Vulkan-Nachrichten 09.07.21: Ätna, Merapi, Taal

Am Ätna gab es einen weiteren Paroxysmus, Er war sehr starkt. Am Merapi gingen Pyrokalstische Ströme ab. Der Taal war phreatisch aktiv.

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Gestern Abend manifestierte sich am Ätna ein weiterer Paroxysmus: es ist der 53. der aktuellen Serie. Nach Zählweise der Vulkanologen vom INGV ist es No 45 gewesen. Die Hauptphase der Eruption begann gegen 20.45 Uhr UCT und dauerte gut 2 Stunden. Es war wiederum ein sehr starker Paroxymus, bei dem nicht nur die Tremoramplitude Spitzenwerte erreichte, sondern auch die Höhe der Aschewolke.: das VAAC meldete Asche in einer Höhe von mehr als 11.000 m. Die Eruptionswolke driftete in Richtung Südwesten und ließ Asche über Zafferana niederregnen. MIROVA registrierte eine hohe Thermastrahlung mit einer Leistung von 4016 MW. Es wurde ein breitgefächerter Lavastrom gefördert, der in Richtung Süden floss und dessen Lavafront auf 2800 m Höhe stagnierte. Kurz vor der Eruption wurde eine Inflation von 3 µrad gemessen. Es war der stärkste Wert der aktuellen Serie.

Merapi: Mehrere Pyroklastische Ströme

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Am indonesischen Merapi gingen gestern 7 Pyroklastische Ströme ab. Wie ihre Vorgänger erzeugten ihre seismischen Wellen Amplituden von bis zu 60 mm und dauerten bis zu 127 Sekunden an. Außerdem wurden 306 Schuttlawinen-Abgängen festgestellt: ein Rekord seitdem die Dome wachsen. Auch die restliche Seismizität war sehr hoch. Alles in Allem registrierte MAGMA/VSI gut 550 seismische Signale an einem Tag. Vereinsmitglied Andi war auf Beobachtungsposten:

Taal: Weitere phreatische Eruptionen

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Seit dem letzten Update gab es am philippinischen Taal Vulkan 5 weitere phreatische Eruptionen. Sie waren allerdings kleiner als die Vorangegangenen und stießen ihre Eruptionswolken gut 200 m über Kraterhöhe aus. Die Seismizität ist weiterhin erhöht: Philvolcs meldete für gestern 58 vulkanisch bedingte Erdbeben. Darin enthalten waren 27 Tremorphasen. Der Schwefeldioxid-Ausstoß war mit 6095 Tonnen weiterhin hoch. Heute Morgen wurde auch ein Erdbeben M 2,1 registriert. Das Hypozentrum befand sich in 31 km Tiefe. Das Epizentrum wurde in der Nähe von Batangas lokalisiert.

Vulkan-Nachrichten 08.07.21: Fagradalsfjall, Merapi, Taal

Im Krater des Fagradalsfjall köchelte Lava, am Merapi gingen Pyroklastische Ströme ab. Lewotolok und Karymsky eruptierten Aschewolken und der Taal war phreatomagmatisch aktiv.

Fagradalsfjall: Wetter weiter schlecht

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Auf Island ist das Wetter weiter schlecht und die Wolken gestatten nur gelegentliche Livecam-Blicke auf den Vulkan. Nach einer relativ ruhigen Phase meldeten gestern Abend Beobachter, dass Lavaspattering aus dem Krater gesichtet wurde. Der Tremor stieg auch wieder etwas an. In den Tälern um den Vulkan gab es keine sichtbaren Lavaströme. Die Seismizität entlang des Magmatischen Gangs war erhöht: Insgesamt registrierte IMO 26 Beben innerhalb von 48 Stunden. Die meisten davon manifestierten sich bei Krisuvik am Nordende des Gangs. Einige Erschütterungen wurden auch am Fagradalsfjall registriert. Es ist auf jeden Fall weiter Bewegung im System und es könnte sich auch an anderer Stelle eine Spalte öffnen.

Karymsky eruptiert Vulkanasche

Staat: Russland | Koordinaten: 54.048159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

Im fernen Kamtschatka eruptierte der Karymsky wieder Vulkanasche. Das VAAC brachte gestern 2 VONA-Warnungen heraus, nach denen die Aschewolken bis zu 3600 m hoch aufstiegen.

