Kermadec: 3 starke Erdbeben ab Mw 6,0

Drei starke Erdbeben mit Magnituden im Sechserbereich erschütterten Kermadec-Archipel

Datum: 31.05.2025 | Zeit: 22:26:22 UTC | Koordinaten: -27.838 ; -178.075 | Tiefe: 10 km | Mw 6,2

Auckland, 01.06.2025Die Inselregion von Kermadec wurde gestern Abend von gleich drei starken Erdbeben mit den Magnituden 6,2, 6,1 und 6,0 heimgesucht. Zur Lokalisierung der Epizentren wurden Orte auf den südlichen Tonga-Inseln herangezogen. So lag das stärkste Beben 799 km süd-südwestlich von Lapaha. Die Tiefe der Hypozentren wurde mit 10 Kilometern angegeben. Außerdem gab es noch schwächere Erschütterungen.

Erdbeben bei Kermadec. © EMSC

Die Erdstöße manifestierten sich westlich des Kermadec-Tonga-Grabens und standen mit den plattentektonischen Prozessen an der Subduktionszone in Verbindung. Der 3500 Kilometer lange Graben ist stellenweise über 10 Kilometer tief und subduziert die Pazifische Platte unter die Australische Platte. Durch diesen Prozess werden nicht nur Spannungen aufgebaut, die sich in Erdbeben entladen, sondern es entsteht auch Magma, das an den Vulkanen der Inselbögen entlang der Subduktionszone als Lava eruptiert wird.

Die Erdstöße könnten sich auf die Aktivität der Vulkane des Kermadec-Rückens auswirken. Im südlichen Teil des Rückens liegen mehrere submarine Vulkane, die auch Seamounts genannt werden. Einer der bekanntesten Unterwasservulkane der Region ist Havre Seamount, der im Jahr 2012 eine große Eruption verursachte, die riesige schwimmende Bimssteinflöße erzeugte, die die Schifffahrt gefährdeten.

Bekannt sind auch die Seamounts Haungaroa, Kuiwai, Ngātoroirangi, Yokosuka und Brothers. Der Monowai Seamount liegt weiter südlich der beschriebenen Epizentren, wo es aber auch weiter Beben gab. Diese manifestierten sich vor der Küste Neuseelands und machten auch vor der Nordinsel nicht halt. Aber auch weiter nördlich des Tonga-Kermadec-Graben gab es seismische Unruhen in Form von mittelstarken Erdbeben. Einige hatten Magnitude im Fünferbereich.

Gestern war generell ein Tag, an dem es entlang des pazifischen Feuerrings überdurchschnittlich viele mittelstarke Erdbeben gab: Zahlreiche Erschütterungen wurden entlang des Sundagrabens und den weiter nördlich gelegenen Störungen Indonesiens registriert. Auf der anderen Seite des Pazifiks ereigneten sich mehrere schwache Erdbeben entlang des San-Andreas-Fault, sodass es Berichte in den sozialen Medien gibt, nach denen man sich vor einem stärkeren Beben sorgt.