Verletzte und Sachschäden durch Unwetter in Mitteleuropa

Kaltluftfront beendete sommerliches Wetter mit starken Unwettern in Teilen von Mitteleuropa

Das frühsommerliche Wetter der letzten Woche endete gestern jäh, als über Mitteleuropa zwei unterschiedlich temperierte Luftmassen aufeinanderprallten, wodurch starke Gewitter verursacht wurden, die neben Sturmböen, Starkregen und Blitzen auch Hagel hervorbrachten. In der Folge der Unwetter entstanden nicht nur Sachschäden, sondern es gab auch Verletzte.

Blitzschlag in Tschechien verletzte zwei deutsche Wanderer

Die Luftmassen prallen in einem West-Ost verlaufenden Streifen zusammen, der vom Westen Frankreichs, über die Mitte Deutschlands zog und sich bis auf die Tschechei auswirkte, wo infolge eine Blitzschlags zwei Deutsche schwer verletzt wurden. Bei den Verletzten handelt es sich um einen älteren Mann und eine Frau, die sich auf eine Wanderung befanden und offenbar unter einem Baum Schutz suchten, in dem dann der Blitz einschlug. Für gewöhnlich verdampft durch einen Blitzschlag das Wasser im Baum schlagartig, wodurch der Baum explodiert und Holzsplitter durch die Gegend fliegen. Zudem kann der Strom auch auf Schutzsuchende überspringen. Rettungskräfte bargen die Verletzten und brachten sie ins Krankenhaus.

Mehrere Verletzte in Deutschland

Auch in Deutschland wüteten Unwetter, von denen besonders die Bundesländer Hessen, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Sachsen betroffen waren. Mehrere Personen erlitten durch umstürzende Bäume Verletzungen. Fotos zeigen von Sturmjägern zeigen, dass sich Superzellen gebildet haben, aus denen auch Tornados hätten entstehen können.

In Trier stürzte eine Baumkrone auf zwei Autos – ein Fahrer wurde eingeklemmt und verletzt. In Mittelhessen traf ein umfallender Baum zwei junge Männer im Auto, beide wurden leicht verletzt. Auch in Nordhessen kam es zu zahlreichen Unfällen mit Sachschäden.

In Fulda versperrte ein umgestürzter Baum den Eingang eines Hotels, rund 60 Gäste saßen kurzzeitig fest. In Osthessen und dem Vogelsbergkreis beschädigten Äste, Dachziegel und lose Metallteile geparkte Fahrzeuge. Die Bahn meldete Streckensperrungen durch Bäume auf den Gleisen.

In Lauterbach deckte der Sturm das Dach eines Sägewerks ab. Im Kreis Hersfeld-Rotenburg musste eine Bundesstraße gesperrt werden; aufgebrachte Autofahrer griffen Einsatzkräfte an. In einer Grundschule in Alsfeld löste ein Blitzeinschlag Alarm aus.

Hagelsturm in Paris

Die gleiche Kaltluftfront löste am Samstagnachmittag einen Hagelsturm in der französischen Hauptstadt Paris aus und verursachte Sachschäden. Auch hier knickten Äste von Bäumen ab und murmelgroße Hagelkörner beschädigten Fahrzeuge und Fensterscheiben. Der Hagel sammelte sich in einer dicken Schicht auf Plätzen und Straßen und verursachte Verkehrschaos. Davon betroffen war auch der Flug- und Nahverkehr: Einige Metrostationen mussten wegen Überflutungen geschlossen werden und am Flughafen Paris-Charles-de-Gaulle kam es zu Verspätungen.

Mexiko: Hagelsturm richtete Schäden an

Heftiger Hagelsturm trifft Gemeinde Ciénega de Flores in Mexiko – Schäden an Fahrzeugen gemeldet

Ein unerwarteter Hagelsturm hat am Freitagabend die Bewohner der Gemeinde Ciénega de Flores im mexikanischen Bundesstaat Nuevo León überrascht. Die Unwetterfront hinterließ eine Spur der Verwüstung, insbesondere an Fahrzeugen, deren Scheiben durch den Einschlag golfballgroßer Hagelkörner zersplitterten.