Lewotolok eruptiert

Staat Indonesien | Lokation: -8.272, 123.505| Eruption: Strombolianisch

Der Lewotolok liegt auf der indonesischen Insel Lembata und steigerte seine eruptive Aktivität in den vergangenen Tagen wieder. Gestern wurden 27 strombolianische Eruptionen festgestellt. Sie schleuderten glühende Tephra bis auf die Vulkanflanken. Die Vulkanologen registrierten 21 Tremorphasen.

Merpai: Pyroklastische Ströme

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Pyroklastische Ströme

Am indonesischen Vulkan Merapi gingen weitere Pyroklastische Ströme ab. In der ersten Tageshälfte wurden 6 Abgänge registriert. Die Ströme erzeugten seismische Signale, die bis zu 121 Sekunden dauerten und Maximalamplituden von 60 mm hatten. Zudem wurden über 100 Schuttlawinen beobachtet. Die restliche Seismizität ist ebenfalls hoch. Vorgestern wurden mehr als 200 hybride- und vulkanotektonische Beben registriert. Gestern waren es mehr als 160. Die beiden Lavadome wachsen und es ist mit einem Anhalten der Tätigkeit zu rechnen.

Taal eruptiert phreatomagmatisch

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Der philippinische Taal-Vulkan eruptierte seit gestern 6 Mal phreatomagmatisch und ließ Asche-Dampf-Wolken bis auf einer Höhe von gut 2 km ü.N.N aufsteigen. PHILVOLCS berichtet von 700 m Aufstiegshöhe über dem Krater. Es wurden 60 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Der Schwefeldioxid-Ausstoß war mit 11,397 Tonnen am Tag sehr hoch.

Vulkan-Nachrichten 07.07.21: Ätna, Taal

Am Ätna ereignete sich ein weiterer Paroxysmus. Der Taal erzeugte eine phreatische Eruption.

Ätna: Paroxysmus No 52

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Heute Nacht manifestierte sich am sizilianischen Vulkan Ätna ein neuer paroxysmaler Ausbruch. Das INGV berichtet, dass strombolianische Eruptionen gegen 21.30 Uhr UCT einsetzen.  Gut 1 Stunde später hatten sich die Eruption so gesteigert, dass sie in eine Lavafontäne übergingen und der Tremor in die Höhe schoss. Er erreichte ungewöhnlich hohe Werte, was sich auch in der Höhe der Lavafontäne widerspiegelte. Lauf Boris Behncke schaffte sie es bis auf ca. 1000 m Höhe. Vulkanasche stieg bis auf 5000 m ü.N.N. und driftete Richtung Südosten. Das Ereignis war von lauten Explosionsgeräuschen begleitet, die einige Anwohner in Angst und Schrecken versetzten. In den Sozialen Medien herrschte Alarmstimmung und es wurde eine Menge Unsinn verbreitet. Nichtsdestotrotz war es eine der stärksten Eruptionen seitdem sie am 19. Mai wieder begonnen hatten. In den Ortschaften in Windrichtung ging viele Lapilli und Asche nieder. Selbst Catania wurde nicht verschont. MIROVA registrierte eine hohe Thermalstrahlung mit 2674 MW Leistung. Sie stammte zum Teil von einem Lavastrom auf der Südflanke des Südostkraterkegels. Gegen 00.15 UCT endete der Paroxysmus.

Taal: Phreatische Eruption

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Das seismische Netzwerk zeichnete am Taal-Vulkan gestern 55 vulkanisch bedingte Erdbeben auf. Darunter befanden sich 44 Beben mit niedriger Frequenz, 5 hybride Erdbeben und 5 Tremorphasen. Eine Erschütterung stammte von einer Explosion. Wahrscheinlich handelte es sich dabei um eine phreatische Eruption. Eine dunkle Dampfwolke stieg bis zu 3 km hoch auf. Der Schwefeldioxid-Ausstoß war mit über 7000 Tonnen am Tag sehr hoch, allerdings nicht mehr so extrem, wie 2 Tage zuvor. In unserer Vulkangruppe wurde darüber spekuliert, wie dieser Extremwert zustande kam. Dabei kamen auch Überlegungen auf, ob die Messung evtl. Fehlerhaft gewesen war. Doch dafür gibt es keine verifizierbaren Anhaltspunkte.

