Fuego begrüßt Touristen mit starken Explosionen – Reisesaison in Guatemala beginnt
Der guatemaltekische Vulkan Fuego ist in guter Form und erzeugt mehrmals stündlich starke Explosionen, die glühende Tephra bis zu 300 m über Kraterhöhe ausspeien. Manchmal wird soviel Lava ausgeworfen, dass die glühenden Lavabrocken den oberen Flankenbereich komplett eindecken. Gestern Nacht kam es um 3:14 Uhr Lokalzeit zu einem besonderen Doppelschlag, als sich der Gipfel des Vulkans noch in dünne Wolken hüllte, was der Szenerie eine besondere Magie verlieh.

Laut den VONA-Meldungen fördern die Eruptionen Vulkanasche bis auf 4300 m Höhe: Ein starker Ostwind verhindert dabei, dass die Asche höher aufsteigt, und verdriftet sie schnell in Richtung Westen, wo es unter der Eruptionswolke zu leichten Ascheniederschlägen kommt.
In Guatemala beginnt nun die Trockenzeit und damit auch die Reisezeit: Der Zustrom von Touristen aus aller Welt nimmt deutlich zu. Viele Studenten besuchen Antigua, die Stadt zwischen den Vulkanen Agua und Acatenango/Fuego, zu Sprachstudien. Viele nehmen die Gelegenheit wahr, eine organisierte Tour auf den Acatenango zu unternehmen, um von dort die Eruptionen des benachbarten Fuego zu beobachten. Abenteuerlustige werden dazu angehalten, vor dem Aufstieg den Wetterbericht des INSIVUMEH (Guatemaltekisches Institut für Seismologie, Vulkanologie, Meteorologie und Hydrologie) zu prüfen, einen erfahrenen Bergführer zu engagieren und geeignete Ausrüstung mitzubringen.
Es gilt zu bedenken, dass der Vulkan Acatenango aktuell zwar inaktiv ist, sich aber fast 4000 Meter über dem Meeresspiegel erhebt. Der Aufstieg ist nicht nur anstrengend und erfordert eine gewisse Fitness, sondern es kann besonders nachts empfindlich kalt werden. Die Temperaturen liegen oft deutlich unter dem Gefrierpunkt, zudem ist es meistens stark windig bis stürmisch. Die Übernachtung erfolgt in Zelten auf einer Höhe von 3.756 Metern, wo die Temperaturen zwischen 5 °C und -10 °C liegen können. Touristen wird daher empfohlen, sich entsprechend warm und wetterfest zu kleiden.
Tatsächlich kann es auf den Aussichtsterrassen und am Gipfel des Acatenangos mittlerweile voll werden: täglich werden zahlreiche Gruppen von etwa 40 bis 45 Personen zum Fuß des Vulkans gebracht, von wo aus sie zu Fuß losmarschieren. Die rund 7 Kilometer lange Route gilt als anspruchsvoll und ist nicht für Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen geeignet.