In den sozialen Medien wurden zahlreiche Bilder geteilt, die mit Eis bedeckte Straßen zeigen. Besonders auffällig waren große Hagelbälle die den Boden bedeckten und in einigen Fällen Autodächer und Windschutzscheiben und normale Fenstern in Häusern zerschlugen.

Die Nationale Wasserkommission warnt vor weiterem Unwetter. In einer aktuellen Mitteilung heißt es, dass in den nächsten Stunden mit zunehmender Bewölkung, kräftigen Schauern sowie teils heftigen Regengüssen gerechnet werden müsse. Zudem sei mit Blitzaktivität, Hagelbildung und starken Windböen zu rechnen.

Danach soll sich die Wetterlage in den Zitrusanbaugebieten von Nuevo León beruhigen und nur noch durch anhaltenden leichten Regen auszeichnet, doch  für den Großraum Monterrey prognostiziert der Wetterdienst eine bevorstehende Intensivierung der Niederschläge. Diese Niederschläge könnten zu lokalen Überflutungen führen.

Große Hagelkörner entstehen in großen  Gewitterwolken mit starken Aufwinden. Durch wiederholtes Hoch- und Runterschleudern in kalten und feuchten Luftschichten wachsen die Körner schichtweise. Je länger sie in der Wolke „gefangen“ sind, desto größer werden sie – bis sie schließlich zu schwer sind und zu Boden stürzen.

Hagelstürme sind oft ein Warnsignal für eine potenziell tornadoträchtige Wetterlage. Zwar bedeutet Hagel allein nicht automatisch, dass ein Tornado entsteht, aber wenn starker Hagel mit starker Windscherung und Instabilität einhergeht, sind die Bedingungen für Tornados deutlich erhöht.

Unwetterwarnungen für Deutschland

Solche Bedingungen wurden vom Deutschen Wetterdienst auch für Deutschland vorhergesagt. Über Deutschland treffen am Wochenende zwei sehr unterschiedlich temperierte Luftmassen aufeinander, in deren Folge sich Superzellen bilden können. Es drohen nicht nur starke Gewitter mit Hagelschlag, so wie es gestern in Mexiko der Fall war, sondern es besteht sogar die Möglichkeit, dass sich Tornados bilden werden. Lokal können Hagelkörner mit einem Durchmesser von bis zu 3 cm entstehen und es muss mit 20 Liter Regen auf den Quadratmeter gerechnet werden. Bäche könnten über die Ufer treten.

Griechenland: Massive Bodenbewegungen auf Kreta

Starke Bodenbewegungen in Teilen von Kreta – Rissbildungen in mehreren Dörfern

Griechenland wird weiterhin von ungewöhnlichen Naturphänomenen heimgesucht, deren Ursachen nicht auf den ersten Blick erkennbar sind – deren Folgen jedoch katastrophal sein könnten. Nach der intensiven Schwarmbebenserie im Januar und Februar östlich von Santorin wird nun aus Kreta berichtet, dass sich in drei Dörfern der Boden stark bewegt und Risse in Straßen und Häusern entstehen. Mehrere Gebäude sind bereits unbewohnbar, einige sollen sogar deutlich in Schieflage geraten sein. Die Ursachen sollen nun von Geowissenschaftlern untersucht werden. Obwohl sich in den letzten Monaten zahlreiche mittelstarke Erdbeben rund um Kreta ereigneten, handelt es sich laut Experten nicht um ein seismisches Phänomen.

Besonders betroffen sind die Dörfer Voutes, Koules und Magarikari. Sie liegen auf einer rund 30 Kilometer langen Linie in Nordost-Südwest-Richtung – von Voutes nahe Heraklion bis nach Magarikari im Süden – und markieren damit eine auffällige geologische Struktur quer über die Insel.

