Bezymianny: Vulkanasche in 11400 m detektiert

Bezymianny spuckt erneut Asche – Flugverkehr über Kamtschatka gefährdet

Der Bezymianny auf der russischen Halbinsel Kamtschatka hat seine explosive Eruptionsphase in der Nacht zum Mittwoch weiter intensiviert. Nach Angaben der Vulkanologen von KVERT und einer VONA-Meldung des VAAC Tokio wurde die höchste Warnstufe für die Luftfahrt, der rote Alarmcode, ausgerufen, nachdem es zu einer stärkeren Explosion kam, die eine Aschewolke bis in eine Höhe von rund 11,4 Kilometern über dem Meeresspiegel förderte. Sie hat eine Ausdehnung von etwa 70 mal 50 Kilometern und driftet seit den frühen Morgenstunden in nordöstlicher Richtung vom Vulkan fort.

Vona-Warnung

Bereits gestern war es zu einer ersten Eruption gekommen, bei der Vulkanasche bis auf 5200 m aufgestiegen war. In der Meldung dazu wies ich darauf hin, dass es wahrscheinlich zu stärkeren Eruptionen kommen wird. Auch die aktuelle Eruption wird wahrscheinlich nicht die letzte der aktuellen Phase gewesen sein. Möglicherweise werden sich noch größere pyroklastische Ströme bilden.

Die Aktivität stellt ein ernstzunehmendes Risiko für den internationalen Flugverkehr dar. Insbesondere Maschinen, die über den Nordpazifik verkehren, könnten in die Flugroute der fein verteilten Vulkanasche geraten. Diese muss für die Piloten nicht sichtbar sein, dennoch könnte sie die Maschinen gefährden. Der Kontakt mit Aschepartikeln kann Triebwerke beschädigen oder ausfallen lassen. Meteorologische Satelliten, darunter Himawari-9, bestätigten um 04:00 UTC die Höhe und Ausbreitung der aktuellen Aschewolke. Die Lage wird fortlaufend beobachtet, und KVERT kündigte an, bei Änderungen umgehend eine neue Meldung herauszugeben.

Der Bezymianny gehört zu den aktivsten Vulkanen Kamtschatkas. Mit seinen 2.882 Metern Höhe ist er Teil des sogenannten Kljutschewskaja-Vulkankomplexes. Seit einer verheerenden Eruption im Jahr 1956 zeigt der Berg immer wieder explosive Aktivitätsphasen, bei denen der Gipfelbereich kontinuierlich umgestaltet wird. Die derzeitige Eruptionsserie reiht sich in eine Folge zunehmender vulkanischer Unruhen ein, die auf der abgelegenen, aber geologisch hochaktiven Halbinsel zu beobachten sind.

Des weiteren sind auf Kamtschatka noch die Vulkane Shiveluch und Krasheninnikov aktiv. Während letzterer Vulkan einen Lavastrom fördert, baut der Shiveluch – wie der Bezymianny – an seinem Lavadom.

Campi Flegrei: Erdbeben Md 3,3 am Dienstagabend

Campi Flegrei © EMSC/Leaflet

Erdbeben Md 3,3 erschüttert Campi Flegrei – Bodenhebung bleibt bei 25 mm im Monat

Datum: 25.11.2025 | Zeit: 22:21:54 UTC | Koordinaten 40.829 ; 14.140 | Tiefe: 10 km | Md 3,3

Am Dienstagabend um 23:21:54 Uhr Lokalzeit wurde die süditalienische Caldera von einem Erdbeben der Magnitude 3,3 erschüttert. Das Hypozentrum lag nur 2,7 Kilometer unter der Solfatara, einem der aktivsten hydrothermalen Austrittsbereiche des Vulkans. Das Ereignis wurde in zahlreichen Orten der Region deutlich verspürt und löste sofort rege Diskussionen in sozialen Netzwerken aus. Wie so oft kam das Erdbeben nicht allein: Seit gestern wurden mehr als 40 Erschütterungen detektiert, was die anhaltende seismische Unruhe im Gebiet der Campi Flegrei unterstreicht.

