sorgt das warme Wasser dafür, dass weniger Kohlendioxid in den Ozeanen gelöst werden kann, was die anthropogenen Klimawandel beschleunigt.

Überflutungen infolge von Unwettern gab es vorgestern auch in der italienischen Region Emilia-Romagna: der ausgetrocknete Boden konnte die Wassermassen nicht aufnehmen, so dass sich kleine Bäche in reißende Ströme verwandelten. Mindestens 2 Personen starben.

Naturkatastrophen-News 02.05.23: Dürre

Hitzewelle und Dürre bedrohen Ernte in Spanien

Ende letzter Woche herrschte im Südwesten Spaniens eine ungewöhnlich heftige Hitzewelle im Südwesten Spaniens. Am Flughafen von Cordoba wurden 38,8 Grad gemessen. Damit wurde ein neuer Allzeitrekord für den Monat April aufgestellt. Der bisherige Rekord wurde um mehr als 4 Grad überschritten. Normalerweise liegen die Durchschnittstemperaturen 10 Grad unter den Werten der Hitzewelle. Diese war dem Umstand geschuldet, dass durch eine Omega-Wetterlage trockene und heiße Luft aus der Sahara Richtung Spanien gelenkt wurde. Das Thema Omega-Wetterlage griff ich hier bereits öfters auf und es gibt Klimaforscher, die befürchten, dass dies anomale Wettersituation bald das neue Normal werden könnte. Schuld an das immer häufiger auftretende Phänomen soll der Klimawandel sein, der durch eine Erwärmung der Stratosphäre die Höhenwinde abschwächt, wodurch es in den unteren Atmosphärenschichten immer häufiger zu einer Omega-Wetterlage kommt.

Auch abseits der Temperaturrekorde leiden weite Teile Spaniens seit Monaten unter einer extremen Dürre. Schon jetzt sehen viele Landwirte im Südwesten des Landes die Ernte bedroht. sie sprechen nicht nur von einem Rückgang der Ernteerträge, sondern von einem Totalverlust in Sachen Getreide und Viehfutter. Auch die Obsternte ist vielerorts bedroht. In der Extremadura, in Andalusien und in Castilla-La Mancha würden auf einer Fläche von mindestens 3,5 Millionen Hektar „nicht ein Korn“ wachsen, erklärt der Landwirt Daniel Trenado im spanischen Fernsehen. Auch viele Viehzüchter sind davon betroffen und müssen mangels Viehfutter Tiere notschlachten.

Für viele Landwirte eine existenzielle Bedrohung und auch für uns Konsumenten wird ein möglicher Ernteausfall in Spanien nicht folgenlos bleiben: Preise für Getreideprodukte, Fleisch, Molkereierzeugnisse und vielen Sorten an Obst und Gemüse werden in den Supermarktregalen noch teurer werden und sei es nur, weil raffgierige Supermarktkonzerne weiter steigende Gewinne einfahren wollen, denn von Gewinneinbußen ist bei den Mächtigen und Reichen trotz der zahlreichen Krisen der letzten 3 Jahre keine Spur! Auch der Klimaschutz wird vielerorts nur dazu benutzt, um kräftig Kasse zu machen, obwohl wir uns alle tatsächlich in einer ernsten Situation befinden, die spätestens im nächsten Jahrzehnt deutlich eskalieren könnte.

Unwetter in Deutschland – Naturkatastrophen-News am 29.04.23

Unwetter mit Hagel und Starkregen lösen Hangrutsch aus

Am Freitag kam es in Deutschland zu einem starken Unwetter, von dem weite Teile der Bundesländer Hessen und Baden Württemberg betroffen waren. Starke Regenfälle verwandelten Straßen in Bäche und ließen Keller volllaufen. Der mit Wasser übersättigte Boden ließ in Heidelberg einen Hang abrutschen. In Mainz kam es zu einem Hagelsturm.

Wie die Polizei berichtet, konnten vor dem Hangrutsch die Bewohner eines Hauses evakuiert werden. Dabei musste insbesondere eine ältere Bewohnerin von den Beamten in Sicherheit gebracht werden. Aufgrund der Evakuierungsmaßnahmen kamen keine Personen zu Schaden, es entstanden nur Sachschäden. Derzeit wird geprüft, ob das beschädigte, aber nicht zerstörte Haus weiter bewohnt werden kann.

Zu starken Regenfällen kam es auch in anderen Städten Baden Württembergs und Feuerwehr und Rettungskräfte waren im pausenlosen Einsatz. Überflutungen, vollgelaufene Keller und unpassierbare Straßen infolge umgestürzter Bäume wurden auch aus Mannheim und mehreren Orten der Landkreise Neckar-Odenwald und Rhein-Neckar gemeldet.

In Mainz stürmte und regnete es nicht nur, sondern das Unwetter wurde von einem Hagelschauer begleitet. Die Hagelkörner erreichten Tischtennisballgröße und richteten Schäden an mindestens 30 Gebäuden an. Der Sturm ließ Dachpfannen durch die Luft wirbeln und Fensterscheiben und Fahrzeuge beschädigten. Außerdem wurden mehrere Bäume entwurzelt. Das Dach einer Scheune stürzte ein. Die Aufräumarbeiten dauern noch heute an.

Wie das Video zeigt, ging das Unwetter bei Mainz aus einer Superzelle hervor, in der sich auch Tornados bilden können.

Die Unwetter beschränkten sich nicht nur auf Deutschland. Auch im Norden Österreichs gab es ergiebigen Dauerregen. Im Hörbranzer Gemeindegebiet Hochreute kam es zu einer ähnlichen Situation wie im Raum Heidelberg: Ein Hang kam ins Rutschen und drohte mehrere Gebäude mit sich zu reissen. Auch dort wurden Anwohner evakuiert.

Aus einer Erklärung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) geht hervor, dass der April 2023 sehr regnerisch ausgefallen ist. Erstmals seit 15 Jahren ist der April wieder zu nass ausgefallen. Pro Quadratmeter hat es knapp 64 Liter Niederschlag gegeben, was rund 10% über dem Wert der international gültigen Referenzperiode von 1961 bis 1990 liegt.

Interessant ist, dass bei der Eruption des submarinen Vulkans Hunga Tonga-Hunga Ha’api zum Jahreswechsel 2021/22 viel Wasserdampf in die Atmosphäre geblasen wurde. Die Menge wurde auf ca. 10% des bereits vorhandenen atmosphärischen Wasserdampfs geschätzt.