Das Phänomen ist nicht neu: Erste Anzeichen wurden bereits 1960 registriert. Eine Studie der Gemeinde Phaistos aus dem Jahr 2023 zeigte, dass 15 % der untersuchten Gebäude im historischen Ortskern unbewohnbar sind, während 60 % erhebliche Schäden aufweisen. Die Untersuchung unterstreicht die Notwendigkeit geotechnischer Analysen und langfristiger Stabilisierungsmaßnahmen.

In den letzten zehn Tagen haben sich die Bodenbewegungen jedoch deutlich beschleunigt. Die Behörden installierten nun Messgeräte, um die Risse zu überwachen. Diese zeigen bislang keine weitere Öffnung – ein Grund zur Entwarnung ist das jedoch nicht. Die Bevölkerung ist beunruhigt und fordert schnelle Maßnahmen zur Sicherung ihrer Häuser und Infrastruktur.

Ein in sozialen Medien kursierendes Video zeigt Bewegungen an Bodenrisse am Kai von Heraklion. Der Hafenbetreiber versichert, es handele sich dort um alte bauliche Schäden, die nicht mit den aktuellen Bewegungen im Inselinneren in Verbindung stehen.

Geologen vermuten als Ursache für die Bodenbewegungen eine schiefrige Mergelschicht, die bei Feuchtigkeit an Festigkeit verliert. Paradoxerweise war der April 2025 jedoch extrem trocken, doch möglicherweise führt auch das Austrocknen des Mergels zur Instabilität.

Kreta liegt in einer seismisch aktiven Zone: Hier taucht die afrikanische Platte unter die ägäische ab. Neben den großen Störungszonen vor der Küste durchziehen auch kleinere lokale Brüche das Inselinnere. Im Jahr 2024 wurden in der Region rund 1.000 Erdbeben registriert – die meisten davon kaum spürbar. Gestern gab es ein Erdstoß Mb 4,5 östlich der Insel.

Blackout: Ursache weiterhin unklar

Ursachenforschung zum Blackout in Spanien und Portugal halten an – Auch Störungen in England und Grönland gemeldet

Der massive Blackout, der am Montag weite Teile der liberischen Halbinsel getroffen hatte und zu massiven Stromausfällen in fast ganz Spanien und Portugal führte, ist inzwischen zum größten Teil behoben. In indirekter Folge des Stromausfalls starb eine dreiköpfige Familie an einer Kohlenmonoxidvergiftung, die in einem geschlossenen Raum ein Notstromaggregat betrieben hatte.

Inzwischen gibt es Berichte, dass es auch in Grönland und Großbritannien Störungen gab. In Großbritannien gingen mehrere Kraftwerke automatisch vom Netz und in Grönland kam es zu starken Einschränkungen verschiedenster Kommunikationsdienste, die zum größten Teil auf eine Störung eines Satelliten-Netzwerkes zurückgingen, dessen Betreiber auf Gran Canaria (Kanarische Inseln) sitzt. Auf Gran Canaria selbst fiel der Strom aber nicht aus, so dass es hier wohl keine Verbindung zum Blackout in Spanien gibt. Obgleich es nicht nachgewiesen ist, dass es zwischen den Ereignissen einen Zusammenhang gibt, erscheint es mir aber als wahrscheinlich.

Die Gründe für den ungewöhnlich starken Blackout sind noch weitergehend unklar, doch es gibt Spekulationen, dass ein Naturphänomen hierfür verantwortlich sein könnte, wodurch sich die Ereignisse dann wieder gut in die Thematik auf Vnet einordnen: Ungewöhnlich hohe Temperaturschwankungen in einem Teil von Spanien könnten demzufolge große Überland-Stromleitungen buchstäblich aus dem Takt gebracht haben, wodurch sich Kraftwerke automatisch abschalteten. Wird Wechselstrom durch die Leitungen gejagt, schwingt er mit einer Frequenz von 50 Hz. Es gibt nur eine sehr geringe Toleranz gegenüber Abweichungen und die Kraftwerke gehen bereits bei einer Schwankung der Frequenz von 0,2 Hz vom Netz.

