Kamtschatka: Erdbeben und anhaltende Eruptionen

Neuer Erdbebenschub vor der Südostküste Kamtschatkas und verstärkte Aktivität des Krasheninnikov

Gestern ereignete sich vor der Südostküste Kamtschatkas, etwa 170 km südsüdöstlich von Petropavlovsk-Kamchatsky, erneut ein starkes Erdbeben der Magnitude Mw 6,1. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 40 Kilometern. Das Beben löste einen Nachbebenschwarm mittelstarker Erschütterungen aus. Erst wenige Tage zuvor hatte die Phase erhöhter Seismizität deutlich nachgelassen.

Bereits am Morgen begann der Krasheninnikov wieder häufiger Aschewolken auszustoßen. Laut dem VAAC Tokio erreichten sie Höhen von bis zu 3000 m über dem Meeresspiegel und drifteten weit in Richtung Südosten. Seit gestern wurden acht VONA-Warnungen ausgegeben. Zudem wurde in der Nacht eine starke Thermalstrahlung mit einer Leistung von 103 MW registriert. Sie stammt von einem zweiarmigen Lavastrom, der über die Ostflanke des Vulkans hinabfließt. Die Lavafront ist im Vergleich zur Vorwoche deutlich weiter vorangeschritten. Auf Sentinel-Aufnahmen im Infrarotspektrum ist außerdem eine thermische Anomalie im Krater erkennbar, der zum Zeitpunkt der Aufnahme Dampf ausstieß. Die Dampfwolke bildete eine lange Schleppe, die weit über das Meer hinauszog.

Neben dem Krasheninnikov ist auch der Shiveluch weiterhin aktiv. Von diesem Vulkan liegen ebenfalls mehrere VONA-Warnungen zu Aschewolken vor. Sie stiegen bis auf 4300 m Höhe auf und drifteten gleichfalls nach Südosten. Der Dom des Jungen Shiveluch erzeugt eine schwache thermische Anomalie, die im Infrarotspektrum sichtbar ist.

Die übrigen Vulkane Kamtschatkas zeigen sich derzeit vergleichsweise ruhig. Auch auf Infrarotaufnahmen sind keine nennenswerten Anomalien zu erkennen. Der Karymsky ist ebenfalls kalt, stößt jedoch kontinuierlich Dampf aus. Es sieht momentan nicht danach aus, als hätte die Erdbebenserie andere Vulkane außer dem Krasheninnikov zu neuem Leben erweckt. Zwar zeigte der Klyuchevskoy unmittelbar nach dem stärksten Beben Ende Juli eine gesteigerte Aktivität, doch war er bereits zuvor ausgebrochen.

Island: Erdbeben Mb 3,1 unter Katla

Erdbeben Mb 3,1 unter Katla – insgesamt 6 Beben mit Magnituden ab 3,0 auf Island registriert

Gestern Abend registrierten seismische Messstationen unter dem Gletscher Mýrdalsjökull, der den Vulkan Katla bedeckt, mehrere Erdbeben. Die stärksten Erschütterungen erreichten Magnituden von 2,7 und 3,1. Das Hypozentrum eines dieser Beben lag nur 700 Meter unter der Oberfläche. Die Erschütterungen unter Katla sind meist vulkanotektonischer Natur und deuten auf aufsteigende Fluide hin, die mit anhaltender geothermischer Aktivität unter dem Eis verbunden sind.

Katla zählt zu den aktivsten Vulkanen Islands und liegt im Süden des Landes. Ihre Caldera misst etwa zehn Kilometer im Durchmesser und ist vollständig vom Gletscher Mýrdalsjökull bedeckt. Die letzte größere Eruption ereignete sich im Oktober 1918 und führte zu heftigen Gletscherläufen mit katastrophalen Folgen, ausgelöst durch das Schmelzen von Eis infolge vulkanischer Aktivität. Solche Überschwemmungen können enorme Mengen Wasser und Sedimente transportieren und die Landschaft nachhaltig verändern.

