Mittelatlantischer Rücken: Schwarm mittelstarker Erdbeben

Mittelatlantischer Rücken von Erdbeben heimgesucht – 11 Erschütterungen innerhalb weniger Stunden

Datum: 19.06.2025 | Zeit: 13:51:12 UTC | Koordinaten:  2.953 ; -31.283 | Tiefe: 26 km | Mw 5,3

Der zentrale Abschnitt des Mittelatlantischen Rückens zwischen Afrika und Südamerika wurde von einem Schwarm mittelstarker Erdbeben heimgesucht, der sich aus 11 Einzelbeben zusammensetzt. Die Magnituden lagen zwischen 5,3 und 4,8. Die Erdbebenherde wurden in Tiefen um 10 Kilometer ausgemacht. Das Epizentrum des stärksten Bebens lag 766 km nördlich von Fernando de Noronha, einem Ort in Brasilien.

Schwarmbeben am Mittelatlantischen Rücken. © EMSC

Die Erdbeben blieben an der Oberfläche der Erde ohne sichtbare Folgen und auch Tsunamis wurden nicht ausgelöst.

Tektonisch betrachtet standen die Beben mit den divergenten Platten entlang des Mittelatlantischen Rückens in Verbindung: Entlang des über 20.000 Kilometer langen submarinen Gebirgsrückens driften im Norden Europa und Nordamerika auseinander und im Süden Afrika und Südamerika. Die Geschwindigkeit, mit der sich die Kontinente voneinander entfernen, beträgt im Mittel etwa 25 mm im Jahr, wobei es zu Variationen kommen kann. Durch diesen Prozess kommt es zu einer Ausdünnung der Kruste und es entsteht ein Riss in der Mitte des Gebirgsrückens, entlang dem Magma aufsteigt, was zur Bildung neuer ozeanischer Kruste führt.

Als treibende Kraft hinter der Divergenz der Platten wird die Mantelkonvektion angesehen. Nach diesem Model sollen beidseitig des Rückens heiße Ströme plastischen Gesteins nach oben steigen und dann in entgegengesetzte Richtungen zur Seite driften, bevor sie sich abkühlen und absinken. Durch diese seitlichen Bewegungen werden die Platten wie auf einem Förderband transportiert. Eine jüngere These geht davon aus, dass auch die Subduktion an weit entfernten Plattengrenzen mitverantwortlich für die Divergenz sein könnte. Die Subduktion bewirkt eine Zugspannung, die die Platten auseinanderzieht. Allerdings trifft diese These meiner Meinung nach in erster Linie auf den Pazifik zu. Zudem wird entlang des Rückens durch nachströmende Schmelze ein Rückendruck aufgebaut: Die neu gebildete Kruste am Rücken ist höher gelegen als der umgebende Ozeanboden und „rutscht“ unter dem Einfluss der Schwerkraft zu den Seiten.