Vulkanausbruch am Telica – Asche in 1500 m Höhe detektiert
León, 19.07.2025 – In Nicaragua bleibt der Telica weiterhin unruhig. Heute Vormittag kam es zum zweiten Mal in diesem Monat zu Ascheeruptionen. Wie das VAAC Washington in einer VONA-Meldung proklamierte, erreichte die Vulkanasche eine Höhe von rund 1.500 Metern und driftete in Richtung Westen.
Ausläufer der Aschewolke erreichten die Stadt Chinandega, wo es zu leichtem Ascheniederschlag kam. Ansonsten überquerte die Aschewolke überwiegend landwirtschaftlich genutzte Flächen und richtete weder nennenswerte Schäden an, noch versetzte sie die Bevölkerung in Panik. Leichter Ascheniederschlag kann den Boden sogar mit wertvollen Mineralstoffen anreichern und somit als natürlicher Dünger wirken. Bei starkem Ascheniederschlag besteht jedoch die Gefahr, dass Pflanzen ersticken und der Boden mit schädlichen Substanzen kontaminiert wird. Besonders bedenklich sind saure Schwefelverbindungen sowie das Halogen Fluor, das sich äußerst aggressiv verhält und insbesondere für Weidetiere giftig ist.
Nach der Eyjafjallajökull-Eruption auf Island verweigerten Kühe beispielsweise das Heu von Wiesen, die nach dem Ausbruch mit Asche bedeckt waren.
Das zuständige Institut INETER hat bislang keine weiteren Daten zu dem Vulkanausbruch veröffentlicht. In den letzten Tagen registrierte das EMSC jedoch einige schwache Erdbeben vor der Küste bei León. Die Stadt liegt rund 20 Kilometer südlich des Telica. Die Beben ereigneten sich in größerer Tiefe am Mittelamerikagraben. Die dort stattfindende Subduktion ist letztlich für die Schmelzbildung verantwortlich. Das dabei durch partielles Schmelzen entstehende Magma steigt entlang der Cordillera de los Maribios auf und lässt dort die Vulkane wachsen.
Zur nicaraguanischen Vulkankette gehört auch der Masaya. In seinem Krater brodelte viele Jahre lang ein kleiner Lavasee, doch seit einigen Monaten scheint dieser nicht mehr aktiv zu sein. Zumindest ist auf der Livecam keine Rotglut mehr zu sehen.