Seismische Aktivitäten wie die jüngsten Beben sind nicht ungewöhnlich. Seit 2011 werden immer wieder Beben und kleinere Gletscherläufe beobachtet, die auf eine erhöhte geothermische Aktivität unter dem Gletscher hindeuten. Obwohl diese Phänomene nicht zwangsläufig auf einen bevorstehenden Ausbruch hindeuten, behalten Geologen die Region aufmerksam im Blick.

Neben Katla wurden auch in anderen Regionen Islands seismische Aktivitäten registriert. Am 2. Oktober begann ein Erdbebenschwarm am Grjótárvatn, wobei das stärkste Beben eine Magnitude von 3,5 erreichte; insgesamt wurden vier Beben mit Magnituden ab 3 verzeichnet. Am 3. Oktober wurde westlich des Kleifarvatn ein Beben der Stärke 3,3 gemessen. Auf der IMO-Shakemap sind nun sechs grüne Sterne an drei Lokalitäten sichtbar, ein eher seltenes Bild. Innerhalb von 48 Stunden wurden auf ganz Island 166 Beben registriert.

Deutschland: Sturmtief bring Regen und Temperatursturz

Sturmtief „Detlef“ fegt über Deutschland und richtete bereits Schäden in Irland und Großbritannien an

Deutschland wurde von den Ausläufern des atlantischen Sturmtiefs „Detlef“ erfasst, das eine Bombogenese durchlaufen hat, und gelangte damit unter Tiefdruckeinfluss, der starke Winde und große Regenmengen mit sich bringt. Zudem fahren die Temperaturen Achterbahn: Als ich gerade Brötchen holen war, überraschte mich die feuchtwarme Luft, doch in den nächsten Tagen sollen die Temperaturen abstürzen. In einigen Regionen könnte es sogar zu Nachtfrost kommen.

Bereits in der Nacht zu Samstag zogen kräftige Regenfälle und Sturmböen über den Norden des Landes hinweg. Besonders betroffen waren die Küstenregionen, wo der Deutsche Wetterdienst (DWD) orkanartige Böen von bis zu 110 Kilometern pro Stunde meldete. Auf den Nordseeinseln erreichte der Wind stellenweise Windstärke 11, während im Binnenland Geschwindigkeiten von 60 bis 80 Kilometern pro Stunde registriert wurden. Auch an der Ostsee verschärfte sich die Lage, etwa auf Rügen mit Böen bis zu 90 Kilometern pro Stunde.

Neben den starken Winden sorgte das Tief auch für ergiebigen Dauerregen. In Staulagen der Mittelgebirge kamen binnen kurzer Zeit mehr als 30 Liter pro Quadratmeter zusammen, was die Pegel kleinerer Flüsse ansteigen ließ. Im Raum Hannover, Hamburg und Bremen meldeten Polizei und Feuerwehr zahlreiche Einsätze wegen umgestürzter Bäume, blockierter Straßen und überfluteter Unterführungen. In den Alpen wurden auf den Gipfeln Böen von bis zu 100 Kilometern pro Stunde gemessen. Der Bahnverkehr war regional eingeschränkt, vereinzelt kam es zu Verspätungen und Streckensperrungen.

Während Deutschland sich auf ein stürmisches und regnerisches erstes Oktoberwochenende einstellt, haben Irland und Großbritannien die volle Wucht des Sturms bereits hinter sich. Dort war das Tief als „Storm Amy“ benannt worden und erreichte Orkanstärke. Von einem Orkan spricht man, wenn ein Sturm Windgeschwindigkeiten von mehr als 118 km/h erreicht. Besonders Irland war stark betroffen: Im Westen und Nordwesten des Landes waren rund 184.000 Haushalte zeitweise ohne Strom. Umgestürzte Bäume und beschädigte Leitungen unterbrachen die Versorgung, mehrere Schulen blieben geschlossen. Am Flughafen Dublin mussten zahlreiche Flüge gestrichen werden, zudem kam es zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. In Küstenregionen rollten meterhohe Wellen heran, die Überschwemmungen und zusätzliche Schäden verursachten. In County Donegal kam ein Mann ums Leben, als er vom Sturm überrascht wurde.