Diskutiert wird auch, ob die Stromausfälle durch Probleme in einem großen Photovoltaik-Netzwerk verursacht worden sein können, das zahlreiche private Anlagen kontrolliert.

Obgleich auch noch Ermittlungen in Richtung Cyberattacke und Sabotage geführt werden, gibt es bis jetzt keine konkreten Hinweise hierauf.
Meiner Meinung nach sollte man die Sonnenaktivität nicht aus dem Fokus verlieren. Entweder gab es hier einen Strahlungssturm, den die Astronomen nicht auf dem Schirm haben, oder eben die Abwesenheit dieser Strahlung könnte die Netzwerke aus dem Takt gebracht haben: Wie in meinem Artikel am Montag erwähnt, war die Sonnenaktivität am Montag ungewöhnlich gering, so dass die geringe Hintergrundstrahlung die Stromfrequenzen beeinflusst haben könnte.

In Deutschland macht man sich inzwischen auch Gedanken darüber, ob es bei uns zu einem vergleichbaren Blackout kommen könnte. Schon allein durch die starken Schwankungen durch einen Überfluss und ein Fehlen an Ökostrom muss unser Netz einiges aushalten, doch in den letzten Jahren stand es regional schon öfters vor Abschaltungen aufgrund erwähnter Schwankungen im Stromangebot. Im Zuge der immer weiter voranschreitenden Elektrifizierung durch E-Autos und Wärmepumpen wird das Stromnetz immer mehr belastet und wir immer abhängiger von seiner Funktion. Hier werden in den nächsten Jahren gewaltige Investitionen und Anstrengungen nötig sein, um auch in Zukunft ein stabiles Netz zu garantieren, wobei es offenbar immer zu überregionalen Störungen kommen kann. Der Blackout auf der Iberischen Halbinsel verursachte auf jeden Fall Schäden in Milliardenhöhe.

Blackout in Spanien, Portugal und Frankreich

Massiver Stromausfall auf der Iberischen Halbinsel – Blackout legt öffentliches Leben lahm

Die iberische Halbinsel wird seit heute Mittag von einem flächendeckenden Blackout heimgesucht, der sich über weite Teile von Spanien, Portugal und Westfrankreich erstreckt. Damit ist es zu ein seit Jahren gefürchtetes Worst-Case-Szenario gekommen: ein sich kaskadenartig ausbreitender Stromausfall, in dessen Folge das öffentliche Leben weitestgehend zum Erliegen kommt. Die genauen Folgen des Blackouts sind noch nicht absehbar, da auch die Kommunikation zu den betroffenen Regionen teilweise eingeschränkt ist.

Fest steht, dass es zu massiven Störungen im gesamten Verkehrssektor kommt: Im Straßenverkehr sind die Ampeln ausgefallen, der Zugverkehr steht still und auch die Flughäfen sind vom Stromausfall betroffen. Doch es gibt noch weiterreichende Probleme: Mal davon abgesehen, dass der Strom für Millionen Privathaushalte ausfiel, darunter auch für die Bevölkerung der Hauptstädte Madrid und Lissabon, sind Liefer- und Kühlketten unterbrochen, die Tankstellen funktionieren nicht, ebenso wenig Rechenzentren und Banken. Geldautomaten stehen still und der digitale Zahlungsverkehr ist unterbrochen.