Vulkannachrichten 06.07.21: Fagradalsfjall, Fuego, Taal

In den Vulkan-News lest ihr heute wieder über den Fagradalsfjall auf Island und dem Taal-Vulkan auf den Philippinen. Die Aktivität am Fuego steigerte sich, während es am Stromboli ruhiger wurde.

Fagradalsfjall macht weiter

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Die effusive Tätigkeit am Fagradalsfjall geht auf moderatem Niveau weiter. Gestern konnte man auf den neuen Livecams ein beständiges Brodeln der Lava im Krater beobachten. MIROVA detektierte Nachmittags eine hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 520 MW. Der Tremor hatte sich gegenüber dem Vortagestief wieder etwas berappelt, allerdings ohne große Peaks im Frequenzband von 2-4 Hz aufzuweisen. Dementsprechend gab es keinen starken Lava-Ausstoß mit Fontänen. Nachts war es größtenteils bewölkt und man sah wenig. Heute Morgen präsentiert sich der Krater ruhig und der Tremor fiel wieder ab.

Fuego: Eruptionshäufigkeit steigerte sich

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Vulcanianisch

Am guatemaltekischen Fuego steigerte sich die Häufigkeit der Explosionen wieder auf das übliche Niveau. INSIVUMEH berichtete von 10-12 Explosionen pro Stunde. Zuvor wurden 3-6 Explosionen gezählt. Vulkanasche erreichte eine Höhe von bis zu 4800 m. Sie driftete bis zu 15 km weit und regnete in den Ortschaften Morelia, El Porvenir, Sangre de Cristo, Yepocapa ab. Glühende Tephra stieg bis auf 400 m über den Krater auf. Es kam zu Schuttlawinen, die durch mehrere Schluchten flossen. Die Vulkanologen warnten vor Laharen.

Taal dampft und rappelt

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002, 120.993 | Eruption: Fumarolisch

Die Dampfentwicklung und die Schwefeldioxid-Emissionen am philippinischen Taal-Vulkan blieben auch gestern erhöht, erreichten aber nicht mehr die Spitzenwerte der letzten Tage. PHILVOLCS registriert einen Schwefeldoxid-Ausstoß von 5,299 Tonnen am Tag. Zudem wurden 39 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. In unserer FB-Gruppe „Volcanoes and Volcanism“ wurde eine schöne Vergleichsgrafik veröffentlicht. Sie zeigt, wie sich der Schwefeldioxid-Ausstoß steigerte. Man sieht auch, dass er in den letzten Tagen um ein Vielfaches höher war, als während der eruptiven Phase im Januar 2020.

Stromboli: Rückgang der Aktivität

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79, 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Am sizilianischen Inselvulkan Stromboli sieht es nach Entspannung aus. Alle Parameter sind rückläufig, so auch die Anzahlt der VLP-Erdbeben und der Tremor. Die strombolianischen Eruptionen kommen recht häufig, weisen aber nur einen Explosionsdruck von maximal 0,4 bar auf.

Anmerkung: In den nächsten Tagen mache ich ein wenig Urlaub. Es wird weiterhin Updates zu den Vulkanen geben, allerdings nicht ganz so häufig wie gewohnt.

Vulkan-Nachrichten 05.07.2021: Fagradalsfjall, Rincon de la Vieja, Taal

Fagradaslfjall: Aktivität fluktuiert

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Am isländischen Fagradalsfjall fluktuieren Tremor und eruptive Aktivität stark: ruhige Phasen wechseln sich mit Lavaschüben ab, wobei die Pausen in den letzten Tagen länger geworden sind. Dennoch wachsen die Lavafelder, wie man anhand der Multiband-Aufnahme eines Landsat-Satelliten sehen kann. Oberflächlich fließt die Lava überwiegend in südliche Richtung und mündet im Natthagi-Tal. Unterirdisch macht sich die Lava aber auch in Richtung Nordosten auf und fließt in das Meradalir-Tal. MIROVA registrierte heute Nacht eine hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von fast 2000 MW.

Rincon de la Vieja: Phreatische Eruption

Staat: Costa Rica | Koordinaten: 10.83, -85.32|Eruption: Phreatisch

Die Vulkanologen von OVISCORI-UNA berichten von einer phreatischen Eruption, die sich gestern Nachmittag um 16:31 Uhr Ortszeit ereignete. Auf Videoaufnahmen erkennt man eine Dampfwolke vom Vulkan aufsteigen, die eine Höhe von gut 1000 m über den Krater erreichte. Asche war nur sehr wenig enthalten. Die Eruptionswolke driftete in westlicher Richtung. Die Seismizität des Vulkans ist erhöht und es kann zu weiteren Eruptionen kommen.