Auch Nordirland und Teile Schottlands litten unter den extremen Bedingungen. Der britische Wetterdienst hatte Amber-Warnungen ausgegeben, insbesondere für Nordengland, Nordwales und den Westen Schottlands. Dort wurden Spitzenwindgeschwindigkeiten von 182 Km/h gemessen. In exponierten Küstenlagen wurden Böen von bis zu 130 Kilometern pro Stunde registriert. Etwa 50.000 Haushalte waren in Großbritannien zeitweise ohne Strom. Der Fährverkehr wurde eingeschränkt, und im Bahnverkehr kam es zu Ausfällen.

Meteorologen führen die außergewöhnliche Intensität des Tiefdrucksystems auf eine sogenannte Bombogenese zurück. Damit wird ein Vorgang bezeichnet, bei dem der Luftdruck im Kern eines Tiefs innerhalb von 24 Stunden um mindestens 24 Hektopascal fällt. Diese „explosive Zyklogenese“ sorgt dafür, dass sich ein Sturm ungewöhnlich schnell verstärkt und extreme Windgeschwindigkeiten erreicht. Bei „Storm Amy“ lag der Druckabfall sogar bei rund 36 Hektopascal. Es wurde ein Luftdruck von nur noch 947.9 hPa erreicht – der tiefste Wert, der jemals in einem Oktober über britisches Festland gemessen wurde. Bombogenesen treten besonders häufig über dem offenen Atlantik auf, wo kalte Luftmassen aus dem Norden auf feuchtwarme Luft aus südlicheren Regionen treffen. Ex-Hurrikan „Humberto“ lieferte zudem zusätzliche Energie, die die Bildung des Tiefs beschleunigte.

Bulgarien: Tote durch Unwetter

Drei Tote durch Überflutungen in Bulgarien – Schneestürme legen Teile des Balkans lahm

Sintflutartiger Regen und Schneefälle in Höhenlagen haben in Bulgarien und weiten Teilen des Balkans in den vergangenen Tagen schwere Schäden angerichtet. Besonders betroffen war die Schwarzmeerküste im Südosten Bulgariens, wo drei Menschen ums Leben kamen.

Nach Angaben der Behörden wurden zwei Rettungskräfte im Ferienort Elenite von den Fluten überrascht und starben, als sie versuchten, auf Hilferufe zu reagieren. Ein drittes Opfer kam ums Leben, nachdem es in einem überfluteten Keller eingeschlossen war. Die Wassermassen verwüsteten Teile der Region: Fahrzeuge und Boote wurden ins Meer gerissen und fortgespült, während Häuser und Touristenanlagen überflutet wurden.

Infolge der anhaltenden Regenfälle riefen die Behörden in mehreren Städten entlang der Küste den Notstand aus. Schulen mussten schließen, der öffentliche Nahverkehr kam zum Erliegen, und zahlreiche Straßen wurden unpassierbar. In beliebten Urlaubsorten stand das Wasser ebenfalls hoch, wodurch die touristische Infrastruktur am Ende der Saison schwer getroffen wurde. Bereits im vergangenen Jahr war dieselbe Region von schweren Überschwemmungen heimgesucht worden.

Die bulgarische Marine entsandte Spezialteams mit Booten, um nach Vermissten zu suchen und Evakuierungen zu unterstützen. Politiker versprachen schnelle Hilfen und die Entsendung von weitere Einsatzkräften.

