Shiveluch: Neue Dombildung beobachtet

Shiveluch nach Monaten relativer Ruhe aktiver geworden – Bildung eines neuen Doms beobachtet

In den letzten Monaten war es vergleichsweise ruhig um den Shiveluch auf Kamtschatka, doch das könnte sich jetzt ändern. Wie russische Medien berichteten, verbesserte sich das Wetter Ende April und die Wolken gaben den Blick auf eine zwei Kilometer hoch aufsteigende Eruptionswolke frei, die aus Wasserdampf und Vulkanasche bestand. Laut Yuri Demyanchuk, einem Forscher an der Vulkanstation Kamtschatka, ging die Eruptionswolke vom Hauptdom des Shiveluch aus. Doch der Vulkanologe beobachtete auch starke Entgasungen an zwei weiteren Stellen: einmal vom Karan-Dom aus, der bereits im letzten Jahr dampfte, und zum anderen von einer neu gebildeten Staukuppel auf der Südwestflanke des Vulkans. Diese wird Karan 1 genannt. Satellitenaufnahmen bestätigten die neue Extrusion, da Wärmeanomalien detektiert wurden und nachts rot illuminierte Wolken zu beobachten sind. Aktuell misst MIROVA eine hohe Wärmestrahlung mit 152 MW Leistung. Die KVERT-Forscher gehen davon aus, dass der neue Dom am 27. April Geburtstag feierte.

KVERT berichtet auf seiner Website noch nichts von einem neuen Lavadom, bestätigt jedoch starke Entgasungen und Ascheeruptionen vom Dom im Hauptkrater des jungen Shiveluch und vom alten Kamen-Dom.

Bereits am 28. April gab es eine Serie von Explosionen, die vom VAAC Tokio angezeigt wurde. Demnach stieg Vulkanasche bis auf eine Höhe von 5500 Metern über dem Meeresspiegel auf und driftete in Richtung Norden. Die Vulkanasche wurde eruptiv gefördert und wurde nicht wie in den Tagen zuvor vom starken Wind remobilisiert. Ähnliche Meldungen von aufgewirbelten Aschewolken wurden auch vom Klyuchevskoy veröffentlicht, der in Sichtweite des Shiveluch liegt.

Der Klyuchevskoy bildet mit weiteren Vulkanen eine Gruppe von Feuerbergen in Zentralkamtschatka. Zu diesen Vulkanen gehört auch der Bezymianny, der wie der Shiveluch ein dombildender Vulkan ist. Der Bezymianny ist ebenfalls aktiv und baut an seinem Lavadom. Er zeigt schwache thermische Anomalien, aber ansonsten keine Auffälligkeiten. Doch das kann sich am Bezymianny schnell ändern.