Taal: Hoher Schwefeldioxid-Ausstoß

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002, 120.993 | Eruption: Fumarolisch

Gestern wurde die hohe Schwefeldioxid-Emission vom Vortag noch getoppt: PHILVOLCS registrierte am Sonntag 22.628 Tonnen Schwefeldioxid über den Taal-Vulkan. Das ist ein beachtlicher Wert, wie er sonst nur von großen Eruptionen her bekannt ist. Zum Vergleich: Während der Bardarbunga-Eruption von 2014 wurden am Tag bis zu 64.800 Tonnen SO2 ausgestoßen, was der höchste jemals gemessene Wert einer Eruption darstellte. Bedenkt man, dass der Taal bereits jetzt 1/3 dieses Ausstoßes zustande bringt, obwohl das Magma noch in der Erde steckt, müssen sich ungeheure Mengen Schmelze unter der Caldera angesammelt haben. Hoffen wir für die Menschen der Region, dass sie nicht eruptiert wird.

Aserbaidschan: Methangas-Explosion eines Schlammvulkans?

Die Meldung einer starken Explosion im Kaspischen Meer vor der Küste von Aserbaidschan, fällt ein wenig aus der Rolle der hier üblichen Berichterstattung, dennoch ist das Ereignis einer Erwähnung wert. Die Explosion ereignete sich in der Nähe eines Gasfeldes, dass von der Firma SOCAR ausgebeutet wird. Es befindet sich 75 km vor der Küste. Videoaufnahmen zeigen einen Feuerball, der vom Meer aus aufsteigt. Angeblich soll das explodierte Methangas von einem Schlammvulkan ausgestoßen worden sein. Es gehen allerdings Gerüchte um, dass es sich um ein nicht-natürliches Ereignis gehandelt haben könnte und dass es einen Unfall im Zusammenhang mit der Gasförderung gegeben haben könnte.

Update: Ein Schlammvulkan als Ursache der Explosion wurde bestätigt. Er befindet sich auf der kleinen Insel Dashli, die gut 30 km vor der Küste zwischen der Siedlung Alat und der Stadt Neftchala liegt. Ein Sprecher von SOCAR erklärte, dass es sich um eine natürliche Verbrennung an einem Schlammvulkan gehandelt habe. Ein Foto der Insel gibt es auch.

Vulkan-Update 04.07.21: Ätna Paroxysmus

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Am Ätna auf Sizilien hat heute am späten Nachmittag ein weiterer Paroxysmus begonnen. Es ist der 51. der aktuellen Serie, die im Dezember 2020 begonnen hatte. Bei schönstem Sonnenschein werden wieder Lavafontäne nebst Aschewolke und Lavastrom gefördert. Die Aschewolke steigt gut 6100 m ü.N.N. und wird vom starken Wind in Richtung Südosten verfrachtet. Es kommt zu Ascheniederschlag in den Ortschaften unterhalb vom Valle del Bove. Das INGV registrierte diesmal kurz vor der Eruption eine Inflation von 0,3 microradians. Das Local-Team ist wieder auf Sendung:

Erdbeben-Nachrichten 04.07.21: Chile

Die beiden stärksten Erdbeben der letzten 48 Stunden manifestierten sich in Chile und im Indischen Ozean.

Chile: Erdbeben Mw 6,0

Datum: 04.07.2021 | Zeit: 01:29:12 UTC | Lokation: 28.71 S ; 71.58 W | Tiefe: 2 km | Mw 6,0

Vor der chilenischen Küste der Region Atacama bebte es mit einer Magnitude von 6,0. Das Hypozentrum befand sich in nur 2 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 81 km westlich von Vallenar lokalisiert. Es gab mehrere Vor- und Nachbeben, darunter ein Erdstoß Mw 5,9.