Während im Süden des Landes der Regen tobte, waren nördliche und bergige Regionen von frühem Winterwetter betroffen. Im Balkangebirge fielen große Schneemengen, der zu massiven Stromausfällen führte. Viele Dörfer blieben ohne Stromversorgung, in einigen Gemeinden fiel zusätzlich die Wasserversorgung aus. Umgestürzte Bäume blockierten Straßen und beschädigten Stromleitungen, auch der Bahnverkehr war durch zerstörte Oberleitungen stark beeinträchtigt.

Ähnliche Szenen spielten sich in Serbien und Bosnien ab. In höheren Lagen fiel bereits mehr als ein halber Meter Schnee, was für den Oktoberanfang ungewöhnlich ist. In Serbien wurden mehrere Gemeinden von der Strom- und Trinkwasserversorgung abgeschnitten. In Bosnien mussten zahlreiche Straßen gesperrt werden, während die Behörden Autofahrer zu besonderer Vorsicht mahnten und an die ab November geltende Winterreifenpflicht erinnerten.

Meteorologen erklärten, dass ein Tiefdrucksystem über dem Mittelmeer die Extremwetterlage mit ausgelöst habe, indem es feuchte Luftmassen nach Südosteuropa lenkte und diese auf kältere Luft aus dem Norden trafen.

Auch in Deutschland droht dieser Tage Ungemach: Über dem Atlantik kam es zur Bombogenese eines Orkans, dessen Ausläufer das Wetter bei uns bestimmen.

Pico del Teide: Anhaltende Erdbebentätigkeit und Gasemissionen

Anhaltende Erdbebenaktivität auf Teneriffa und dem Pico del Teide

Auf und um Teneriffa haben sich innerhalb von einer Woche (zwischen dem 26. September und dem 3. Oktober) 37 Erdbeben ereignet. 26 der Beben manifestierten sich unter dem größten Vulkan des Archipels, dem Teide. Die meisten dieser Beben wiederum wurden in der Caldera Las Cañadas lokalisiert. Nur wenige Erschütterungen ereigneten sich im Orotava-Tal, wo es letzte Woche einen Erdbebenschwarm gegeben hat. 11 Beben lagen wieder unter der Meerenge zwischen Teneriffa und Gran Canaria.

Die stärkste Erschütterung hatte eine Magnitude von 2,4. Darüber hinaus gab es 10 weitere Beben auf den anderen Inseln der Kanaren. Darunter befand sich auch eine Erschütterung auf Lanzarote.

Gegenüber der Vorwoche wurden deutlich weniger Erdbeben registriert. Dank des erwähnten Schwarms waren es 108 Erschütterungen. In der aktuellen Woche folgte man dem mehrwöchigen Trend. Der Kohlendioxid-Ausstoß war hingegen etwas höher als sonst. Hier ist ein Zusammenhang mit dem Erdbebenschwarm nicht ausgeschlossen, der wahrscheinlich durch Fluidaufstieg ausgelöst worden war. Die INVOLCAN-Vulkanologen meinen in ihrem Wochenbericht, dass das geochemische Netzwerk nach wie vor die höchsten diffusen CO₂-Emissionen registriert, die mit einem seit 2016 anhaltenden Druckaufbau im vulkanisch-hydrothermalen System zusammenhängen. Eine unmittelbare Ausbruchsgefahr sieht man aber nicht.

Trotz der CO₂-Emissionen bleibt die Vulkanwarnampel auf Teneriffa auf „Grün“. Das gleiche gilt für alle anderen Inseln des Archipels mit Ausnahme von La Palma, wo weiterhin gelber Alarm gilt, da sich die geophysikalischen und geochemischen Parameter auch mehr als drei Jahre nach dem Ende des Ausbruchs von 2021 noch nicht vollständig normalisiert haben. Ungewöhnliche Bodenverformungen wurden im Berichtszeitraum auf La Palma nicht festgestellt. Bei den Gasmessungen zeigen sich weiterhin erhöhte Kohlendioxidwerte (CO₂) in La Bombilla und Puerto Naos. Es wird empfohlen, die Hinweise der Katastrophenschutzbehörden weiterhin aufmerksam zu verfolgen.

