Corona-Pandemie und ihre Folgen

Die Corona-Pandemie hält die Welt weiter fest im Griff und sorgt für einen quasi Stillstand der Welt. In den meisten Ländern sorgt die Ausbreitung nicht nur für große Besorgnis, sondern zu fast panikartigen Reaktionen. Nur wenige Staatsoberhäupter reagieren besonnen. Mich persönlich beeindrucken die Schweden, die zum großen Teil auf Eigenverantwortung der Bevölkerung setzen und noch keinen allumfassenden Lockdown angeordnet haben. Ob diese Strategie erfolg haben wird zeigen die nächsten Wochen. Schulschließungen wie bei uns gibt es dort bisher nicht. In der Anfangsphase der Pandemie waren diese sicherlich vertretbar, sollten allerdings bald wieder gelockert werden. Auch das Kontaktverbot ist aus meiner Sicht nicht viel länger als bis Anfang Mai vertretbar: zu groß sind die Einschnitte in die Persönlichkeitsrechte und die sozialen- und psychologischen Folgen eines langfristigen Kontaktverbots. Trotzdem sind nun bereits einige Virologen-Stimmen laut geworden, die empfehlen das Kontaktverbot bis Jahresende aufrecht zu erhalten. Aus epidemiologischer Sicht mag das vernünftig sein, doch da nicht alle Bevölkerungsschichten gleichermaßen von den Auswirkungen einer Infektion betroffen sind, ist es vor einem Großteil der Bevölkerung kaum zu rechtfertigen. Ähnlich dünn sieht es mit der Rechtfertigung aus, warum die ganze Republik lahm gelegt wurde, obwohl sich das Virus vor allem in Ballungsgebieten schnell ausbreitet. Auf dem Land sind die Fallzahlen so gering, dass ein Lockdown nicht notwendig ist. Aus Gründen der Solidarität war der gesamtdeutsche Lockdown zu Beginn vielleicht noch zu rechtfertigen gewesen, doch nun sollte man differenzierter vorgehen.

Infektion über die Luft?!

Bereits Mitte März berichteten Wissenschaftler darüber, dass sich das Virus nicht nur über größere Tröpfchen verbreiten könnte, wie sie beim Husten und niesen ausgestoßen werden, sondern auch über feinste Aerosole, wie sie bei jedem Atemzug freigesetzt werden. Wissenschaftlich ist dieser Ansteckungsweg schwer zu beweisen, doch zumindest wurden in Aerosolen DNA-Spuren des Virus nachgewiesen. Studien zu anderern Viren belegten allerdings, dass die Viren in feinsten Schwebeteilchen transportiert wurden. Das Tragen einfacher Gesichtsmasken aus Stoff mag zwar größere Tröpfchen zurückhalten, ist aber wirkungslos gegen den sehr kleinen Aerosolen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass das Tragen von Gesichtsmasken von Seiten bereits infizierter Personen nur bedingt hilft. Bei längerem und öfteren Kontakt zu nicht infizierten Personen stecken die sich früher oder später ebenfalls an.

Nach wie vor bin ich der Meinung, dass sich das Corona-Virus mit steigenden Temperaturen bei uns langsamer verbreiten wird. Zwar breitet sich das Virus auch in wärmeren Gegenden der Erde aus, aber bei weitem nicht so schnell wie in den gemäßigten Breiten. Gerade in tropischen Ländern ist die Lebenssituation der Menschen eine völlig andere als hier: man lebt auf engsten Raum mit viel Körperkontakt zusammen, die Ausbreitung der Krankheit müsste dort viel schneller voranschreiten als bei uns. Zudem muss man auch die Klimazonen der Höhenlagen in Ländern nahe des Äquators berücksichtigen. In bergigen Regionen kann es trotz einer Lage in den Subtropen kühl sein. Da es in Deutschland jetzt endlich wärmer wird, müssten die Zahlen der neuen Infektionen in den nächsten Tagen deutlich zurückgehen, sollte an dieser These etwas dran sein. Ein Grund könnte sein, dass die Viren in den Aerosolen und Tröpfchen schneller austrocknen, oder in der warmen Luft in höheren Atmosphärenschichten aufsteigen. Zudem tötet UV-Strahlung Viren ab. Last, but not least wird das menschliche Immunsystem im Frühsommer stärker.

Corona und die Folgen für den Klimawandel

Kurzfristig arbeitet der coronabedingte Lockdown der globalen Erwärmung entgegen. Die Luftqualität ist grundsätzlich besser geworden. Um das festzustellen braucht man keine Messdaten, sondern ein einfacher blick in den himmel reicht. Noch nie erlebte ich den himmel über dem Ruhrgebiet blauer als heute. Davon ab, verifizieren Messwerte und Satellitenbilder eine deutliche Abnahme von Schadstoffen in der Luft. Doch dieser Effekt wird wieder verfliegen, sobald wir zur Normalität zurück kehren. Doch dann sehe ich schwarz für den Klimaschutz: Die Kassen der großen Hersteller werden leer sein. Geldreserven, die für den Ausbau neuer Technologien verwendet werden sollten sind futsch. Neue Kredite mussten aufgenommen werden, zukünftige Investitionen werden hinten angestellt. Der Ausbau der e-Mobilität wird gebremst. Dabei stellt uns der Klimawandel vor Herausforderungen die weitaus größer als die Folgen der Corona-Pandemie sind. sollte man hier nicht schnellstens tätig werden, droht uns in wenigen Jahrzehnten ein ewiger Lockdown!

Klimawandel und Pandemien

Anders herum betrachtet steigt die Gefahr von Pandemien mit dem Klimawandel. Gerade die verschiedenen Klimazonen stellen eine Barriere für viele Erreger dar. Da sich die globale Erwärmung von den Polen zum Äquator ausbreitet, wird es eine Zeit geben, in der die gemäßigten Zonen subtropisch werden, während sich die klimatischen Veränderungen in den äquatorialen Regionen noch in Grenzen halten. Allerdings wird es eine Zunahme von Hurrikanen und damit einhergehenden Überflutungen geben, was ideale Bedingungen für die Ausbreitung von Epidemien mit sich bringen wird. Wenn die Klimabarriere weg fällt, können sich tropische Erreger ungehindert bis in die gemäßigten Regionen ausbreiten. Erreger aus den Tropen haben oft eine höhere Mortalitätsrate als Erreger der gemäßigten Breiten. Das sich z.B. die Malaria im Mittelmeerraum ausbreiten wird, sehen einige Forscher als Gewissheit an. Selbst bei uns wurden schon Anopheles-Mücken entdeckt. Hinzu kommt die zunehmende Resistenz der Erreger gegen Medikamente. Auch darauf muss sich unser Gesundheitssystem vorbereiten. Doch mit der Vorbereitung ist es so eine Sache. Wir reagieren auf neue Bedrohungen erst immer mit Verzögerung, anstatt Vorsorge zu treffen. Diese kostet Geld und verursacht Arbeit, beides versucht man so lange zu vermeiden wie es geht. Die Schaffung krisenfester Infrastrukturen sollte Priorität haben, doch dieses Problem wird weiterhin ignoriert. Selbst mehrere Jahrhundert-Überflutungen in Folge, oder 2 Dürre-Sommer mit Wasserknappheit und geringerer Agra-Produktion ändern nichts daran. Bis es auch diesbezüglich zu spät sein wird.