Indischer Ozean: Erdbeben Mw 5,7

Datum: 03.07.2021 | Zeit: 11:58:06 UTC | Lokation: 43.36 S ; 92.00 E | Tiefe: 6 km | Mw 5,7

Gestern manifestierte sich mitten im Nirgendwo des Indischen Ozeans ein Erdstoß Mw 5,7. Die Tiefe des Erdbebenherdes wurde mit 6 km angegeben. Das Epizentrum befand sich am Südöstlichen Indischen Rücken, genauer 2234 km west-süd-westlich von Augusta in Australien.

Arabische See: Erdbeben Mw 5,6

Datum: 03.07.2021 | Zeit: 17:04:27 UTC | Lokation: 14.12 N ; 56.76 E | Tiefe: 10 km | Mw 5,6

Ein ähnlich starkes Erdbeben erschütterte die Arabischen See, genauer, die Owen-Fracture-Zone. Diese Spaltenzone liegt am Mündungsbreich des Roten Meeres und ist öfters Schauplatz moderater-starker Erdstöße. Das Hypozentrum befand sich in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 339 km nordöstlich der jemenitischen Stadt Hadibu verortet. Ein zweites Beben brachte es auf Mw 4,9.

Mexiko: Erdbeben Mw 5,6

Datum: 04.07.2021 | Zeit: 02:45:0 UTC | Lokation: 21.16 N ; 106.10 W | Tiefe: 51 km | Mw 5,6

Ein weiteres Erdbeben Mw 5,6 gab es vor der mexikanischen Küste. Der Erdbebenherd lag in 51 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich 74 km west-nord-westlich von Corral del Risco.

In Mexiko bebt es auch weiterhin im Vulkanfeld des Bundesstaates Michoacan, genauer, in der Nähe des Vulkans Paricutin. Hier gab es eine Serie mehrere Beben mit Magnituden im 3-er Bereich.

Iran: Erdstoß Mw 4,5

Datum: 03.07.2021 | Zeit: 06:59:19 UTC | Lokation: 31.03 N ; 49.65 E | Tiefe: 40 km | Mw 5,6

Im Westen des Irans bebte es mit einer Magnitude von 4,5. Das Hypozentrum lag 40 km tief. Das Epizentrum wurde 30 km nord-nord-westlich von Omīdīyeh lokalisiert.

Vulkan-Nachrichten 04.07.21: Fagradalsfjall, Fuego, Merapi

In den Vulkannachrichten stehen die Vulkane Fagradalsfjall und Merapi im Fokus der Berichterstattung. Es gibt aber auch Neuigkeiten von weiteren Vulkanen.

Fagradalsfjall: Tremor gefallen

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Am isländischen Vulkan Fagradalsfjall ist der Tremor erneut gefallen. Gestern Vormittag sprudelte noch vergleichsweise viele Lava aus dem Krater und kreierte Lavaströme an der Oberfläche. Mittags nahm die Aktivität stark ab, um am Abend wieder aufzuleben. Während der Nacht brodelte Lava im Krater und stieg mehrere 10er Meter hoch auf. Es gab nur kleine Lavaströme an der Oberflächen. Heute Morgen ist die Sicht schlecht und die Situation unklar. Doch auch wenn der Tremor fluktuiert, scheint es nicht unbedingt das Ende der Eruption zu bedeuten.

Fuego: Wenigere, aber stärkere Explosionen

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Vulcanianisch

In Guatemala ist der Fuego weiter aktiv, doch die Anzahl der stündlichen Eruptionen hat sich halbiert. INSIVUMEH registrierte nur noch zwischen 3 und 6 Explosionen. Vulkanasche stieg bis zu 4800 m auf und es sieht so aus, als würde mehr Tephra als zuvor ausgestoßen werden. Auf unserer Livecam erkennt man rotglühende Schuttlawinen, die recht weit die Hänge runterfließen.

Lewotolok: Seismizität hoch

Datum: 18.04.2021 | Lokation: -8.272, 123.505| Eruption: Strombolianisch

Der indonesischen Vulkan Lewotolok glänzte in den letzten Tagen mit hoher Seismizität. Es wurden täglich mehr als 6 Tremor-Ereignisse aufgezeichnet. Zudem gab es strombolianische Tätigkeit. Gestern wurden 2 Eruptionen registriert.