Island: Erdbeben und Bodenhebung Anfang Oktober

Erdbeben am Grjótárvatn und Kleifarvatn auf Island mit Magnituden über 3

Heute Morgen um 07:39:16 Uhr UTC ereignete sich ein Erdbeben am Kleifarvatn. Der See gehört zum Krýsuvík-System auf der Reykjanes-Halbinsel und liegt damit in der Nähe von Svartsengi, wo weiterhin Bodenhebung registriert wird. Das Beben erreichte eine Magnitude von 3,3 bei einer Herdtiefe von 4,5 Kilometern.

Das Epizentrum lag nördlich des Thermalgebiets Seltún, das ich für eines der schönsten auf Island halte. Das Ereignis löste einen ausgeprägten Nachbebenschwarm aus, der mehr als 30 Beben umfasste. Die Erschütterungen traten nahe der GNSS-Messstation MOAH auf, die im Zentrum der Subsidenz liegt, die seit Juni andauert und sich mittlerweile auf 55 mm summiert hat. In den letzten zwei Wochen war es hier etwas ruhiger geworden, und auch das Absinken des Bodens hatte nachgelassen. Gut möglich, dass das Schwarmbeben mit einer erneuten Beschleunigung der Subsidenz einhergeht.

Einen gegenteiligen Effekt beobachtet man seit über zwei Jahren weiter westlich im Svartsengi-System: Dort bestätigen aktuelle GNSS-Messungen das Bild der letzten Wochen und weisen auf eine Fortsetzung der Bodenhebung hin. Die Werte der vergangenen Tage wichen leicht vom Trend ab. Bis Mitte Oktober dürfte die Bodenhebung wieder das Niveau wie vor der letzten Eruption im August erreicht haben. Ab dann steigt das Ausbruchsrisiko erneut an.

Der Erdbebenschwarm, der sich gestern am Grjótárvatn ereignete und über den ich morgens berichtet habe, setzte sich nach meiner Meldung fort: Neben zahlreichen schwächeren Erschütterungen traten zwei stärkere Beben mit Magnituden von 3,5 und 3,4 auf. Sie gehören zu den stärksten Ereignissen seit dem Erwachen des Ljósufjöll-Systems im Jahr 2021. Stärker war lediglich das Beben vom 16. Juni dieses Jahres mit einer Magnitude von 3,7. Die Erdbeben deuten nicht auf einen unmittelbar bevorstehenden Vulkanausbruch hin. Forscher des IMO gehen jedoch davon aus, dass sich im tieferen Untergrund Magma akkumuliert, was in einigen Jahren zu einer Eruption führen könnte.

Unter gesamt Island manifestierten sich in den letzten 48 Stunden 178 Beben. Das ist zwar keine Rekordzahl, deutet aber eine erhöhte seismische Aktivität in einigen Gebieten der Insel an.

USA: Hurrikane ziehen an Ostküste vorbei und richten Schäden an

Hurrikane verursachen Hauseinstürze an den Outer Banks in North Carolina – Südflorida warnt vor Sturzfluten

Die USA kommen nicht zur Ruhe und werden weiterhin von den Unbilden der Natur heimgesucht: Während es im Westen des Landes weiterhin trocken ist und zu Waldbränden kommt, stürmt es im Osten und es drohen starke Niederschläge.
An der Küste von North Carolina haben die Hurrikane Imelda und Humberto die Verwundbarkeit der Outer Banks gezeigt. Innerhalb eines Tages stürzten an der Atlantikküste sechs unbewohnte Häuser ein, nachdem Sturmfluten und hohe Brandung die Dünen überspült und ganze Strandabschnitte unterspült hatten. Besonders betroffen war der Ort Buxton auf Hatteras Island, wo am Nachmittag des 30. September fünf Gebäude innerhalb kurzer Zeit kollabierten. In derselben Nacht folgte ein weiteres Haus. Verletzte wurden nicht gemeldet, doch die Behörden sperrten aus Sicherheitsgründen großflächig Küstenbereiche.