Die Ursache für den Stromausfall ist noch unklar. Es gibt vielfältige Möglichkeiten, von Hackerangriffen auf die Stromverteilinfrastruktur bis hin zu einem technischen Defekt in einem wichtigen Verteilungszentrum. Generell könnten solche Stromausfälle auch von einem starken Sonnensturm ausgelöst werden, doch Berichte hierüber liegen nicht vor. Im Gegenteil, auf der Sonne ist ungewöhnlich wenig los, obgleich es 9 Gruppen von Sonnenflecken gibt, heißt es auf Spaceweather.com, dass der Strahlungsausstoß einer Flatline (Nulllinie) gleicht, was ebenfalls ungewöhnlich ist.

Der spanische Netzbetreiber Red Eléctrica rechnet damit, dass die Stromversorgung in sechs bis zehn Stunden wiederhergestellt werden kann. Erste Regionen im Norden und Süden Spaniens seien bereits wieder ans Netz angeschlossen worden. In Portugal sprach der Betreiber REN davon, dass alle Notfallpläne zur Wiederherstellung der Versorgung aktiviert worden seien.

Auch wenn der Blackout scheinbar nicht durch eine Naturkatastrophe hervorgerufen wurde, macht er deutlich, wie abhängig wir von der Stromversorgung sind und wie gefährlich flächendeckende Vernetzung im Störfall sein kann. Und letztendlich zeigt er: Eine der möglichen Folgen einer starken Naturkatastrophe sei es, ein Flare oder eine Supervulkaneruption.

USA: Waldbrand in New Jersey außer Kontrolle

Waldbrand in New Jersey auf über 3.400 Hektar – Großeinsatz der Feuerwehr dauert an

Ein großflächiger Waldbrand hat in Ocean County, New Jersey, eine Fläche von mehr als 3.400 Hektar verwüstet und ist auch auf Gebäude übergesprungen. Starke Winde, trockene Vegetation und niedrige Luftfeuchtigkeit führten dazu, dass sich das Feuer rasant ausbreitete und zeitweise sogar den Garden State Parkway überquerte – eine der meistbefahrenen Verkehrsadern des Bundesstaats.

Ausgebrochen war der Brand am Dienstag gegen 9:45 Uhr Ortszeit in der Greenwood Forest Management Area südlich des Toms River. Innerhalb kürzester Zeit erfassten die Flammen eine Fläche von mehreren Hektar. Trotz eines schnellen Einsatzes von Feuerwehrkräften am Boden und aus der Luft geriet der Brand außer Kontrolle und entwickelte sich zu einem der schwersten Waldbrände in der Region seit zwei Jahrzehnten.

Am Mittwochnachmittag war das Feuer nach offiziellen Angaben zu etwa 50 Prozent eingedämmt. Dennoch blieb die Lage angespannt:  Ein Gewerbegebäude wurde bereits vollständig zerstört, mehrere weitere Bauten, darunter Hütten, erlitten Schäden. 18 Gebäude stehen im unmittelbaren in Gefahrenbereich.

Die Behörden verhängten einen lokalen Notstand, wodurch zusätzliche Ressourcen mobilisiert werden konnten. In der Spitze waren rund 100 Feuerwehrleute im Einsatz, unterstützt durch Löschflugzeuge. Es kam zu Stromausfällen und Tausende Menschen mussten zwischenzeitlich ihre Häuser verlassen.

In den ersten Monaten des Jahres hatten die Einsatzkräfte in New Jersey bereits mit ungewöhnlich vielen Bränden zu kämpfen. Mit über 660 registrierten Waldbränden und rund 6.700 Hektar verbrannter Fläche ist das laufende Jahr bereits jetzt eines der schwersten für die Feuerwehr im Bundesstaat. Die Trockenheit, insbesondere im Süden, verschärft die Lage zusätzlich.

Die Behörden warnen vor anhaltender Waldbrandgefahr und rufen die Bevölkerung zur Vorsicht auf. Eine vollständige Eindämmung des Feuers wird bis zum Wochenende angestrebt.