Merapi: Weitere Pyroklastische Ströme

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Pyroklastische Ströme

Am Merapi auf Java kam es zu zwei weiteren Pyroklastischen Strömen. Sie erzeugten Amplituden zwischen 27 und 60 mm und dauerten bis zu 121 Sekunden. Den Daten nach zu folgen waren es kleinere Vertreter ihrer Art. Auf neueren Sentinel-Satellitenfotos erkennt man das Domwachstum. Waren es Anfang des Jahres noch 4 kleine Dome, so sind sie inzwischen zu 2 größeren Domen zusammengewachsen. Auf dem Schiebebild sieht man, dass der Dom am südwestlichen Kraterrand deutlich zugelegt hat. MIROVA registriert immer wieder moderate Thermalstrahlung.

[twenty20 img1=“818035″ img2=“818036″ offset=“0.5″ before=“Der Merapi am 8. April…“ after=“… und am 2. Juli, © Sentinel“]

Nevado del Ruiz: Ascheeruption

Staat: Kolumbien | Koordinaten: 34.89, -75.32 | Eruption: Strombolianisch

Am kolumbianischen Feuerberg Nevado del Ruiz kam es zu weiteren Ascheeruptionen. Das VAAC detektiert Asche in einer Höhe von 6700 m. Die Aschewolke driftete in Richtung Südwesten.

Taal: Noch mehr Schwefeldioxid

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002, 120.993 | Eruption: Fumarolisch

Auf den Philippinen stieß der Taal-Vulkan noch mehr Schwefeldioxid aus. So wurde gestern ein neuer Tagesrekord für dieses Jahr aufgestellt: PHILVOLCS maß 14.699 Tonnen. Zudem wurden 31 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Es sieht so aus, als hätte sich einiges an Magma im Untergrund angesammelt. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass es früher, oder später zu neuen Eruptionen kommen wird.

Telica: Ascheeruptionen

Staat: Nicaragua | Lokation: 12.60, -86.85 | Eruption: Strombolianisch

In Nicaragua ist der Telica wieder unruhig geworden und emittiert seit dem 2. Juli sporadisch Vulkanasche. Sie steigt bis auf einer Höhe von 1500 m auf und wird Richtung Südwesten verfrachtet.

Naturkatastrophen-News 03.07.21: Schlammlawine in Japan

In der japanischen Präfektur Shizuoka manifestierte sich ein gewaltiger Erdrutsch. Er richtete in der Stadt Atami große Schäden an. Ein spektakuläres Video zeigt, wie zahlreiche Häuser von einer Schlammlawine zerstört wurden. Mindesten 19 Personen werden vermisst. 2800 Haushalte sind von der Stromversorgung abgeschnitten. Eine wichtige Bahnlinie, auf der der Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen fährt, wurde zeitweise gesperrt. Die Schlammlawine wurde von tagelang anhaltenden Regenfällen ausgelöst. Atami liegt an der Küste südwestlich von Tokio und ist eine beliebter Ferienort. Erdrutsche und Schlammlawinen kommen in dem gebirgigen Japan häufig vor. Der Klimawandel verschärft die Problematik.

Hitzewelle USA und Kanada: Weitere Waldbrände

Die Hitzewelle im Westen von Kanada und den USA hält an und forderte bisher Hunderte Todesopfer. Unter den Opfern befinden sich nicht nur Alte und Kranke, sondern auch viele Saisonarbeiter, die in der Hitze schwere körperliche Arbeiten verrichten müssen. Am Dienstag wurde im kanadischen Lytton die Rekordtemperatur von 49,6 Grad gemessen. Durch Hitze und Trockenheit steigt täglich die Waldbrandgefahr. Es lodern bereits mehrere Großbrände und die Feuerwehr ist pausenlos im Einsatz: in Nordkalifornien zerstörte der sogenannte Lava-Waldbrand bereits mehr als 7000 Hektar Waldfläche. US-Präsident Biden schwört die Endzeit herauf und sprach öffentlich vom „Ende der Welt“. Diesen Kommentar machte er in Bezug auf die Waldbrände im letzten Jahr. Sie verbrannten über 4 Millionen Hektar Busch-und Waldland. Dieses Jahr könnte noch schlimmer werden, denn Experten warnen vor weiteren extremen Hitzewellen und anhaltender Trockenheit. Die USA stehen vor enormen Herausforderungen, denn die Infrastruktur des Landes erweist sich immer mehr als desolat: besonders gefährlich im Zusammenhang mit den Hitzewellen sind marode Wasser- und Stromleitungsnetze. Vielerorts sind beide Netze über 100 Jahre alt und stehen kurz vor dem Kollaps.