Die Zerstörungen verdeutlichen einmal mehr die Dynamik der Barriereinseln. Viele der auf Pfählen stehenden Holzbauten standen noch vor wenigen Jahren mehrere Meter vom Wasser entfernt, inzwischen jedoch nagt die Erosion direkt an ihren Fundamenten. Seit 2020 sind allein in Rodanthe und Buxton insgesamt 18 Häuser eingestürzt. Die Trümmer stellen eine zusätzliche Gefahr dar, da Holz, Glas und Metallteile kilometerweit entlang der Strände verteilt werden.

Meteorologen meldeten am Tag der Einstürze eine Brandung von bis zu 360 Zentimetern Höhe. Die beiden Hurrikane, die nicht direkt auf die Küste trafen, sondern parallel zum Küstenverlauf entlang zogen, sorgten durch ihre weiträumigen Ausläufer für starken Wellengang.

Die Auswirkungen der tropischen Wettersysteme beschränken sich nicht auf North Carolina. Auch in Südflorida sind die Folgen der feuchtwarmen Luftmassen deutlich spürbar. Dort verlängerten die Behörden am Donnerstag eine Hochwasserwarnung bis mindestens Freitag. Grund sind anhaltende Starkregenfälle, die stellenweise Regenraten von bis zu 7,5 Zentimetern pro Stunde erreichten. In einigen Stadtvierteln summierten sich die Niederschläge innerhalb weniger Stunden auf mehr als 12 Zentimeter.

Besonders betroffen sind Broward County und der nördliche Teil von Miami-Dade. Überschwemmte Straßen stellen eine erhebliche Gefahr für den Berufsverkehr dar, weshalb die Bevölkerung aufgerufen wurde, Fahrten in gefährdete Gebiete möglichst zu vermeiden. Das nationale Wettervorhersagezentrum stufte die Gefahr von Sturzfluten zunächst auf Stufe 1 von 4 ein, warnte jedoch, dass eine Erhöhung je nach weiterer Entwicklung nicht ausgeschlossen sei.

Barren Island: Aschewolke in 2700 m Höhe

Aschewolke über Barren Island – Indiens einziger aktiver Vulkan erneut ausgebrochen

Der indische Inselvulkan Barren Island ist erneut ausgebrochen und förderte eine Aschewolke, die bis auf 2700 m Höhe aufstieg und in Richtung Nordosten driftete. Das geht aus einer VONA-Meldung des VAAC Darwin hervor. Es bestand eine Gefahr für tiefliegende Flugzeuge. Der Alarmcode wurde auch „Orange“ erhöht.

Das „Volcanic Ash Advisory Centre“ meldete die Ascheeruption von Barren Island in der Andamanensee in den frühen Morgenstunden des 3. Oktober. Die Beobachtungen stützten sich auf Satellitendaten des japanischen Wettersatelliten Himawari-9. Bereits wenige Stunden später war die Aschewolke jedoch nicht mehr erkennbar. Da auch keine weiteren Eruptionen registriert wurden, hob das VAAC die Warnung wieder auf und beendete die Serie von Hinweisen für den Flugverkehr.

Barren Island liegt rund 135 Kilometer nordöstlich von Port Blair, der Hauptstadt der Andamanen und Nikobaren. Der Vulkan erhebt sich 354 Meter über den Meeresspiegel und bildet eine karge, nur spärlich bewachsene Insel. Im Zentrum des Kraters wächst ein aktiver Schlackenkegel, aus dem regelmäßig kleinere Ausbrüche erfolgen.