New Jersey liegt an der Ostküste der Vereinigten Staaten gehört zu den am dichtesten besiedelten. Trotz seiner urbanen Dichte – insbesondere in Nachbarschaft der Metropolregion New York City – bietet New Jersey große zusammenhängende Waldflächen, die anfällig für Waldbrände sind, besonders bei Trockenheit und starkem Wind.

Erst im März hatte es in der benachbarten Region Long Island schwere Waldbrände gegeben. Es sieht so aus, als würde nicht nur der Westen der USA immer trockener werden, sondern auch der Osten. In der Mitte kommt es hingegen immer häufiger zu Überflutungen durch Starkregen.

Die schwerste Naturkatastrophe in der Geschichte von New Jersey war Hurrikan Sandy, der am 29. Oktober 2012 mit voller Wucht auf die Ostküste traf. Obwohl er bei Landfall offiziell „nur“ als tropischer Sturm klassifiziert wurde, hatte Sandy verheerende Auswirkungen. Damals waren 38 Todesopfer zu beklagen gewesen.

Indien: Sturzflut mit Gerölllawine fordert Todesopfer

Sturzfluten und Erdrutsche in Indien verursachten drei Todesopfer und massive Zerstörung in Jammu und Kaschmir

Starke Regenfälle haben in der Nacht zum Sonntag im Distrikt Ramban eine Naturkatastrophe ausgelöst. Besonders betroffen war das abgelegene Bergdorf Dharamkund, wo ein über die Ufer getretener Nebenfluss des Chenab zu einer Sturzflut nebst Erdrutsch führte. Drei Menschen, darunter zwei Kinder, kamen ums Leben, eine weitere Person wird vermisst. Zehn Wohnhäuser wurden vollständig zerstört, 25 bis 30 weitere beschädigt. Über 100 Menschen konnten gerettet bzw. evakuiert werden.

Die Katastrophe wurde durch Starkregen ausgelöst, der von Hagelstürmen und Sturmböen begleitet wurde, die weitere Schäden anrichteten. Die strategisch wichtige Nationalstraße NH-44 zwischen Jammu und Srinagar wurde an mehreren Stellen durch Schlamm- und Gesteinsmassen blockiert. Zwei Hotels, mehrere Geschäfte und zahlreiche Fahrzeuge wurden beschädigt oder zerstört. In mehreren Orten des Distrikts herrscht weiterhin Ausnahmezustand und einige Dörfer sind nicht erreichbar.

Der Distrikt Ramban im autonomen Bundesstaat Jammu und Kaschmir liegt im südlichen Teil des westlichen Himalayas und ist geprägt von engen Tälern, steilen Hängen und zahlreichen Wasserläufen, von denen der Chenab einer der bedeutendsten ist Die Topografie macht die Region besonders anfällig für Naturgefahren wie Erdrutsche und Sturzfluten – insbesondere bei starkem Niederschlag. Solche Ereignisse treten dort regelmäßig während der Monsunzeit auf, doch in diesem Fall handelte es sich um einen besonders intensiven Regenfall außerhalb der typischen Saison.

Experten weisen darauf hin, dass die Häufung extremer Wetterereignisse in der Himalaya-Region zunimmt, was unter anderem auf den Klimawandel und eine Verschiebung der Monsunzyklen zurückgeführt wird. Lokale Wolkenbrüche mit sehr hohen Niederschlagsmengen innerhalb kürzester Zeit verursachen besonders in engen Bergtälern schwere Schäden.

Hinzu kommt, dass infrastrukturelle Eingriffe die Instabilität der Hänge erhöhen. Sprengungen, Abholzungen und Bauarbeiten tragen zur Erosion bei und erhöhen das Risiko von Hangrutschungen zusätzlich.