Die zuständigen Behörden informierten die Bevölkerung über die Ereignisse und erklärten den jüngsten Erdbebenschwarm am Morgen für beendet. Allerdings dürfte es nicht lange dauern, bis der nächste Schwarm einsetzt. Problematisch ist, dass das INGV Neapel derzeit dringende Wartungsarbeiten durchführt, wodurch das Echtzeitwarnsystem zeitweise offline ist. Sollte erneut ein Schwarm beginnen, könnten aktuelle Warnungen verspätet eintreffen.

Gestern veröffentlichten die Vulkanologen auch das neue Wochenbulletin für den Zeitraum vom 17. bis 23. November. In dieser Woche wurden 110 Erdbeben registriert, das stärkste mit Magnitude 3,0. Die Bodenhebung hält unverändert an und beträgt derzeit rund 25 Millimeter pro Monat. Seit November 2005 hob sich der Boden um insgesamt 157 Zentimeter, davon 19,5 Zentimeter allein im Jahr 2025. Diese fortgesetzte Hebung gilt als wichtiger Hinweis auf Druckaufbau im Untergrund, der sich auch in den weiterhin anhaltenden Kohlendioxidemissionen äußert. Sie liegen im Schnitt bei 5000 Tonnen am Tag.

Besorgniserregend ist zudem die konstant hohe Fumarolentemperatur in der Solfatara. An der Bocca Grande werden weiterhin rund 173 Grad heiße Gase emittiert. Dieser Wert gilt inzwischen als stabiler Durchschnitt und nicht mehr als kurzfristige Spitze, was auf ein dauerhaft stark erhitztes hydrothermales System schließen lässt.

Wie im letzten Update zu den Campi Flegrei berichtet, wurde 1935 eine Fumarolentemperatur von bis zu 190 Grad gemessen, als es nahe der Bocca Grande zu einer hydrothermalen Explosion kam, die einen 2 Meter durchmessenden Krater generierte. Zwar werden entsprechende Temperaturen noch nicht erreicht, allzufern ist man von diesem Punkt aber nicht mehr.

Sumatra: Überflutungen und Erdrutsche durch Monsun

Sturzfluten und Erdrutsche im Norden von Sumatra: Vier Tote in Zentral-Tapanuli

Schwere Sturzfluten und Erdrutsche haben Anfang der Woche weite Teile der Westküste Nordsumatras getroffen und in mehreren Regionen massive Schäden verursacht. Besonders betroffen waren die Regierungsbezirke Tapanuli, Sibolga und Mandailing Natal. Ganze Ortschaften sind von der Außenwelt abgeschnitten, nachdem wichtige Verkehrswege und Teile der Nationalstraße aufgrund von Schlammströmen, umgestürzten Bäumen und zerstörten Brücken unpassierbar wurden. In Zentral-Tapanuli kamen vier Menschen ums Leben, nachdem ein Erdrutsch im Dorf Mardame ein Wohngebiet verschüttete.

Starkregen ließ Gewässer über die Ufer treten, überflutete Tausende Häuser und setzte zahlreiche Dörfer unter Wasser. Lokale Behörden berichteten von Sturzfluten mit reißender Strömung, die Haustrümmer, Baumstämme sowie Fahrzeuge mit sich rissen. In einigen Gebieten reichte das Wasser bis an die Dächer der Häuser. Erdrutsche blockierten zudem an mehreren Stellen die Hauptverkehrswege, wodurch Fahrzeuge im Schlamm eingeschlossen wurden und die Rettungsarbeiten erschwert waren. In den sozialen Medien geteilte Bilder zeigen eine zerstörte Brücke und dokumentieren dramatische Momente, als ein Erdrutsch in das Dorf Dorf Mardame einfiel.

Einsatzkräfte der Lokalregierung arbeiteten gemeinsam mit Soldaten, Polizeieinheiten und Teams der nationalen Such- und Rettungsbehörde daran, Bewohner aus gefährdeten Gebieten zu evakuieren. Besonders exponierte Haushalte wurden mit Spezialfahrzeugen in provisorische Unterkünfte gebracht. Währenddessen schätzen die Behörden, dass Tausende Gebäude von den Sturzfluten direkt betroffen sind. Die genaue Schadensbilanz ist jedoch noch unklar, da einige Regionen weiterhin schwer zugänglich bleiben.