Historische Eruptionen sind seit 1787 dokumentiert, doch lange Zeit galt der Vulkan als inaktiv. Erst 1991 brach er nach mehr als 150 Jahren Ruhephase wieder aus und erzeugte Lavaströme, die bis ins Meer reichten. Seitdem meldet sich Barren Island in unregelmäßigen Abständen. Besonders nach dem Sumatra-Beben 2004 wurde verstärkte Aktivität registriert, mit wiederholten strombolianischen Ausbrüchen, Lavafontänen und Aschewolken. In den letzten Jahren kam es mehrfach zu kurzen eruptiven Phasen, zuletzt zwischen 2018 und 2021.

Mit der aktuellen Ascheemission zeigt der Vulkan erneut, dass er aktiv bleibt, wenn auch auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Für den Flugverkehr in der Region bedeutet dies erhöhte Aufmerksamkeit, für die Bewohner der Andamanen besteht jedoch derzeit keine Gefahr.

Campi Flegrei: Schwarmbeben am 02. Oktober

Erneut intensiver Erdbebenschwarm in den Campi Flegrei – Ein starker Erdstoß schreckte Bürger auf

Die süditalienische Caldera wird zur Stunde von einem weiteren starken Erdbebenschwarm erschüttert. Die Kommune Pozzuoli veröffentlichte um 14:41 Uhr MESZ eine Warnung, nach der ein Schwarmbeben begonnen hatte. Bis um 20:00 Uhr wurden 37 Erdbeben registriert. Das stärkste hatte eine Magnitude von 2,7 und eine Herdtiefe von 2,8 km. Das Epizentrum wurde nordwestlich der Solfatara lokalisiert.

Der Erdstoß wurde von vielen Anwohnern der Region deutlich wahrgenommen und als stark beschrieben. Er erzeugte ein tiefes Grollen, was die Menschen zusätzlich beunruhigte. Man fürchtet vor allem das Auftreten stärkerer Erdbeben mit Magnituden größer als 4, die sich jederzeit ereignen könnten. Erdbeben dieser Magnituden hatten in den letzten Monaten immer wieder für Schäden gesorgt.

Update 03.10: Das Schwarmbeben hat an Intensität nachgelassen, doch auch am Morgen gab es weitere Erdbeben. Im letzten Update der Kommune Pozzuoli heißt es, dass das Schwarmbeben bislang aus 54 Beben bestand. Auf der GOSSIP-Shakemap vom INGV sind aber seit dem Morgen des 2. Oktobers mehr als 70 Beben verzeichnet. Mehrere Beben hatten Magnituden im Zweierbereich. Sie konzentrierten sich am Rand des Stadtteils Pisciarelli, nordöstlich der Solfatara und in relativer Nähe zur bekannten Fumarole. In dieser Region ist das Risiko phreatischer Eruptionen besonders groß.

Ich gehöre zu der Fraktion von Menschen, die davon ausgehen, dass die seit Jahren auftretenden Effekte Anzeichen eines Aufheizens des Vulkansystems sind und dass letzten Endes ein Vulkanausbruch in den Campi Flegrei droht. Dabei ist es bis jetzt nicht vorhersagbar, wann ein Ausbruch stattfinden wird und wie groß er wird. Kleine oder normalgroße Eruptionen könnten sich mittelfristig (Wochen bis Monate) aufbauen, ein großer Vulkanausbruch könnte noch Jahrzehnte oder länger auf sich warten lassen. Doch selbst wenn es zu einem sehr starken Vulkanausbruch kommen sollte, bedeutet das für uns in Deutschland nicht das Ende der Welt. Es würde wahrscheinlich zu einigen Einschränkungen führen, aber nicht unseren Untergang bedeuten. Ich erwähne das an dieser Stelle noch einmal, da ich einigen Kommentaren in unserer FB-Gruppe entnehme, dass diesbezüglich große Sorgen bestehen. Bei einer Supervulkaneruption würde der Großraum Neapel verwüstet werden und in weiten Teilen Italiens käme es zu massiven Verwerfungen. Selbst Rom halte ich dann -in Abhängigkeit von der Windrichtung- nicht für einen sicheren Hafen.