Die Rettungs- und Aufräumarbeiten in Ramban dauern an, sind jedoch durch anhaltend schlechtes Wetter erschwert. Die Behörden arbeiten an Notunterkünften und Hilfslieferungen und warnen  vor weiteren Erdrutschen. Die Katastrophe macht deutlich, wie verletzlich Bergregionen wie Jammu und Kaschmir gegenüber extremen Wetterlagen sind – und wie wichtig nachhaltige Vorsorgemaßnahmen werden. Auch Touristen sollten in solchen Regionen immer damit rechnen, in eine Naturkatastrophe zu geraten und die wichtigsten Gegenstände einer Survivalausrüstung bei sich tragen. Dazu zählen ein stabiles Messer oder Multitool, Signalpfeife, Taschenlampe, Feuerzeug, Paracord (Fallschirmschnur), Verbandszeug, Wasserfilter in Stiftform. Ausweis, Geld und Smartphone sind obligatorisch.

USA: Unwetter und Tornados in Oklahoma und Texas

Extreme Unwetter im Süden der USA: Tote bei Sturzfluten – Millionen unter Unwetterwarnung

Seit Freitag toben in den US-Bundesstaaten Oklahoma und Texas die sogenannten Osterstürme, die extremes Wetter mit sich bringen: Tornados, heftige Gewitter und plötzliche Sturzfluten. In mehreren Bundesstaaten gelten Unwetterwarnungen – betroffen sind bis zu 30 Millionen Menschen, darunter auch Bürger in Missouri und Arkansas. Das Storm Prediction Center meldete bis Sonntagmorgen 16 bestätigte Tornados.

In der Nacht zum Sonntag kamen zwei Menschen bei einer Sturzflut ums Leben. Ihr Auto wurde nahe der Stadt Moore, südlich von Oklahoma City, von plötzlich ansteigendem Wasser von der Straße gerissen und gegen eine niedrige Brücke eines Abflusskanals gedrückt. Die Opfer: eine Frau und ihr 12-jähriger Sohn wurden außerhalb ihres Fahrzeuges gefunden. Ein drittes Familienmitglied konnte sich schwer verletzt retten und wurde ins Krankenhaus gebracht. In einem weiteren Fahrzeug, das ebenfalls von den Fluten erfasst wurde, saßen ein Vater und sein Sohn. Ihnen gelang die Flucht aus dem Wasser.

Die Polizei in Moore sprach von einem „historischen Wetterereignis“. Bereits am Samstagabend gingen zahlreiche Notrufe von Anwohnern ein, deren Fahrzeuge im Wasser feststeckten. Bis zum frühen Sonntagmorgen registrierten die Behörden Dutzende Hochwasserereignisse.

Auch in den kommenden Stunden bleibt die Lage angespannt: Für Teile von sechs Bundesstaaten gelten weiterhin Hochwasserwarnungen. Meteorologen rechnen mit 5 bis 8 Zentimetern Regen, stellenweise sind noch höhere Niederschlagsmengen möglich. Besonders besorgniserregend: Der Boden in vielen Regionen ist durch vorherige Unwetter stark gesättigt – neue Überschwemmungen könnten daher jederzeit auftreten.

Erst vor 10 Tagen war es in der gleichen Region der USA zu starken Überflutungen gekommen, von denen besonders der Bundesstaat Kentucky betroffen war. Damals starben 22 Menschen durch die extremen Unwetter, die dank des Klimawandels immer häufiger auftreten.

Unwetter auch in Deutschland

Nach einem schönen Ostersonntag beginnt es am Abend nun auch in Deutschland wieder ungemütlicher zu werden, wobei es auch tagsüber bereits zu lokalen Unwettern mit Starkregen und Hagel kam. Für die nächsten Stunden sind weitere starke Gewitter prognostiziert und es sollen sogar Tornados drohen. Besonders entlang der Mittelgebirge ist mit starken Niederschlägen zu rechnen und es kann auch zu gefährlichen Fluten in der Nähe von Flussläufen kommen.