Erschwerend kommt hinzu, dass Mobilfunk- und Datenverbindungen in Zentral-Tapanuli und benachbarten Gebieten seit Dienstagnachmittag komplett ausgefallen sind. Teams der Provinzregierung Nord-Sumatras konnten die Region bislang nicht erreichen, weil Erdrutsche und anhaltender Starkregen die Zufahrtsstraßen blockieren.

Meteorologen führen die extremen Niederschläge auf die derzeitige Hauptregenzeit, ungewöhnlich warme Meeresoberflächentemperaturen und eine besonders instabile Atmosphäre zurück. Diese Faktoren sorgen für eine erhöhte Feuchtigkeitszufuhr und begünstigen die Bildung heftiger Gewitterzellen entlang der Westküste Sumatras. Lokale Wetterphänomene wie sogenannte Sumatra-Squalls verstärken die Intensität der Niederschläge zusätzlich.

Die Behörden bereiten sich auf weitere Regenfälle vor und warnen, dass weitere Erdrutsche in den kommenden Tagen nicht ausgeschlossen sind.

Hayli Gubbi: Zwei neue Krater entstanden

Hayli Gubbi fördert weiterhin Aschewolken – Eruption am Sonntag ließ zwei neue Krater entstehen

Der äthiopische Vulkan Hayli Gubbi ist weiterhin aktiv und emittierte in den vergangenen zwei Tagen sporadisch Aschewolken, die bis in eine Höhe von rund 10 Kilometern aufsteigen und in nordöstlicher Richtung abdriften. Der Vulkan war am Sonntagmorgen überraschend ausgebrochen und sorgte sowohl bei der lokalen Bevölkerung als auch im Netz für Unruhe. Zunächst wurde ein Ausbruch des Erta Alé vermutet, später hieß es, der benachbarte Ale Bagu sei aktiv geworden. Letztendlich wurde die Eruption jedoch dem Hayli Gubbi zugeordnet, der zur gleichen Vulkankette gehört. Bei der initialen Eruption stiegen Aschewolken bis zu 14 Kilometer hoch auf und drifteten weit über das Rote Meer hinaus.

Zwei neue Krater

Vor wenigen Minuten veröffentlichte der europäische Copernicus-Dienst auf seiner frei zugänglichen Onlineplattform neue Satellitenbilder des Vulkans. Zu erkennen ist, dass bei der Eruption am Sonntag zwei neue Krater im Südosten der Gipfelcaldera entstanden sind. Sie sind unterschiedlich groß, und im Infrarotspektrum zeigt der kleinere Krater eine leichte thermische Anomalie. Im alten Hauptkrater steht eine Dampfwolke, wie sie bereits auf Satellitenfotos vor der Eruption zu sehen war.

Auf dem aktuellen Bild sind zudem hellbraune Ascheablagerungen nördlich des Vulkans sichtbar. Die Farbe deutet an, dass es sich hier um altes Material handelt, wahrscheinlich um das ausgeblasene Gestein, das von den Stellen stammt, wo jetzt die Krater sind. Leider liegen noch keine weiter gefassten Satellitenaufnahmen vor, sodass sich das gesamte Ausmaß der Ablagerungen derzeit noch nicht überblicken lässt.

Interessant wäre auch, ob sich nördlich des Hayli Gubbi am Hauptvulkan Erta Alé etwas verändert hat, doch dieser liegt ebenfalls außerhalb des aktuellen Satellitenausschnitts. Das hängt damit zusammen, dass die Sentinel-Satelliten die Erde in niedrigen Orbits umkreisen und sie bei jeder Passage streifenweise, jeweils leicht versetzt, abtasten.