Alpen: Extremwetter sorgte für Chaos

Extremwetterlage in den Alpen brachte Starkregen und Schnee – Mindestes 4 Todesopfer

Am Donnerstag und Freitag wüteten in den südlichen Regionen der Alpen schwere Unwetter, die starke Winde sowie Schnee- und Regenfälle mit sich brachten und eine Naturkatastrophe auslösten: Es entstanden Lawinen und Überflutungen, da sich kleine Bäche in reißende Ströme verwandelten. Es kam auch zu Erdrutschen und Murenabgängen. Besonders stark betroffen waren die Alpenregionen von Italien, Frankreich und der Schweiz. Mindestens vier Menschen kamen dabei ums Leben, zahlreiche Haushalte waren ohne Strom und wichtige Verkehrsverbindungen mussten gesperrt werden.

In Höhenlagen von mehr als 1800 Metern gingen die Niederschläge als Schnee nieder: Innerhalb von wenigen Stunden kam regional eine Neuschneehöhe von bis zu 150 Zentimetern zusammen, was für diese Jahreszeit sehr ungewöhnlich ist. In den Niederungen fielen in einigen Orten fast 600 Liter Regen auf den Quadratmeter. Solche Niederschlagsmengen werden in den gemäßigten Breiten nur selten erreicht, was in den letzten Monaten allerdings immer öfters vorkommt und jede Kanalisation überfordert.

In Norditalien führten starke Regenfälle zu Überschwemmungen, Erdrutschen und zahlreichen Noteinsätzen. In der Region um Valdagno wurden zwei freiwillige Helfer, ein Vater und sein erwachsener Sohn, in ihrem Auto von den Fluten mitgerissen, nachdem ein Teil einer Brücke über den Wildbach Agno eingestürzt war, durch dass der Wagen in den hochwasserführenden Fluss stürzte. Ihre Leichen wurden nach dem Rückgang des Hochwassers in einem Rückhaltebecken entdeckt.

In Verona bildete sich ein kleiner Tornado, der Schäden an einem Logistikzentrum verursachte. Vor allem wurden Fahrzeuge von herumwirbelnden Gegenständen getroffen und beschädigt.

Besonders betroffen war auch der Raum Turin, wo die Feuerwehr über 1.500 Notrufe verzeichnete. In mehreren Gemeinden mussten Menschen evakuiert werden, viele blieben ohne Strom. Ein 92-jähriger wurde Mann tot in seinem überfluteten Haus gefunden.

In der französischen Alpenregion Savoyen wurde ein 27-jähriger Brite im Skigebiet Val Thorens von einer Lawine erfasst, während er in seinem Auto saß. Nach Reanimationsversuchern, erlag er seinen Verletzungen im Krankenhaus. In der Nähe gingen zwei weitere Lawinen ab, die Behörden warnten weiter vor hoher Lawinengefahr und riefen zur Vorsicht auf.

Auch in der Schweiz sorgte der Wintereinbruch im Frühling für massive Probleme. In Zermatt fiel in höheren Lagen über ein halber Meter Neuschnee, der Ort war zeitweise von der Außenwelt abgeschnitten. Der Verkehr kam zum Erliegen, und in vielen Teilen des Ortes fiel der Strom aus. Nur ein Bruchteil der Unterkünfte war noch versorgt – sie dienten als Zufluchtsorte für Touristen.

Der Mont-Blanc-Tunnel sowie der Große-St.-Bernhard-Tunnel mussten vorübergehend geschlossen werden, was zu langen Staus führte. In der Schweizer Stadt Sitten im Kanton Wallis riefen die Behörden die Bevölkerung auf, zu Hause zu bleiben. Schulen blieben geschlossen, und auch hier waren zahlreiche Haushalte ohne Strom.

Meteorologen zeigen sich überrascht von der Intensität des Wetterereignisses, obgleich Wettermodell bereits Anfang der Woche davor warnten und Urlauber sogar aufgefordert wurden, ihre Urlaubsreisen frühzeitig abzubrechen. Neue Warnungen gibt es auch für das Osterwochenende, wo in zwei italienischen Alpenregionen roter Alarm gegeben wurde.