Der Hayli Gubbi eruptiert im Holozän, das vor etwa 12.000 Jahren begann, zum ersten Mal – zumindest sind keine früheren Ausbrüche bekannt. Das würde nach gängiger Definition bedeuten, dass der Vulkan eigentlich als erloschen eingestuft war. Zum Vergleich: Der letzte Ausbruch des Laacher-See-Vulkans liegt rund 12.900 Jahre zurück. Das zeigt einmal mehr, dass die Abgrenzung zwischen aktiven und erloschenen Vulkanen einer Überarbeitung bedarf.

Allerdings ist die Afar-Region geologisch jung und sehr instabil, und ich kann mir nur schwer vorstellen, dass der Hayli Gubbi über einen derart langen Zeitraum inaktiv gewesen sein soll. Im Prinzip ähnelt das Afar-Dreieck ozeanischer Kruste, und es entsteht dort ein neuer Ozean. Korallen, die ich bei meiner ersten Expedition im Jahr 2001 dort entdeckte, belegen, dass zumindest Teile der Afar-Senke bereits unter Wasser lagen.

Bezymiyanny eruptiert Asche bis auf 5200 m

Eruption am Bezymianny lässt Vulkanasche aufsteigen – VONA-Warnung ausgegeben

Am Bezymianny auf Kamtschatka kam es heute Vormittag zu einer Eruption, bei der eine Aschewolke gefördert wurde, die bis auf 5200 m aufsteigt und sich über ein großes Areal in Richtung Norden verteilt. Zuvor berichtete KVERT vom Fortgang der effusiven Eruption, die den Lavadom weiter wachsen und stark dampfen lässt. Es entstehen Schuttlawinen und Dichteströme, von denen wiederum Aschewolken aufsteigen.

VONA-Warnung

Die Eruption kommt nicht völlig überraschend, denn bereits Anfang November wurde eine Zunahme der Seismizität registriert und man rechnete mit einer baldigen Eruption. Überraschend ist vielmehr, dass sie erst jetzt erfolgt. Wahrscheinlich handelte es sich auch erst um einen kleineren Ausbruch, dessen Hauptphase noch folgen könnte. Stärkere Explosionen lösen oft Kollapsereignisse am Dom aus, die dann pyroklastische Ströme generieren, die weite Strecken zurücklegen können.

Der Bezymjanny ist ein aktiver Stratovulkan auf der Halbinsel Kamtschatka in Russland. Er ist bekannt für seinen explosiven Ausbruch im Jahr 1955, der als eines der größten vulkanischen Ereignisse des 20. Jahrhunderts gilt. Vor diesem Ausbruch war der Vulkan eine niedrige, abgeflachte Hügelkuppe. Der 1955er-Ausbruch zerstörte die Gipfelregion und führte zur Bildung eines neuen Kraterdoms. Seitdem ist der Bezymjanny durch regelmäßige Ausbrüche gekennzeichnet, die meist von der Bildung von Lava-Domen und pyroklastischen Strömen begleitet werden. Er gilt als einer der aktivsten Vulkane Kamtschatkas und wird intensiv überwacht. Die vulkanische Aktivität hat die Landschaft rund um den Vulkan stark geprägt und bietet wichtige Einblicke in die Dynamik von dombildenden Vulkanen. Wegen seiner Aktivität und Gefährlichkeit ist der Bezymjanny ein bedeutendes Forschungsobjekt für Vulkanologen weltweit.

Auf Kamtschatka ist auch der Krasheninnikov weiter effusiv aktiv und fördert einen Lavastrom, von dem eine moderate Thermalstrahlung ausgeht.

Japan: Erdbeben Mb 5,4 am Vulkan Aso

Mittelstarkes Erdbeben am Nordrand der japanischen Caldera Aso – Vulkan noch ruhig

Datum: 25.11.2025 | Zeit: 09:01:18 UTC | Koordinaten 33.054 ; 131.107 | Tiefe: 10 km | Mb 5,4

Auf der japanischen Insel Kyūshū bebte die Erde in einer Tiefe von 10 Kilometern mit einer Magnitude von 5,4. Das Epizentrum lag im Zentrum der Insel, am Nordrand der Aso-Caldera, etwa 13 Kilometer nördlich des gleichnamigen Ortes. Der Erdstoß manifestierte sich um 09:01:18 UTC. In Japan war es bereits 18:01:18 Uhr. Es gab ein Nachbeben der Magnitude 3,0.

Aso. © EMSC/Leaflet

Das Hauptbeben wurde von der Bevölkerung deutlich gespürt und weckte Erinnerungen an das Kumamoto-Erdbeben von 2016, das eine Magnitude von 7,0 hatte und einige Schäden verursachte. Allerdings lag dieses Beben weiter südlich an der Futagawa-Verwerfung. Diese verläuft entlang des Ostrands der Aso-Caldera und verliert sich an deren Nordrand, etwa dort, wo der aktuelle Erdstoß stattfand.

Obwohl das Erdbeben tektonischen Ursprungs war, war es stark genug, um sich auf die Aktivität des Vulkans auswirken zu können. Zudem liegen im Wirkungskreis des Bebens auch Vulkane wie Kirishima und Sakurajima, die ebenfalls mit erhöhter Aktivität reagieren könnten.

Der Aso-Vulkan auf Kyūshū gehört zu den größten aktiven Vulkanen Japans und zeichnet sich durch seine gewaltige Caldera sowie den aktiven Nakadake-Krater aus. Der Vulkan ist latent unruhig und emittiert eine Dampfwolke, die bis zu 200 Meter hoch aufsteigt. Zudem werden vulkanisch bedingte Erdbeben und auch Tremor registriert. Allerdings ist der Vulkan nicht so unruhig, dass das Japanische Wetteramt (JMA) ständig aktualisierte Berichte herausgibt. Es ist jedoch anzunehmen, dass sich ein aktiver Magmenkörper unter dem Vulkan befindet und dass der Vulkan jederzeit ausbrechen könnte. Die aktuelle Warnstufe ist „1“. Im Juli wurde sie kurzfristig auf „2“ angehoben, da es zu einem Erdbebenschwarm gekommen war.

Im Juli 2025 wurde die Warnstufe kurzfristig von Stufe 1 auf Stufe 2 erhöht, nachdem verstärkte vulkanische Mikrobeben registriert wurden. Ende Juli wurde die Warnstufe jedoch wieder auf Stufe 1 gesenkt, da sich die vulkanische Aktivität beruhigte. Bei Warnstufe 1 ist der Zugang zum Krater grundsätzlich wieder möglich, jedoch können weiterhin Gasemissionen und kleinere vulkanische Aktivitäten auftreten.

White Island: Erneute Flugausfälle wegen Aschewolken

White Island am 22. November. © GeoNet

Vulkanasche von White Island sorgt erneut für Flugausfälle in Tauranga – Whakaari bleibt aktiv

Die anhaltende Aktivität des Vulkans Whakaari auf White Island hat gestern zum zweiten Mal innerhalb von einer Woche zu Flugausfällen an einem Airport der neuseeländischen Nordinsel geführt. Am Dienstag wurden mehr als ein Dutzend Verbindungen von und nach Tauranga gestrichen, nachdem staubähnliche Vulkanasche in die Flugrouten geweht worden war. Betroffene Reisende wurden auf spätere Flüge umgebucht, doch die Unterbrechungen sorgten erneut für Störungen im regionalen Luftverkehr.

Nach Angaben des neuseeländischen GeoNet-Überwachungssystems befindet sich Whakaari weiterhin auf Warnstufe 3. Diese Einstufung beschreibt eine Phase geringen eruptiven Verhaltens, bei der kleinere Asche- und Gasemissionen auftreten. Die aktuellen Beobachtungen zeigen überwiegend schwach beladene Wolken, die vom Wind über das Meer getragen werden. Gelegentlich steigen energiereichere Emissionen für wenige Minuten bis zu drei Kilometer hoch auf, was die Sichtbarkeit der Aktivität deutlich erhöht.

Satellitendaten bestätigen, dass die aufragenden Fahnen feine Aschepartikel sowie messbare Mengen Schwefeldioxid enthalten. Bei passenden Windrichtungen können diese Emissionen die Küste der Bay of Plenty erreichen. Für die Bevölkerung besteht laut Fachleuten jedoch weiterhin nur ein sehr geringes Risiko für Aschefall, auch wenn mitunter ein deutlicher Schwefelgeruch wahrgenommen werden kann.

Die sich wiederholenden Flugausfälle zeigen die anhaltende Sensibilität des regionalen Luftverkehrs gegenüber Vulkanasche, die bereits in geringen Konzentrationen Triebwerke und Sichtflugbedingungen beeinträchtigen kann. Der Flugwarncode bleibt deshalb auf Orange, was auf potenzielle Beeinträchtigungen durch Aschewolken hinweist.

Die vulkanische Aktivität scheint sich in den vergangenen Wochen leicht verstärkt zu haben, bleibt jedoch insgesamt niedrig. Da auf der Insel selbst keine Überwachungssensoren vorhanden sind, stützen sich die Behörden auf Kameras, Satellitenbilder sowie regelmäßige Beobachtungsflüge. Die Vulkanüberwachungsgruppe von Earth Sciences NZ betont, dass die Situation aufmerksam verfolgt wird und Aktualisierungen veröffentlicht werden, sobald neue Daten vorliegen.

Das VAAC Wellington veröffentlichte heute eine VONA-Warnung, nach der Asche bis auf 600 m Höhe aufsteigt und nach Südwesten driftet. Laut Prognosen erreicht die Asche die Nordküste Neuseelands. Es könnte also zu weiteren Beeinträchtigungen an den Regionalflughäfen kommen.

Vulkanausbruch am Popocatépetl sorgt für Ascheregen

Popocatépetl verursacht Ascheregen in Mexiko – Stadt bereitet sich auf Auswirkungen vor

In Mexiko steigerte der Vulkan Popocatépetl seine Aktivität und Ascheregen hat Mexiko-Stadt in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt. Nach neun Tagen ohne nennenswerten Ascheausstoß verstärkte der Vulkan nahe der mexikanischen Hauptstadt gestern eine explosive Aktivität und stieß stundenlang Aschewolken aus, die laut VONA-Meldungen vom VAAC Washington zunächst bis auf 6000 m Höhe aufstiegen und nach Nordwesten drifteten, um dann bei geänderter Windrichtung mit einer Nordostdrift eine Höhe von 7300 m zu erreichen und bis über den Golf von Mexiko zu ziehen. Innerhalb von 24 Stunden wurden 19 Exhalationen registriert.

Die frühen Aschewolken, die sich in Richtung Nordwesten ausbreiten, erreichten mehrere Bezirke von Mexiko-Stadt. Besonders im Fokus standen die Bezirke Tláhuac und Tlalpan, wo es zu Ascheniederschlägen kam, die sich u.a. auf Autos ablagerten.

Die Behörde für Risikomanagement und Katastrophenschutz (SGIRPC) gab am Montagnachmittag eine offizielle Aschewarnung heraus. Zwischen 17:00 und 23:00 Uhr wurde in Teilen der Hauptstadt mit einer Verstärkung des Ascheregens gerechnet. Die Bevölkerung wurde über soziale Netzwerke aufgerufen, wachsam zu bleiben und den Anweisungen der Behörden zu folgen.

Gesundheitsamt und Katastrophenschutz betonen, dass Vulkanasche selbst bei geringer Konzentration gesundheitliche und infrastrukturelle Probleme verursachen kann. Der Aufenthalt im Freien sollte daher möglichst vermieden werden. Türen und Fenster sollen geschlossen, mögliche Luftlecks mit feuchten Tüchern oder Klebeband abgedichtet werden.
Wer ins Freie muss, sollte Masken oder Schals zum Schutz der Atemwege sowie Schutzbrillen tragen. Augenreizungen sollen keinesfalls durch Reiben behandelt werden.

Tipps gibt es auch für die Beseitigung der Asche: Sie sollte trocken zusammengekehrt und in Plastiksäcken entsorgt werden, da sie bei Kontakt mit Wasser zu Schlamm wird und Abflüsse verstopfen kann. Zudem wird geraten, Wassertanks gut abzudecken, um Verunreinigungen zu verhindern. Fahrzeuge hingegen sollte man mit viel Wasser abspülen, um den Lack nicht zu verkratzen.

Menschen mit Atemwegserkrankungen, Kinder, ältere Menschen und Schwangere sind laut Zivilschutz besonders gefährdet. Bei Atembeschwerden oder anhaltender Augenreizung sollten Betroffene ärztliche Hilfe aufsuchen. Haustiere sollten ebenfalls im Haus bleiben; ihre Futter- und Wasserschalen müssen vor Asche geschützt werden.

Die seismischen Daten des Popocatépetl sind auffällig unauffällig: Gestern meldete CENAPRED Tremor, der nur 19 Minuten lang anhielt . In den Tagen zuvor gab es keine nennenswerte Seismizität. Die Daten lassen ehr auf eine Verringerung der Aktivität schließen, als auf eine Verstärkung.

Italien: Unwetter in Neapel legt Verkehr lahm

Heftiges Unwetter in Neapel: Überschwemmungen, Verkehrschaos und Warnstufe Orange

Neapel und zahlreiche Gemeinden der Umgebung stehen derzeit unter dem Einfluss eines schweren Unwetters, das seit Tagen für Überschwemmungen, Erdrutsche und signifikante Verkehrsbehinderungen sorgt. Die anhaltenden Regenfälle haben Straßen überflutet, Hangrutschungen ausgelöst und in mehreren Stadtteilen zu gefährlichen Situationen geführt. Besonders betroffen sind die Küstenabschnitte zwischen Sorrent und Amalfi, wo seit Samstag immer wieder Erdrutsche und Schlammlawinen gemeldet werden. Auch in Posillipo stürzte eine Mauer ein und Steine blockierten die Fahrbahn und beschränkten die Zufahrt zu einzelnen Häusern.

Neapel

Die Lage spitzte sich am Montag weiter zu, als der Zivilschutz für weite Teile Kampaniens die Warnstufe Orange ausrief. Diese gilt ab Montagabend für 24 Stunden und betrifft verschiedene Zonen, darunter die gesamte Stadt Neapel, die vorgelagerten Inseln Capri, Procida und Ischia, das Vesuvgebiet sowie große Teile der sorrentinischen Halbinsel. Für die übrigen Gebiete bleibt die Warnstufe Gelb bestehen. Mit kräftigen Schauern, teils intensiven Gewittern sowie stürmischen Südwestwinden rechnen die Behörden bis Dienstagabend. Auch eine aufgewühlte See und mögliche Sturmfluten werden erwartet.

Aus den Grabungsstätten Herculaneum und Pompeji liegen noch keine Meldungen über evtl. Unwetterschäden vor, doch die Ruinen sind teilweise ungeschützt und es kommt immer wieder zu Unwetterschäden.

Die Regenfälle treffen auf eine Region, die ohnehin durch mehrere Naturgefahren geprägt ist. Erst am Wochenende brachte ein plötzlicher Temperatursturz Schnee auf den Vesuv – ein seltenes, aber nicht beispielloses Ereignis zu dieser Jahreszeit. Während am Vulkan selbst keine Beeinflussungen entstanden, verstärken die winterlichen Bedingungen die Herausforderungen für Einsatzkräfte und Bevölkerung.

Die Campi Flegrei stehen ebenfalls unter Beobachtung: Zwar gibt es keine Hinweise, dass das aktuelle Unwetter direkte Auswirkungen auf das seismisch aktive Gebiet hatte, doch bleibt die Möglichkeit bestehen, dass der hohe Wassereintrag ins Hydrothermalsystem phreatische Explosionen begünstigt.

Der Katastrophenschutz ruft die Bevölkerung auf, unnötige Fahrten zu vermeiden und in den kommenden Stunden besonders vorsichtig zu sein. Die Lage bleibt angespannt – und eine nachhaltige Wetterberuhigung ist vorerst nicht in Sicht.